Gendern zur Pflicht machen?

nasenstüber schrieb:(9)

Gute konzipierte zukünftige Experimente werden zeigen, ob die starken Annahmen der Genderbefürworter gerechtfertigt sind

. Gut begründete Argumente in öffentliche Diskussionen werden zeigen, ob Sprachveränderungen moralisch und politisch gerechtfertigt sind.

Will er uns damit durch die Blume sagen, dass die "starken Annahmen" durch gezielte Manipulation entstanden ist?

Der Herr kann sich ja mal die 13.010 (!!!) Beiträge durchlesen - vielleicht findet er ja mal ein triftiges Argument dass auf Moral oder Diskriminierung gestützt ist, die nicht nur jene verstehen, die vor ihren geistigen Auge beim Wörter wie z.B. Bäcker nur Männer aber keine Frauen vorstellen können. Verzeiht mir die Polemik, wir/ich wollen nur dahinterkommen, warum darum so ein Drama gemacht wird. :D

Edit: 29 Sekunden im Video ... und schon fällt das Wort Manipulation, lel

Ich weiß nicht ob es hier schon mal in die Runde geworfen wurde. Bei uns auf Arbeit kam letztens das Thema auf, wie man Worte wie Schülersprecher oder Patientenvertreter richtig gendern soll.

Jede Variante, die sie vorschlagen, klang so erzwungen, so unnatürlich, wie wenn ich versuche, meinen Hund dazu zu bringen, auf zwei Beinen zu laufen.

Zudem sagt mein Männe gibt es auch Probleme bei der Einrichtung von neuen Webdomains. Weder Doppelpunkt : noch
Asterisk-Stern * sind valide Zeichenketten im Webbrowser. Bei einer einer genderkonformen Webdomain wie "SchülerInnensprechende.de", könnten Leser annehmen, dass es sich um eine Gruppe von ausschließlich weiblichen Personen handelt, weile alles mit Kleinbuchstaben angezeigt wird, also - schülerinnensprechende.

Ehrlich gesagt, bevor wir nicht diese ganzen grundlegenden Fragen geklärt haben, sollten wir gar nicht erst darüber nachdenken, irgendjemandem das Gendern aufzuzwingen.

Star-Ocean schrieb:Schülersprecher

ganz sachlich gesehen müsste man hier beide Gendern, es ist davonauszugehen das sich sowohl Schüler als auch Sprecher vertreten fühlen:

Schüler*innensprecher*innen

Glaube es wurde mal gesagt das der Schüler in dem Fall nicht gegendert werden muss, es konnte aber nicht argumentiert werden.

Star-Ocean schrieb:dass es sich um eine Gruppe von ausschließlich weiblichen Personen handelt, weile alles mit Kleinbuchstaben angezeigt wird, also - schülerinnensprechende.

Nöö, eher nicht, dann stünde da Schülerinnensprecherinnen.

Bei sprechende Schülerinnen sieht das allerdings anders aus.

nasenstüber schrieb:(7) Gendern ist in seiner sozialen Funktion ein Progressivitätsmarker, mit dem sich die „kulturelle Klasse“ gegenseitig ihre Gruppenzugehörigkeit signalisiert und sich gegenüber anderen Gruppen abgrenzt.

Ist für mich der Hauptpunkt das Ganze abzulehnen. Einen Sprachduktus den sich eine elitäre Gruppe selbst gibt, das hat grundsätzlich mehr Nach- als Vorteile. Egal wie progressiv der Gedanke dahinter sein mag. Im Gegenteil das Moralisieren dabei ist am Ende noch schlimmer, als schlichter Snobismus. Es wertet die Menschen ja nicht nur wegen mangelnder kultureller Finesse ab, es drückt ihnen den Stempel des unmoralischen, diskriminierenden auf. Auf Grund einer Sprachgewohnheit, wohlgemerkt.
Soll jeder halten wie er will, aber für mich ist das an der Stelle erledigt.

@paxito
Dem kann ich mich nur anschließen.


Ich würde mich ja noch breitschlagen lassen, wenn man nachweislich irgendwelche Vorteile bzgl Gleichstellung vorweisen könnte. Kostet nun tatsächlich nicht viel, hie und da zu gendern, aber selbst diese Nachweise können von Befürwortern nicht erbracht werden.
Es wird zwar immer wieder behauptet, dass es die Vorteile sicher gibt, mit Nachdruck und eben diesem moralinsauren Unterton, der einem quasi subkutan und unterschwellig ständig ein schlechtes Gewissen einpflanzen soll, weil man ja weißgott wie sexistisch und sowieso rückständig ist, aber die Studien, die da zur Untermauerung vorgelegt werden, geben bestenfalls Hinweise darauf, dass es vllt unter Umständen möglicherweise so sein könnte; mehr nicht. Das ist echt zu wenig, um die Idee derart vehement zu pushen, und die ganze Sache wie eine Monstranz vor sich her zu tragen; mehr als ein identitätspolitisches Symbol, letztlich ein Glaube, der die Schäflein vereint, kommt dabei nicht rum.

nasenstüber schrieb:Ich würde mich ja noch breitschlagen lassen, wenn man nachweislich irgendwelche Vorteile bzgl Gleichstellung vorweisen könnte

Das fände ich nicht mal notwendig, solange man es einfach als Marotte oder Vorliebe betrachtet. Jede Subkultur, Region oder Berufsgruppe hat eigene Sprachgewohnheiten, das gönne ich auch den identitätspolitischen Linken - sollen sie reden wie sie wollen.

nasenstüber schrieb:eben diesem moralinsauren Unterton, der einem quasi subkutan und unterschwellig ständig ein schlechtes Gewissen einpflanzen soll

Und genau das geht nicht. Da wird das Ganze zu einer exkludierenden Sprache für eine (moralische) Elite.

paxito schrieb:Und genau das geht nicht.

Und warum machst du es dann selbst?

paxito schrieb:Einen Sprachduktus den sich eine elitäre Gruppe selbst gibt

paxito schrieb:das Moralisieren dabei ist am Ende noch schlimmer, als schlichter Snobismus.

usw......

Du bist da in meinen Augen nicht besser, als die von dir Kritisierten.

Groucho schrieb:Und warum machst du es dann selbst?

Welchen Sprachduktus wirfst du mir denn vor? Welcher elitären Gruppe soll ich angehören? Oder wo soll ich moralisieren, wenn ich erkläre warum ich nicht gendere? Sorry, wenn du dich von meiner Sicht angegriffen fühlst, aber da steckt mal 0 Angriff dahinter und auch keine Forderung an dich (oder irgendwen anders der gendert).
Das ist ein ganz wesentlicher Unterschied @Groucho , ob man etwas als eigene Sicht versteht (ich lehne ab weil) oder als objektiven „moralischen Fakt“ (das gM ist diskriminierend weil).

Star-Ocean schrieb:Ich weiß nicht ob es hier schon mal in die Runde geworfen wurde. Bei uns auf Arbeit kam letztens das Thema auf, wie man Worte wie Schülersprecher oder Patientenvertreter richtig gendern soll.

das geht mMn gar nicht, wenn man konsequent sein will.

Und sowas z.B. "Schüler*innensprecher*innen" tut ja richtig weh vom Sprachklang her.
Wer das nicht als Verhunzung ansehen würde... das könnte dann mMn nur ein Erzwingenwollen bedeuten.

behind_eyes schrieb:ganz sachlich gesehen müsste man hier beide Gendern,...

Schüler*innensprecher*innen

Glaube es wurde mal gesagt das der Schüler in dem Fall nicht gegendert werden muss, es konnte aber nicht argumentiert werden.

die machen es halt wie sie es brauchen ;)

nasenstüber schrieb am 18.01.2024:(7) Gendern ist in seiner sozialen Funktion ein Progressivitätsmarker, mit dem sich die „kulturelle Klasse“ gegenseitig ihre Gruppenzugehörigkeit signalisiert und sich gegenüber anderen Gruppen abgrenzt.

das wurde in deinem Video (was ich sehr gut und konstruktiv finde) sehr nachvollziehbar dargelegt.
Auf diesen Gedanken der Abgrenzung war ich vorher noch gar nicht gekommen, aber da hat der in dem Video ja völlig Recht, seine Argumente sind plausibel.

Dieses Video meine ich, im Spoiler drin: Beitrag von nasenstüber (Seite 654)

Optimist schrieb:Und sowas z.B. "Schüler*innensprecher*innen" tut ja richtig weh vom Sprachklang her.

na, nicht nur vom klang des gesprochenen wortes.

auch das schriftbild tut sein übriges!

Alienpe. schrieb:auch das schriftbild tut sein übriges!

da hast du Recht :D

Fazit:
die künftigen Sprachakrobaten müssen sich in Zukunft argumentativ ganz schön verbiegen und inkonsequent sein, sh. das hier:

behind_eyes schrieb:Glaube es wurde mal gesagt das der Schüler in dem Fall nicht gegendert werden muss, es konnte aber nicht argumentiert werden.

...oder man muss in Kauf nehmen, dass man sich bei der Mehrheit der Bevölkerung total zum Horst macht (gegendert "Horst*in" ;) :D ) , wenn man es wirklich bei zusammengesetzten Worten auch noch konsequent durchziehen wollte.

Eine gute Zusammenfassung von umstrittenen Begriffen, gendern, Zeitgeist. Obwohl auf Bild.de, ist der Artikel wirklich gelungen.

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/diese-woerter-sind-umstritten-wer-legt-fest-wie-ich-noch-reden-darf-87180946.bild.html

Ach, wenn ich schon den Titel lese "wie ich noch reden darf".... Im Übrigen würden meines Erachtens alle politischen Seiten am liebsten Redeverbote erteilen, nur halt mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Und nicht immer hat das was mit Gendern zu tun.

Also ich bin eine Frau. So mit Brüsten, langen Haaren und allem was dazu gehört.
Ich weiß was ich kann, wer ich bin und was ich erreicht hab. Was ich net will, ist dass mir jemand sagt wie ich angesprochen oder behandelt werden will. Wir haben lang dafür gekämpft um endlich eigenständig zu sein, anzuziehen was wir wollen, zu machen was wir wollen. Und ich mag es net wenn mir jemand sagt wie ich mich zu fühlen hab oder wie ich angesprochen und bezeichnet werden will.
Das hatte ich lang genug, jetzt bin ich frei und leb so wie ich es will. Und ich werd überall gesehen, beachtet und mit“gemeint“. Ja da das reicht mir weil ich net mehr oder weniger bin wie der Kollege der M in seinen Papieren stehen hat.

PS Sorry wenn sie Grammatik net ganz passt, ich bin net hier geboren.

Dawn1983 schrieb:. Was ich net will, ist dass mir jemand sagt wie ich angesprochen oder behandelt werden will.

Was genau hat das mit diesem Thread zu tun?
Wer genau sagt dir denn, wie du angesprochen werden wollen sollst?

Dawn1983 schrieb:Was ich net will, ist dass mir jemand sagt wie ich angesprochen oder behandelt werden will.

du hast dich mMn etwas falsch ausgedrückt ;)
Vielleicht hättest du schreiben sollen:
ich will nicht, dass mir jemand sagt, es sei diskriminierend, wenn ich mit dem generischen Maskulinum (also z.B. "Bäcker" anstatt "Bäckerin") angesprochen werde. Denn genau das ist von vielen Genderbefürwortern der Kritikpunkt - nämlich dass sich Frauen und Diverse nur "mitgemeint", aber nicht direkt angesprochen fühlen könnten - und das sei eben diskriminierend.

Oder hattest du DAS (also das gen.Maskulinum) mit deinen Posts gar nicht gemeint und ich habs nur missverstanden?


Jedenfalls SO wie du es ausgedrückt hattest, hat @Groucho damit natürlich recht:

Groucho schrieb:Wer genau sagt dir denn, wie du angesprochen werden wollen sollst?

Optimist schrieb:- nämlich dass sich Frauen und Diverse nur "mitgemeint", aber nicht direkt angesprochen fühlen könnten

Fühlen darf sich jede*r ganz nach eigenem belieben.
Fakt ist, sie sind nur mit gemeint, aber nicht mit genannt.

Groucho schrieb:Fakt ist, sie sind nur mit gemeint, aber nicht mit genannt.

Wie bei allen anderen Formen des Genderns und Nicht-Genderns auch.

Dawn1983 schrieb:Und ich werd überall gesehen, beachtet und mit“gemeint“. J

Aber du genderst doch selbst


AfD (Seite 4247) (Beitrag von Dawn1983)


Dein Beitrag von heute um 3:07 Uhr

Dawn1983 schrieb:Bitte entschuldigt die Frage von einer stillen mitleserin.

Wenn du nicht gendern würdest, sondern das generische Maskulinum nutzen würdest, dann wirst du "ein Mitleser", da wärst du auch als Frau "mitgemeint".....

Dawn1983 schrieb:wie ich angesprochen und bezeichnet werden will.

Mach doch wie du willst. Wer schreibt dir was vor?