Gendern zur Pflicht machen?

CosmicQueen schrieb:Er hat das gM eben noch nie verstanden. ;)

Ich denke, es ist ein Problem, was auch viele andere Leute haben. Wobei ich da nicht an "falsch verstanden", sondern eher an "falsch interpretiert bzw. ausgelegt" glaube.

@CosmicQueen
Geschlechtslos und geschlechtsneutral sind zwei verschiedene Dinge, weshalb es auch zwei Worte dafür gibt. Wie bei Fußgänger und Fußgängerin

Aniara schrieb:Ich denke, es ist ein Problem, was auch viele andere Leute haben.

Nee, das glaube ich nicht. Ich kenne keinen, der das nicht versteht. Wenn der Nachrichtensprecher "Guten Abend liebe Zuschauer" sagt, dann wissen 100% alle das sie damit angesprochen sind. Egal ob m/w/d :D

Tussinelda schrieb:Geschlechtslos und geschlechtsneutral sind zwei verschiedene Dinge, weshalb es auch zwei Worte dafür gibt. Wie bei Fußgänger und Fußgängerin

Wortklauberei, der Kontext richtet beim gM, ob du das wahrhaben willst oder nicht, im RL wird das wunderbar verstanden und seit Jahrzehnten praktiziert, ohne große Missverständnisse. ;)

CosmicQueen schrieb:Das gM wird geschlechtsneutral verwendet und ist somit geschlechtslos, genau wie bei dem Wort "die Frankfurter" geschlechtslos. ;)

Es wird geschlechtsneutral verwendet, das ist richtig.
Falsch ist dass es damit geschlechtslos ist.
Ebenfalls falsch ist, dass "die Frankfurter" geschlechtslos ist.
"Die Frankfurter" ist Maskulinum plural.

Hier nochmal Wiki

Generisches Maskulinum (von lateinisch genus „Geschlecht, Gattung, Art“, und masculus „männlich“)[2] bezeichnet die sexusindifferente (geschlechtsneutrale) Verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen.[

Quelle: Wikipedia: Generisches Maskulinum

Da steht "verwendung maskuliner Substantive oder Pronomen" (die geschlechtsneutral verwendet werden).

ABER: durch diese geschlechtsneutrale Verwendung werden sie nicht zu Neutra, es bleiben Maskulina.

Sollte doch auch dem ideologisch Verblendeten einleuchten gM = generisches Maskulinum

Groucho schrieb:ABER: durch diese geschlechtsneutrale Verwendung werden sie nicht zu Neutra, es bleiben Maskulina.

Grammatikalisch, richtig, aber im RL weiß jeder dass es geschlechtslos aka geschlechtsneutral verwendet wird und das schon seit über 100 Jahren, wenn nicht schon länger. ;)

Ich würde gerne mal von den Genderbefürwortern hier wissen wie man männliche Personen in dem Konstrukt: "ÄrztInnen" hörbar und sichtbar macht.

Als Zweites würde ich gerne wissen warum das Wort: "Person" nicht gegendert wird "Student" aber schon und weil ich die Antwort erahne möchte ich fragen warum nicht nur die Endung "-er" abgelehnt wird, sondern auch der Artikel "der"?

Und warum gilt Gendersprache nicht als Männerfeindlich wenn sie scheinbar alles als männlich erachtete in der Sprache, wie Artikel und Endungen ausmerzen möchte? Ich kenne niemanden der sich über "die Personen" aufregt oder jemand der "die" aus der Sprache verbannen möchte weil man es als weiblich verstehen kann.

Ein Mann ist übrigens auch "die Geisel". Regt das die Genderisten auf? Nein, natürlich nicht.

Aniara schrieb:Ich denke, es ist ein Problem, was auch viele andere Leute haben. Wobei ich da nicht an "falsch verstanden", sondern eher an "falsch interpretiert bzw. ausgelegt" glaube.

Okey, dann erklär mal wo ich da was falsch verstanden oder falsch interpretiert habe:

Groucho schrieb:Falsch, sind alles immer noch Maskulina (die lediglich geschlechtsneutral benutzt werden)

Ich bin sehr gespannt

@Groucho
Erkläre du doch mal lieber, warum die geschlechtsneutrale Verwendung des gM jetzt plötzlich abgeändert werden soll, wenn du es selbst wunderbar verstehst, es selbst Jahrzehnte so gebraucht hast? Verständnisprobleme scheinst du ja diesbezüglich nicht zu haben....

CosmicQueen schrieb:Erkläre du doch mal lieber, warum die geschlechtsneutrale Verwendung des gM jetzt plötzlich abgeändert werden soll, wenn du es selbst wunderbar verstehst, es selbst Jahrzehnte so gebraucht hast?

Okey, halten wir fest: Auf Seite 576 dieses Threads weißt du immer noch nicht, wie das gM funktioniert (siehe oben) und hast auch keine Ahnung, was die Kritik daran ist.... :D O man

Aber für dich wiederhole ich das doch gern:

Das gM bildet nur die Männer ab (da es ja, wie wir hier gerade mühsam herausgearbeitet haben, ein Maskulinum ist)
Frauen und Diverse bleiben damit unsichtbar.

Groucho schrieb:Das gM bildet nur die Männer ab (da es ja, wie wir hier gerade mühsam herausgearbeitet haben, ein Maskulinum ist)
Frauen und Diverse bleiben damit unsichtbar.

Ein Maskulinum (und das wissen wir schon lange) was eben neutral verwendet wird und somit gar kein Geschlecht repräsentiert, da es sexusindifferent benutzt wird.

Deshalb repräsentiert es auch alles und jeden und ist somit schon immer die perfekte Lösung für dieses "Problem" was noch nie eins war, da sich keiner darüber beschwert hat. ;)

CosmicQueen schrieb:Ein Maskulinum (und das wissen wir schon lange) was eben neutral verwendet wird und somit gar kein Geschlecht repräsentiert, da es sexusindifferent benutzt wird.

Ob du es verstehst, oder nicht, ändert nichts an der Tatsache, dass das gM ein Maskulinum ist.
Man kann es neutral verwenden, aber es bleibt ein Maskulinum.
Ergo ist auch nur das Maskulinum sichtbar (bzw hörbar) und Frauen und Diverse eben nicht

Wie viele Betroffene der sog. marginalisierten Gruppen (Frauen, Diverse..) legen denn überhaupt Wert auf diese Art der Sichtbarmachung, und wozu sollten sie das eigentlich so dringend brauchen?

Meines Wissens lehnt auch die Mehrheit der Betroffenen das Gendern ab, also wird offenbar dieses "Sichtbarmachen" gar nicht so dringend benötigt.

Groucho schrieb:Ergo ist auch nur das Maskulinum sichtbar (bzw hörbar) und Frauen und Diverse eben nicht

Wenn dies doch so eindeutig ist, warum sieht dann die Mehrheit keinen Sinn im Gendern und wollen beim gM bleiben?

Aniara schrieb:Wenn dies doch so eindeutig ist, warum sieht dann die Mehrheit keinen Sinn im Gendern und wollen beim gM bleiben?

kollektive Diskriminierungswut?

Aniara schrieb:Wenn dies doch so eindeutig ist, warum sieht dann die Mehrheit keinen Sinn im Gendern und wollen beim gM bleiben?

Da man eine über jahrhunderte, jahrtausende gewachsene Sprache nicht von oben herab verändern kann und schon gar nicht künstlich, stellt sich Frage erstmal gar nicht. Die Leute sprechen und schreiben so (Hoch)deutsch wie sie es gerlernt haben und so wie es auch den Regeln entspricht.

Ansonsten hält es auch niemand für nötig (jedenfalls bis auf eine kleine Minderheit) ein funktionierendes Sprachsystem zu ändern, nur weil sich ein paar Leute auf den Schlips getreten fühlen. Vielleicht ist das kein Maßstab, aber ich habe noch nie im realen Leben jemand "Gendern" gehört. Soll es wohl geben, ist aber sehr selten. Ich bin sicher es gibt z.B. viel mehr Sorbisch-Sprecher in Deutschland als Leute die Gendersprache im Alltag verwenden.

CosmicQueen schrieb:Nur irgendwelche feministische Sprachforscher sehen da urplötzlich Probleme

Die waren es: Senta Trömel-Plötz (in USA studiert und dahin umgezogen), Marlis Hellinger (Anglizistin), Ingrid Guentherodt(in USA studiert, verstorben) und Luise F. Pusch (lebt in Boston und Hannover). Für mich ist klar dass sie da was aufgeschnappt haben, wie die Mehrheit der woken Trends...dürfen sie ja, das Problem ist die Gefolgschaft.

CosmicQueen schrieb:Fußgänger

Da sagst Du was, ich frage mich ob die weiblichen Genderer am Fußgängerüberweg stehen bleiben und nicht benutzen bzw. verzweifelt einen Fußgängerinüberweg suchen. (Die die sich als Zebra identifizieren dürften locker drüber gehen.)

Aniara schrieb:Wenn dies doch so eindeutig ist, warum sieht dann die Mehrheit keinen Sinn im Gendern und wollen beim gM bleiben?

Ich habe keine Ahnung, was diese Frage mit meiner Aussage zu tun hat.

Aber ich möchte gerne noch eine Erklärung von dir:

Aniara schrieb:Ich denke, es ist ein Problem, was auch viele andere Leute haben. Wobei ich da nicht an "falsch verstanden", sondern eher an "falsch interpretiert bzw. ausgelegt" glaube.

Also, wo habe ich etwas falsch verstanden oder falsch interpretiert?

Abahatschi schrieb:Da sagst Du was, ich frage mich ob die weiblichen Genderer am Fußgängerüberweg stehen bleiben und nicht benutzen bzw. verzweifelt einen Fußgängerinüberweg suchen.

Ich bin mir jetzt nicht sicher...

Im Wort Fußgängerüberweg, steht doch der "Fußgänger" in der Mehrzahl ?

Das ergibt in der Schreibweise keinen Unterschied.

Einzahl der Fußgänger

Mehrzahl die Fußgänger


Bei der weiblichen Form unterscheidet sich aber Einzahl/Mehrzahl.

die Fußgängerin

die Fußgängerinnen

So das es eigentlich Fußgängerinnenüberweg heißen müsste...


Oder täusche ich mich da ?

Abahatschi schrieb:Da sagst Du was, ich frage mich ob die weiblichen Genderer am Fußgängerüberweg stehen bleiben und nicht benutzen bzw. verzweifelt einen Fußgängerinüberweg suchen. (Die die sich als Zebra identifizieren dürften locker drüber gehen.)

nö, die benutzen den Fußgängerüberweg einfach, weil es sich bei einem Weg nicht um eine Person handelt und es somit vollkommen unerheblich ist, ob da gegendert wird oder nicht.

EDGARallanPOE schrieb:So das es eigentlich Fußgängerinnenüberweg heißen müsste...


Oder täusche ich mich da ?

Nein, da hast du völlig recht.
Oder ganz korrekt Fußgänger*nnenweg

Viele der Linguisten hier haben ihren Abschluss aber an der Dunning Kruger Uni gemacht....