Das Wetter draußen ist immer noch kalt, also Texte ich hier doch noch etwas mit. ^^
Tussinelda schrieb:und nicht einfach davon ausgehen, das es passt, wenn ich Dir aufzeige, dass es eben nicht passt. Das ist eine beschissene Diskussionskultur. Du behauptest ständig irgendwas, ohne einen einzigen Beleg, Du denkst Dir das eben so, dann ist das so und alle anderen haben Unrecht. Macht die Welt sicher einfach, entspricht aber eben nicht der Realität.
Keine Ahnung wovon du redest. Du hast was geschrieben, ich hab dir was dazu erwidert, wovon ich glaubte, dass es den Gedanken trifft. Du sagst darauf, du hättest es gar nicht geschrieben, und wenn ich dich frage, wo denn genau meine Erwiderung nicht mit dem übereinstimmt, was du schreibst, schreibst du, ich soll es doch einfach nachlesen.
Was bitte ist das denn für eine Diskussionskultur?
Wenn du glaubt, du hast was anderst geschrieben, als das, was ich möglicherweise falsch verstanden hatte, dann erklär das doch, und mach hier keine Verweise auf Zeug, das ich doch laut deiner eigenen Aussage nicht richtig verstanden hatte. Kann ja sein, dass ich was nicht verstehe, aber vom Widerholen dieser zunächst bloßen Behauptung, die du auch nicht weiter ausführen willst, wird es nun mal nicht zwingend besser. Auch wenn ich es vllt noch mal lese.
Was ist, wenn ich sage, ich hab es noch mal gelesen, und sehe den Unterschied nicht, zu dem was ich dazu schreibe? Ist es dann Grund genug für dich, es noch mal klarer und ausführlicher zu schreiben, um es mir vllt verständlicher darzulegen? Wenn ja, dann tu es doch; wenn nein, dann lass gut sein, und erwarte nicht, dass ich das einfach solange lese, bis ich endlich verstehe, was du da anders meinen könntest. Das ist nämlich eine Diskussionskultur, die den Namen nicht verdient.
Tussinelda schrieb:das habe ich auch nicht behauptet. Es geht hier um Personenbezeichnungen, denn es geht ums Gendern. Und da korreliert Sexus und Genus und zwar nicht nur bei wenigen, sondern bei den meisten.
Sie korrelieren weder zwingend, noch korrelieren zwingend in den meisten Fällen, denn die sehr sehr vielen Fälle, wo das Genus und der Sexus nicht korrelieren, sind schlicht im gM selbst zu finden. Wie oft das im normalen Sprachgebrauch im Verhältnis zu den Fällen vorkommt, wo sie korrelieren, weiß ich nicht, aber selten ist das ganz sicher nicht.
Somit ist für die meisten Sprecher dieser Sprache ohnehin klar, dass ein männliches Substantiv auch in der Personenbezeichnung niemals, und auch gar nicht mal so selten zwingend einen Mann beschreibt. Sie machen es intuitiv einfach richtig.
Tussinelda schrieb:ja, die ist eben Profi und auf offenbar neuerem Stand, als die "altehrwürdigen" Herrschaften aus Deinem link ;)
Woher willst du wissen, dass der Stand der alten Herrschaften aus dem Link nicht auch der neuste ist?
Das sind Leute, die sich täglich mit Sprache beschäftigen; wie wahrscheinlich ist denn hier wirklich, dass sie sich nicht ausreichend Gedanken zu den besagten neusten Studien gemacht hatten? Woran macht man das fest?
An dem folgenden Zitat aus deinem Link sicher nicht:
Wenn circa 40 psycholinguistische Studien mit verschiedenen Testdesigns belegen, dass maskuline Personenbezeichnungen einen unterschiedlich stark ausgeprägten „male bias“, also tendenziell eher männliche Vorstellungen erzeugen, kann man das nicht einfach vom Tisch wischen. Ich frage mich manchmal, warum diejenigen, die angeblich so viel besser wissen, wie man psycholinguistisch arbeitet, nicht selber Studien durchführen und das Gegenteil beweisen.
... denn wenn ca 40 Studien mit verschiedenen Testdesigns unzulängliche, suggestive oder sonstwie die Wahrnehmung verzerrende Fragestellungen beinhalten, weil man das gar nicht anders designen kann, dann sind auch die Ergebnisse eben nur Zerrbilder der Realität und möglicherweise nicht zwingend genug. Selbst also, wenn sich hier aus welchen Gründen auch immer irgendeine kleine Tendenz zur "male bias" heraus kristalisiert hatte, muss das alles noch lange nicht zwingend oder wenigsten nur signifikant mit der Sprachform zu tun haben.
Genau das wurde doch hier auch schon anhand einiger Aufbereitungen solcher Studien bemängelt. Zudem wurde bemängelt, dass die Befragten oft nicht- oder nicht genug respresentativ gewesen sind, weil es zumindest bei den Studien von damals ohnehin hauptsälich Genderstudenten waren, die ein entsprechendes Bewusstsein pflegen, und somit ein ganz anderes Mindset plegten, als der Durchschnittssprecher.
Auch wurde eingeworfen, dass die Ergebnisse durch andere Faktoren, wie zB der jeweilige Realitätsbezug und die Prägung der Probanden bei verschiedenen Berufen, einen viel höheren Anteil an der Assoziation haben könnten, als das verwendete Wort selbst, was die ganze Annahme, dass die Sprachform signifikant bestimmt, woran wir denken, sehr zweifelhaft erscheinen lässt.
Ferner wurde beanstandet, dass die Ergebnisse zur gM Form in vielen Berufsfeldern viel genauer die Realität abgebildet hatten, als die Genderform, weil da eben der Anteil vermehrt an Frauen denkender Probanden im Vergleich zu der tatsächlichen beruflichen Verteilung stellenweise viel zu hoch war, so dass das ebenso als Indiz dafür gewertet werden konnte, dass die Sprachform hier nicht dazu taugt eine Gendergleichheit/-gerechtigkeit in der Sprache zu etablieren.
Diese anfangs erwähnte "male bias" könnte man einfach auch darauf zurück führen, dass eben Männer in bestimmten Berufen ganz einfach überzählig sind, und dieser Ustand begünstigt die entsprechenden Assoziationen, wobei man bei Schreiner oder Maurer eher an Männer, und bei Arzt oder Lehrer eher an Frauen dachte.
So klar, wie es dieser Profi hier darstellen möchte, ist das mE. nun auch alles nicht.
Die Dame muss das halt so sagen, sonst sägt sie ohne valide Ergebnisse vorweisen zu können selbst an ihrem Lehrstuhl, von dem sicher viele Menschen abhängig sind, und verliert vllt wichtige Forschungsgelder; letztlich ihren gut dotierten Job.
Bleibt dabei: nichts genaues weiß man nicht.