Ein sehr gutes Video bezüglich des Genderns finde ich:
Fabian Payr | "Von Menschen und Mensch*innen"-Autor über das Reizthema Gendern | Hyslop Uncut
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Er hat Germanistik studiert bevor er Musiker wurde und erklärt sehr gut - ca. bei Min.4 - was das gM bedeutet.
Sagt z.B. das gM sei im Grunde auch ein Maskulinum, aber er unterscheidet z.B. in
spezifisches Maskulinum und generisches M.
Diese Ausdrucksweise
spezifisches Maskulinum hatte ich in noch keiner Publikation gelesen oder gehört und finde ich sehr gut auf den Punkt gebracht zwecks Unterscheidung des Maskulinums.
Er ist gendergerechter Sprache
nicht generell abgeneigt.
Ziemlich am Ende sagt er, das Problem sieht er in der pauschalen Verurteilung des gM.
Er findet, dass das Gendern heutzutage von einigen Seiten gepusht wird (von Politik, Institutionen, Medien usw.) und hat ein Spaltungspotential.
Ansonsten bringt er sehr gute Argumente gegen das Gendern und hat diesbezüglich auch ein Buch geschrieben.
Er habe als Reaktion nur wohlwollende Mails bekommen und vermutet, das liegt daran, dass er unpolemisch an das Thema rangeht und auch Befürworter des Genderns erreichen will.
Lustig fand ich u.a. sein Beispiel bezüglich der Partizipienbildung, sinngem.: ... wenn man bei einem Orchester dann von Blasenden und Streichenden anstatt von Bläsern und Streichern spricht.... das Ganze kriegt manchmal dann auch so eine unfreiwillige komödiantische Note.
Der Genderstern wird am meisten abgelehnt und macht auch beim Vorlesen die meisten Schwierigkeiten, vor allem in der Singularform, wenn man dann noch "jeder*e", "eine*r usw. anfügen muss.
Weiterhin sagt er - auch alles sinngemäß:
Für diejenigen die einen erschwerten Zugang zur Sprache haben, ist das Gendern
noch mal eine Schippe drauf zur ohnehin schon komplexen und schwierigen deutschen Sprache.
Zum Schlagwort "Sprachwandel" sagt er: Sprachwandel ist etwas was sich über längere Zeiträume und natürlich ergibt.
Jedoch ist das Gendern eine stark gelenkte Maßnahme und wird gezielt von bestimmten Institutionen verbreitet... eher von oben nach unten und nichts was sich eher in der Sprachgemeinschaft ergeben hätte... kommt zunächst aus dem Universitäts-Umfeld ...
Es wird auch angesprochen, warum der Mehrheitswille ignoriert wird (von denen welche in der Öffentlichkeit gendern) und dass es der Moralaspekt schwierig macht auf der sachlichen Ebene zu bleiben.
Er erzählt u.a., dass es auf der Webseite der Uni Kassel einen Passus gab, wonach ungegenderte Arbeiten schlechter bewertet werden können. Dieser wurde dann aber abgemildert bzw. wurde schwammig gehalten.
Es hätte auch einen Fall gegeben, wo jemand einen Job nicht bekommen hatte, weil das Bewerbungsschreiben nicht gegendert war.