Gendern zur Pflicht machen?

Tussinelda schrieb:weil es immer noch ein gm wäre.

aha. Nur ein generisches Maskulinum ist ein generisches Maskulinum.

Tussinelda schrieb:doch, genau darum geht es, es geht darum, dass entweder ALLE sicht- und hörbar sind oder aber ganz neutral formuliert wird, Beispiel "Studierende".

Dann hätte ich gerne "neutral", also entgegen der meisten praktizierten Vorschläge.

Tussinelda schrieb:die Frage ist, von welcher Seite, wohl eher mMn von Seiten der Gender-Gegner.

Für mich keine Frage.
Wer unbedingt definiert und benannt werden möchte denkt an sich, ist eigentlich ganz einfach.
An alle zu denken, nun ja, das kann man wohl sachlich nur behaupten wenn man das Neutrum forciert.

Das ist wiedermal das Schöne an Ideologie.. Sie ist voller Widersprüche. Suchst du Ideologie, suche nach Widersprüchen dann findest du sie.

Tussinelda schrieb:warum muss ich dann z.B. in einer Stellenausschreibung ÜBERHAUPT Geschlechter aufzählen?

Keine Ahnung. Das Geschlecht könnte man meinetwegen gerne weglassen. Es ist ein Überbleibsel, das eigentlich nicht gebraucht wird. Aber irgendwer müsste mal den Anfang machen.

Tussinelda schrieb:Das gm diskriminiert doch nicht, richtig?

Richtig.

Aniara schrieb:Richtig

Mich würde ja zu gerne die Gemütslage interessieren wenn statt des viel kritisierten generischem Maskulinum flächendeckend ein Neutrum eingeführt wird und eben nicht jede Diversität einzeln benannt wird.
Kleiner Ausblick siehe oben: Egoismus.
Herrlich, ich liebe alles an der Einfachheit von Ideologien.

behind_eyes schrieb:Mich würde ja zu gerne die Gemütslage interessieren wenn statt des viel kritisierten generischem Maskulinum flächendeckend ein Neutrum eingeführt wird

Ne, das wäre dann den meisten Leuten auch wieder nicht recht. Es geht ja in erster Linie darum, dass der "Mann" sprachlich komplett ersetzt wird. Man darf gerne Sonderformen für weibliche Personen einführen. Das ist ja kein Problem. Die Hauptsache ist, dass man das pöse, pöse Patriarchat in der Sprache endlich ausradiert. :)
Man könnte ja auch Gendern a la "Bäcker:", aber das wird alles abgelehnt.

behind_eyes schrieb:An alle zu denken, nun ja, das kann man wohl sachlich nur behaupten wenn man das Neutrum forciert.

so sehe ich das auch.

behind_eyes schrieb:Niemand fordert komischerweise ein alternatives generisches Maskulinum.... warum möchte das keiner?

Tussinelda schrieb:weil es immer noch ein gm wäre.

behind_eyes schrieb:Nur ein generisches Maskulinum ist ein generisches Maskulinum.

genau, ein gen. Neutrum kann kein Maskulinum sein, unter diesen Bedingungen nämlich nicht:

Optimist schrieb:...ein gen. Neutrum einzuführen.
Zum Beisp "the" oder "de" Bäcker. Und die weibliche Form würde dann gestrichen.
Die Frau wäre dann "die Bäcker" und der Mann weiterhin "der Bäcker"

Dazu noch ein Gedanke (Zeit war schon um):

Optimist schrieb:Zum Beisp "the" oder "de" Bäcker. Und die weibliche Form würde dann gestrichen.
Die Frau wäre dann "die Bäcker" und der Mann weiterhin "der Bäcker"

man bräuchte sich wegen des neutralen Artikels (the oder de) auch nicht mehr an der Endung "er" stören, die wäre dann nicht mehr männlich, weil "Bäcker" ganz neutral wäre.

Pony2.4 schrieb:Ich versteh dieses ganze Theater ums Gendern ehrlich gesagt nicht.

Ich auch nicht, die Vehemenz mit der das gefordert wird, diese Aggressivität, meine Lieblingsargumentation ist "niemand wird dazu gezwungen" aber dass er dadurch Nachteile hat sagt niemand.

Pony2.4 schrieb:Es ist doch super, wenn es nun Sprache gibt, die alle einschließt, wo ist das Problem?

Es gibt kein Problem, diese Sprache nennt sich Deutsch.

Pony2.4 schrieb:Ich werde niemals nachvollziehen können, wie man sich da so vehement gegen sträuben kann.

Weil es um Stöckchen springen geht, nicht um Sprache...nach dem Motto "hier ist unsere Lösung", jetzt braucht ihr ein Problem dazu.
Dazu muss man die Geschichte des Genders anschauen, das haben sich "Sprachwissenschaftlerinnen" einfallen lassen, leider als Nachmache aus USA, wie bei jedem importierten Schwachsinn von dort. Diese Damen, "Gründerinnen der feministischen Linguistin" haben sich mittlerweile vom Acker gemacht und leben in USA.

behind_eyes schrieb:Mich würde ja zu gerne die Gemütslage interessieren wenn statt des viel kritisierten generischem Maskulinum flächendeckend ein Neutrum eingeführt wird und eben nicht jede Diversität einzeln benannt wird.

das ist doch okay, geschlechtsneutral eben, nur muss man dabei eben beachten, dass es eben nicht funktioniert, dafür die bereits existierende maskuline Form zu nehmen. Aber es gibt ja Bezeichnungen, die funktionieren und auch als Möglichkeit genannt werden. Es geht nämlich genau darum, niemanden zu bevorteilen oder zu benachteiligen.
Und man bedenke, dass dieser Vorschlag die deutsche Sprache ja dann verändert, was Gender-Gegnern ja oftmals auch ein Dorn im Auge ist.

Aniara schrieb:Es geht ja in erster Linie darum, dass der "Mann" sprachlich komplett ersetzt wird.

das ist lächerlich und stimmt nicht

Tussinelda schrieb:das ist doch okay, geschlechtsneutral eben, nur muss man dabei eben beachten, dass es eben nicht funktioniert, dafür die bereits existierende maskuline Form zu nehmen. Aber es gibt ja Bezeichnungen, die funktionieren und auch als Möglichkeit genannt werden. Es geht nämlich genau darum, niemanden zu bevorteilen oder zu benachteiligen.
Und man bedenke, dass dieser Vorschlag die deutsche Sprache ja dann verändert, was Gender-Gegnern ja oftmals auch ein Dorn im Auge ist.

Nein, das Verwenden von "Liebe Lehrenden" ist keine Veränderung der deutschen Sprache.
Liebe Lehrer:innen hingegen ist eine Veränderung der deutschen Sprache weil man hier Formeln und Betonungen neu erfindet im Gegensatz zur normalen Anpassungen von Sprachen bzw Verwendung.

Tussinelda schrieb:Und man bedenke, dass dieser Vorschlag die deutsche Sprache ja dann verändert, was Gender-Gegnern ja oftmals auch ein Dorn im Auge ist

widerlegt, siehe oben

Tussinelda schrieb:das ist doch okay, geschlechtsneutral eben, nur muss man dabei eben beachten, dass es eben nicht funktioniert, dafür die bereits existierende maskuline Form zu nehmen

weshalb sollte das denn nicht funktionieren - wurde ja noch gar nicht ausprobiert - das hier meine ich:

Optimist schrieb:Zum Beisp "the" oder "de" Bäcker. Und die weibliche Form würde dann gestrichen.
Die Frau wäre dann "die Bäcker" und der Mann weiterhin "der Bäcker"
...
man bräuchte sich wegen des neutralen Artikels (the oder de) auch nicht mehr an der Endung "er" stören, die wäre dann nicht mehr männlich, weil "Bäcker" ganz neutral wäre.

Tussinelda schrieb:Aber es gibt ja Bezeichnungen, die funktionieren und auch als Möglichkeit genannt werden.

die aber von der Mehrheit nicht akzeptiert sind.
Vielleicht würden andere Alternativen (sh oben) mehr Akzeptanz finden?

Tussinelda schrieb:Und man bedenke, dass dieser Vorschlag die deutsche Sprache ja dann verändert, was Gender-Gegnern ja oftmals auch ein Dorn im Auge ist.

nein, nicht die Veränderung an sich stört einige Gendergegner, sondern das WIE.

behind_eyes schrieb:Nein, das Verwenden von "Liebe Lehrenden" ist keine Veränderung der deutschen Sprache.

das meinte ich mit

Tussinelda schrieb:Aber es gibt ja Bezeichnungen, die funktionieren und auch als Möglichkeit genannt werden.

nur funktioniert das eben nicht immer und dann müssten ja nicht neutrale Bezeichnungen als solche definiert werden. Wie die Vorschläge einiger hier, dass dann zum Beispiel Bäcker einfach neutral wäre.

behind_eyes schrieb:widerlegt, siehe oben

nein, nur missverstanden s.o.

Tussinelda schrieb:Aber es gibt ja Bezeichnungen, die funktionieren und auch als Möglichkeit genannt werden.

Tussinelda schrieb:nur funktioniert das eben nicht immer

entweder es funktioniert, oder nicht.

Tussinelda schrieb:dann müssten ja nicht neutrale Bezeichnungen als solche definiert werden. Wie die Vorschläge einiger hier, dass dann zum Beispiel Bäcker einfach neutral wäre.

Das sich die Kritik am generischen Maskulinum ausschließlich an der Definition desselben aufhängt wäre natürlich die einfachste Lösung die jetzige Schreibweise des generischen Maskulinum neu zu definieren bei gleicher Schreibweise.
Will nur keiner, weil es garnicht darum geht sondern um das eigene Ego.... Ich she/her, ich he/him, ich sonstwas und bitte nicht vor Vollmond ansprechen... Ich übertreibe bewusst, im Kern ist es aber so.

Tussinelda schrieb:das ist lächerlich und stimmt nicht

Doch, das ist doch genau die Kritik an dem gM. Gender-Befürworter glauben, dass damit nur der Mann angesprochen werden würde. Also weg mit dem gM, Männer sind doof. Frauen an die Macht. Alles ist erlaubt, Hauptsache gendern.

Tussinelda schrieb:dass dann zum Beispiel Bäcker einfach neutral wäre.

Warum "wäre"? Per Definition ist "Bäcker" bereits neutral.

behind_eyes schrieb:entweder es funktioniert, oder nicht.

tja, so einfach ist es aber nicht, es funktioniert eben nicht mit jeder Bezeichnung....

behind_eyes schrieb:jetzige Schreibweise des generischen Maskulinum neu zu definieren bei gleicher Schreibweise.

das wäre doch immer noch das gm......basierend auf der männlichen Version der jeweiligen Bezeichnung. Dass das nicht gewollt ist, ist doch klar, da das gm ja das Problem ist, um das es geht ;)

Aniara schrieb:Doch, das ist doch genau die Kritik an dem gM. Gender-Befürworter glauben, dass damit nur der Mann angesprochen werden würde.

nein, Gender-Befürworter wissen, dass alle gemeint sind......alle angesprochen sind, nur eben nur Männer sichtbar und hörbar

Aniara schrieb:Warum "wäre"? Per Definition ist "Bäcker" bereits neutral.

nein, Bäcker ist auch die männliche Person, die backt, wurde hier doch schon 1000mal verlinkt und erläutert....wieso wird das einfach weiterhin von Dir ignoriert?

Tussinelda schrieb:tja, so einfach ist es aber nicht, es funktioniert eben nicht mit jeder Bezeichnung....

Dann sollte man nicht von "funktioniert" sprechen, meine Meinung.

Tussinelda schrieb:das wäre doch immer noch das gm......basierend auf der männlichen Version der jeweiligen Bezeichnung.

Ist wie das generische Maskulinum eine reine Definitionssache und wäre das generische Maskulinum nicht so definiert wie es ist, wäre keine Kritik möglich egal wie man es schreibt. Das weiß natürlich jeder deswegen wird es nicht gefordert weil again, es geht nicht um die Vermeidung von Diskriminierung.

Tussinelda schrieb:Dass das nicht gewollt ist, ist doch klar, da das gm ja das Problem ist, um das es geht

Nein, es geht um die Definition dessen. Die ist das Problem.

Tussinelda schrieb:nein, Gender-Befürworter wissen, dass alle gemeint sind......alle angesprochen sind, nur eben nur Männer sichtbar und hörbar

Wer bei "die Ärzte" an einen Arzt denkt und nicht auch an eine Ärztin bzw die Mehrzahl dieser Berufsträger der sollte nicht wirklich das Problem woanders suchen.

Tussinelda schrieb:nein, Bäcker ist auch die männliche Person, die backt, wurde hier doch schon 1000mal verlinkt und erläutert....wieso wird das einfach weiterhin von Dir ignoriert?

Ein schönes Beispiel, ja quasi Beleg, wie einfach alles an der Kritik am GM rein auf seiner Definition fusst und nicht auf seiner Schreibweise und niemand kommt auf die Idee daran was zu ändern.

behind_eyes schrieb:Wer bei "die Ärzte" an einen Arzt denkt und nicht auch an eine Ärztin bzw die Mehrzahl dieser Berufsträger der sollte nicht wirklich das Problem woanders suchen.

Korrektur

denkt meint auch hören.
Ich höre bei "die Ärzte" da nämlich null Männlichkeit, ich höre da einfach die Mehrzahl dieser Berufsgruppe.

behind_eyes schrieb:Wer bei "die Ärzte" an einen Arzt denkt und nicht auch an eine Ärztin bzw die Mehrzahl dieser Berufsträger der sollte nicht wirklich das Problem woanders suchen.

Es gab doch Studien zu dem Thema die zeigten, das man bei „Ärzte“ eher an Männer denkt als an Frauen. Vor allem im Gegensatz zu „Ärzte und Ärztinnen“ oder „ÄrztInnen“ (oder jede andere Gendervariante).
Ist auch einsichtig, denn wie heißt eine Gruppe rein männlicher Ärzte? Die Ärzte. Bei Frauen wären es eben die Ärztinnen.
Übrigens denke ich da sowieso nur an eine Band, die aus drei Männern besteht.

Mit "Ist ein Arzt an Bord?" ist alles gesagt, "oder eine Ärztin" würde den Satz nur unnötig aufblähen, am eigentlichen Inhalt aber rein gar nichts ändern.

@muscaria

Sehr gut gesagt. ( würde man jede Gendervariante beachten bei dieser Frage, wäre bis dahin der Patient kein Notfall mehr )