Holzer2.0 schrieb:Allgemein zum Thema: Ich als sexuell gefestigter und praktisch erprobter "Beta-Cis-Male" habe null Probleme mit einer Gender-neutralen deutschen Sprache. Ich empfinde die derzeitigen "Experimente" umständlich und anstrengend, ja. Es stört den Lesefluss. Aber in der Sache hab ich da null Problem mit. Sprache ändert sich und ich bin der Meinung, das der Wortschatz, das Denken formt. Daher schicke ich das generische Maskulinum gerne in Rente, wenn jemand mit einer praktikableren Lösung um die Ecke kommt.
Geht mir ziemlich genauso, bis auf das Beta. Ich bin ein klares Alpha-Tierchen (glaub ich^^) - dennoch gleiches Ergebnis..
Der Lesefluß ist bei mir schon allerdings ob meiner Leseschwäche gestört, da brauch ich keine zusätztlichen Stolperfallen. Neue Brille ist bestellt, dann bewerte ich das neu.
Zu Anfang der Debatte -hab mich erst letztes Jahr damit ernsthaft zu beschäftigen angefangen- war ich nur etwas irritiert, weil mir einiges nicht ganz stimmig erschien. Nachdem ich mich etwas länger damit beschäftigte, klafften da auf einmal große Lücken in der Argumentation bzgl Wissenschaftlichkeit die hoch umstritten ist, und vor allem bzgl Nutzen, der offenbar gar nicht gegeben ist, weil das Gendern in der heutigen Form gar nicht leisten kann, was es verspricht - nämlich die Sichtbarmachung und Nennung aller Geschlechter. Auch dieses Kunstück wurde hier nicht vollbraucht. Trotzdem pocht die Genderseite vehement auf ihren Standpunkt mit fast missionarischem Eifer zT, und das ist eine Sache, die mir immer etwas missfällt .. es geht nämlich um Glauben, nicht um Wissen.
Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn die Genderleute sagen würden "wir wollen das, weil wir die gesellschaftliche Aufmerksamkeit brauchen, denn die macht uns letztlich alle sichtbar". Einfach dadurch, dass man medial im Fokus steht, gesehen und als konkrete Perosn gehört/wahrgenommen wird. Aber, dass sowas irgendeine Wortkreation zu leisten vermag, bezweifle ich nach wie vor arg.
Tussinelda schrieb:nein, wird er nicht, ist Frau plötzlich maskulin, wenn man sagt "Gib der Frau dort mal die Blumen"?
Der Sexus natürlich nicht, aber der Genus, und der bestimmt nun mal wie man die generische Form dann nennt.
Der Gender-Blog ist mir etwas zu einseitig. Ein allem Anschein nach englisch Prof, der sich über die Eigenheiten der deutschen Grammatik auslässt, ist zumindest etwas zweifelhaft.
Hast du da auch was neutrales?