Gendern zur Pflicht machen?
11.12.2022 um 08:06Abahatschi schrieb:Die Mehrheit will das nicht, ist das schon mal angekommen?Rein statistisch oder hast du alle selber befragt?
Mehrheit ist ein dehnbarer Begriff.
Abahatschi schrieb:Die Mehrheit will das nicht, ist das schon mal angekommen?Rein statistisch oder hast du alle selber befragt?
Ein Viertel der Befragten (26 Prozent; -9 zu Mai 2020) befürwortet zwar aktuell den Einsatz von Binnen-I oder nicht-differenzierenden Formen. Zwei Drittel der Wahlberechtigten (65 Prozent; +9) lehnt deren Verwendung in Medien und Öffentlichkeit jedoch ab. Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert.Quelle: https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/weiter-vorbehalte-gegen-gendergerechte-sprache/
McMaso schrieb:Das wäre eine Veränderung, in dem Umfang ist sowas noch nie passiert.Was soll das für ein ominöser Umfang sein, der noch nie passiert sein soll?
Begonnen hat alles in den 1960er-Jahren mit dem Schrägstrich: Feministinnen verwendeten ihn, um Frauen in der Sprache sichtbar zu machen. Aus den Lehrern wurden Lehrer/innen. Das generische Maskulinum war der frühen Frauenbewegung ein Dorn im Auge.Quelle: https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/minenfeld-gendersternchen-eine-kurze-geschichte-der-gendergerechten-sprache#:~:text=Begonnen%20hat%20alles%20in%20den,Gender%2DVariante%20stiess%20auf%20Widerstand.
Aber bereits diese erste Gender-Variante stiess auf Widerstand. Auch unter Feministinnen: Sie kritisierten die Unterordnung der Frau durch das nebensächliche Mit-Gemeint-Werden. Die Frau sollte mehr als ein Anhang sein.
McMaso schrieb:da gabs schon immer ein paar "Expert*innen", die so einen Kauderwelsch gesprochen habenJa klar, Gendern ist ein übelster Kauderwelsch, weil ein Glotisschlag bzw. ein Satzzeichen vor dem "innen" gesetzt wird.
McMaso schrieb:Linksgrüne PoltikerAha, verstehe, daher weht der Wind.
McMaso schrieb:jedem damit auf die Nerven gehenSie gehen mit dem Gendern aber nicht JEDEM auf die Nerven. Mich stört das Gendern des ÖR überhaupt nicht. Ich registriere es auch gar nicht mehr. Vermutlich weil ich mehr auf Inhalte achte als auf die Form und weil ich das Gendern als logisch und als Vereinfachung empfinde.
McMaso schrieb:obwohl es die Mehrheit ablehnt.Das Mehrheits-Argument ist kein Beleg dafür, dass etwas wahr oder falsch ist.
Es handelt sich beim Argumentum ad populum um ein klassisches Scheinargument, denn auch Mehrheiten (sogar alle Menschen gemeinsam) können irren. Anders gesagt: Eine falsche Tatsache wird nicht plötzlich wahr, weil eine Mehrheit dafür gestimmt hat.Quelle: Wikipedia: Argumentum ad populum
Um die Ursachen für die hohe Zahl an Gurtmuffeln zu ergründen, beauftragte das Bundesverkehrsministerium 1974 eine psychologische Studie. Wie tief die Aversion gegen das Anschnallen bei vielen saß, überraschte selbst die Psychologen des durchführenden Instituts. Manche Probanden verweigerten schlicht die Antworten, andere Befragte griffen die Interviewer sogar verbal an. Die Psychologen registrierten "starke latente Spannungen, unausgetragene Konflikte, affektive Verfestigungen und Bereitschaft zu kämpferischen Auseinandersetzungen".Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/einfuehrung-der-gurtpflicht-a-946925.html
Auch im römischen Imperium glaubt die Mehrheit der Bevölkerung an Zauberei, allerdings wird nur ihr Missbrauch unter Strafe gestellt.Quelle: https://www.planet-wissen.de/geschichte/neuzeit/hexenverfolgung/index.html
peekaboo schrieb:Das Mehrheits-Argument ist kein Beleg dafür, dass etwas wahr oder falsch ist.Was genau soll denn in diesem Genderthema wahr oder falsch sein?
peekaboo schrieb:Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte damals die Mehrheit aller Autofahrer in Deutschland eine regelrechte Aversion gegen das Anschnallen im Auto.Richtig, das ist eine Sache die tödlich ausgehen kann und ich sehe es tatsächlich als Aufgabe der Politik gegen die Mehrheit zu entscheiden.
Abahatschi schrieb:(Tu mir einen Gefallen und stelle die Studie in Frage, dann bringen wir es schneller hinter unsGanz ehrlich? Das ist es mir nicht Wert. Es gibt Schlimmeres als das. Ich zweifle das auch gar nicht an.
Do-X schrieb:gibt mir schon zu denken.Mir gibt es auch zu denken wenn eine Minderheit einen unkoordinierten Shit ohne klaren Regeln fordert, ich empfehle weiterhin den Pro Gendern sich zusammen zu setzen, eine! Regel ausarbeiten und diese vernünftig und ohne Zwang zu promoten.
Do-X schrieb:dass es Leute gibt, die über den Dienst hinaus so arg damit zu kämpfen habenIn meinen Unternehmungen wird nicht gegendert, es wird weder verlangt noch verboten. Ich persönlich gendere nicht, ich habe halt eine Meinung dazu (sofern es die Minderheit erlaubt ;) )
peekaboo schrieb:Vermutlich lassen sich noch weiter Beispiele nennen, wo eine Mehrheit gegen oder für etwas war, was aber heutzutage kein Aufreger mehr wert ist.Du stehst also nicht für eine Mehrheitsentscheidung, wie es für eine Demokratie selbstverständlich ist?
Abahatschi schrieb:Was passiert wenn man nicht gendert?Es können zum Beispiel Debatten entstehen, wenn nicht gegendert wird, oder wenn gegendert wird, kommen oft die Wutbürger aus ihren dunklen Löchern gekrochen und wettern über ein paar gegenderte Wörter.
Abahatschi schrieb:sollte man durch Gesetze zum Gendern gezwungen werden, ist das das Ziel?Nein und nein.
navi12.0 schrieb:Was genau soll denn in diesem Genderthema wahr oder falsch sein?Ob die Anwendung des Gendern moralisch korrekt ist, beispielsweise.
Laura_Maelle schrieb:Du stehst also nicht für eine Mehrheitsentscheidung, wie es für eine Demokratie selbstverständlich ist?Nicht in jedem Fall.
peekaboo schrieb:Ob die Anwendung des Gendern moralisch korrekt ist, beispielsweise.Ok, und lässt sich das so eindeutig mit Ja beantworten, womit auch der ganze Auffand und das Spektakel drum rum zu rechtfertigen wäre?
peekaboo schrieb:Es können zum Beispiel Debatten entstehen, wenn nicht gegendert wird, oder wenn gegendert wird, kommen oft die Wutbürger aus ihren dunklen Löchern gekrochen und wettern über ein paar gegenderte Wörter.Ob diese Würze notwendig ist...ohne Genderwahn wären die Wutbürger in ihren Löcher geblieben, so what.
peekaboo schrieb:Nein und nein.Dann ist ja gut, niemand hat die Absicht...
peekaboo schrieb:Was soll das für ein ominöser Umfang sein, der noch nie passiert sein soll?Es geht um das Abschaffen des gM und ersetzen durch irgendwelche Wortkreationen.
Vielleicht sollte sich einige Mal mit der Historie des Genderns befassen?
peekaboo schrieb:Ja klar, Gendern ist ein übelster Kauderwelsch, weil ein Glotisschlag bzw. ein Satzzeichen vor dem "innen" gesetzt wird.Wenn es nur das wäre, wären vielleicht viel mehr Leute damit einverstanden.
- Mitarbeiterinnen
- Mitarbeiter:innen
peekaboo schrieb:Aha, verstehe, daher weht der Wind.Was für ein Wind? Deine Anspielung kannst du dir klemmen. Der kommt bei mir sicher nicht von rechts…
Diese verdammten Linksgrünen wieder.
😡
peekaboo schrieb:Das Mehrheits-Argument ist kein Beleg dafür, dass etwas wahr oder falsch ist.In einer Demokratie geht es aber um die Mehrheit, und wenn die das ablehnt dann hat der Rest das zu akzeptieren. Auch wenn es denen nicht passt…
peekaboo schrieb:Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatte damals die Mehrheit aller Autofahrer in Deutschland eine regelrechte Aversion gegen das Anschnallen im Auto.Verkehrssicherheit mit Gendern vergleichen, na wie toll.
peekaboo schrieb:Oder im römischen Reich glaubte die Mehrheit an Zauberei.Hoffentlich haben sie das gM benutzt bei den Zaubersprüchen…
peekaboo schrieb:Vermutlich lassen sich noch weiter Beispiele nennen, wo eine Mehrheit gegen oder für etwas war, was aber heutzutage kein Aufreger mehr wert ist.Vielleicht aus dem alten Ägypten oder bei den Jägern und Sammlern?
Abahatschi schrieb:In meinen Unternehmungen wird nicht gegendert, es wird weder verlangt noch verboten. Ich persönlich gendere nicht, ich habe halt eine Meinung dazu (sofern es die Minderheit erlaubtNa schau... Ist bei mir auch so.
Laura_Maelle schrieb:Eine Gendersekte will ihre irrationale Kitsch-GendersymbolikIch liebe derart sachliche Beiträge.
navi12.0 schrieb:Ok, und lässt sich das so eindeutig mit Ja beantworten, womit auch der ganze Auffand und das Spektakel drum rum zu rechtfertigen wäre?Welcher Aufwand? Meinst du den Glotisschlag und das Setzen eines Satzzeichens vor dem "Innen"?
navi12.0 schrieb:Wie genau machst du das dennWie genau mache ich "was"?
navi12.0 schrieb:Gerade ethisch-/moralischee Fragen liegen mir in dem Thema besonders am HerzenWarum liegt dir die moralische Frage bei diesem Thema besonders am Herzen?
Abahatschi schrieb:GenderwahnAnti-Genderwahn. ;)
McMaso schrieb:irgendwelche WortkreationenVon was für eine Wortkreationen sprichst du? Begriffe wie "Mitarbeiterinnen" gab es doch auch vorher schon. Man setzt vor dem "Innen" lediglich ein Satzzeichen und lässt"Mitarbeiter" bei der Begrüßung weg, was aus meiner Sicht sogar eine Vereinfachung darstellt.
McMaso schrieb:Wenn es nur das wäre, wären vielleicht viel mehr Leute damit einverstandenWas ist es denn noch außer das Hinzufügen eines Glotisschlag und das Setzen eines Satzzeichens vor dem "Innen"?
McMaso schrieb:Der kommt bei mir sicher nicht von rechts…Natürlich nicht.
McMaso schrieb:In einer Demokratie geht es aber um die Mehrheit, und wenn die das ablehnt dann hat der Rest das zu akzeptieren. Auch wenn es denen nicht passt…So, so. Ändert jedoch nichts an der Sache, dass sich auch in einer Demokratie die Mehrheiten irren können oder dass die Mehrheit nicht richtig entscheidet, weil sie zum Beispiel keine Betroffenen sind.
McMaso schrieb:Verkehrssicherheit mit Gendern vergleichen, na wie toll.Die Genderei wird ja auch mit einem Wahn oder die Gender Befürworter mit einer Sekte verglichen. Merkwürdigerweise stört dieser Vergleich den Gendergegner in diesem Fall nicht.
Laura_Maelle schrieb:Und das ist möglich durch Variation in der Formulierung, z. B. am Anfang eines Textes (vor allem in der Anrede) auch die weibliche Form neben dem generischen Maskulinum (das divers einschließt) benennen,Hm, ich bin mir nicht sicher, ob damit alle zufrieden sein können, wenn das "nur" ein Einschluss, ein Anhängsel ist und irgendwie nicht auf derselben "Stufe" steht?
Laura_Maelle schrieb:danach aber im Text mit dem generischen Maskulinum oder mit neutralen Formen weitermachen, um den Lesefluss nicht zu beinträchtigenMüsste man an einer Stelle des Textes die Leserschaft kurz darauf hinweisen, dass man dann "so" weitermacht? Teilweise wird das ja so gemacht.
Tanne schrieb:der" Mensch ist "eine" Person, egal was für ein Geschlecht diese Person hat.Das dürfte klar sein.
Tanne schrieb:Die Sprache selbst muss meines Erachtens nach dahingehend nicht überholt werden, sondern das Denken darüber "wie" Sprache angewandt werden soll oder sollte.Da muss es natürlich anfangen, eigentlich schon im Kindergarten. Wobei es schwierig sein kann für ein Kind, wenn dessen Eltern vielleicht zu Hause völlig dagegen sind und auch noch darauf schimpfen. Das kann schon ein Dilemma sein, da jüngere Kinder sich noch sehr stark an ihrem direkten Umfeld orientieren und dessen Verhaltensweisen oft nachahmen (Vorbildfunktion) und dann verunsichert werden, wie sie es halten sollen.
Und das ist, denke ich, mit simpler Umstrukturierung des Deutschunterrichts in Schulen leicht umsetzbar.
Luke.Skywodka schrieb:Wer sich weder als Dame oder Herr angesprochen fühlt, das ist doch sein persönliches Problem, das kann man doch nicht allen Anderen überbürden.Hältst Du es nicht für wesentlich, dass niemand ausgegrenzt werden soll?
Do-X schrieb:Im Übrigen habe ich gestern über das Wort "jemensch" gegrübelt und Sätze vor mich hin geflüstert. Ich könnte wohl damit gut umgehen. Es wäre immer noch ein Wort unserer Sprache und ich identifiziere mich nunmal mit meiner Muttersprache und schätze es dementsprechend auch umso mehr, als wenn mir "jemensch" :D "zwanghaft" immer wieder in einer Deutsch-Kommunikation Anglizismen unterjubelt.Wer hat dieses Wort kreiert und wo wird das benutzt? Ich las das in diesem Thread gestern oder vorgestern tatsächlich.
nairobi schrieb:Da muss es natürlich anfangen, eigentlich schon im Kindergarten. Wobei es schwierig sein kann für ein Kind, wenn dessen Eltern vielleicht zu Hause völlig dagegen sind und auch noch darauf schimpfen. Das kann schon ein Dilemma sein, da jüngere Kinder sich noch sehr stark an ihrem direkten Umfeld orientieren und dessen Verhaltensweisen oft nachahmen (Vorbildfunktion) und dann verunsichert werden, wie sie es halten sollen.Sicherlich, das war schon immer ein "gewisses" Problem, welches aber nicht den Wandel der Zeit aufhält.
Tanne schrieb:Sprache entwickelt sich dynamisch durch kulturelle Entwicklungen, und das dauert seine Zeit, insofern es denn überhaupt eine Notwendigkeit gibt.
Derzeit gibt es kulturell zwar die Frage ob sich die Sprache in Sachen Genderkonformität weiterentwickeln sollte, aber, ganz großes aber, solche Prozesse können nicht forciert werden, da es kulturelle und soziologische Prozesse sind.
Deswegen finde ich es mittlerweile regelrecht amüsant, wie teilweise mit irrwitzigen Argumenten versucht wird, eben jenem dynamischen Prozess zu forcieren, zu erzwingen. Das halte ich für nicht umsetzbar.
Folglich kann es nur die Debatte darüber geben, inwieweit sich die Sprache dahingehend weiterentwickeln sollte.
Es kann aber in einem solch wichtigen kulturellen Prozess wie der Sprachentwicklung nichts aufgezwungen werden, das funktioniert nicht, da Menschen grundsätzlich divers im Denken sind. Wir sind ja keine Borg die im Denken einen absoluten Konsens haben.
nairobi schrieb:Wer hat dieses Wort kreiert und wo wird das benutzt?@Schnapspraline am 08.12. ca. 23 Uhr rum. Ich dachte erst, das sei ein Tippfehler.
peekaboo schrieb:Von was für eine Wortkreationen sprichst du? Begriffe wie "Mitarbeiterinnen" gab es doch auch vorher schon. Man setzt vor dem "Innen" lediglich ein Satzzeichen und lässt"Mitarbeiter" bei der Begrüßung weg, was aus meiner Sicht sogar eine Vereinfachung darstellt.Ich glaube du solltest einfach nochmal 50 Seiten zurückblättern um zu verstehen worum es dabei geht.
peekaboo schrieb:Was ist es denn noch außer das Hinzufügen eines Glotisschlag und das Setzen eines Satzzeichens vor dem "Innen"?Es geht ums gM, mit dem sowieso schon alle genannt werden und dessen Abschaffung. Sowie Wortkreationen, die benutzt werden, obwohl sie einen anderen Sinn haben.
peekaboo schrieb:Natürlich nicht.Hast du dich etwa angesprochen gefühlt?
peekaboo schrieb:So, so. Ändert jedoch nichts an der Sache, dass sich auch in einer Demokratie die Mehrheiten irren können oder dass die Mehrheit nicht richtig entscheidet, weil sie zum Beispiel keine Betroffenen sind.Was hat denn das mit irren zu tun? Genus ist doch gleich Sexus? Wieso ist uns das nicht hundert Jahre vorher aufgefallen? 😂
peekaboo schrieb:Die Genderei wird ja auch mit einem Wahn oder die Gender Befürworter mit einer Sekte verglichen. Merkwürdigerweise stört dieser Vergleich den Gendergegner in diesem Fall nicht.Es ist ja auch völlig irre, was in eine Richtung zu verändern, die genau das Gegenteil bezweckt. Das gM berücksichtigt alle, das Gendern in jetziger Form nicht…
peekaboo schrieb:Man setzt vor dem "Innen" lediglich ein Satzzeichen und lässt"Mitarbeiter" bei der Begrüßung weg, was aus meiner Sicht sogar eine Vereinfachung darstellt.Du brauchst mehr Buchstaben, ein Sonderzeichen mehr, die männlichen Kollegen fühlen sich gar nicht mehr angesprochen und nur die weiblichen Kollegen stehen im Vordergrund.