Problematische männliche Rollenbilder
20.05.2022 um 02:12sacredheart schrieb:Jedenfalls wird bei der Geburt gar nichts zugewiesen auch wenn es nach Gendersprech so genannt werden soll, sondern es wird das biologische Geschlecht festgestellt und fertig.
sacredheart schrieb:Und auch nach 20 Jahren ist XY ein Mann, XX eine Frau, unabhängig vom Gefühl.
sacredheart schrieb:Letzten Endes kann man nicht das Geschlecht wechseln, das wird jeder Genetiker bestätigen. Man kann allenfalls eine mehr oder weniger gelungene Illusion erzeugen. Weder hat XY nach der 'Angleichung' Eierstöcke, noch kann er stillen und XX produziert auch kein Sperma.Du mischst biologisches und soziales Geschlecht durcheinander. Das ist aber nicht dasselbe.
Man kann sein biologisches Geschlecht nicht ändern und es sich auch nicht aussuchen. Sehr wohl geht das aber mit dem sozialen Geschlecht.
Man muss dazu noch nicht einmal sein äußeres Erscheinungsbild anpassen, wenn man das nicht möchte.
PStanisLove schrieb:Damit meine ich vor allem das immer noch Existente Konstrukt in der Gesellschaft das aber wie man sieht stark hinterfragt wird.Du meinst die Rollenbilder, nehme ich an? Die sind ja konstruiert, je nachdem, wie eine Gesellschaft einen Mann, eine Frau sehen möchte.
PStanisLove schrieb:Meiner Meinung nach sollte man das mit Kindern Thematisieren und ihnen beibringen warum das so pauschal formuliert schwierige Haltung sind, wenn man daraus eine art Tatsache macht. Natürlich sollte man den erfahrungsschatz von Leuten die die oben genannten Dinge fest aufbauend eigener Erfahrungen nicht klein reden, denn ich kenne Leute die wirklich der Meinung sind das Frauen sauberer sind.Da gebe ich dir recht. Das sind ja lediglich Stereotype und nicht jeder Mensch muss einem solchen Stereotyp entsprechen. Dass Frauen sauberer als Männer seien, habe ich noch nie gehört.
paxito schrieb:Natürlich, spätestens mit der Namensgebung wird aus dem biologischen Geschlecht ne soziale Konstruktion. Es gibt nur wenige Helmuts, Pauls oder Gunthers die biologisch weiblich wären. Das ist soziale Praxis und damit genau das was du verneinst, eine Rollenzuweisung mit der Geburt.Das ist aber nicht in allen Ländern so, das hängt von den Gesetzen zur Namensgebung ab. In Österreich und Deutschland darf man einem Menschen nicht einen beliebigen Namen geben, sondern man muss am Namen das biologische Geschlecht erkennen können. Man darf auch nur Namen verwenden, die eindeutig Namen sind, also keine Phantasiewörter oder andere Bezeichnungen. In den USA geht das, da darf man einem Menschen jeden beliebigen Namen geben, man darf auch Namen erfinden.
Wikipedia: Naming law
rhapsody3004 schrieb:Ich hätte dazu schreiben sollen: Nach unsern moralisch anerkannten Standards und Werten und im Rahmen unserer Gesetze, sollten alle Männer und Frauen ihre individuelle Persönlichkeit, nach der sie sich wirklich sehnen, frei ausleben können. Keiner sollte sich in bestimmte Rollen drängen lassen. Bezog mich nur auf uns, auf unsere Gesellschaft.Zunächst mal stimme ich deiner Aussage zu, dass Menschen ihre Persönlichkeit so frei wie möglich entfalten können sollten.
Aber trotzdem muss ich anmerken: warum ausgerechnet nach unseren moralisch anerkannten Standards und Werten? Sind die so viel besser als die anderer Länder? Was gibt uns das Recht, unsere Moralvorstellungen oder Wertvorstellungen als die einzig wahren hinzustellen und diese anderen Ländern aufzwingen zu wollen? Ich finde das durchaus hinterfragenswert.
Unsere Moralvorstellungen basieren auf christlichen Werten und das Christentum ist ja nicht gerade sehr tolerant, was andere Vorstellungen betrifft. Da gibt es nur Heteronormativität und binäres Geschlechtermodell. Alles andere wird negiert und abgelehnt. Das sind jetzt für mich keine Werte, die ich so beibehalten und übernehmen möchte.
rhapsody3004 schrieb:Ps.Diese Moralvorstellungen sind zwar anerkannt, aber alles andere als objektiv. Moral kann niemals objektiv sein, da sie auf Emotionen basiert. Emotionen sind niemals objektiv.
Moralvorstellungen sind zwar auch bei uns subjektiv, da jeder so seine eigene Moral hat, jedoch gibt es auch bei uns anerkannt objektive Moralvorstellungen, an die es sich zu halten gilt. Kein Muss, wenn nicht gleichzeitig auch per Gesetz, Gebot oder Verbot, verpflichtend etwas bestimmtes zu tun oder nicht zu tun.
sacredheart schrieb:Aus dem biologischen Geschlecht folgt schon einiges.Ja natürlich, körperliche Unterschiede folgen aus dem biologischen Geschlecht. Das heißt aber noch lange nicht, dass man eine bestimmte Rolle annehmen, eine bestimmte Persönlichkeit, bestimmte Eigenschaften, bestimmte Talente und Vorlieben entwickeln muss. Das ergibt sich nicht aus dem biologischen Geschlecht, das ist gesellschaftlich konstruiert.