Kreative Ideen zur Energieeinsparung im Alltag gesucht

kuno7 schrieb:und dass Produkte durch Energie sparen sogar billiger werden, weil ja weniger Energie benötigt wird.

Der Drops ist doch lange gelutscht. Wenn Energie das Dreifache kostet, dann kann man nichts "sparen" zumindest nicht an Geld, deswegen wird auch NICHTS billiger.

Ich hab gestern einen Bericht über Krabbenfischer gesehen, die zahlen jetzt für den Diesel dreimal so viel, nun noch privat die dreifachen Heizkosten und irgendwann ist Ende der Fahnenstange. Gut, kann man sagen, wer braucht schon Krabben, wir können ja in den Wald und Tannenzapfen knabbern, ABER da hängen Arbeitsplätze dran, Arbeitsplätze weit über Deutschland hinaus.

Gildonus schrieb:Deckenventilator

Im vorigen Haus war ein Kachelofen. Das Wohn-/Esszimmer war zusammen, daneben schloss die Küche an. Der Ventilator an der Decke hat die Wärme schön gleichmäßig verteilt. Er sah auch noch ganz gut aus, da gibt es schöne Modelle mit Holz usw.

Lügenfresse schrieb:Wohin entweicht die Wärme, wenn nicht in den Raum, in dem der Ofen steht?

Einbauherde und Einbaubacköfen sind oft mit einer Gehäusekühlung und einer gezielten Wrasenabführung ausgestattet. Ein Querstrom- oder Axiallüfter vermischt den aus dem Backofen-Innenraum abgesogenen, teilweise gefilterten Wrasen mit kühler Raumluft bevor diese zur Austrittsöffnung an der Front geführt wird.

Quelle: https://www.hea.de/fachwissen/herde-backoefen/elektroherde-aufbau-und-funktion


Wenn nicht gerade Sommer ist, nutze ich auch die Backofenabwärme, indem ich die Türe öffne, nachdem das Essen gar ist. Jetzt im Sommer mache ich das natürlich nicht. Den Ofen schalte ich auch immer schon so früh wie möglich aus, um noch die Nachwärme zu nutzen.

Frau.N.Zimmer schrieb:deswegen wird auch NICHTS billiger.

Nich billiger als vor der Energiekosten Explosion, aber billiger im Vergleich zu den Produzenten, die weniger Energie sparen.

kuno

kuno7 schrieb:aber billiger im Vergleich zu den Produzenten, die weniger Energie sparen.

Ach so. Entschuldige, das hab ich falsch verstanden. Aber wer sollen diese Produzenten sein? Energie gabs ja schon vorher nicht umsonst und es wurde ja schon überall gespart um preislich mithalten zu können?

Frau.N.Zimmer schrieb:Aber wer sollen diese Produzenten sein? Energie gabs ja schon vorher nicht umsonst und es wurde ja schon überall gespart um preislich mithalten zu können?

Die Produzenten, die die Maschinen produzieren, mit denen dann Produkte hergestellt werden.
Bislang hat sich jemand, der eine Fabrik baute, um ein Produkt herzustellen, nur darum kümmern müssen, wie viel Platz diese Maschine benötigt und wann sie abbezahlt ist, sich amortisiert hat; evtl. noch, wie sie irgendwann entsorgt werden kann.
Inzwischen sind wir an einem Punkt, wo der spätere Verbrauch der Maschine mindestens so wichtig ist wie ihre Anschaffungskosten.
(Ungefähr so, wie wenn wir uns einen "Energieeffizienten Kühlschrank" anschaffen, obwohl der etwas teurer als ein anderes Model ist.)

Das war natürlich auch vorher schon relevant, aber es wird jetzt zu einem Faktor, der einen erheblichen Marktvorteil bringen kann.

(Oder es werden Kreisläufe gebildet, bei denen z.B. "Abwärme" verkauft werden kann, wodurch dann Kosten gesplittet werden können und nicht allein von den Kunden getragen werden müssen.)

Frau.N.Zimmer schrieb:Gut, kann man sagen, wer braucht schon Krabben

Das ist die falsche Frage.
Die richtige lautet: Wer braucht zu billige Krabben?

Wir haben uns daran gewöhnt, dass viele Dinge billig sind. Weil Energie billig war, weil Ressourcen billig waren und teilweise, weil Löhne gering waren. Teilweis ist das noch immer so - aber gerade sind wir "nur" in der Situation, die "echten" Preise zu zahlen. Und klar hängen daran Arbeitsplätze. Aber das ist doch kein Totschlagargument.
Wenn eine Situation sich über Jahrzehnte hinweg falsch entwickelt und in dieser Situation Fakten geschaffen werden - dann können wir doch nicht den Kopf in den Sand stecken, weil jetzt diese Fakten existieren.

Hätten wir (die Menschen) es gleich richtig gemacht, dann hätten wir keine Niedrigstlöhne, keinen Raubbau an der Natur und keine Klimaerwärmung in dieser Weise. Wir haben uns aber anders entschieden und nun kommt dafür langsam die Rechnung. Das Darlehen steht zur Rückzahlung an.

Frau.N.Zimmer schrieb:Energie gabs ja schon vorher nicht umsonst und es wurde ja schon überall gespart um preislich mithalten zu können?

Das ist ein bisschen anders.
In einer Produktkalkulation spielen viele Uhrsachen eine Rolle - und u.a. konkurrieren die auch miteinander. Ist die Energie teuer, stellt man ggf. die Produktion so um, dass zwar mehr Personalkosten entstehen, aber die Einsparungen der (teuren) Energie überwiegen. Oder es lohnt sich plötzlich, mehr Geld für effizientere Maschinen auszugeben. Oder Prozesse neu zu planen, die dann vielleicht aufwändiger sind - aber gemessen an höheren Energiekosten dann immer noch billiger sind.

Lügenfresse schrieb:Für mein laienhaftes Verständnis ist es in Sachen Wärme egal, ob die Ofentür zu bleibt oder du sie öffnest. Weil ich eben denke, dass die Wärme aus dem Gerät ohnehin in den Raum abweicht bzw. Raum und Gerät sich am Ende bei derselben Temperatur einpendeln.

Kommt darauf an, wo dein Backofen steht.
Wenn er in einer Ecke von 2 Außenwänden steht, entweicht vermutlich mehr Wärme über die Außenwände, ohne für dich nutzbar zu sein, wenn du bei geschlossener Tür abkühlen lässt, als wenn du die Wärme bei geöffneter Tür direkt in den Raum leitest.

kleinundgrün schrieb:Das Darlehen steht zur Rückzahlung an.

Nein, wir sind gezwungen, vernünftiger in "die Zukunft" zu investieren.

(Sorry, eigentlich hats du natürlich auch Recht. Aber ich hab neulich von einer "Chefin" zu hören bekommen, "ich müsse verstehen",
dass, wenn sie Geld ausgibt (es ging um Arbeitsmaterial!), dies von ihrem Gewinn abginge.)
Weil so ne Einstellung auch unter "kreative Ideen" fällt, die Realisten verdammt viel Energie kosten,
möchte ich mit meiner Interpretation, dass das ne Investition (in die Zukunft) und keine Rückzahlung (also "einfach weg") ist,
hier zum "Energiesparen" beitragen.

Es lohnt sich, endlich mit dem Wahn aufzuhören:

kleinundgrün schrieb:Hätten wir (die Menschen) es gleich richtig gemacht, dann hätten wir keine Niedrigstlöhne, keinen Raubbau an der Natur und keine Klimaerwärmung in dieser Weise

DalaiLotta schrieb:Nein, wir sind gezwungen, vernünftiger in "die Zukunft" zu investieren.

Na ja, ich habe Darlehen genommen, weil es eindrücklicher ist. Weil wir uns schon Dinge genommen haben, die wir nicht hätten nehmen dürfen (in dieser Menge). Wir haben einen Kredit aufgenommen, um jetzt besser leben zu können. Um jetzt weniger für Benzin zu zahlen. Um jetzt günstiger und mehr konsumieren zu können.

Eine Investition wäre eher etwas, das man von einer neutralen Ausgangsposition für die Zukunft ausgibt. Um dann besser leben zu können. Das passt hier auch - aber nur zusätzlich. Erst mal sollten wir das Darlehen begleichen und das wird unsere Möglichkeiten wahrscheinlich erst mal ausschöpfen. Bleibt dann noch was für eine Investition übrig: Um so besser.

kleinundgrün schrieb:Das ist die falsche Frage.
Die richtige lautet: Wer braucht zu billige Krabben?

Keine Ahnung was du verdienst, aber 15 Euro für einen Liter ungepulte Krabben, oder 60 Euro pro Kilo gepulte, fand ich jetzt nicht wirklich billig. Die Menschen müssen das ja auch noch bezahlen können.

Frau.N.Zimmer schrieb:Die Menschen müssen das ja auch noch bezahlen können.

Müssen sie das? Wo gibt es ein Recht dazu, bestimmte Lebensmittel sich leisten können zu müssen? Und gleich in solchen Mengen?

Es ist schon komisch, dass einem Konsument ein solches Recht auf Kosten anderer zugebilligt wird. Denn die Kosten sind vorhanden. Entweder in geringen Löhnen derjenigen, die das herstellen oder weil Maschinen Energie benötigen oder weil solche Mengen gefischt werden, um günstige Preise bieten zu können, dass Lebensräume nachhaltig gestört werden.

Und "zu billig" hat nichts mit einem absoluten Preis zu tun. Sondern damit, ob es subventioniert ist. Zum Beispiel eben durch geringe Löhne oder andere Umstände, die eigentlich erforderliche Kosten verlagern.

..

kleinundgrün schrieb:Müssen sie das? Wo gibt es ein Recht dazu, bestimmte Lebensmittel sich leisten können zu müssen?

Also ich sehe, in einer Gesellschaft wie der Unsrigen, schon eine Art Menschenrecht auf einen Minimalstandard. Das ist einfach eine grundsätzliche, fundamentale Annahme, die mit einem Leben in einer solchen Gesellschaft, die sich als sozial und demokratisch verstanden wissen will, als gegeben angenommen werden darf.

Sich die tägliche Dusche (und ich rede nicht vom Dauerduschen) verkneifen zu müssen, sich kein warmes Wasser oder eine ausreichend warme Wohnung (ausreichend warm, heißt, es FÜHLT sich für Betreffenden warm an, auch wenn er mal krank ist z. B.) und das lapidar abgebügelt zu erleben, nach dem Motto, Pech, jetzt reicht es halt nicht mehr, das ist mAn eine klassische Bankrotterklärung für unsere grundsätzlichsten Werte.

Noch dazu, wenn diese Probleme hausgemacht sind, indes sicher nicht von dem Teil der Bevölkerung, der hier jetzt am meisten (er)tragen soll.

LG Mina

MarinaG. schrieb:es FÜHLT sich für Betreffenden warm an, auch wenn er mal krank ist z. B.)

Unzureichend geheizte Wohnungen sehe ich auch als Problem, wenn man tatsächlich mal Corona (oder eine andere schwerere Krankheit) hat, und die dann auch noch in einer kalten Wohnung auskurieren soll. Oder wenn man dort eine mehrtägige Quarantäne absitzen soll, während der man sich eben so durchzittert....

MarinaG. schrieb:Menschenrecht auf einen Minimalstandard.

Und weil so viele darauf bestehen, für ihre gepulten Krabben nicht mehr zu zahlen, sollen jetzt mehr Leute frieren?
Um welchen "Minimalstandard" geht es denn, wenn Leute so argumentieren?
Oder besser: wessen Standard...

Im Moment geht es darum, dass auch die Wohnungen der Leute noch geheizt werden,
die sich täglich Kiloweise Krabben reinschaufeln können.
Und die, die sowieso Pellkartoffeln mit Quark auf den Tisch bekommen, essen in Küchen,
die nicht nur aus Mangel an Gas, sondern an Geld kalt bleiben werden.

Es geht doch eben nicht darum, alle weiter mit "Wohlstand" zu versorgen.
Wenn Dinge teurer werden, dann damit sich überhaupt "alle" was leisten können.
Und darum, sich (nach Rückzahlung des "Wohlstandsdarlehens"), um die "Investition Zukunft" kümmern zu können.
Sofern unsere Welt bis dahin hält...

..

martenot schrieb:Unzureichend geheizte Wohnungen sehe ich auch als Problem, wenn man tatsächlich mal Corona (oder eine andere schwerere Krankheit) hat, und die dann auch noch in einer kalten Wohnung auskurieren soll. Oder wenn man dort eine mehrtägige Quarantäne absitzen soll, während der man sich eben so durchzittert....

Ich sehe darin eine gewisse menschenverachtende Grundhaltung. Also nicht in Deinem Post, sondern in der Tatsache, dass quasi mit den Schultern gezuckt wird, frei nach dem Motto > Mieter und nicht genug Kohle? Ja, dann sieh halt zu. Hauptsache wir liefern weiter Waffen, halten unsere Sanktionen ein und der Planet überlebt. Sozusagen "die gute Sache", die über das Wohl des Einzelnen gestellt wird, der sich gefälligst zu fügen hat. ..

Ich persönlich bin ja nun fein raus. Was mich indes total irritiert, ich weiß, dass ich weitgehend (affektiv) empathielos bin, aber ich bin auch offiziell persönlichkeitsgestört. Allerdings, was ist mit all jenen, denen ihre Nächsten auf einmal irgendwie gleichgültig zu werden scheinen, unter der Prämisse der "guten Sache"? Da stellen sich mir dann schon Fragen, muss ich gestehen.

Spart halt. Und wenn das nicht mehr geht, friert halt. Artig solidarisch. O.Ò

LG Mina

MarinaG. schrieb:sondern in der Tatsache, dass quasi mit den Schultern gezuckt wird, frei nach dem Motto > Mieter und nicht genug Kohle?

Wer macht das denn?

kuno

Man kann vielleicht in einigen Fällen auf elektrische Haushaltsgeräte verzichten. So braucht man nicht unbedingt einen Mixer, wenn man Mürbeteig für Plätzchen machen will, sondern kann ihn auch mit Hilfe von zwei Messern mischen (der Teig wird mit den Messern immer wieder gehackt). So stand es im Kochbuch meiner Mutter, und es funktioniert tatsächlich. Wobei ich zugebe, dass ich selbst automatisch den Mixer nehme, weil ich nie an die stromsparendere Variante denke.

AlteTante schrieb:Man kann vielleicht in einigen Fällen auf elektrische Haushaltsgeräte verzichten. So braucht man nicht unbedingt einen Mixer, wenn man Mürbeteig für Plätzchen machen will, sondern kann ihn auch mit Hilfe von zwei Messern mischen

Ok bleiben wir mal realistisch:

Ein hochwertiger Handmixer der auch mit Brot & Hefeteig klarkommt braucht ca. 500 Watt.
Wenn wir den Teig hochgeschätzt 5min mixen wären das sage und schreibe ~42 Watt.
Ich bezweifele ehrlich gesagt das ein Handmixer einen so großen Unterschied ausmacht.. außer man backt gefühlt jeden Tag.