Wieviel Wut ist nach Trennung normal?
10.02.2022 um 21:18
Ich möchte einen Text von mir einstellen, in dem ich meine eigene toxische Beziehung (sie ist etwa 2 Jahrzehnte her) aufarbeite. Das Ganze endete für mich in einer Schädelbasisfraktur und anschließendem Stalking, das sich nur dadurch beenden ließ, dass ich mich bei meinem vermeintlichen Aggressor entschuldigte. Danach war Ruhe. Ich möchte das posten, um zu verdeutlichen, dass nicht immer nur der eine Partner "das Arschloch" ist und der andere das Opfer. Es gibt häufig auch Konstellationen, bei denen beide ihre Anteile einbringen und beide sind alles Andere als gesund. Es treffen zwei (u. U. pathologische) Verhaltensmuster aufeinander und es beginnt ein Wechselspiel.
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Beziehung: Toxisch - toxischer - Kollusion & die gegenseitige Gier
Oder: Narzissmus - "hängt ihn höher"!
S. war für mich lange Zeit der Antichrist. Er war ein Mann, der eine Frau innerhalb von Momenten für sich begeistern konnte. Er hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich, die ich kaum zwanzig Jahre alt war, für sich einzunehmen. Die erste Zeit war traumhaft, er trug mich auf Händen. Ich war seine Perle und er gab mir das Gefühl, das genialste weibliche Wesen des Erdballs zu sein. Mein absoluter Traummann. Die ganz große Liebe. Wow. Und dann geschah etwas Seltsames. Immer öfter schien, hinter dieser freundlichen Fassade des glühenden Verehrers, kurz etwas Anderes aufzublitzen. Sagte überaus verletzende Dinge und verschwand dann so schnell, wie es gekommen war. Ich stand fassungslos, er versuchte mich zu beruhigen. Ich hätte das missverstanden, wäre hypersensibel. Er würde mich doch nie verletzen wollen.
Das wollte er im eigentlichen Sinne tatsächlich nicht. Er versuchte im Grunde lediglich, durch diese Art Verletzungen, die Unverbrüchlichkeit meiner Gefühle testen, um sich dieser zu versichern. Unverbrüchlichkeit ist in sich unverbrüchlich, also nicht verletzbar. Ergo, er wollte wissen, ob ich verletzbar bin und damit brüchig / instabil / unsicher in meinen Gefühlen für ihn. Die Verletzung war nur der Weg dorthin, nicht der eigentliche Sinn, der dahinter lag. Aber das wusste ich damals längst noch nicht. Dieser Zustand hielt eine ganze Weile an.
Am Ende dieser Phase traute ich meiner Wahrnehmung nur noch sehr bedingt über den Weg. Schließlich fühlte ich mich fortwährend verletzt, während er beteuerte, dies nicht zu beabsichtigen und meine Art der Auffassung für diese vermeintliche Fehlinterpretation verantwortlich machte. Schließlich wurde es schlimmer. Wir erreichten die nächste Phase der gegenseitigen Eskalations- und Gewaltspirale, weil meine Verunsicherung so groß geworden war, dass ich seinen Überprüfungen (der Unverbrüchlichkeit / Unverletzbarkeit meiner Gefühle), in Form immer neuerlicher verbaler Giftpfeile und missachtendem Verhalten, kaum noch stand hielt. Schlussendlich gar nicht mehr.
Ich brach in solchen Situationen unverzüglich ein und reagierte nun tatsächlich hypersensibel auf jegliche Form dieses Verhaltens, was ihn veranlasste, sich bestätigt zu sehen und mir das fortgesetzt unter die Nase zu reiben. Es gab folglich regelmäßig Dramen, in Form von Vorwürfen und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Da ich selbst einen gut ausgeprägten Anteil dissozialen Charakters in mir vorfand, (den ich jedoch negierte und mich tränenreich oder wahlweise wutschnaubend als sein Opfer inszenierte), war ich in meiner Gegenwehr ebenfalls nicht zimperlich. Somit provozierte ich ihn nun meinerseits, ohne jegliches Mitgefühl oder Skrupel, an den Rand des Wahnsinns. Was ich empfand, war zum Teil nur noch blanker Hass, der sehen wollte, wie weit ich ihn zu packen bekäme.
Ihm fehlte damit völlig die Rückversicherung meiner Gefühle für ihn. Ich konnte es ohnehin nicht mehr recht machen, hatte keinerlei Chance. Er war komplett verunsichert, hasste mich nun seinerseits und steigerte seine Tests in Form von Verletzungen daraus resultierend immer weiter, was mich immer hysterischer und aggressiver reagieren ließ. Immer öfter eskalierte es. Ich war ebenfalls haltlos innerlich und dennoch, aufgrund meiner sich steigernden Wut, immer mehr von seiner Schuld überzeugt, woraus resultierend ich ihn immer aggressiver und ätzender verbal attackierte. Irgendwann fing ich die erste schallende Ohrfeige. Danach hagelte es Tritte, Schläge, Würfe mit diversen Geschossen, Peitschenhiebe (unsere Sexualität war ebenfalls gewalt(tät)ig) - und irgendwann hatte er mich am Hals und würgte mich. Er erlebte sich als schlussendlich und vollständig abgewiesen / gedemütigt; und eskalierte daraufhin vollends. Das war der Moment, in dem ich meinerseits die Fassung verlor und mich das erste Mal mit voller Wucht wehrte. Todesangst, absolute Panik, kombiniert mit rasendem Zorn, der die Angst hinwegfegte und mich hemmungslos zurück prügeln ließ. Wir schlugen uns grün und blau. Am Ende dieser Gewaltorgie verpasste er mir einen derartig schweren Schlag, dass ich daran hätte sterben können und, u. a. mit schwerem Schädeltrauma, auf der Intensivstation landete. Das war zum Glück nicht mein Tod, aber der dieser Beziehung.
S. wollte das nicht akzeptieren. Er wurde nicht von mir verlassen. Das ließ sein Stolz nicht zu. Und nach einer längeren, überaus zermürbenden Zeit des Krieges / Stalkings, kam ich zu der Überzeugung, dass es uns beiden nur noch mehr schaden würde, würde ich ihn weiter als Monster / Gegner betrachten, das es nur darauf anlegte, mich fertig zu machen. Dieses uns Hassen, es würde uns beide vernichten, auf die Dauer. Denn eigentlich, hatten wir uns doch nur lieben wollen. Ich schaltete also einen gemeinsamen Bekannten als Mediator dazwischen und versuchte, diesem zutiefst in seiner Ehre gekränkten und darüber unerhört zornigen Manne, wieder etwas näher zu kommen. Es war schwierig. Er tobte. Machte mir Vorwürfe, schüttete seinen gesamten verzweifelten Zorn über mich aus und sagte mir am Ende, dass er mich nie wiedersehen wolle. Das alles wäre unverzeihlich, er habe sich noch nie so sehr bemüht und ich wäre so schändlich mit ihm umgegangen.
Dieser Satz wurde zu einem Schlüssel für mich, jedoch erst nach sehr langer Zeit. In der akuten Situation hätte ich fast laut losgelacht, ob dieser Absurdität, dass er mich fast zu Tode prügelte und mir dann so etwas sagt. Heute weiß ich, er hat das exakt so erlebt. Dass ich ihn dort hinein getrieben hatte. Über sich selbst hinaus. Er war zutiefst verzweifelt. Sein Selbstbild absolut beschädigt. Ich habe ihn ebenfalls fast zu Tode geprügelt, nur auf einer nicht offensichtlichen, psychischen Ebene. Deshalb bekam auch ich das Mitleid und nicht er. Er bekam die Schande. Unfairer geht es kaum. Die Loslösung / Auflösung unserer unseligen Verbindung erfolgte deswegen auch erst, nachdem ich mich bei ihm entschuldigt hatte, für das, was ich ihm angetan habe. Ich hatte ihn schließlich fast umgebracht. Er hat das so erlebt. Tatsächlich. Damit konnte er loslassen. Er verließ mich, aufgrund meines Minderwertes. Konnte ein Ende finden, in meinem Eingeständnis, der Fehler läge bei mir. Und, wenn ich es recht bedenke - heute - das tat er auch. Aber dazu später. Ich hoffe jedenfalls, er hat einen Weg gefunden sich zu helfen, ohne weiter eine Spur der Verwüstung durch die Welt ziehen zu müssen. Ich habe das nicht länger verfolgt, musste mich selbst erst einmal verarzten (lassen).
Dieser Mann hatte etwas bei mir mit aller Gewalt zu erlangen gesucht. Etwas, das ich nicht geben konnte. Aber meinerseits nicht bereit war, einzugestehen, dass ich im Ursprung gehofft hatte, diesen, meinen eigenen Mangel an aufrichtiger Liebesfähigkeit, durch sein Übermaß davon, das er mir im Anfang zukommen ließ, ausgleichen zu können. Er erlebte sich als schwer betrogen. Er hatte so sehr gegeben und dann war da auf einmal nichts für ihn zu holen. Ein Narzisst lügt nicht, wenn er seine Partnerin zu Beginn einer Beziehung mit Liebe überschüttet. Er geht in Vorlage. Gibt was er kann. Verausgabt sich regelrecht. Versucht sie - und auch sich selbst - möglichst nachhaltig davon zu überzeugen, dass sie beide endlich fanden, was sie immer gesucht haben. Nicht, wie es ihm viel zu oft unterstellt wird, um sie zu umgarnen und an sich zu binden (um sie im Anschluss daran womöglich lustvoll zu zerstören). Sondern in der Hoffnung, sie derartig unverbrüchlich ihrer Liebe zu ihm zu versichern, sie so sehr in Sicherheit zu bringen, so sehr für sich einzunehmen und zu entflammen (die perfekte Liebe zu erzeugen, derer er sich würdig zu fühlen ersehnt), dass sie ihn im Umkehrschluss wird auffangen können. Dann, wenn die gegenseitige Idealisierung am Alltag Schäden nimmt, was ganz zwangsläufig geschieht mit der Zeit. Er sucht einen Weg in diesen Alltag, aber dazu braucht er das Wissen, auch darin unbedingt geliebt zu werden.
Wenn er in diesem Alltag, jenseits des Perfekten, bedürftig wird und beginnt die Verletzbarkeit ihrer Liebe zu testen. Rückversicherung der unverbrüchlichen Gefühle seiner Partnerin benötigt. Wenn er ihre Liebe bräuchte, ihren Beistand. Aber er nicht vermag danach zu fragen, weil ihn das zerstören würde, in seinem Erleben. Hätte ich S. - in seinem Erleben und seiner Welt - aufrichtig helfen wollen, hätte ich ihn wirklich geliebt, dann hätte ich ihn nach seinen Schlägen umarmen müssen. Ihn halten, und ihm ehrlich und aufrichtig versichern, dass es mir leid täte, ihn in diese Situation gebracht zu haben. (Ihn so sehr zu bedrängen, dass er in Notwehr um sich schlagen musste, weil er sich, sein Ego, in Lebensgefahr erlebte. Das hätte ich mir natürlich nur denken dürfen.) Hätte ihm die Unverbrüchlichkeit, die Perfektion meiner Liebe zu ihm, fassbar machen müssen / sollen. Aber wer, der geistig noch halbwegs gesund ist, tut so etwas? Besonders, wenn es bereits gewalttätig wurde und im Grunde längst die Trennung, die einzig vernünftige Lösung darstellt. Ein Narzisst jedoch ist Perfektionist. Eine perfekte Liebe vermag nichts zu erschüttern. Gar nichts. Die perfekte Liebe stirbt für den Geliebten und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist die Quintessenz.
Cut:
Ein Narzisst wird idR nicht nach Zuwendung / Liebe fragen, sondern sein Gegenüber auf die Unverbrüchlichkeit - meint Unverletzbarkeit - dessen Gefühle betreffend, immer wieder überprüfen. Er verletzt, jedoch nur, um zu erfahren, ob dort eine Verletzbarkeit vorhanden ist, nicht um zu verletzten. Das ist, denkt man einmal intensiv darüber nach, durchaus ein Unterschied in der Motivation. Die Verletzungen sind Kollateralschäden, die seinem Bedürfnis nach Sicherheit entspringen. Er will geliebt werden, so, dass er es auch glauben und damit endlich fühlen / in sich spüren kann. Er muss es glauben können, um es spüren zu können. Er sucht nach Sicherheit. Genau wie sein Gegenüber. Nur mit anderen Methoden. Weil er die des Gegenübers schlicht nicht beherrscht.
Er kann nicht einfach bitten / fragen, das würde ihn zutiefst beschämen. Sein Wesen ist zu stolz dazu. Er ist - nach seinem Selbstbild - eine Schönheit voller stolzer Würde. Und das ist er auch in sich, daran arbeitet er hart. Das ist schließlich er. Sein ganzes innerstes Wesen. Sonst ist er nichts. Er besteht aus diesem Selbstbild, seinem Ego. Ansonsten ist da nichts, was ihm Boden unter den Füßen zu geben vermag. Er ist in gewisser Weise wirklich eine Schönheit, deshalb ist sein Gegenüber ja so wild auf ihn; indes er dessen Sprache nicht spricht. Ergo versucht er es auf seine Weise. Die Partnerin / der Partner fühlt sich dann verletzt / manipuliert / verunsichert usw. - und das Drama schraubt sich immer weiter hoch. Das Fremde im Gegenüber wird als das Böse interpretiert und bekämpft. Und glauben / darauf vertrauen (sich zu lieben) können beide sowieso nicht, weil sie ja wissen, dass sie sich im Grunde etwas vormachen und sich am Ende nur gegenseitig benutzen wollen, um ihren inneren Mangel auszugleichen. Zwei hungrige Wesen die sich gegenseitig umkreisen. Beide im latenten Wissen, nicht einmal genug Sicherheit / Liebesfähigkeit für sich selbst zu besitzen.
Sie sind irgendwann ineinander verbissen und versuchen aus dem Anderen herauszubeißen und zu reißen, was sie meinen zu benötigen. Das ist auch der Grund, warum so viele Partner so schwer von solch einer Bindung ablassen können, selbst wenn sie doch beteuern, genau das zu wollen, "nur noch weg" zu wollen - jedoch nicht loslassen können. Sie sind nicht anders als der Narzisst. Sie sind ihm gleich darin. Sie wollen, "dass es wieder so wird, wie am Anfang", als er sie überhäufte und ihr Defizit füllte. Es ist, als habe er ihnen das Stück Himmel in sich gezeigt, nach dem sie nun süchtig sind, wie nach einer Droge, weil sie selbst in sich davon zu wenig vorfinden. Er wiederum, will nun endlich etwas zurück bekommen. Doch beide haben nicht genug für den Anderen übrig. Ganz egal wie sehr sie an sich reißen und sich verbeißen, weil sie sich gar nicht wirksam erreichen können. Vergleichbar womöglich damit, dass ein Franzose, einem Russen den Aufbau eines Tankers zu erklären versucht, und beide die Sprache des jeweiligen Gegenüber nicht einmal im Ansatz beherrschen. Sie stehen wie Ochs vorm Berg und jedes Missverständnis, jede Frustration, führt schlussendlich zu der Schuldzuweisung, dass der Andere das nur tut, um für Verwirrung zu sorgen und sein Gegenüber zu beschämen.
Das endet grotesk. Während der Narzisst am ausgestreckten Arm verhungert, (was er niemals zugeben könnte, ohne sein Selbstbild und damit sich selbst zu beschädigen, und es folglich vermeiden wird), weil alles was er tut, als bösartig angesehen wird, beschwert sein Gegenüber sich, er würde es am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Wird jedoch unverzüglich hoch hysterisch, versucht dieser Narzisst dann - mit seinen Mitteln - doch noch etwas zu bewegen. Es kommen dann womöglich solch völlig verschobenen Dinge dabei heraus, dass beispielsweise eine Frau sich ausufernd darüber echauffiert, dass er nur Sex wollte, während sie am Boden zerstört gewesen wäre. Dieser unsensible Widerling!
Dass das womöglich das Mittel seiner Wahl war, um ihr etwas zu geben, (sie erwartete Trost, er dachte an Bestätigung - etwas, das ihn trösten würde -- sie wollte Schokolade, er reicht ihr ein Steak,) schließlich mochte sie das ja ursprünglich mal, das kommt gar nicht mehr in Betracht. Dabei ist ein Steak doch auch lecker, ist gerade keine Schokolade im Haus. Er ist ein Wüstling. Erst quält er sie und dann noch halbe Notzucht. KEINE SCHOKOLADE?! Nur dieses schnöde Steak? Frechheit! Sie will es genau so, wie ihr der Kopf danach steht. Das ist im Übrigen eine der Haupttriebfedern von Sadismus und Dominanz, nur mal angemerkt. Sie will seine Unterwerfung (an ihre Wünsche) und damit seinen Ego-Tod. Er spürt das und wehrt sich. Sowas nennt sich gemeinhin Notwehr. Narzissten sind dadurch generell schwer erziehbar. Sie sind oftmals unbeugsam, stolz, sehr maskulin / dominant. Das macht einen Teil ihres Reizes aus.
Der Versuch jedoch, einfach einmal darauf einzugehen und diese, seine Form der Annäherung (Steak - Fleischeslust) zuzulassen, er findet nicht statt. (Sie will Schokolade - er soll Süßholz raspeln.) Sich ihm hinzugeben (sich "lieben zu lassen") und ihm darüber das zu geben, was er genauso ersehnt wie sie, nämlich Bestätigung, und was die einfachste Lösung dieser Spannungssituation wäre, es kommt schlicht nicht in Frage. Weil so viele Frauen es verlernten (oder nie gelernt haben), Sexualität nicht als Manipulationsmittel, sondern als "Liebe machen" zu begreifen. Mit dem Quälgeist zu schlafen, ihn zu lieben und sich von ihm lieben zu lassen, ist schmutzig und würdelos, er nutzt einen ja ohnehin nur aus.
Dabei ist körperliche Liebe doch eigentlich ein Geschenk, das man sich gegenseitig macht. Man könnte meinen, dass hier nicht nur eine Seite eine verschobene Wahrnehmung pflegen wird. Würde frau öfter mit dem Quälgeist schlafen und ihm möglichst deutlich das Gefühl bestätigen, dass es ihr gut tut, ihm also sein Ego bestätigen, so wie sie das eigene an seiner Unterwerfung zu bestätigen sucht, wäre dieser Quälgeist womöglich gar nicht quälerisch, weil er sich in Sicherheit fühlen würde (und sie sein Ego nicht mit Unterwerfungsabsichten traktiert). Und sie selbst auch, wenn sie es zuließe. Aber, nun ja. (Hin)Geben ist leider out, während (Ein)Nehmen in ist. Pech gehabt.
Und besonders schlecht gelaufen für den Narzissten, dass am Ende er das Monster ist und sie die Geschädigte. Denn sie macht ihre Wunden öffentlich, während er seine zu verbergen sucht, sogar vor sich selbst. Er hat bereits eine Neue? Bestimmt weil er ein Lügner ist und sie nie geliebt hat. Dass so etwas durchaus auch Flucht nach vorn Charakter hat, weil ein stark beschädigtes Selbstbild für einen Narzissten mitunter durchaus einer Schädelbasisfraktur gleichkommt, also einer potenziell tödlichen Verletzung, die man dringend verbinden muss, damit sie niemand sieht, zur Not mit einer flugs herbeigezauberten neuen Flamme; darauf kommt schlussendlich niemand. Er ist der Widerling, immer. Weil man ihn nicht versteht. Weil er das Fremde ist. Das interpretiert wird, immer nur in eine Richtung. Und das auch noch, nachdem er sein Möglichstes gegeben hat und oft darüber hinaus.
Das ist eine Schmach, die muss man erst einmal verpacken. Aber er ist ja "nur" narzisstisch gekränkt. Er ist ein Mistkerl. Ein Psycho. Und sie sein Opfer. Punkt. Sie weiß latent, dass das nicht die ganze Wahrheit ist und versucht mit allen Mitteln, sich einzureden, wie froh sie sein kann, den Mistkerl (der doch eigentlich der Traummann war / ist?? / sein könnte?) los zu sein. Aber irgend etwas passt nicht. Egal. Sie sucht Zuflucht bei all den anderen Geschädigten, die sie bestärken, dass sie gut daran tut, ihn endlich losgeworden zu sein. Und irgendwann passt es dann. Bis zum nächsten "Mistkerl". Und dann fragt frau sich, warum sie nur immer wieder an die Falschen gerät? Antwort: s. o.
Nein. S. war nicht der Antichrist. Er war das Opfer meiner Gier. So wie ich das der seinen wurde.
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