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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

129 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wut, Borderline ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 10:58
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Schließlich ist es immer noch der Partner, der einem verpflichtet ist und etwas wieder gutzumachen hat
Hmmm, also ja und nein. Das sehe ich in einer Partnerschaft wo noch keine Kinder oder auch Haus etc. vorhanden sind eigentlich nicht so. Und wenn, dann ist man eher den Kindern gegenüber verpflichtet sich trotzdem noch als gute Eltern aufzuführen. Oder eben die gemeinsamen Verbindlichkeiten wie Haus oder andere große Anschaffungen auch nach einem solchen Vorfall gut zu Regel. Im Idealfall schon vorher abklären, wie es weiter geht nach einer Trennung mit gemeinsamen Besitzen. Aber einen ewigen Anspruch auf die Liebe des anderen Partners...kann man den überhaupt haben? Schließlich ist ein Partner ja noch immer ein eigenständiger Mensch und kein Besitz. Anders herum möchte ich von einem Partner auch nicht als sein Besitz angesehen werden. Da stellt es mir direkt die Nackenhaare hoch :) .

Den notorischen Fremdgängern weiß ich gar nicht, ob die merken welches Muster sie verfolgen. Das kann ich auch nur an meinem Ex Verlobten sehen. Seine Ehe nach unsere Beziehung lief eigentlich genau nach dem selben Schema anfangs ab wie bei uns. Nur das wir es nicht zur Ehe geschafft hatten. Seine Frau war nach den Kindern plötzlich nicht mehr Attraktiv genug für ihn. Er ging fremd ..ständig und gab ihr die Schuld an allem. Er hat es soweit getrieben das er sogar die Kinder am Schluss hatte. Weil sie gegangen war anfangs ohne die Kinder. Zudem war sie Anfang 20 und er Ü30 zu diesem Zeitpunkt. Was da schon ein ziemliches Machtverhältnis war. Ich lernte ihn auch mit 15 kennen als er schon 23 war....so richtig bewusst wurde mir dieses Machtverhältnis auch erst so mit 17 und als es darum ging Kinder zu bekommen. Zudem war seine Familie sehr religiös. Und sein Leben spielte sich nach der Pfeife der Mutter ab. Er selbst musste nach außen den Saubermann spielen, der er aber gar nicht ist. Wo ich mir heute sage, ich kann froh sein den Absprung noch rechtzeitig geschafft zu haben.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 10:59
@Yeiru

Ich dachte ein gewisses Spiegeln ist aber normal. Gerade wenn man verliebt ist und es nicht zum Manipulieren bewusst (gibt es Sicher auch unbewusst) genutzt wird.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 11:05
Zitat von LunaMondLunaMond schrieb:. Aber einen ewigen Anspruch auf die Liebe des anderen Partners...kann man den überhaupt haben? Schließlich ist ein Partner ja noch immer ein eigenständiger Mensch und kein Besitz
Du hast ganz klar nicht verstanden, wovon ich rede. Wer sprach von Besitz?

Ich schrieb, dass in einer monogamen Beziehung der Partner, der einen betrogen hat, etwas wieder gutzumachen hat.
Denn im Gensatz zu dem/der Geliebten ist er derjenige, der sich nicht an die Treue-Abmachung gehalten und damit einen Fehler gemacht hat.

Dass ein "ewiger Anspruch auf Liebe" nicht besteht, versteht sich von selbst. Hab ich aber auch nirgends geschrieben...

Weiß nicht, wie man mich so missverstehen kann, viel deutlicher kann ich mich eigentlich nicht ausdrücken, ehrlich gesagt.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 11:28
@RachelCreed
Ich schrieb es, weil du von einer "Verpflichtung" sprachst. Was ich jetzt wohl gleich mit " Besitz" gestellt hatte. Das war mein Fehler.

In einer gewissen Verantwortung ist man allerdings schon seinem Partner gegenüber.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 11:31
@LunaMond
Ja, weil man sich in einer monogamen Beziehung nach Absprache gegenseitig dazu "verpflichtet", einander treu zu sein.

Jetzt hast du es ja aber auch verstanden. :)


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

09.02.2022 um 12:37
Zitat von LunaMondLunaMond schrieb:Ich dachte ein gewisses Spiegeln ist aber normal. Gerade wenn man verliebt ist und es nicht zum Manipulieren bewusst (gibt es Sicher auch unbewusst) genutzt wird.
Das ist richtig. Das spiegeln einer toxischen Person allerdings geht sehr viel weiter als das normale spiegeln wenn man sich sympathisch ist.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 15:17
Zitat von MiaJinnMiaJinn schrieb am 07.02.2022:Kein Mensch ist vor Enttäuschung gefeit!
So ist es!
Manches kristallisiert sich erst in einer geführten Beziehung heraus.
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb am 07.02.2022:Wenn es sich um eine krankhaft toxische Person handelt, dann kann derjenige nicht anders als bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen, das gehört einfach zum Krankheitsbild dazu. Er kann es zu verstecken versuchen, aber - wie gesagt - wenn man sensibilisiert ist und weiß, worauf man achten muss, wird das Toxische auch schon frühzeitig "durchschimmern".
Narzissten wissen selbst, Psychologen zu täuschen.
Und ich denke, selbst Betroffene, die mit so einer Person mal intensiv zu tun hatten, könnten wieder hereinfallen.
Ich halte es doch für sehr gewagt, solche Menschen im Vorfeld zu erkennen, weil eben auch andere Menschen sich um eine Partnerschaft sehr bemühen (darauf hattest Du Dich bezogen).
Wie will man einschätzen oder gar beurteilen ab wann es krankhaft wäre..

Da müssen sie sich schon in verschiedenen Sachlagen eindeutig verhalten, was sie wahrscheinlich nicht tun, wollen sie den Partner unbedingt haben.
Zitat von MiaJinnMiaJinn schrieb am 07.02.2022:Gib doch nicht nur Kranke,
Gibt auch nur einfache Charakterliche A-Fiedeln!

Nicht jeder der einfach nur fies ist, hat eine NPS!
Sehe ich auch so.

Ist letzten Endes auch egal.
Wenn man meint, er/sie bemüht sich zu sehr um mich, kann man Abstand nehmen.
Ebenso, wenn er/sie z. B. mal seinen Unmut über Kollegen kundtut u. man meint, das ginge ja gar nicht.
Oder sich in dessen Gesellschaft nicht wohlfühlt, wobei wohlfühlen ja auch ein Alarmzeichen (NPS) sein könnte.

Klar wird jeder Vorstellungen haben, wie der Partner zu sein hat u. legt die Messlatte ggfs. ziemlich hoch.

Mißtrauen könnte der Beziehung ebenfalls schaden, was viele Betroffene haben, was kein Vorwurf sein soll.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 18:11
Zitat von LunaMondLunaMond schrieb:Danke. Das muss ich mir noch einmal genauer durchlesen.
Oft ist es sehr hilfreich, im Kontext des Umstandes, sich in einer Beziehung zu befinden, die einem selber ungesund anmutet, wenn man sich gezielt damit beschäftigt, warum man selber in dieser Beziehung steckt und verharrt. Das ist nämlich der Weg, meiner Erfahrung nach, nicht nur, sich daraus womöglich irgendwann lösen zu können, sondern, darüber hinaus, die eigenen neuralgischen Punkte zu kennen und sich selbst besser schützen zu können. Häufig sind Frauen in toxischen Beziehungen viel mehr mit ihrem Partner beschäftigt und vergessen sich regelrecht selber. Sie versuchen ihn zu ergründen, sich besser anpassen zu können, Fehler (die von ihm an sie zugewiesen werden) zu bearbeiten u. ä. m..

Toxische Partner sind idR Meister darin, ihre Partner*innen fortwährend zu beschäftigen. Von himmelhoch jauchzend, zu zu Tode betrübt. Dieses Wechselbad konditioniert die Partner*in auf Dauer darauf, regelrecht auf die "guten Phasen" (die nur so gut sind, weil sie vorher in einem Zustand des völligen, schmerzhaften Gegenteils waren) hin zu fiebern und womöglich fast darum zu betteln; ergo bereit zu sein fast alles dafür zu tun. Das ist der angestrebte Zustand; Unterwerfung. Ist dies dann geschehen, langweilt sich der Machthaber unter Umständen und sucht sich ein weiteres Betätigungsfeld. Oder zwei, oder drei. Merke: Schuldig und schlecht sind immer die Exen. Diese machten Terror und / oder waren langweilig, widerspenstig etc. pp..

Inwieweit das alles auf Deinen Bekannten oder gar Deine Beziehung zutrifft, kann ich natürlich in keiner Weise abschätzen. Indes lohnt es sich immer, ein wachsames Auge auf solche Dinge zu haben.

Noch ein Lesetipp (das ist generell eine interessante Webseite im Zusammenhang des Themas): KLICK!

LG Mina


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 18:21
@MarinaG.
Klasse geschrieben/beschrieben...Danke! :-)


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 18:32
Zitat von boraboraborabora schrieb:Narzissten wissen selbst, Psychologen zu täuschen.
Psychologen verbringen auch nicht ihre Freizeit im Alltag mit dem Narzissten.
Es ist doch wohl ein Unterschied, ob jemand sich eine Stunde beim Psychologen zusammenreißen muss oder mit jemandem den ganzen Tag/Wochenende/whatever privat zu tun hat.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wie will man einschätzen oder gar beurteilen ab wann es krankhaft wäre..
Hatte ich bereits geschrieben, deshalb kopiere ich es gern noch einmal rein.

Wenn ...

- eine Person frühzeitiger viel zu eng und vertraut mit mir werden will, als es normalerweise der Fall wäre (Stichwort "Love Bombing", gibt's übrigens auch im platonisch-freundschaftlichen Bereich)

- mir auffällt, dass jemand viel Interesse an mir hat, aber relativ wenig von sich und seinem Seelenleben erzählt

- derjenige einfach nicht fähig zu sein scheint, Fehlverhalten zuzugeben, sich zu entschuldigen oder Verantwortung für seine Taten zu übernehmen

- eine Person das emotionale Drama geradezu anzuziehen scheint.

- schlecht über andere redet bzw. die Erfolge anderer kleinredet

Spätestens, wenn alle diese Verhaltensweisen zusammenkommen, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass man Recht hat, wenn man von "krankhaft" spricht.

Irgendwie dreht sich die Diskussion im Kreis.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Und ich denke, selbst Betroffene, die mit so einer Person mal intensiv zu tun hatten, könnten wieder hereinfallen
Natürlich besteht die Gefahr, dass man auf ein narzisstisches Super-Genie treffen könnte, das einem kognitiv haushoch überlegen ist und einen trotz Erfahrung auf dem Gebiet täuschen kann.

Dennoch ist man ein Stück weit geschützter, wenn man die Anzeichen kennt und weiß, worauf man achten muss.
So kann man sich frühzeitig eine bestimmte Art von Mensch vom Leib halten.
Dass das natürlich immer nur weitgehend klappen kann und es immer möglich ist, dass der eine oder andere Meistermanipulator durch die "Firewall" durchrutscht, versteht sich ja im Grunde fast von selbst.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 18:53
@LunaMond

Hallo,
allein schon dein Eingangspost spricht klar dafür, dass du die Finger von ihm lassen solltest. Und wahrscheinlich weisst du es selbst auch.
Ohne große psychologische Ausführungen von mir (habe selbst genug Erfahrung...). - mach nen Cut.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 18:55
Zitat von boraboraborabora schrieb:Narzissten wissen selbst, Psychologen zu täuschen.
Und ich denke, selbst Betroffene, die mit so einer Person mal intensiv zu tun hatten, könnten wieder hereinfallen.
Das ist zwar nicht unwahr, aber lässt sich auch nicht in der Form generalisieren ("Kein Psychologe erkennt einen Narzissten, wenn dieser ihn täuschen will" stimmt auch nicht.)
Und auch bei Betroffenen ist es zwar wahrscheinlich, dass sie um wirklich ne Nase für so was zu entwickeln mehrere "Begegnungen" gehabt haben müssen - aber vor allem auch den Willen, es zu erkennen und die Einsicht in die Punkte, wo man sich halt gerne einwickeln lässt.

Und dann ist das nicht einfach "möglich", ich würde sagen, es funktioniert eher wie ne Allergie, du merkst es so was von genau...
(Also mir geht es so und wenn es andere können, ist das so "anders aber gleich", dass ich auf "Gemeinsamkeit" Allergie komme.)
Zitat von boraboraborabora schrieb:Ich halte es doch für sehr gewagt, solche Menschen im Vorfeld zu erkennen, weil eben auch andere Menschen sich um eine Partnerschaft sehr bemühen (darauf hattest Du Dich bezogen).
Ja, stimmt wieder - eigentlich - aber wenn es kein Narz ist, hat er ein Gefühl dafür, ab wann er sich verbiegen müsste und der Narz verrät sich (dem "kundigen" Auge) dadurch, dass sich da einer für dich verbiegen will. (Ist ja auch nicht wirklich ein "Qualitätsmerkmal" - aber "verführerisch".)
Zitat von boraboraborabora schrieb:Wie will man einschätzen oder gar beurteilen ab wann es krankhaft wäre..
Siehe oben, ein "kleiner" Narz ist halt was anderes als ein kleines A..loch.
Es ist anders - aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Da müssen sie sich schon in verschiedenen Sachlagen eindeutig verhalten, was sie wahrscheinlich nicht tun, wollen sie den Partner unbedingt haben.
Nee, wenn du den Trick einmal blickst - der Narz zeichnet sich ja dadurch aus, dass er ganz und gar Narz, also Egobezogen ist. Egal, ob sich dieses Ego grad auf dich bezieht oder nicht. Theoretisch ist das also drin. Und praktisch kommt es dann halt auf deine "Sensoren" an.
(pricht ja für dich, wenn du diese Art Misstrauen nicht hast, @borabora )
-----------------
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Häufig sind Frauen in toxischen Beziehungen viel mehr mit ihrem Partner beschäftigt und vergessen sich regelrecht selber.
@LunaMond du hast gefragt, warum dich dieser Ekelkollege so fasziniert und von "deiner Beziehung" ablenkt
- verzeih, wenn ich da ganz dreist sage: das ist die Antwort, was @MarinaG. da schrieb. Denk ich jedenfalls.

Abgesehen davon, dass das körperliche in eurer Beziehung nicht so läuft scheint dein Freund ja ein echter Partner zu sein
und das wirft dich auf dich selbst zurück, die Beziehung zu dir selbst.
(Wovor die toxische Beziehung dich "schützt", also dein "vor dir selbst verstecken" ermöglicht.
Man macht so was ja nicht für nichts, sondern weil man als Kind drauf getrimmt wurde, nicht "bei sich" zu sein.)

Und du hast, wie du schriebst, ja da noch was aufzuarbeiten.
Mach dir damit keinen Druck - aber du könntest damit anfangen (bzw. weiter machen, hast ja hier nen Anfang gemacht)
vor dir selbst zuzugeben, dass da echt Scheiß gelaufen ist und du Trost verdienst und mehr Beistand gebraucht hättest.

Von dir selbst auch - aber so was muss man halt auch erst lernen.
Und es ist echt besser, sich selber was zu verzeihen, als so nem Typ.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 20:12
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Es ist doch wohl ein Unterschied, ob jemand sich eine Stunde beim Psychologen zusammenreißen muss oder mit jemandem den ganzen Tag/Wochenende/whatever privat zu tun hat.
Selbst, wenn sie mehrere Sitzungen haben, müssen sie nicht erkannt werden, gilt für einen Laien oder Betroffenen ebenso.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Ich habe dazu wirklich mal eine interessante Reportage gesehen, leider finde ich genau diese nicht wieder.

Da beschrieb der Narzisst, das er hinter einen Vorhang steht und keinem gestattet, ihn wegzuziehen.

Ich möchte meinen, das er das ziemlich gut beschrieben hat.

Natürlich kann er sein Wesen nicht ständig verbergen, aber ihn in der "Anfangsphase" zu erkennen, halte ich für fast unmöglich, es sei denn, er benimmt sich extrem u. öfter daneben, was ansonsten jeder auch mal tun kann.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:ein "kleiner" Narz ist halt was anderes als ein kleines A..loch.
Ist mir klar^^
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Und praktisch kommt es dann halt auf deine "Sensoren" an.
(pricht ja für dich, wenn du diese Art Misstrauen nicht hast, @borabora )
-----------------
Dem kann so sein, aber völlig egal.
Gerade, weil ich diesbezüglich einiges hinter mir habe, habe ich für mich gewisse Grenzen gesetzt, da ist es egal, ob Narzisst oder A...l.

Soll sich für immer trollen.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 20:13
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:dass der eine oder andere Meistermanipulator durch die "Firewall" durchrutscht, versteht sich ja im Grunde fast von selbst.
Das widerspricht ja theoretisch meiner Aussage - aber ich steck mir das jetzt einfach mal als "Kompliment" weg
und erlaube mir, das kurz zu erläutern.
(Und ich freu mich echt über das - unabsichtlich trefffliche Kompliment, ist was privates mit Pippi Langstrumpf und "Medusin".)

Es widerspricht sich nämlich nicht wirklich, es sieht nur so aus.

(Ich formuliere meine "Allergie" von oben um in "ein Ohr dafür entwickeln".)
Ich selbst spreche als (Ergo-)Therapeutin, die auf einen Narz im Privaten reingefallen ist,
weil ich dem Krankheitsbild beruflich nicht begegnet zu sein glaubte.
Also keine Ahnung, wie viele mir da vorher durch´s Raster gegangen sind, (die wegen was anderem da waren und eigentlich auch...)
Der hätte mich nicht gekriegt, wenn ich nicht sowieso in einer üblen Situation gewesen wäre und es hat auch nicht lange gedauert,
war aber dennoch mit allem Zipp und Zapp.

Worauf ich hinaus will, ist dass "die Medizin" gegen so was weniger mit dem Verstand zu tun hat.

Sie hat damit zu tun, Herz und Verstand nicht gegeneinander auszuspielen.
Und das ist ein "Universalmittel gegen Manipulation" - je "besser" der Manipulator ist, desto besser kann man ihn erkennen.
(So was ist der Vorteil einer "Allergie", sie ist halt ein "Hyperspürsinn".)

Sorry für o.t. - aber mir ist auch wichtig, Narzissten da nicht zu überhöhen, da ist kein "geniales Potential",
ich empfinde das (ich spreche über meinen Hals, nicht über ein "Krankheitsbild") als Negierung des menschlichen Potentials.

"Bauch und Kopf" zusammenbringen - könnte man da angemessener Weise als "Universalkonzept"
gegen jede Idee einer Firewall anstinken lassen.
(Da hätte ich also ne Theorie, die wohl mehr "Hoffnung" zulässt, aber die Praxis bleibt natürlich genauso schwer.)
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Dennoch ist man ein Stück weit geschützter, wenn man die Anzeichen kennt und weiß, worauf man achten muss.
Da sind wir uns nämlich wieder einig, dieses "Ohr", entwickelt man ja für sich und nicht "gegen Narzissten".

(Meine "Allergie" ist auch nur ein Bild, ich krieg da keine Pusteln von, ich kann die "wegtexten".)

(Noch mehr o.t.: als Therapeut hat man da übrigens voll die Arschkarte, weil zur "Arbeit" ja gehört, den Leuten Vertrauen zu "schenken"; da brauchste echt nen Dreher für.)


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10.02.2022 um 20:17
Zitat von boraboraborabora schrieb:Soll sich für immer trollen.
Das ist echt in dem Moment aufgepoppt als ich dachte "ach, ne "Kontaktallergie?", das für immer.
Ja, genau, kann ich als absolut gesunde Reaktion so stehen lassen.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 20:26
Wenn wir von einem Menschen reden der tatsächlich eine NPS hat, tritt das typische narzisstische verhalten nur dann auf, wenn der Narzisst eine (von sich aus) emotionale Bindung aufgebaut hat und das aufgebaute falsche Ego in sich zusammen fällt. Erkennen kann man einen echten Narzissten trotzdem, wenn man auf bestimmte Dinge achtet die das narzisstische Verhalten triggern. Ein Narzisst ist nicht 24 std narzisstisch und benimmt sich völlig normal solange man nicht auf einen sogenannten Triggerpunkt gestoßen ist.
Je emotional distanzierter der Narzisst, desto unmöglicher ist das erkennen.
Ob jemand vom Charakter her schlecht ist weil er ein Arschloch ist, das ist wiederum etwas anderes.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 20:42
Um mal vorsichtig den Bogen zum eigentlichen Thema zurückzuspannen :) :

Ich denke, eine gewisse Portion Wut kann nach einer Trennung normal sein, je nachdem, wie es geendet ist und wie man behandelt wurde.

Ich hatte mal in den Zwanzigern eine unverbindliche Affäre mit jemandem, einfach nur, um auszuprobieren, wie das ist.
Hielt etwa zwei Monate oder so. Habe das Ganze dann beendet, weil ich mir irgendwie "benutzt" vorkam, da der Typ immer nur für ... ähem, ich sag jetzt mal "Knicki Knacki" vorbeikam und dann relativ schnell wieder verschwunden ist.

Hab ihm das dann auch freundlich erklärt und einen Schlussstrich gezogen.

Daraufhin hat er mich dann wiederholt angerufen, er könne mich nicht vergessen, würde gern zum Reden vorbeikommen, hätte Gefühle entwickelt und blablabla.

Ich war dumm und naiv genug, ihn noch mal reinzulassen (blöder Freudscher, ich weiß).

Jedenfalls hat er mir danach dann richtig schön reingedrückt, dass es jetzt endgültig aus ist und ich ihn nie wieder sehen werde.

Als mir klar wurde, dass er einfach nur in seinem Stolz verletzt war, weil ich diejenige war, die das Ganze beendet hatte und nur noch mal den Spieß umdrehen wollte, war ich verständlicherweise RICHTIG sauer.

Zum Glück hab ich den nicht geliebt oder so, aber wenn man so behandelt wird, hat man meiner Meinung nach durchaus das Recht auf ein bisschen Wut.
Solange man sich davon nicht dauerhaft das Leben vermiesen lässt oder verbittert wird.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 20:47
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Solange man sich davon nicht dauerhaft das Leben vermiesen lässt oder verbittert wird.
So ist es. Mein Therapeut sagte mal, das Wut, Enttäuschung etc. nach einer Trennung normal wären solange es nicht ins extreme rutscht. Wenn man nur noch an die Wut, den hass etc. denkt und das den ganzen Tagesablauf bestimmt ist das sicher nicht mehr normal.


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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 21:18
Ich möchte einen Text von mir einstellen, in dem ich meine eigene toxische Beziehung (sie ist etwa 2 Jahrzehnte her) aufarbeite. Das Ganze endete für mich in einer Schädelbasisfraktur und anschließendem Stalking, das sich nur dadurch beenden ließ, dass ich mich bei meinem vermeintlichen Aggressor entschuldigte. Danach war Ruhe. Ich möchte das posten, um zu verdeutlichen, dass nicht immer nur der eine Partner "das Arschloch" ist und der andere das Opfer. Es gibt häufig auch Konstellationen, bei denen beide ihre Anteile einbringen und beide sind alles Andere als gesund. Es treffen zwei (u. U. pathologische) Verhaltensmuster aufeinander und es beginnt ein Wechselspiel.

..

Beziehung: Toxisch - toxischer - Kollusion & die gegenseitige Gier
Oder: Narzissmus - "hängt ihn höher"!

S. war für mich lange Zeit der Antichrist. Er war ein Mann, der eine Frau innerhalb von Momenten für sich begeistern konnte. Er hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich, die ich kaum zwanzig Jahre alt war, für sich einzunehmen. Die erste Zeit war traumhaft, er trug mich auf Händen. Ich war seine Perle und er gab mir das Gefühl, das genialste weibliche Wesen des Erdballs zu sein. Mein absoluter Traummann. Die ganz große Liebe. Wow. Und dann geschah etwas Seltsames. Immer öfter schien, hinter dieser freundlichen Fassade des glühenden Verehrers, kurz etwas Anderes aufzublitzen. Sagte überaus verletzende Dinge und verschwand dann so schnell, wie es gekommen war. Ich stand fassungslos, er versuchte mich zu beruhigen. Ich hätte das missverstanden, wäre hypersensibel. Er würde mich doch nie verletzen wollen.

Das wollte er im eigentlichen Sinne tatsächlich nicht. Er versuchte im Grunde lediglich, durch diese Art Verletzungen, die Unverbrüchlichkeit meiner Gefühle testen, um sich dieser zu versichern. Unverbrüchlichkeit ist in sich unverbrüchlich, also nicht verletzbar. Ergo, er wollte wissen, ob ich verletzbar bin und damit brüchig / instabil / unsicher in meinen Gefühlen für ihn. Die Verletzung war nur der Weg dorthin, nicht der eigentliche Sinn, der dahinter lag. Aber das wusste ich damals längst noch nicht. Dieser Zustand hielt eine ganze Weile an.

Am Ende dieser Phase traute ich meiner Wahrnehmung nur noch sehr bedingt über den Weg. Schließlich fühlte ich mich fortwährend verletzt, während er beteuerte, dies nicht zu beabsichtigen und meine Art der Auffassung für diese vermeintliche Fehlinterpretation verantwortlich machte. Schließlich wurde es schlimmer. Wir erreichten die nächste Phase der gegenseitigen Eskalations- und Gewaltspirale, weil meine Verunsicherung so groß geworden war, dass ich seinen Überprüfungen (der Unverbrüchlichkeit / Unverletzbarkeit meiner Gefühle), in Form immer neuerlicher verbaler Giftpfeile und missachtendem Verhalten, kaum noch stand hielt. Schlussendlich gar nicht mehr.

Ich brach in solchen Situationen unverzüglich ein und reagierte nun tatsächlich hypersensibel auf jegliche Form dieses Verhaltens, was ihn veranlasste, sich bestätigt zu sehen und mir das fortgesetzt unter die Nase zu reiben. Es gab folglich regelmäßig Dramen, in Form von Vorwürfen und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Da ich selbst einen gut ausgeprägten Anteil dissozialen Charakters in mir vorfand, (den ich jedoch negierte und mich tränenreich oder wahlweise wutschnaubend als sein Opfer inszenierte), war ich in meiner Gegenwehr ebenfalls nicht zimperlich. Somit provozierte ich ihn nun meinerseits, ohne jegliches Mitgefühl oder Skrupel, an den Rand des Wahnsinns. Was ich empfand, war zum Teil nur noch blanker Hass, der sehen wollte, wie weit ich ihn zu packen bekäme.

Ihm fehlte damit völlig die Rückversicherung meiner Gefühle für ihn. Ich konnte es ohnehin nicht mehr recht machen, hatte keinerlei Chance. Er war komplett verunsichert, hasste mich nun seinerseits und steigerte seine Tests in Form von Verletzungen daraus resultierend immer weiter, was mich immer hysterischer und aggressiver reagieren ließ. Immer öfter eskalierte es. Ich war ebenfalls haltlos innerlich und dennoch, aufgrund meiner sich steigernden Wut, immer mehr von seiner Schuld überzeugt, woraus resultierend ich ihn immer aggressiver und ätzender verbal attackierte. Irgendwann fing ich die erste schallende Ohrfeige. Danach hagelte es Tritte, Schläge, Würfe mit diversen Geschossen, Peitschenhiebe (unsere Sexualität war ebenfalls gewalt(tät)ig) - und irgendwann hatte er mich am Hals und würgte mich. Er erlebte sich als schlussendlich und vollständig abgewiesen / gedemütigt; und eskalierte daraufhin vollends. Das war der Moment, in dem ich meinerseits die Fassung verlor und mich das erste Mal mit voller Wucht wehrte. Todesangst, absolute Panik, kombiniert mit rasendem Zorn, der die Angst hinwegfegte und mich hemmungslos zurück prügeln ließ. Wir schlugen uns grün und blau. Am Ende dieser Gewaltorgie verpasste er mir einen derartig schweren Schlag, dass ich daran hätte sterben können und, u. a. mit schwerem Schädeltrauma, auf der Intensivstation landete. Das war zum Glück nicht mein Tod, aber der dieser Beziehung.

S. wollte das nicht akzeptieren. Er wurde nicht von mir verlassen. Das ließ sein Stolz nicht zu. Und nach einer längeren, überaus zermürbenden Zeit des Krieges / Stalkings, kam ich zu der Überzeugung, dass es uns beiden nur noch mehr schaden würde, würde ich ihn weiter als Monster / Gegner betrachten, das es nur darauf anlegte, mich fertig zu machen. Dieses uns Hassen, es würde uns beide vernichten, auf die Dauer. Denn eigentlich, hatten wir uns doch nur lieben wollen. Ich schaltete also einen gemeinsamen Bekannten als Mediator dazwischen und versuchte, diesem zutiefst in seiner Ehre gekränkten und darüber unerhört zornigen Manne, wieder etwas näher zu kommen. Es war schwierig. Er tobte. Machte mir Vorwürfe, schüttete seinen gesamten verzweifelten Zorn über mich aus und sagte mir am Ende, dass er mich nie wiedersehen wolle. Das alles wäre unverzeihlich, er habe sich noch nie so sehr bemüht und ich wäre so schändlich mit ihm umgegangen.

Dieser Satz wurde zu einem Schlüssel für mich, jedoch erst nach sehr langer Zeit. In der akuten Situation hätte ich fast laut losgelacht, ob dieser Absurdität, dass er mich fast zu Tode prügelte und mir dann so etwas sagt. Heute weiß ich, er hat das exakt so erlebt. Dass ich ihn dort hinein getrieben hatte. Über sich selbst hinaus. Er war zutiefst verzweifelt. Sein Selbstbild absolut beschädigt. Ich habe ihn ebenfalls fast zu Tode geprügelt, nur auf einer nicht offensichtlichen, psychischen Ebene. Deshalb bekam auch ich das Mitleid und nicht er. Er bekam die Schande. Unfairer geht es kaum. Die Loslösung / Auflösung unserer unseligen Verbindung erfolgte deswegen auch erst, nachdem ich mich bei ihm entschuldigt hatte, für das, was ich ihm angetan habe. Ich hatte ihn schließlich fast umgebracht. Er hat das so erlebt. Tatsächlich. Damit konnte er loslassen. Er verließ mich, aufgrund meines Minderwertes. Konnte ein Ende finden, in meinem Eingeständnis, der Fehler läge bei mir. Und, wenn ich es recht bedenke - heute - das tat er auch. Aber dazu später. Ich hoffe jedenfalls, er hat einen Weg gefunden sich zu helfen, ohne weiter eine Spur der Verwüstung durch die Welt ziehen zu müssen. Ich habe das nicht länger verfolgt, musste mich selbst erst einmal verarzten (lassen).

Dieser Mann hatte etwas bei mir mit aller Gewalt zu erlangen gesucht. Etwas, das ich nicht geben konnte. Aber meinerseits nicht bereit war, einzugestehen, dass ich im Ursprung gehofft hatte, diesen, meinen eigenen Mangel an aufrichtiger Liebesfähigkeit, durch sein Übermaß davon, das er mir im Anfang zukommen ließ, ausgleichen zu können. Er erlebte sich als schwer betrogen. Er hatte so sehr gegeben und dann war da auf einmal nichts für ihn zu holen. Ein Narzisst lügt nicht, wenn er seine Partnerin zu Beginn einer Beziehung mit Liebe überschüttet. Er geht in Vorlage. Gibt was er kann. Verausgabt sich regelrecht. Versucht sie - und auch sich selbst - möglichst nachhaltig davon zu überzeugen, dass sie beide endlich fanden, was sie immer gesucht haben. Nicht, wie es ihm viel zu oft unterstellt wird, um sie zu umgarnen und an sich zu binden (um sie im Anschluss daran womöglich lustvoll zu zerstören). Sondern in der Hoffnung, sie derartig unverbrüchlich ihrer Liebe zu ihm zu versichern, sie so sehr in Sicherheit zu bringen, so sehr für sich einzunehmen und zu entflammen (die perfekte Liebe zu erzeugen, derer er sich würdig zu fühlen ersehnt), dass sie ihn im Umkehrschluss wird auffangen können. Dann, wenn die gegenseitige Idealisierung am Alltag Schäden nimmt, was ganz zwangsläufig geschieht mit der Zeit. Er sucht einen Weg in diesen Alltag, aber dazu braucht er das Wissen, auch darin unbedingt geliebt zu werden.

Wenn er in diesem Alltag, jenseits des Perfekten, bedürftig wird und beginnt die Verletzbarkeit ihrer Liebe zu testen. Rückversicherung der unverbrüchlichen Gefühle seiner Partnerin benötigt. Wenn er ihre Liebe bräuchte, ihren Beistand. Aber er nicht vermag danach zu fragen, weil ihn das zerstören würde, in seinem Erleben. Hätte ich S. - in seinem Erleben und seiner Welt - aufrichtig helfen wollen, hätte ich ihn wirklich geliebt, dann hätte ich ihn nach seinen Schlägen umarmen müssen. Ihn halten, und ihm ehrlich und aufrichtig versichern, dass es mir leid täte, ihn in diese Situation gebracht zu haben. (Ihn so sehr zu bedrängen, dass er in Notwehr um sich schlagen musste, weil er sich, sein Ego, in Lebensgefahr erlebte. Das hätte ich mir natürlich nur denken dürfen.) Hätte ihm die Unverbrüchlichkeit, die Perfektion meiner Liebe zu ihm, fassbar machen müssen / sollen. Aber wer, der geistig noch halbwegs gesund ist, tut so etwas? Besonders, wenn es bereits gewalttätig wurde und im Grunde längst die Trennung, die einzig vernünftige Lösung darstellt. Ein Narzisst jedoch ist Perfektionist. Eine perfekte Liebe vermag nichts zu erschüttern. Gar nichts. Die perfekte Liebe stirbt für den Geliebten und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Das ist die Quintessenz.

Cut:

Ein Narzisst wird idR nicht nach Zuwendung / Liebe fragen, sondern sein Gegenüber auf die Unverbrüchlichkeit - meint Unverletzbarkeit - dessen Gefühle betreffend, immer wieder überprüfen. Er verletzt, jedoch nur, um zu erfahren, ob dort eine Verletzbarkeit vorhanden ist, nicht um zu verletzten. Das ist, denkt man einmal intensiv darüber nach, durchaus ein Unterschied in der Motivation. Die Verletzungen sind Kollateralschäden, die seinem Bedürfnis nach Sicherheit entspringen. Er will geliebt werden, so, dass er es auch glauben und damit endlich fühlen / in sich spüren kann. Er muss es glauben können, um es spüren zu können. Er sucht nach Sicherheit. Genau wie sein Gegenüber. Nur mit anderen Methoden. Weil er die des Gegenübers schlicht nicht beherrscht.

Er kann nicht einfach bitten / fragen, das würde ihn zutiefst beschämen. Sein Wesen ist zu stolz dazu. Er ist - nach seinem Selbstbild - eine Schönheit voller stolzer Würde. Und das ist er auch in sich, daran arbeitet er hart. Das ist schließlich er. Sein ganzes innerstes Wesen. Sonst ist er nichts. Er besteht aus diesem Selbstbild, seinem Ego. Ansonsten ist da nichts, was ihm Boden unter den Füßen zu geben vermag. Er ist in gewisser Weise wirklich eine Schönheit, deshalb ist sein Gegenüber ja so wild auf ihn; indes er dessen Sprache nicht spricht. Ergo versucht er es auf seine Weise. Die Partnerin / der Partner fühlt sich dann verletzt / manipuliert / verunsichert usw. - und das Drama schraubt sich immer weiter hoch. Das Fremde im Gegenüber wird als das Böse interpretiert und bekämpft. Und glauben / darauf vertrauen (sich zu lieben) können beide sowieso nicht, weil sie ja wissen, dass sie sich im Grunde etwas vormachen und sich am Ende nur gegenseitig benutzen wollen, um ihren inneren Mangel auszugleichen. Zwei hungrige Wesen die sich gegenseitig umkreisen. Beide im latenten Wissen, nicht einmal genug Sicherheit / Liebesfähigkeit für sich selbst zu besitzen.

Sie sind irgendwann ineinander verbissen und versuchen aus dem Anderen herauszubeißen und zu reißen, was sie meinen zu benötigen. Das ist auch der Grund, warum so viele Partner so schwer von solch einer Bindung ablassen können, selbst wenn sie doch beteuern, genau das zu wollen, "nur noch weg" zu wollen - jedoch nicht loslassen können. Sie sind nicht anders als der Narzisst. Sie sind ihm gleich darin. Sie wollen, "dass es wieder so wird, wie am Anfang", als er sie überhäufte und ihr Defizit füllte. Es ist, als habe er ihnen das Stück Himmel in sich gezeigt, nach dem sie nun süchtig sind, wie nach einer Droge, weil sie selbst in sich davon zu wenig vorfinden. Er wiederum, will nun endlich etwas zurück bekommen. Doch beide haben nicht genug für den Anderen übrig. Ganz egal wie sehr sie an sich reißen und sich verbeißen, weil sie sich gar nicht wirksam erreichen können. Vergleichbar womöglich damit, dass ein Franzose, einem Russen den Aufbau eines Tankers zu erklären versucht, und beide die Sprache des jeweiligen Gegenüber nicht einmal im Ansatz beherrschen. Sie stehen wie Ochs vorm Berg und jedes Missverständnis, jede Frustration, führt schlussendlich zu der Schuldzuweisung, dass der Andere das nur tut, um für Verwirrung zu sorgen und sein Gegenüber zu beschämen.

Das endet grotesk. Während der Narzisst am ausgestreckten Arm verhungert, (was er niemals zugeben könnte, ohne sein Selbstbild und damit sich selbst zu beschädigen, und es folglich vermeiden wird), weil alles was er tut, als bösartig angesehen wird, beschwert sein Gegenüber sich, er würde es am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Wird jedoch unverzüglich hoch hysterisch, versucht dieser Narzisst dann - mit seinen Mitteln - doch noch etwas zu bewegen. Es kommen dann womöglich solch völlig verschobenen Dinge dabei heraus, dass beispielsweise eine Frau sich ausufernd darüber echauffiert, dass er nur Sex wollte, während sie am Boden zerstört gewesen wäre. Dieser unsensible Widerling!

Dass das womöglich das Mittel seiner Wahl war, um ihr etwas zu geben, (sie erwartete Trost, er dachte an Bestätigung - etwas, das ihn trösten würde -- sie wollte Schokolade, er reicht ihr ein Steak,) schließlich mochte sie das ja ursprünglich mal, das kommt gar nicht mehr in Betracht. Dabei ist ein Steak doch auch lecker, ist gerade keine Schokolade im Haus. Er ist ein Wüstling. Erst quält er sie und dann noch halbe Notzucht. KEINE SCHOKOLADE?! Nur dieses schnöde Steak? Frechheit! Sie will es genau so, wie ihr der Kopf danach steht. Das ist im Übrigen eine der Haupttriebfedern von Sadismus und Dominanz, nur mal angemerkt. Sie will seine Unterwerfung (an ihre Wünsche) und damit seinen Ego-Tod. Er spürt das und wehrt sich. Sowas nennt sich gemeinhin Notwehr. Narzissten sind dadurch generell schwer erziehbar. Sie sind oftmals unbeugsam, stolz, sehr maskulin / dominant. Das macht einen Teil ihres Reizes aus.

Der Versuch jedoch, einfach einmal darauf einzugehen und diese, seine Form der Annäherung (Steak - Fleischeslust) zuzulassen, er findet nicht statt. (Sie will Schokolade - er soll Süßholz raspeln.) Sich ihm hinzugeben (sich "lieben zu lassen") und ihm darüber das zu geben, was er genauso ersehnt wie sie, nämlich Bestätigung, und was die einfachste Lösung dieser Spannungssituation wäre, es kommt schlicht nicht in Frage. Weil so viele Frauen es verlernten (oder nie gelernt haben), Sexualität nicht als Manipulationsmittel, sondern als "Liebe machen" zu begreifen. Mit dem Quälgeist zu schlafen, ihn zu lieben und sich von ihm lieben zu lassen, ist schmutzig und würdelos, er nutzt einen ja ohnehin nur aus.

Dabei ist körperliche Liebe doch eigentlich ein Geschenk, das man sich gegenseitig macht. Man könnte meinen, dass hier nicht nur eine Seite eine verschobene Wahrnehmung pflegen wird. Würde frau öfter mit dem Quälgeist schlafen und ihm möglichst deutlich das Gefühl bestätigen, dass es ihr gut tut, ihm also sein Ego bestätigen, so wie sie das eigene an seiner Unterwerfung zu bestätigen sucht, wäre dieser Quälgeist womöglich gar nicht quälerisch, weil er sich in Sicherheit fühlen würde (und sie sein Ego nicht mit Unterwerfungsabsichten traktiert). Und sie selbst auch, wenn sie es zuließe. Aber, nun ja. (Hin)Geben ist leider out, während (Ein)Nehmen in ist. Pech gehabt.

Und besonders schlecht gelaufen für den Narzissten, dass am Ende er das Monster ist und sie die Geschädigte. Denn sie macht ihre Wunden öffentlich, während er seine zu verbergen sucht, sogar vor sich selbst. Er hat bereits eine Neue? Bestimmt weil er ein Lügner ist und sie nie geliebt hat. Dass so etwas durchaus auch Flucht nach vorn Charakter hat, weil ein stark beschädigtes Selbstbild für einen Narzissten mitunter durchaus einer Schädelbasisfraktur gleichkommt, also einer potenziell tödlichen Verletzung, die man dringend verbinden muss, damit sie niemand sieht, zur Not mit einer flugs herbeigezauberten neuen Flamme; darauf kommt schlussendlich niemand. Er ist der Widerling, immer. Weil man ihn nicht versteht. Weil er das Fremde ist. Das interpretiert wird, immer nur in eine Richtung. Und das auch noch, nachdem er sein Möglichstes gegeben hat und oft darüber hinaus.

Das ist eine Schmach, die muss man erst einmal verpacken. Aber er ist ja "nur" narzisstisch gekränkt. Er ist ein Mistkerl. Ein Psycho. Und sie sein Opfer. Punkt. Sie weiß latent, dass das nicht die ganze Wahrheit ist und versucht mit allen Mitteln, sich einzureden, wie froh sie sein kann, den Mistkerl (der doch eigentlich der Traummann war / ist?? / sein könnte?) los zu sein. Aber irgend etwas passt nicht. Egal. Sie sucht Zuflucht bei all den anderen Geschädigten, die sie bestärken, dass sie gut daran tut, ihn endlich losgeworden zu sein. Und irgendwann passt es dann. Bis zum nächsten "Mistkerl". Und dann fragt frau sich, warum sie nur immer wieder an die Falschen gerät? Antwort: s. o.

Nein. S. war nicht der Antichrist. Er war das Opfer meiner Gier. So wie ich das der seinen wurde.

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Wieviel Wut ist nach Trennung normal?

10.02.2022 um 22:03
Nachtrag: Und dieser Text ist nun natürlich ein Beispiel für das, was ganz und gar nicht mehr normal ist. Auf einen Ex sauer zu sein und mitunter kein gutes Haar mehr an ihm zu lassen, das kann durchaus normal sein. Aber irgendwann setzt, läuft alles normal, die innere Relativierung ein und man wertet das Ganze aus und hakt es ab. Okay, insofern ist der Text wieder normal. (Die Aufarbeitung als solches, nicht sein Inhalt.) Wenn indes Beziehungen immer darin enden, dass Betreffender seine Ex als allein Schuldige und Aggressorin erlebt, ohne erkennbar einen Eigenanteil zu reflektieren, dann ist das zumindest auffällig.

LG Mina


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