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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

153 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Liebe, Gesellschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 18:58
Zitat von AntiSchwurblerAntiSchwurbler schrieb:Der Zug ist schon viel Früher abgefahren, wenn du über 22 bist und noch nie eine Beziehung hattest, wirst du vermutlich nie eine haben.
Würd ich jetzt so nicht sagen wollen. Aber auf jeden Fall wirds dann nicht einfacher, da ist dann auch schon einiges schiefgelaufen ...


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:01
@Yoshimitzu

Was kann ich denn bitteschön für meine Behinderung die dafür gesorgt hat, dass ich in einem Heim gelandet bin? Genau gar nichts. Und natürlich wird es dann praktisch unmöglich einen Partner zu finden, wenn man so derart eingeschränkt ist.

Und bei mir hilft auch keine Therapie, denn mein Leben ist vorbei.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:03
Zitat von AntiSchwurblerAntiSchwurbler schrieb:Man sollte einfach all seine Gelüste gehen lassen, sich von ihnen trennen.
Warum?
Landen wir sonst in der Hölle?
Zitat von YoshimitzuYoshimitzu schrieb:Ehrliche Antwort?

Der Zug ist abgefahren.
Woran machst du das fest?
Am Alter?
@w.s.o. Kann doch immer noch eine Frau treffen und mit ihr glücklich werden


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Doors ehemaliges Mitglied

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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:05
@Cherokee.Rose

Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität sind nach oben hin an keine Altersgrenzen gebunden. Dazu rede man mal mit Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen von entsprechenden Einrichtungen für ältere Menschen.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:13
Hier dreht es sich um den TE und um seine Fragen, das entern des Threads, das Getrolle und das Off Topic enden nun.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:15
Zitat von DoorsDoors schrieb:Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität sind nach oben hin an keine Altersgrenzen gebunden.
Seh ich auch so, deswegen versteh ich die Aussage von @Yoshimitzu auch nicht


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:24
Äh,no virgin with 60 years anymore...
aber muß man gleich mit dem Penis denken?
Is a man not more than just underneath?

Wouldn't just for a start Kuddels be enough...?

Umarmungen
Warum Umarmungen gut für uns sind
Der Mensch braucht Berührung um gut zu leben. Berührung wie etwa eine Umarmung ist essentiell für das Wohlbefinden des Menschen. Umarmungen haben eine positive Wirkung auf uns. Während einer Umarmung schütten wir das Hormon Oxytocin, das unser Stresslevel senkt und damit einhergehend Schmerzen und Ängste verringert. Empfängst du regelmäßig eine Umarmung, kann sich das außerdem positiv auf deine Gesundheit auswirken, denn es stärkt dein Immunsystem und kann den Blutdruck senken. Allgemein fühlst du dich durch eine Umarmung geschätzt und auch dein Selbstwertgefühl steigert sich.
Quelle: lernen.net/umarmungen

Ich meine,es gibt auch Kuschel-WEnden,bei denen Menschen sich in die Arme nehmen.Waren mit Sicherheit nicht möglich während der Lockdowns,aber vielleicht gibt es sie ja wieder...


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w.s.o. Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 19:43
Schön zu sehen, dass es so viele optimistische Aussagen bisher in der Diskussion gab. Aber anscheinend hat @AntiSchwurbler uns jetzt verfrüht verlassen.

Abseits der Sarkasmus: Nochmal danke für die vielen Anregungen. Ich werde nicht auf alles reagieren, aber in den nächsten Tage auf jeden Fall darüber nachdenken und weitere Gespräche mit meiner Kusine suchen.

Auf eine Aussage will ich aber trotzdem noch eingehen:
Zitat von YoshimitzuYoshimitzu schrieb:AntiSchwurbler schrieb:
Der Zug ist schon viel Früher abgefahren, wenn du über 22 bist und noch nie eine Beziehung hattest, wirst du vermutlich nie eine haben.

Würd ich jetzt so nicht sagen wollen. Aber auf jeden Fall wirds dann nicht einfacher, da ist dann auch schon einiges schiefgelaufen ...
22 erscheint mir jetzt nicht so alt. Für mich ist es noch ein passables Alter um Jungfrau zu sein, ohne dabei schief angeguckt zu werden. Ab welchen Alter sollten Menschen deiner Meinung nach erste Beziehungs- und Sexualerfahrungen sammeln? Was genau meinst du mit schiefgelaufen?


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 20:51
@w.s.o.
Du hast doch gerade selber angemerkt, dass Antischwurbler schon weg ist?

Sollen, müssen, Vorschriften, Normen oder sogar Altersangaben (ich meine die 22) sind doch völlig irrelevant.

Wenn man sich daran zu stark orientiert, geht es einem u.U. schlecht.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:machte er sich doch Sorgen.
Worüber machte er sich Sorgen, warum ist das was Schlimmes?
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Ich schmetterte dies immer ab.
Verständlich, wer lässt sich schon gerne manipulieren.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Um mich sexuell zu befriedigen,
Finde ich völlig Ok, kann viel erfüllender sein als Zweiersex.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:was ich noch tun kann.
Was ist dein Ziel?
Nur Sex möchtest du nicht, sonst wärest du evtl. doch mal zu einer Prostituierten gegangen.
Eine Beziehung?
Oder reicht es dir vielleicht sogar zu hören, dass es auch andere gibt, denen es ebenso geht`?

Das kann sehr entlastend sein finde ich.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 21:22
Es geht doch nur darum was man mit seinem Leben macht

Sex ist schön ... aber es gibt tausende genauso schöne sachen

Ich find so leute die ganze zeit dirndl jagen eigentlich armselig ... umgekehrt genauso ... da verplempert man sein Leben mit irgendwelchen animalischen Trieben ... naja wers mag


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

30.10.2021 um 22:11
Ich glaube, du bist zwischen gesellschaftlicher Erwartung und deinem "Ich", das durch deine sehr schwierige Kindheit geprägt wurde, "gefangen". Wie @Doors lese ich heraus, dass du dich fragst, was du alles verpasst hast, aber eigentlich keinen Leidensdruck empfindest. Du weißt, dass es eine Welt gibt, in die du nicht vorgedrungen bist, reflektierst nun altersgemäß dein Leben und überlegst, wie groß das Defizit war ... So lese ich das.

Ich glaube generell, wenn man aus einem problemetischen Elternhaus kommt (ich kenne das Problem ja auch), dass man sich oft aufgrund der vielen schlechten Erfahrungen mehr auf sich verlässt und zurückzieht und Probleme hat, zwischenmenschliche Beziehungen zu definieren und auch vertrauensvoll zu führen. Das hat bei dir dazu geführt, dass du keine (intime) Beziehung eingegangen bist.

Man könnte sicher mit einer Therapie etwas verändern - die Frage ist: Hast du einen Leidensdruck? Möchtest du das? Ist dir persönlich das wichtig? Du hast ja ein fantasievolles Sexualleben - mit dir selbst. Die Frage ist: Reicht dir das? Oder vermisst du etwas darüber hinaus? Oder ist es mehr das Wissen, dass es noch etwas gibt, was du nicht kennst und die Angst, etwas verpasst zu haben. Wir kennen dich nicht. Aber ich würde nun einmal hypothetisch annehmen: Wäre es dir so megawichtig gewesen: Auf deinen Geschäftsreisen etc. hätte es doch auch die Möglichkeit zu käuflicher Liebe gegeben, die du aber nicht gesucht hast. Daher die Frage: Hast du einen Leidensdruck? Oder das Gefühl, was verpasst zu haben?

Zum Thema Sex: Mitunter wird Sex (natürlich nur meiner persönlichen Meinung nach) sehr überbewertet. Es muss ja auch der Kontext stimmen, dass Sex erfüllend ist. Und den muss man erst ausloten. Ich selbst stamme aus einem streng pietistischen Elternhaus (meine Eltern waren bei ihrer Eheschließung in ihren 30ern und hatten vorher auch keinen Sex). Meine Eltern waren ziemlich entsetzt, dass ich nicht ihrem religiös geprägten Idealbild entsprach und mir wurde schon meine ganze Kindheit und Jugend gedroht, dass ich "keinen Ehemann finden würde" - in dieser Weltanschauung die Hölle auf Erden, da die Erfüllung u.a. in der Reproduktion gesehen wird.

Als Nebeneffekt wurde ich in meiner Kindheit mehrfach sexuell missbraucht - da Sexualität bei uns aber gar nicht thematisiert wurde, habe ich erst gar nicht verstanden, was passiert ist und später ging ich davon aus, dass ich da eine Mitschuld trage und direkt in die Hölle komme. Erwachsene Ansprechpartner hatte ich in dem Umfeld keine, ich konnte nicht einmal normal über Sexualität sprechen. Meine Erziehung war so, dass man Fehler bei sich suchte und ich ging einfach davon aus, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Somit waren meine ersten (erzwungenen) sexuellen Kontakte von wahnsinnigen Schuldgefühlen geprägt.

Mit 15 und 16 kam ich in eine seltsame Lebensphase - ich war kein Kind mehr, wurde aber wie eins behandelt, ich hatte wenig alltagstaugliches gesellschaftliches Wissen und war furchtbar naiv und hatte eine sehr einseitig geprägte restriktive Weltsicht und Deutungsweise. Da es immer wieder zum Clash mit meinen Eltern kam, zog ich im 16. Lebensjahr aus, begann eine Ausbildung in großer räumlicher Distanz und war dort auf mich alleine gestellt - ich lebte in einer Dachkammer, die mein Lehrherr angemietet hatte, bei älteren Leuten, die in den gesamten Lehrjahren vielleicht insgesamt 50 Sätze mit mir gewechselt haben - wenn es sich nicht vermeiden ließ. Es war wohl wie das "shunning" bei den Amish. Meine Eltern versprachen sind davon, dass ich reumütig zurückkehren würde. Ich wollte mich von möglichst viel dieses restriktiven Gedankengutes befreien. Das Thema war nicht mehr Eingesperrtsein in Vorstellungen von der Welt, die sich nicht mit meinen deckten, sondern Einsamkeit. Ich ging davon aus, dass die Einschätzung meiner Eltern "du wirst nie einen Mann finden" zutreffen würde. So beschloss ich, die Erfahrung "Sex" zu machen und ich weiß noch, wie ich damals dachte: Was? Das ist die interessanteste Sache der Welt? Es war ungefähr so angenehm und aufregend, wie wenn mir jemand einen Daumen in den Mund gesteckt hätte. Meinem Bruder ging es ähnlich. Auf Identitätssuche ging er kurzfristig sogar eine homosexuelle Beziehung ein, ohne homosexuell zu sein. Geprägt von unserer Erziehung und den Deutungsmustern ging es uns nach unseren ersten Abenteuern, von denen wir uns Befreiung und Erleuchtung versprochen hatten, schlechter als vorher. Wir waren verwirrt, weil wir zu der Sexualität gar keinen Zugang gefunden hatten. Wir emfanden hinterher Schulgefühle, währenddessen Langeweile und die erwartete Wirkung blieb komplett aus.

Warum? Der Kontext stimmte bei uns beiden nicht. Wir hatten uns noch gar nicht gefunden. Wir mussten beide erst eine sexuelle Identität herausbilden und wissen, was uns gefällt ... hätten wir nach diesen ersten zaghaften sexuellen Kontakten aufgehört ... wir wären wirklich verwirrter gewesen als zuvor. Daher ist ein einmaliges sexuelles Abenteuer gar nicht das, was dich in die große neue aufregende Welt zieht ... Ich weiß nicht, ob ich da eine Parallele ziehe, wo keine ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dir -ohne feste Beziehung- auch so gehen könnte. Dass du Ausflüge in die andere Welt machst - die dich mit noch mehr Fragezeichen und Leere zurücklassen.

Zum Thema Bewertung der Wichtigkeit. Natürlich gibt es Leute, die ein völlig ausgefülltes Sexualleben pflegen und dieses immens genießen. Aber: Ich bin mir nicht sicher, ob die die Regel sind ... Gerade nach der Geburt meiner Kinder hatte ich oft Angst, wieder schwanger zu werden, mein Körper war total in Mitleidenschaft gezogen und wir hatten über Monate keinerlei intime Begegnungen ... wir waren viel zu sehr mit dem Kind beschäftigt und es fühlte sich nicht richtig an. In der Zeit habe ich zumindest überhaupt nichts vermisst. Vorsichtigen Gesprächen im Freundeskreis habe ich entnommen, dass wir nicht der einzige Haushalt in diesem Zustand waren und bin zum Schluss gekommen: Es gibt außer meiner noch andere Beziehugnen, in denen es a-sexuelle Phasen gibt, aus Überlastung, Erschöpfung, anderer Fokussierung heraus.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 02:36
Was fehlt dir denn?

Findest du, du hast genug Austausch?
Fehlen dir Umarmungen und körperliche (nichtsexuelle) Nähe?
Möchtest du sexueller Erlebnisse haben?
Hast du Angst, etwas zu verpassen, wenn du nicht einmal Sex gehabt hast?

Nicht jeder Mensch muss einen Partner haben, um glücklich zu sein. Nicht jeder Mensch braucht Sex mit anderen Menschen, um sich erfüllt zu fühlen. Es gibt auch zB autosexuelle Menschen, die gern sich selbst befriedigen, aber ihre Sexualität mit anderen nicht leben müssen/möchten.


Was ich persönlich denke, ist, dass jeder Mensch ein paar andere braucht, um sich auszutauschen und reflektiert zu werden.

Horche doch einmal in dich rein.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 07:35
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Ich habe eine ruhige Stelle in der Firma angenommen und habe eine Zwei-Zimmer-Wohnung abzahlt. Ich hätte mir auch ein Haus leisten können, doch wozu, wenn ich doch allein lebe? Meine Gesundheit geht auch in die Hunde, weswegen ich mehr und mehr über mein Leben nachdenke. Auch hatte ich in der Corona-Pandemie mehrere lange Gespräche mit meiner Kusine. Sie hat im Gegensatz zu mir mehrere Kinder und ist der engste Kontakt, den ich noch besitze. Sie weiß von allem und mehr was ich hier niedergeschrieben habe. Ihrer Meinung nach habe ich was Ernsthaftes in meinem Leben verpasst, da ich weder romantische Liebe noch Intimität kenne. Nach längerer Reflektion stimme ich ihr zu.
Meiner Meinung nach bist Du ein Mensch, der pragmatisch denkt und vermutlich auch einen eher bescheidenen Lebensstil hat? Ich lese jedenfalls mal nichts davon, dass Du Dein Geld ausgibst für sehr kostspielige Dinge.

Natürlich ist es aus der Sicht Deiner Cousine nachvollziehbar, dass sie denkt, Du habest in Deinem Leben wesentliche und z.T. auch nicht nachholbare Dinge verpasst. Die Aufgeregtheit, wenn man frisch verliebt ist, die schönen Gefühle, die bei gutem Sex entstehen, ein Kind zu haben, es aufwachsen zu sehen und ins Leben zu begleiten, das ist schon etwas Tolles.
Natürlich gibt es auch die Kehrseite: große Traurigkeit und seelische Belastung, die sich fast immer auch körperlich auswirkt, wenn eine Beziehung zu Ende geht, schlechter Sex, und nicht jedes Kind ist eine Quelle der Freude für die Eltern.
Deine Cousine hatte wohl Glück, wenn bei ihr alles soweit gut verlaufen ist. Nicht immer ist das so und dem bist Du entgangen, dadurch, dass Du das alles gar nicht erst hast an Dich herankommen lassen.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Allerdings frage ich mich, ob es sich noch lohnt, was zu machen.
Ja, das tut es, egal, wie alt Du bist.
Man kann da keine Kosten-/Nutzenrechnung aufstellen wie das ein Bilanzbuchhalter in einer Firma macht.
Ich las gestern die Todesanzeigen in der Zeitung. Der Jüngste starb mit 70, der Älteste wurde 98 Jahre alt.
Du hast also im Idealfall noch einige Jährchen/Jahrzehnte vor Dir und, nach Renteneintritt, auch deutlich mehr Zeit zur Verfügung, die es dann natürlich auch auszufüllen gilt.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Ich habe sicher so einige Probleme, doch ich hätte vermutlich mit 20 oder 30 in Therapie gehen müssen. Jetzt mit 60 habe ich das Gefühl jemanden den Platz wegzunehmen, der noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat.
Vielleicht wäre das tatsächlich günstiger gewesen, aber ich denke, dass man auf dem Gebiet der Psychologie heute auch weiter ist als vor 35/40 Jahren. Es gibt neuere Erkenntnisse, neuere Verfahren usw.
Ich kann Dir nur dazu raten, Dich dahingehend zu erkundigen und auch dran zu bleiben, denn Du hast nun mal eine ungute Kindheit gehabt und das ist ja bekanntlich oft die Wurzel von Problemen und Störungen, die sich auch im Erwachsenenalter noch auswirken.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Da weiß ich nicht, ob es sich wirklich lohnt. Sind Therapieplätze nicht sehr begrenzt?
Das sind sie möglicherweise, aber bei Dir ist das ja nichts, was ganz akut ist und sofort einer "Behandlung" bedarf.
D.h. Du kannst Dich ganz in Ruhe informieren und auch warten. Ich glaube, dass die Möglichkeit eines Erstgespräches schon sehr bald besteht. Das wurde vor einigen Jahren eingeführt, dass es relativ schnell einen Erstkontakt gibt.
Dabei wird dann erst mal geschaut, was da bei Dir los ist und wie es weitergehen könnte.
Du könntest Dich dahingehend bei Deiner Krankenkasse sicher relativ schnell darüber informieren.
Sicherlich gibt es auch die Möglichkeit, als Selbstzahler eventuell schneller dranzukommen. Aber das muss ja vielleicht gar nicht sein.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Natürlich könnte ich auch eine Prostituierte buchen, doch wenn ich keine Erektion bekomme, wäre das rausgeschmissenes Geld.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es besonders schön ist, Sex mit einer Prostituierten zu haben. Außerdem sind da auch Risiken mit verbunden. Infektionskrankheiten, beklaut zu werden, man nutzt vielleicht eine schlechte finanzielle Lage der Person aus, wer weiß, ob die Person sauber und gepflegt ist, bei Dir zusätzlich noch das Risiko, dass es wegen der erektilen Dysfunktion gar nicht klappt.
Für mich als Frau ist es jedenfalls unvorstellbar, mit einer fremden Person gegen Entgelt Sex zu haben. Das ist ein körperliches Abreagieren, nicht mehr, und das kann ich ja auch selbst gut und schnell erreichen.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Auch plane ich eine kleine Autobiografie, von der dieser Text schonmal eine Kurzfassung ist. Kein Mensch wird die natürlich lesen jemals wollen, aber vielleicht hilft es mir mein vergangenes Leben besser zu ordnen. Ob ich das Projekt umsetzen soll?
Ja, wenn es Dir am Herzen liegt, setze es um. Sieh' es als Projekt, vielleicht macht Dir das Schreiben ja Spaß und wird zu einem Hobby. Sicher gibt es da auch Kurse und Seminare, die man besuchen kann, um seinen Stil o.ä. zu optimieren.
Das kann auch Spaß machen und man kann dabei auch Menschen mit ähnlichen Interessen kennen lernen.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Falls angenommen wird, dass ich nicht echt bin, frage ich auch etwas weiter: Braucht für euch ein Leben unbedingt eine Beziehung und Intimität oder seht ihr es als verschwendet an, wenn man ohne Erfahrung mit beidem zu Grabe geht?
Tatsächlich liest sich Dein Eingangsposting für mich ein wenig fiktiv, das gebe ich zu. Ich habe auch schon ähnliche Bücher bzw. Kurzgeschichten gelesen, die aus der Ich-Perspektive geschrieben waren und einen Einzelgänger ohne nähere Bindungen beschrieben (in einem Fall war er ein Profikiller).
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Diskussionspunkt mit meiner Kusine rein, aber ich habe es ausgelassen, da es ein komplett anderes Thema ist. Sie hat mir auch vorgeworfen, dass ich nie versucht habe etwas zu erschaffen oder zu erreichen außerhalb meiner Arbeit.
Was heißt vorgeworfen. Du hast ja wohl eine gute Arbeitsstelle, das ist doch etwas Positives. Und offenbar hat Dir das ja ausgereicht und Dich auch ausgefüllt. Ich denke, gerade durch Deine Situation als Lediger war es für Dich einfacher, diese vielen Dienstreisen durchführen zu können. Du musstest Dich ja nur um Dich selber kümmern und keine Rücksicht auf andere Menschen nehmen.
Du konntest Dich selbst finanziell unterhalten und Dir auch etwas anschaffen. Gerade im Alter ist Wohnen im Eigentum etwas Hilfreiches.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Meine Arbeit hat mir zwar selten Spaß gemacht, aber ich hatte immer das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun. Deswegen fiebere ich meiner Rente nicht wirklich entgegen
Arbeit gibt dem Leben Struktur. Ist diese nicht mehr vorhanden, sollte man sich neue Strukturen geben.
Das sagen viele, die bereits in Rente/Pension sind.
Auch über dieses Thema gibt es Vorbereitungskurse. Dümmer wird man ja nicht, wenn man sich damit beschäftigt. Es ist ein neuer Lebensabschnitt...
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Wenn die Rente da ist, suche mir wahrscheinlich noch mehr Hobbies.
Ich würde tatsächlich nicht bis dahin warten, sondern auch schon vorher Dinge ausprobieren. Viele Menschen nehmen sich nämlich Dinge vor, die sie dann letztendlich doch nicht umsetzen oder nicht mehr können.
Ich sehe das auch an mir selber. Ich habe mir in jüngeren Jahren gesagt, dass ich gerne mal Wasserski fahren lernen möchte oder mal Skifahren.
Aber jetzt, mit ü50, denke ich, dass es für manche Dinge einfach Zeitfenster gibt, die sich irgendwann schließen. Hätte ich das wirklich gewollt, hätte ich früher einen Weg gefunden, das umzusetzen. Es hat auch ein bisschen mit den Menschen zu tun, mit denen man zusammen kommt. Wenn mein Partner z.B. begeisterter Skifahrer gewesen wäre, wäre das für mich sicherlich auch so gekommen, dass ich das ausprobiert hätte. Aber fest steht auch, dass man vieles in (sehr) jungen Jahren leichter und schneller erlernt.
Ich finde es aber auch nicht schlimm, dass ich diese ehemaligen Wunschvorstellungen verabschiedet habe.
Denn es gibt so viele Dinge, die man ausprobieren und machen kann. Und sortieren kann, ob das zu einem dauerhaften Hobby werden könnte.

Manche tun auch etwas Ehrenamtliches oder Karitatives. Da gibt es auch eine breite Palette von Möglichkeiten. Man bestimmt ja selbst, in welchem Umfang man dazu bereit ist.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Wie gesagt gehe ich seit diesem Jahr sehr viel camping. Hat zwar zu Anfang sehr viel Überwindung gekostet, aber inzwischen ist wesentlich leider am Wochenende schnell das Zelt einzupacken und zu einem Platz zu fahren.
Ich selbst bin vor knapp 3 Jahren zum Camping gekommen und finde es echt toll, aber ganz ehrlich, in dem Alter würde ich nicht mehr zelten wollen. Das ist meiner Meinung nach eher etwas für jüngere Leute, wobei es natürlich mittlerweile diese Glampingzelte gibt, in denen Du quasi eine komplette Küche und so drin hast.
Aber natürlich gibt es auch jung Gebliebene, denen wenig Komfort, Ameisen im Zelt und Feuchtigkeit nicht viel ausmachen.
Schon mal Camping mit Wohnwagen gemacht? Das ist was anderes. Kann ich nur empfehlen. Natürlich muss man eine Anhängerkuppung und ein geeignetes Zugfahrzeug haben.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Camping zu gehen, doch dies natürlich nur allein und ich baue mein Zelt so weit weg von anderen auf wie es nur geht
Was für ein Zelt hast Du? In Coronazeiten ist Camping eine sehr gute Alternative. Man hat Abstand und ist viel an der frischen Luft.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 08:21
Aus meiner Sicht gibt es zwei Wege, die man probieren kann: der eine wäre, sich körperlich zu öffnen, zum Beispiel mittels Massagen, oder auch Tantra Workshops (es gibt da langfristige Behandlungen), oder du bezahlst eben eine prostituierte, die Dich erstmal nur anfasst und du sie. Ich denke, dass du erstmal etwas in dir öffnen musst, um überhaupt an den Punkt zu kommen, Sex haben zu wollen.
Ansonsten finde ich, solltest du dein Zelt nicht mehr abseits aufbauen, sondern mittendrin. Und dir überlegen, ob du vielleicht mit deiner ganzen Auslandsreise-Erfahrung nicht etwas im Ausland als freiwillige Arbeit machen kannst, wo du vielleicht einfach nur etwas gibst, ohne es zurück zu fordern.

Weil ich glaube, du suchst nach einer Verbindung und nicht „nur“ nach sex.


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w.s.o. Diskussionsleiter
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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 08:55
Es haben sich seit Gestern ja wieder einige Antworten angesammelt.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Du hast doch gerade selber angemerkt, dass Antischwurbler schon weg ist?
Das was mehr an @Yoshimitzu gerichtet.

@MissMary
Danke für die lange Antwort und die Perspektive aus deinem Leben. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich nicht auf alles einzeln eingehe.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Man könnte sicher mit einer Therapie etwas verändern - die Frage ist: Hast du einen Leidensdruck? Möchtest du das? Ist dir persönlich das wichtig? Du hast ja ein fantasievolles Sexualleben - mit dir selbst.
Der Leidensdruck kommt und geht, ist aber meisten nicht sehr ausgeprägt. Früher fragte ich mich durchaus wie sich Sex anfühlt. Doch inzwischen kommt dies kaum vor. Die aktiven Zeiten meines fantasievolles Sexuallebens sind auch vorbei. Aber gerade deswegen geben mir die Aussagen meiner Kusine zu denken, dass ich etwas Elementares im Leben versäumt habe.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich lese jedenfalls mal nichts davon, dass Du Dein Geld ausgibst für sehr kostspielige Dinge.
Whisky, Restaurants und Zigarren sind so ziemlich das einzige für was ich größere Mengen Geld ausgebe.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Natürlich gibt es auch die Kehrseite: große Traurigkeit und seelische Belastung, die sich fast immer auch körperlich auswirkt, wenn eine Beziehung zu Ende geht, schlechter Sex, und nicht jedes Kind ist eine Quelle der Freude für die Eltern.
Deine Cousine hatte wohl Glück, wenn bei ihr alles soweit gut verlaufen ist. Nicht immer ist das so und dem bist Du entgangen, dadurch, dass Du das alles gar nicht erst hast an Dich herankommen lassen.
Das denke ich mir auch manchmal, doch sind das nicht auch nur Trostpflaster? Gehören solche negativen Erfahrungen nicht auch zum Leben dazu?
Zitat von nairobinairobi schrieb:Tatsächlich liest sich Dein Eingangsposting für mich ein wenig fiktiv, das gebe ich zu. Ich habe auch schon ähnliche Bücher bzw. Kurzgeschichten gelesen, die aus der Ich-Perspektive geschrieben waren und einen Einzelgänger ohne nähere Bindungen beschrieben (in einem Fall war er ein Profikiller).
Wie gesagt habe ich das auch erwartet. Natürlich kann ich in einem Forum keine Beweise bringen, dass meine Geschichte echt ist. Deswegen habe ich auch die offene Frage zum Thema Intimität und Beziehung in den Raum geworfen. Was ja nicht wiederlegt werden kann ist, dass immer mehr junge Männer beides nicht haben. Dies muss ja irgendwie Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich selbst bin vor knapp 3 Jahren zum Camping gekommen und finde es echt toll, aber ganz ehrlich, in dem Alter würde ich nicht mehr zelten wollen. Das ist meiner Meinung nach eher etwas für jüngere Leute, wobei es natürlich mittlerweile diese Glampingzelte gibt, in denen Du quasi eine komplette Küche und so drin hast.
Aber natürlich gibt es auch jung Gebliebene, denen wenig Komfort, Ameisen im Zelt und Feuchtigkeit nicht viel ausmachen.
Schon mal Camping mit Wohnwagen gemacht? Das ist was anderes. Kann ich nur empfehlen. Natürlich muss man eine Anhängerkuppung und ein geeignetes Zugfahrzeug haben.
Ich gebe zu, es ist schwerer aus dem Zelt zu kommen als aus dem Bett. Allerdings will ich mitunter gerade diesen geringen Komfort beim Camping haben. Morgens mit dem Esbit-Kocher Frühstock kochen und alle Knochen im Leib spüren. Inzwischen mag ich das Gefühl.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Was für ein Zelt hast Du? In Coronazeiten ist Camping eine sehr gute Alternative. Man hat Abstand und ist viel an der frischen Luft.
Ein simples Wurfzelt für zwei Personen. Das meiste Geld habe ich in einen guten Schlafsack investiert.

Ich will nochmal danke sagen für die vielen Vorschläge und Anregungen sagen, auch wenn ich nicht auf alles eingehe. Ich hoffe es ist auch verständlich, dass ich in den paar Stunden seit dem Erstellen dieser Diskussion nicht sofort zu einer Entscheidung komme und diese hier präsentiere.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 09:15
Jetzt, wo du nicht mehr sexuell soviel Lust empfindest, sinnierst du über dein Leben nach und denkst, du hast vielleicht etwas verpasst?

Also für mich passt da vieles gar nicht zusammen und ich zweifel an deiner Story.

Als hektisches, alkoholgeprägtes Elternhaus, wo man dich hat ohne essen eingesperrt, besuchst du das Gymnasium, erbst später Geld und schaffst es noch, beruflich zu was zu bringen. äähh genau.

Dann gehst du auf Reisen, bist also erfolgreich in deinem Beruf, aber Beziehungen und mal den Drang, Sex auszuprobieren kommt dir in deiner Blütezeit des Lebens nicht in den Sinn, sondern jetzt, wo du 60 Jahre alt bist und deine Libido nachgelassen hat.

Gerade du als Mann, der durch die Hormone schon nicht anders kann als an Sex zu denken, kam nie auf die Idee, es mal auszuprobieren, wenigstens eine Professionelle zu buchen, sich zu hinterfragen, warum hab ich ein Problem Beziehungen einzugehen usw... das Kommt mir sehr suspekt vor.

Wenn du jetzt 45 wärst, ok. Aber jetzt mit angeblich 60 Jahren dich an ein Mystery Forum zu wenden mit so einer Thematik :D sorry, Happy Halloween.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 14:08
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Allerdings frage ich mich, ob es sich noch lohnt, was zu machen. Ich habe sicher so einige Probleme, doch ich hätte vermutlich mit 20 oder 30 in Therapie gehen müssen. Jetzt mit 60 habe ich das Gefühl jemanden den Platz wegzunehmen, der noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat.
Ich verstehe allgemein nicht was eine Therapie bei diesem Thema bringen soll, ich denke das ist vergeudete Zeit, egal wie alt man ist.
Dein Leben scheint ja im allgemeinen sonst ganz Angenehm zu sein, such dir ein Hobby oder etwas das dich erfüllt.

Ich meine ich bin anfang 30 und noch JF bei mir ist der Zug auch abgefahren, aber dass ist mir klar, ich gebe niemandem die Schuld dafür.


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 14:44
Zitat von triumph1420triumph1420 schrieb:Ich verstehe allgemein nicht was eine Therapie bei diesem Thema bringen soll, ich denke das ist vergeudete Zeit, egal wie alt man ist.
Du hast aber schon die Angaben zur Kindheit und dem Aufwachsen gelesen und dass da offensichtlich unbearbeitete Ressentiments gegen die Eltern vorliegen (was kein Wunder ist). Dass der Threadsteller in der Schule Außenseiter war und im Grunde nur seine Arbeit hat?
Ich denke schon, dass es ihm helfen kann, wenn er das alles mal erzählen und reflektieren kann unter "fachkundiger Anleitung".
Und der Threadsteller selbst brachte das Thema auf.


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XAE ehemaliges Mitglied

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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

31.10.2021 um 17:18
@w.s.o.

Sex (mit einem anderen Menschen) ist eine der amüsantesten und im Idealfall spannendsten Erfahrungen die man im Leben machen kann. Meine ich jedenfalls. Deswegen verstehe ich nicht, warum die Aussicht, ein paar Tausend EUR für einen schönen Abend im worst case in den Sand zu setzen, in irgendeinem Verhältnis zur Chance steht, die Erfahrung zu machen.

Aber ich würde Dir nicht raten, mit einem kommerziellen Angebot anzufangen. Du bist ein Mann, wenn ich es richtig deute? Dann sollte Dein Alter anatomisch keine große Rolle spielen, die Mechanik dürfte Dir bekannt sein. Interessant wird es, wenn Du einen Menschen, den Du spannend findest, aus welchen Gründen auch immer, völlig für Dich vereinnahmen kannst, und sei es nur für ein paar Momente.

Das stelle ich mir bei einer Dienstleistung schwierig vor, da wird notwendigerweise nicht der geistige, sondern der körperliche Teil im Vordergrund stehen. Und der körperliche Teil macht nur einen winzigen Teil der Erfahrung aus.

Oder Du nimmst Dir die Zeit, jemanden so oft zu buchen, bis Du eine Verbindung spürst, und wartest so lange. Wenn Du Dir ein Haus leisten könntest, aber es nicht tust, hast Du garantiert genug Reserven um Dir dieses Experiment zu leisten. Buch' jemanden, und verbringe erstmal nur Zeit, rede, bis Du selbst mehr willst. Darüber könntest Du dann auch ein spannendes Buch oder eine Geschichte schreiben. "Interview mit einer Prostituierten". Sexarbeiterin wäre zwar pc, ruiniert aber den Titel...


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Jungfrau mit über 60 - Gedanken und Reflektionen

01.11.2021 um 07:13
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Früher fragte ich mich durchaus wie sich Sex anfühlt. Doch inzwischen kommt dies kaum vor. Die aktiven Zeiten meines fantasievolles Sexuallebens sind auch vorbei
Was man so allgemein darüber sagt "schönste Nebensache der Welt", denn im Grunde dauert der Akt ja nur ein paar Minuten.

Auch heißt es "Essen ist der Sex des Alters", denn, wie Du ja selber bemerkt hast werden die Hormone weniger und der Trieb lässt nach.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Das denke ich mir auch manchmal, doch sind das nicht auch nur Trostpflaster? Gehören solche negativen Erfahrungen nicht auch zum Leben dazu?
Das stimmt natürlich, ich wollte nur aufzeigen, dass es nicht immer nur schön ist, eine Beziehung und Kinder zu haben, sondern dass es da auch Schattenseiten gibt.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Was ja nicht wiederlegt werden kann ist, dass immer mehr junge Männer beides nicht haben. Dies muss ja irgendwie Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Anscheinend ist das so. Mir ist selbst ein junger Mann bekannt. Er ist Anfang 30 und hatte noch nie eine Beziehung.
Dabei hat er viele gute Charaktereigenschaften, hat Abitur, hat eine gute, sichere Stelle, und sieht auch nicht schlecht aus.
Er ist halt zurückhaltend und redet eher wenig. Wahrscheinlich hat es damit zu tun.
Zitat von w.s.o.w.s.o. schrieb:Ich gebe zu, es ist schwerer aus dem Zelt zu kommen als aus dem Bett. Allerdings will ich mitunter gerade diesen geringen Komfort beim Camping haben. Morgens mit dem Esbit-Kocher Frühstock kochen und alle Knochen im Leib spüren. Inzwischen mag ich das Gefühl.
Ich weiß, was Du meinst. Urlaub beinhaltet ja oft eine Abwechslung zum Alltag. Wenn Du üblicherweise oft in Hotels bist mit tollen Zimmern und üppigen Buffets (?) schätzt Du hier wahrscheinlich gerade die Einfachheit, Kargheit, die Nähe zur Natur und dass Du Dich nach Deinem eigenen Rhythmus und Deinen Bedürfnissen richten kannst.


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