barbarossa21
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Begegnungen mit Menschen, die man nie wieder vergisst (negativer Art)
18.06.2021 um 11:06Guten Tag,
ohne große Einleitung wollte ich eine kleine Sache niederschreiben, die mich nun auch schon seit mehr als 10 Jahren beschäftigt. Eventuell mögt Ihr diese Geschichte aus meinem Leben auch als Anstoß nehmen einfach mal Eure persönlichen (negativen) Erlebnisse mit Menschen hier niederzuschreiben. Ob merkwürdig, feindseelig oder bedrohlich.
Erstmal zu mir damit man die Geschichte einordnen kann: Ich bin recht behütet in einem bürglichen Wohnvirtel in einer Großstadt aufgewachsen. Trotz der bürgerlichkeit trieben sich gerade Nachts in diesem Virtel in meiner Heimatstadt gerne zwielichtige Gestalten herum. Auch war diese Straße an der ich wohnte eine Zu- und Ablaufstraße der beliebtesten Partymeile in der Stadt. Betrunkene oder anders wesensveränderte Menschen sind nun auch nicht immer die nettesten Personen, aber das denke ich muss ich Niemandem erzählen. Dazu kommt, dass ich seit frühster Kindheit eine wahnsinnige Faszination für die Dunkelheit und die Nacht besaß. Dieses Zusammenspiel hat mir einige Erfahrungen und Erinnerungen in meinem Leben bereitet, auf die ich durchaus hätte verzichten können. Nun aber zu dem ersten Erlebnis, welches ich hier teilen möchte:
Ich war gerade 14 Jahre alt. In diesem Alter fing ich an mich öfters Nachts aus dem Haus zu schleichen und spazieren zu gehen, natürlich ohne das Wissen meiner Eltern. Ich weiß, absolut unverantwortlich aber in dem Alter denkt man über vieles einfach nicht nach. Mein Vorteil war dabei immer, dass ich schon in diesem Alter ziemlich groß war und dadurch deutlich älter wirkte als ich war. So hatte ich bei meinen Spaziergängen selten Probleme. An meinem Babyface hat man mir aber deutlich mein Alter angesehen, mit einer Kaputze bin ich allerdings kaum aufgefallen. Es waren die Sommerferien und ich konnte meine Eltern dazu überreden, in unserem Garten alleine zu zelten. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass ich mich dann sehr einfach auf einen meiner Spaziergänge begeben konnte ohne das lästige und "gefährliche" rausschleichen.
Um ca. 2 Uhr begab ich mich aus meinem Zelt in die Nacht und spazierte unsere Straße hoch welche in einem Wendekreis endete. Im Wendekreis führte ein kleiner Fahrradweg zur nächsten größeren Straße, dieser war recht sperrlich beleuchtet und ich wollte über diesen zur Straße gelangen um von dort meinen Spaziergang fortzusetzen. Um diese Zeit in der Woche waren die Straßen normalerweise absolut menschenleer. Ich sah von weiten einen etwas korpulenteren jungen Mann welcher auf seinem Fahrrad mehr oder weniger Schlangenlinien fuhr. Irgendwie hatte ich schon ein schlechtes Gefühl, er sah wahrscheinlich einfach nach Ärger aus... Ich blieb im Schatten eines Lieferwagens stehen und ließ ihn vorbeifahren, aus irgendeinem Grund schlug mir da das Herz schon bis zum Hals.
Als er vorbei war bog ich also in diesen kleinen Weg ein und kam dabei an einem angeketteten, aber völlig geplünderten Fahrrad vorbei. Absolut keine Seltenheit an dieser Straße, oft werden dort geklaute Fahrräder abgestellt/angeschlossen und dann mit der Zeit immer weiter geplündert. Ich ging weiter und links von mir war ein hohes Eingangstor zu einem Haus, alles wie gesagt recht sperrlich beleuchtet. Auf einmal packte mich Jemand von hinten und schlug mich gegen das stählernde Eingangstor und fing sofort mich mit seinem Ellenbogen am Hals gegen das Tor zu drücken. Es war der junge Herr der eben an mir vorbei gefrahen ist. 1,5 Köpfe größer als ich, das doppelte Körpergewicht von mir und bestimmt 15 Jahre älter. Mir kroch sofort seine extrem starke Alkoholfahne in die Nase und er blickte mich mit aufgerissenen Augen und tellergroßen Pupillen an. "WAS HAST DU GEMACHT" schrie er mich an, ich habe irgendwie gestottert, dass ich nicht wüsste wovon er redet "MIT DEM FAHRRAD WAS HAST DU GEMACHT DU HURENSOHN". Ich wusste gar nicht wie mir in dem Moment geschieht... Ich habe irgendwie vor mich hingestammelt, dass ich nicht wüsste wovon er redet. Er holte etwas aus der Tasche, mit einem lauten Klack sprang eine Klinge aus seinem Springmesser. Er packte mich mit einer Hand am Hals und drückte mir das Messer mit der Spitze seitlich in den Hals, nicht reingestochen aber mit genug Druck um eine kleine Wunde zu erzeugen. Er schrie mich weiter an und fragte mich immer wieder, was ich gemacht hätte. Es kam mir wie Stunden vor, sicherlich waren es nur einige Minuten... Irgendwann holte er sein Handy raus ohne die Klingenspitze von meinem Hals zu nehmen und wählte die 110 und schrie mich an, dass er die Polizei rufen würde wenn ich ihm nichts sage... Paradox, in dem Moment hatte ich irgendwie Angst davor, dass er die Polizei ruft. Ich war ja immerhin ein Minderjähriger mitten in der Nacht draußen... Dass ein wahrscheinlich zugekokster besoffener Typ einem 14 Jährigen gerade ein illegales Messer in den Hals drückt kam mir dabei irgendwie gar nicht in den Sinn.
Von der naheliegenden Straße blitze plötzlich ein Licht eines vorbeifahrenden Autos auf und er hat da wohl das erste mal wirklich mein Gesicht im Licht gesehen (ich stand zu einer Lichtquelle mit dem Rücken, ich konnte ihn einigermaßen erkennen er mich nicht). Sein Griff wurde etwas leichter "Ey Mann wie alt bist Du eigentlich?" ich wollte erst 14 sagen, allerdings hatte ich irgendwie einen Impuls und habe ihm dann stotternd "12" geantwortet. Sein Griff lockerte sich sofort und er steckte sein Messer ein. "Man das wusste ich nicht, ich schlag keine unter 14 Jährigen man tut mir leid" (genau in dem Wortlaut, als wenn das so seine magische moralische Grenze wäre). Er ließ mich los während er sich von mir wegdrehte murmelte er noch zu sich selbst "Ich kann keinen zwölfjährigen abstechen... nicht schon wieder" (mir stellen sich beim schreiben gerade alle Nackenhaare auf wenn ich daran denke). Dann fuhr er auf seinem Fahrrad in Schlangenlinien davon...
Ich blieb an das Tor gelehnt zurück, meine Knie waren wie Pudding, ich war total am zittern aber auch noch komplett auf Adrenalin. Ich habe mich total leer gefühlt und es absolut nicht realisiert. Nach kurzem beruhigen ging ich zurück zu meinem Zelt und habe mich hingelegt. Als ich dann langsam realisiert habe, was da gerade passiert ist fing ich fürchterlich an zu weinen. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen und habe meinen Eltern damals nichts davon erzählt... Danach bin ich erstmal bestimmt zwei Jahre nicht mehr Nachts draußen gewesen.
Um das hier zu sagen, ich glaube nicht dass der Typ wirklich davor schon mal Jemanden getötet hat. Wahrscheinlich war er komplett drauf oder wollte mir auch einfach nur Angst einjagen. Natürlich ein feiner Zug einem Kind ein Messer an den Hals zu halten.
Das erstmal von mir, was habt Ihr so negatives mit Menschen erlebt? Vielleicht sogar genau wie hier, Nachts alleine auf der Straße?
Gruß
Barbarossa21
ohne große Einleitung wollte ich eine kleine Sache niederschreiben, die mich nun auch schon seit mehr als 10 Jahren beschäftigt. Eventuell mögt Ihr diese Geschichte aus meinem Leben auch als Anstoß nehmen einfach mal Eure persönlichen (negativen) Erlebnisse mit Menschen hier niederzuschreiben. Ob merkwürdig, feindseelig oder bedrohlich.
Erstmal zu mir damit man die Geschichte einordnen kann: Ich bin recht behütet in einem bürglichen Wohnvirtel in einer Großstadt aufgewachsen. Trotz der bürgerlichkeit trieben sich gerade Nachts in diesem Virtel in meiner Heimatstadt gerne zwielichtige Gestalten herum. Auch war diese Straße an der ich wohnte eine Zu- und Ablaufstraße der beliebtesten Partymeile in der Stadt. Betrunkene oder anders wesensveränderte Menschen sind nun auch nicht immer die nettesten Personen, aber das denke ich muss ich Niemandem erzählen. Dazu kommt, dass ich seit frühster Kindheit eine wahnsinnige Faszination für die Dunkelheit und die Nacht besaß. Dieses Zusammenspiel hat mir einige Erfahrungen und Erinnerungen in meinem Leben bereitet, auf die ich durchaus hätte verzichten können. Nun aber zu dem ersten Erlebnis, welches ich hier teilen möchte:
Ich war gerade 14 Jahre alt. In diesem Alter fing ich an mich öfters Nachts aus dem Haus zu schleichen und spazieren zu gehen, natürlich ohne das Wissen meiner Eltern. Ich weiß, absolut unverantwortlich aber in dem Alter denkt man über vieles einfach nicht nach. Mein Vorteil war dabei immer, dass ich schon in diesem Alter ziemlich groß war und dadurch deutlich älter wirkte als ich war. So hatte ich bei meinen Spaziergängen selten Probleme. An meinem Babyface hat man mir aber deutlich mein Alter angesehen, mit einer Kaputze bin ich allerdings kaum aufgefallen. Es waren die Sommerferien und ich konnte meine Eltern dazu überreden, in unserem Garten alleine zu zelten. Natürlich mit dem Hintergedanken, dass ich mich dann sehr einfach auf einen meiner Spaziergänge begeben konnte ohne das lästige und "gefährliche" rausschleichen.
Um ca. 2 Uhr begab ich mich aus meinem Zelt in die Nacht und spazierte unsere Straße hoch welche in einem Wendekreis endete. Im Wendekreis führte ein kleiner Fahrradweg zur nächsten größeren Straße, dieser war recht sperrlich beleuchtet und ich wollte über diesen zur Straße gelangen um von dort meinen Spaziergang fortzusetzen. Um diese Zeit in der Woche waren die Straßen normalerweise absolut menschenleer. Ich sah von weiten einen etwas korpulenteren jungen Mann welcher auf seinem Fahrrad mehr oder weniger Schlangenlinien fuhr. Irgendwie hatte ich schon ein schlechtes Gefühl, er sah wahrscheinlich einfach nach Ärger aus... Ich blieb im Schatten eines Lieferwagens stehen und ließ ihn vorbeifahren, aus irgendeinem Grund schlug mir da das Herz schon bis zum Hals.
Als er vorbei war bog ich also in diesen kleinen Weg ein und kam dabei an einem angeketteten, aber völlig geplünderten Fahrrad vorbei. Absolut keine Seltenheit an dieser Straße, oft werden dort geklaute Fahrräder abgestellt/angeschlossen und dann mit der Zeit immer weiter geplündert. Ich ging weiter und links von mir war ein hohes Eingangstor zu einem Haus, alles wie gesagt recht sperrlich beleuchtet. Auf einmal packte mich Jemand von hinten und schlug mich gegen das stählernde Eingangstor und fing sofort mich mit seinem Ellenbogen am Hals gegen das Tor zu drücken. Es war der junge Herr der eben an mir vorbei gefrahen ist. 1,5 Köpfe größer als ich, das doppelte Körpergewicht von mir und bestimmt 15 Jahre älter. Mir kroch sofort seine extrem starke Alkoholfahne in die Nase und er blickte mich mit aufgerissenen Augen und tellergroßen Pupillen an. "WAS HAST DU GEMACHT" schrie er mich an, ich habe irgendwie gestottert, dass ich nicht wüsste wovon er redet "MIT DEM FAHRRAD WAS HAST DU GEMACHT DU HURENSOHN". Ich wusste gar nicht wie mir in dem Moment geschieht... Ich habe irgendwie vor mich hingestammelt, dass ich nicht wüsste wovon er redet. Er holte etwas aus der Tasche, mit einem lauten Klack sprang eine Klinge aus seinem Springmesser. Er packte mich mit einer Hand am Hals und drückte mir das Messer mit der Spitze seitlich in den Hals, nicht reingestochen aber mit genug Druck um eine kleine Wunde zu erzeugen. Er schrie mich weiter an und fragte mich immer wieder, was ich gemacht hätte. Es kam mir wie Stunden vor, sicherlich waren es nur einige Minuten... Irgendwann holte er sein Handy raus ohne die Klingenspitze von meinem Hals zu nehmen und wählte die 110 und schrie mich an, dass er die Polizei rufen würde wenn ich ihm nichts sage... Paradox, in dem Moment hatte ich irgendwie Angst davor, dass er die Polizei ruft. Ich war ja immerhin ein Minderjähriger mitten in der Nacht draußen... Dass ein wahrscheinlich zugekokster besoffener Typ einem 14 Jährigen gerade ein illegales Messer in den Hals drückt kam mir dabei irgendwie gar nicht in den Sinn.
Von der naheliegenden Straße blitze plötzlich ein Licht eines vorbeifahrenden Autos auf und er hat da wohl das erste mal wirklich mein Gesicht im Licht gesehen (ich stand zu einer Lichtquelle mit dem Rücken, ich konnte ihn einigermaßen erkennen er mich nicht). Sein Griff wurde etwas leichter "Ey Mann wie alt bist Du eigentlich?" ich wollte erst 14 sagen, allerdings hatte ich irgendwie einen Impuls und habe ihm dann stotternd "12" geantwortet. Sein Griff lockerte sich sofort und er steckte sein Messer ein. "Man das wusste ich nicht, ich schlag keine unter 14 Jährigen man tut mir leid" (genau in dem Wortlaut, als wenn das so seine magische moralische Grenze wäre). Er ließ mich los während er sich von mir wegdrehte murmelte er noch zu sich selbst "Ich kann keinen zwölfjährigen abstechen... nicht schon wieder" (mir stellen sich beim schreiben gerade alle Nackenhaare auf wenn ich daran denke). Dann fuhr er auf seinem Fahrrad in Schlangenlinien davon...
Ich blieb an das Tor gelehnt zurück, meine Knie waren wie Pudding, ich war total am zittern aber auch noch komplett auf Adrenalin. Ich habe mich total leer gefühlt und es absolut nicht realisiert. Nach kurzem beruhigen ging ich zurück zu meinem Zelt und habe mich hingelegt. Als ich dann langsam realisiert habe, was da gerade passiert ist fing ich fürchterlich an zu weinen. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen und habe meinen Eltern damals nichts davon erzählt... Danach bin ich erstmal bestimmt zwei Jahre nicht mehr Nachts draußen gewesen.
Um das hier zu sagen, ich glaube nicht dass der Typ wirklich davor schon mal Jemanden getötet hat. Wahrscheinlich war er komplett drauf oder wollte mir auch einfach nur Angst einjagen. Natürlich ein feiner Zug einem Kind ein Messer an den Hals zu halten.
Das erstmal von mir, was habt Ihr so negatives mit Menschen erlebt? Vielleicht sogar genau wie hier, Nachts alleine auf der Straße?
Gruß
Barbarossa21