Neuanfang in einer anderen Stadt nur wie?

Das klingt richtig gut @Yen und freut mich für dich.

Bellakatze schrieb:Es ist sehr schwer. Mein Freundeskreis hat sich quasi aufgelöst durch die Trennung.
Nun bin ich alleine in einer fremden Stadt . Und das macht mich fertig.

Oha, das klingt dagegen richtig übel. Im Grunde bleiben da ja nur Sozialkontakte via Netz. Oder halt über die Arbeit. Hab auch oft in einer neuen Stadt angefangen und weiß wie schwer das ist.

Bellakatze schrieb:Ich würde wahnsinnig gerne einem Sportverein beitreten . Aber das geht ja zurzeit nicht.
Stattdessen gammle ich zuhause rum und langweile mich zu Tode.

So hart es klingt, aber Ersatzhobby oder Beschäftigung suchen, bis eine Erweiterung wieder einfacher oder überhaupt möglich wird. Gute Bücher, im Netz stöbern, vielleicht auch online neue Dinge lernen oder sich damit beschäftigen, Serien, etc. pp. Manches vielleicht gewöhnungsbedürftig oder schwer, alles aber besser als sinngemäß die Wand anzustarren.

Ich habe noch nicht geblickt, wie man zitiert oder addet....

@paxito

War es für dich auch so hart ? Auf einmal ist alles anders und man kennt sich selbst gar nicht so .

Als wenn man ein fremder für sich selbst ist .

@Yen
Kann es sein, dass Du insgesamt eher Gründe suchst, warum alles nicht geht und keinen Sinn hat, als Dich ernsthaft zu bemühen?
Eben schreib ich Dir, dass ein Woolworth hier Mitarbeiter sucht, und Du fragst nicht mal, wo. :D
"Nee, da hab ich es vor Jahren schon versucht" - LOL!

Bellakatze schrieb:War es für dich auch so hart ?

Teilweise, ja. Ich bin wie gesagt sehr oft umgezogen. In Hamburg hatte ich es sehr schwer, in Magdeburg war es einfacher. Aber bei dir kommt ja die Corona Lage dazu, das hatte ich nicht.

Bellakatze schrieb:Auf einmal ist alles anders und man kennt sich selbst gar nicht so .
Als wenn man ein fremder für sich selbst ist .

So schwierig das ist in der Situation, es bietet auch eine seltene Gelegenheit - man kann sich nochmal neu erfinden.

Ich will mich gar nicht neu erfinden. Ich mochte mein altes ich ...aber ich war beim Arzt und habe mit ihm geredet.
Er sagte ,dass liegt am ganzen Stress, dass ich mich so entfremdet fühle.
Soll erstmal zur Ruhe kommen .

@Yen
Es erinnert mich ein wenig an meine Geschichte:

Habe bis anfang 30 bei meinen Eltern gewohnt, war lange arbeitslos, hatte zwar eine Ausbildung als Bierbrauer, aber wollte danach einfach nix mehr machen. War echt zu faul für rigendwas.

Habe dann bei der deutschen Bahn angefangen, damals in Regensburg und Ingolstadt ne Funktionsausbildung zum Lokführer gemacht (dauert so 9 bis 11 Monate), aber es nicht geschafft. Wollte eigentlich schon immer nach München ziehen. Habe mir (bin eigentlich ein Landei) München immer toll vorgestellt:
Gute Infrastruktur
Man braucht kein Auto für die Stadt
Kino`s, Geschäfte, alles ist in der unmittelbaren Nähe

Bin jetzt seit 2 Jahren in München, habe eine eigene Wohnung, einen sicheren Job, Bezahlung ist auch toll.
Klingt alles ganz gut.

Aber die Leute hier in der Großstadt nerven mich nur noch.
Bin auch am überlegen, ob ich nicht zurück nach Niederbayern ziehe aber einfach ist das nicht. Man kann zwar innerhalb des Konzerns zwar wechseln, aber dennoch die ganze Arbeit mit Umziehen, neue Wohnung, usw. kann dauern.

Aber das kann nur jemand sagen wie ich, der auf den Land aufgewachsen ist. Bist du gebürtige Berlinerin?

@Niederbayern88
ja das bin ich . iwan wenn ich fest im leben stehe möchte ich weg aus berlin. aber eins nach dem anderen.

LuciaFackel schrieb:Kann es sein, dass Du insgesamt eher Gründe suchst, warum alles nicht geht und keinen Sinn hat, als Dich ernsthaft zu bemühen?

Nein.

Niederbayern88 schrieb:Es erinnert mich ein wenig an meine Geschichte:

Habe bis anfang 30 bei meinen Eltern gewohnt, war lange arbeitslos, hatte zwar eine Ausbildung als Bierbrauer, aber wollte danach einfach nix mehr machen. War echt zu faul für rigendwas.

Habe dann bei der deutschen Bahn angefangen, damals in Regensburg und Ingolstadt ne Funktionsausbildung zum Lokführer gemacht (dauert so 9 bis 11 Monate), aber es nicht geschafft. Wollte eigentlich schon immer nach München ziehen. Habe mir (bin eigentlich ein Landei) München immer toll vorgestellt:
Gute Infrastruktur
Man braucht kein Auto für die Stadt
Kino`s, Geschäfte, alles ist in der unmittelbaren Nähe

Bin jetzt seit 2 Jahren in München, habe eine eigene Wohnung, einen sicheren Job, Bezahlung ist auch toll.
Klingt alles ganz gut.

Das ist meines Erachtens nicht nur ein Erfahrungsbericht - es ist auch ein Motivationsbericht.

Ich kam erst nach etwaigen Schicksalsschlägen und einer Orientierungsphase (mal dieses, mal jenes probiert aber nichts war für die Ewigkeit) sowie mit Handicaps letztendlich 'erst' mit fast Mitte 20 (22-23) in Lohn und Brot, wo ich heute noch verbleibe. Das habe ich schon als eher spät empfunden. Ich habe mich vor dem Licht am Ende des Tunnels sowie hypothetisch hinterher gefragt, ob ich eine Perspektive entwickelt hätte, wenn es jahrelang so weiter gegangen wär bzw. ich auch jahrelang arbeitslos geblieben wäre. Bis ich den festen Job hatte war ich das nie am Stück. Insgesamt nur ca. 2,5 Jahre, in 2 Phasen aufgeteilt weil ich vorher oder zwischendurch mal dieses oder jenes hatte. Aber gegen Ende der Phase, vor Zusage, hab ich mich schon etwas verzweifelt gefühlt.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich hätte vermutlich wider besseren Wissens vermutet, dass man ab Mitte 20 bis Anfang 30 ohne feste Referenzen im Lebenslauf einfach durch und am Arsch ist, kaum noch was findet.

Aber es gibt scheinbar, wie auch der Post zeigt, immer Potential und Möglichkeiten. Wäre ich jetzt in der Lage, hätte mich das ungemein motiviert. Oder einfacher: Wenn das andere in ähnlicher Lage nicht motiviert, weiß ich auch nicht weiter :D


PS/OT: Hast meine "Kein Eintrag im Gästebuch für dieses Jahrzehnt-Challenge" kaputtgemacht :(

Warden schrieb:Lange Rede, kurzer Sinn, ich hätte vermutlich wider besseren Wissens vermutet, dass man ab Mitte 20 bis Anfang 30 ohne feste Referenzen im Lebenslauf einfach durch und am Arsch ist, kaum noch was findet.

Ach was. Ich hab mit Ende 20 meine erste Ausbildung abgeschlossen und danach den ersten festen Job gehabt (mit vernünftigen Gehalt).
Meine jetzige Chefin hat mit Mitte 40 als Reinigungskraft bei uns angefangen, 10 Jahre später war sie Pflegedienstleitung.
Geht alles, man ist nie am Arsch, außer man ist im Arsch ;)

paxito schrieb:Ach was.

Jap, kann ich nur bestätigen und hätte deshalb mit @Yen
schon Kontakt per PN. Ich hab mit 30 meine erste Ausbildung und dann direkt eine super Ausbildung (Beamtenlaufbahn) begonnen und das, obwohl ich zwischenzeitlich wirklich am untersten gesellschaftlichen Rand angekommen war.

Wichtig ist halt, die Initiative zu ergreifen und lieber den fünften kack-Job machen und sich immer weiter zu bewerben, anstatt aufzugeben und Zuhause zu sitzen.

@Yen
Hast du inzwischen deine Bewerbung inzwischen Mal überarbeitet?

dieLara schrieb:Ich hab mit 30 meine erste Ausbildung und dann direkt eine super Ausbildung (Beamtenlaufbahn) begonnen und das, obwohl ich zwischenzeitlich wirklich am untersten gesellschaftlichen Rand angekommen war.

Wichtig ist halt, die Initiative zu ergreifen und lieber den fünften kack-Job machen und sich immer weiter zu bewerben, anstatt aufzugeben und Zuhause zu sitzen.

Kann ich mit Verweis auf beide, besonders aber den oberen Teil nur zustimmen. Der öffentliche Dienst ist bei Erfüllen formeller Voraussetzungen meist auch kulanter, in Testverfahren überhaupt einzuladen wenn das Anschreiben soweit in Ordnung ist. Sofern die Bewerberzahlen nicht sehr krass die zu besetzenden Posten übersteigen, sonst wird ggf. auch vorab ausgesiebt.

Yen schrieb:ich habe den beruf des floristen ins auge gefasst. die bezahlung ist wohl mies aberes interesiert mich total und erfüllt alle voraussetzungen für mich. ich denke es würde mir wirklich spaß machen und erfahrungen im verkauf bringe ich ja auch schon mit. mal sehen ich telefoniere die tage nochmal mit der arbeitsagentur um über meinen berufswunsch zu sprechen.

Da drücke ich dir erst mal ganz fest die Daumen. Hast dir einen schönen Beruf ausgesucht, in dem du deine gestalterischen Fähigkeiten (und das nicht nur bei Pflanzen) aber auch deine Verkaufserfahrungen einbringen kannst. Und auf Dauer sicherlich auch gesünder, wenn du eine rückengerechte Haltung wählst, als permanent nur auf einen Bildschirm zu starren und nur virtuell zu gestalten oder zu designen.


Bezahlung ist nicht alles, mag zwar in deiner jetzigen Situation Fehl am Platze klingen, aber langfristig gesehen ist Gehalt/Bezahlung wirklich nicht alles, denn der Job muss dir schließlich auch Freude, Spaß bereiten. Da hast du absolut recht. Ein hoher Verdienst kann fehlende Freude an der Arbeit nicht ausgleichen. Ebenso ersetzt ein hoher Verdienst nicht die Freizeit. Ein Job also, bei dem gefühlt jegliche Freizeit verloren gehen würde und du nicht mal Zeit hättest Geld auszugeben, ist auch nicht das Wahre. Ausnahme: Die Arbeit wäre Leidenschaft pur.


Was leider auch stimmt, dass man manchmal erst durch viele unliebsame Reifen springen muss, bevor man seinen Wunschberuf oder auch seine Wunschfirma gefunden hat .

Alles Gute dir!

@rhapsody3004
danke dir !

@dieLara
ich poste mal ein aktuelles anschreiben mit dem ich mich bei einem floristikgeschäft beworben habe. ich habe morgen einen vorstellungsgespräch.



Im weiß dass ich wieder flüchtigkeitsfehler gemacht habe ( ihnen -.-, würde usw) . Ich sollte Nachts keine Bewerbungen schreiben .

Ich bin gerade etwas verunsichert. Einerseits habe ich die Chance eine Ausbildung zu machen die mir vermutlich sehr Spaß machen würde. Das ist sehr wichtig. Aber man verdient nach drei Jahren Ausbildungszeit nur den Mindestlohn .
Auf der anderen Seite hat mir ja jetzt die Arbeitsagentur gesagt ich darf doch jetzt eine Umschulung machen. Aber ich traue denen nicht man kann sich nicht wirklich auf ihr Wort verlassen. Wurde mir ja auch vor einem Jahr gesagt und dann gings doch nicht wegen so und so. Mir wurde der Beruf Kauffrau für Büromanagement nahegelegt. Im Büro arbeiten stelle ich mir nicht besonders spannend vor aber es ist eine solide Ausbildung und das Gehalt ist auch besser am Ende. Ich möchte morgen auf jeden Fall zum Bewerbungsgespräch gehen. Ich könnte natürlich zusagen wenn ich die Chance bekommen sollte und dann absagen wenn sich das andere ergibt aber das wäre super arschig und das wäre auch nicht fair. Ich muss mir jetzt bewusst werden was ich möchte. Einen Job der mir spaß macht wo ich aber nur den mindestlohn bekomme nach 3 jahren ausbildung. Oder eventuell eine Ausbildung im Büro wo ich später mich weiterbilden kann und mir so etwas solides aufbauen kann. Wisst ihr wie ich das meine ? Ich finde es Schade dass der Beruf des Floristen so wenig bezahlt wird.

Yen schrieb:Ich könnte natürlich zusagen wenn ich die Chance bekommen sollte und dann absagen wenn sich das andere ergibt aber das wäre super arschig und das wäre auch nicht fair.

Quatsch, das ist völlig in Ordnung. Konzentriere dich jetzt auf das Vorstellungsgespräch für Floristin und wenn du da angenommen wirst, schau weiter.
Dass du als Arbeitssuchende noch andere Eisen im Feuer hast ist nicht arschig, sondern völlig normal. Denk da mal in erster Linie an dich und deine Zukunft.

@paxito
was würdest du tun? dich für einen beruf entscheiden der dir freude macht aber schlecht bezahlt ist oder einen beruf wo mehr gehalt rausspringt aber eher nicht so viel freude macht .

@Yen
Der Beruf als Floristin ist nicht zu unterschätzen, da DU dich auch immer fortbilden musst, um top zu sein!

Ich würde Büro machen, später Spezialisieren. In der Ausbildung gibt es ja unterschiedliche Abteilungen, wenn DU Industriekauffrau/mann lernen würdest.

Du hast grosse, langfristige Ziele und brauchst dazu leider auch die Finanzen dafür und denke an die Rente später.

Yen schrieb:was würdest du tun? dich für einen beruf entscheiden der dir freude macht aber schlecht bezahlt ist oder einen beruf wo mehr gehalt rausspringt aber eher nicht so viel freude macht .

Ich arbeite nach einem Studium als Krankenpfleger, also sehr wahrscheinlich Ersteres. 😉

Yen schrieb:Aber man verdient nach drei Jahren Ausbildungszeit nur den Mindestlohn .

Ja, aber dann hast du wenigstens erstmal die abgeschlossene Ausbildung in der Hand. Danach kannst du dann noch immer schauen dass du was findest, was mehr Geld reinbringt. Du hast nach der abgeschlossenen Ausbildung definitiv mehr Chancen als vorher.

Abgesehen davon sollte dich der Mindestlohn nicht abschrecken, da dieser immer noch besser ist als nichts. Und wenn du dafür eine Ausbildung machen musst, dann ist das in deinem Fall leider so.

Yen schrieb:dich für einen beruf entscheiden der dir freude macht aber schlecht bezahlt ist oder einen beruf wo mehr gehalt rausspringt aber eher nicht so viel freude macht .

Ersteres. Und am besten ist eine gute Mischung aus beidem. Man muss nicht reich werden, aber man sollte gut leben können und es muss nicht der Traumjob sein, aber verabscheuen darf man ihn auch nicht.