@Yen Ich hatte Dir ja schon in einem anderen Thread geschrieben, aber da stand nicht allzu viel zu Deiner persönlichen Situation drin.
Zunächst mal finde ich nicht, dass 33 Jahre ein absolutes K.o.-Kriterium ist für eine Ausbildung. Das haben mehr Leute aus den unterschiedlichsten Gründen. Studiumabbruch, Auslandsreise, krank, Knast, Sabbatical, etc.
Mir wurde damals von den Personalern mitgeteilt, dass ich ruhig reinschreiben solle, dass ich jahrelang im Krankenstand war (was auch stimmt), denn das ist den Lesern der Bewerbung wesentlich lieber als Lücken, bei denen sie sich dann die schlimmsten Dinge (wie z. B. Knast) ausmalen.
Bei dem A... voller Probleme, die Du hast, denke ich, dass ein Umzug (wie auch immer du den bewerkstelligen willst unter deinen Bedingungen - nicht böse gemeint) schwer bis gar nicht möglich und grad auch absolut nicht dein vorrangingstes Problem sein sollte, denn mit einem Umzug ändert sich an Deiner Situation nichts zum Guten - eher zum Schlechten.
Auch wenn Berlin grad vielleicht nicht der Traum von Dir ist - Du hast dort in Bezug auf Deine Lebensumstände mit die besten Bedingungen, die Du dir wünschen kannst. Glaub mir: Du möchtest nicht ohne Führerschein, Auto irgendwo auf dem Land sitzen und Dich ständig fragen, wie Du Deine Einkäufe etc. mit dem Rad nach Hause transportiert bekommst.
Hinzu kommt, dass Du mit Schulden vermutlich nur schwer überhaupt eine Wohnung finden wirst. Ich denke, Du versuchst, das Pferd von hinten aufzuzäumen, wenn Du jetzt umziehen willst, obwohl dafür keine objektive (Kündigung oder so) Notwendigkeit besteht. Außerdem wirst du deswegen auch vom Amt keine Unterstützung dafür bekommen.
Natürlich ist es mit Corona jetzt nicht gerade leichter (die Behörden arbeiten langsamer wegen Homeoffice, geringerer Besetzung etc.) aber es ist nicht unmöglich.
Es ist schwierig, wenn man mit allem allein dasteht. Aber es wurden Dir hier schon seit Monaten gute und hilfreiche Anregungen gegeben - sei es mit Schuldnerberatung, Arbeit, Ausbildung, Beratungsstellen im Allgemeinen, etc.
Und auch wenn's jetzt "gemein" klingt. Auf die meisten der Vorschläge hier kommt: Geht nicht, weil... Vielleicht ist Dein Leidensdruck noch nicht hoch genug, um am Ist-Zustand was zu ändern. Es gibt mehr als genug Menschen und Stellen, die dir helfen können. Aber dich darum kümmern, diese annehmen und vielleicht auch in den sauren Apfel beißen, weil das nicht auf Anhieb ist, was Dir vorschwebt, gehört wohl dazu.
Ich bleibe dabei: Dass auch ein Praktikum (gegen das Du dich ja mit Händen und Füßen sträubst) schon mal ein guter Anfang wäre, um unverbindlich in verschiedene Branchen reinschnuppern zu können.
Um aus diesem Kreislauf (Schulden, kein Job, kein Führerschein, kein Geld, keine Chance auf andere Wohnung etc.) erst einmal rauszukommen (denn das bedingt sich ja alles gegenseitig) musst Du Dir wohl erst einmal einen Job suchen, damit sich die Ausgangsbedingungen insofern ändern, dass du weitermachen kannst. Einen Schritt nach dem anderen. Was spricht gegen eine Insolvenz? Bei 13.000 € und ohne Job werden Dich diese Schulden noch Jahrzehnte verfolgen. Und auch mit Job sind die nicht gerade schnell abbezahlt.
Von der Reihenfolge her sinnvoll wäre also: Job suchen, Insolvenz anmelden, Geld verdienen, dann ggf. Führerschein, evtl. Auto, sich auf Traumjob bewerben, diesen bekommen (im Idealfall) und ganz am Schluss käme der Umzug.
Während einer Insolvenz muss man m. W. nach arbeiten - aber auch da kann Dir in einer Beratungsstelle jemand genau sagen, wie das für Dich am sinnvollsten ist.
Mir ist bewusst, dass das Ganze auch ohne psychische Erkrankung und hilfreiches Umfeld verdammt schwer und echt viel ist. Wenn Du aber seit 2 Jahren nicht vorankommst, solltest Du vielleicht Deine Art, wie Du an das Ganze herangehst, ändern und/oder Dich in gesundheitlicher Hinsicht noch mehr stabilisieren. Ich hab' den Eindruck, dass Du mit allem sehr überfordert bist (kein Wunder!) und grad ziemlich falsche Prioritäten setzt denn wie willst Du ohne Geld, ohne tatkräftige Unterstützung und mit ordentlich Schulden "mal eben" umziehen?
Übrigens habe ich meine Ausbildung auch erst mit 27 begonnen und ich war in meiner Klasse bei weitem nicht die Älteste damals.