Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@Andante
@emz

Andante schrieb:Na ja, ich kann mit vorstellen, dass bei einem sehr schwer Erkrankten, dem anders nicht mehr zu helfen ist, die Angehörigen, falls er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist, dem Einsatz eines neuen, noch nicht zugelassenen Medikaments zustimmen würden. Kaputtmachen kann man da ja nichts mehr, aber das neue Medikament bietet dem Todkranken vielleicht noch eine Chance. UND die Wissenschaft könnte testen, inwieweit das neue Produkt auch in solchen Fällen etwas taugt.

Ja so meinte ich das auch.
Vielleicht ist es auch möglich sich ins Studienregister für ein bestimmtes Medikament einzutragen. Dieses bekommt man dann bei Erkrankung und nimmt an der Studie teil.

https://www.apotheken-umschau.de/weitere-themen/an-studien-teilnehmen-tipps-722233.html

https://www.drks.de/drks_web/

Flavia schrieb:Da gebe ich dir unrecht! Ich persönlich und auch diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die den aktuellen Impfungen kritisch gegenüberstehen, würden sich mit einem sog. "normalen" und auf üblichem Wege erprobten Impfstoff impfen lassen!

Muss man halt überlegen, ob man auf einen der in der Testphase befindlichen Totimpfstoffe gegen Corona warten will, und die Vor- und Nachteile abwägen.

Totimpfstoffe haben an sich seltener Nebenwirkungen, allerdings lässt der Impfschutz im Allgemeinen mit der Zeit nach - im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen……..

Im Fall von SARS-CoV-2 ist bei diesen Vakzinen ein Verstärker notwendig, um eine Immunreaktion hervorzurufen. Dieser kann grippeähnliche Symptome auslösen. Prinzipiell sind Totimpfstoffe aber gut verträglich - und zwar für alle Altersgruppen und auch Risikopatienten. Und damit könnten auch Impfskeptiker abgeholt werden, die sich vielleicht noch vor den verhältnismäßig neu entwickelten mRNA-Impfstoffen fürchten - Totimpfstoffe gibt es schon lange und man kennt sie von verschiedenen anderen Impfungen.

Ihnen gemein ist allerdings auch (vor allem bei denen aus China), dass sie in Wirksamkeitstests schlechter abschneiden als die mRNA-Impfstoffe - insbesondere auch gegen die neuen Virusvarianten. Das könnte daran liegen, dass bei den mRNA-Impfstoffen die Zellen selbst anfangen, Virusbestandteile herzustellen. Die aktivieren das Immunsystem, umfänglich Antikörper herzustellen. Bei den Totimpfstoffen passiert das nicht.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wissen/impfung-corona-sollte-man-auf-die-totimpfstoffe-warten,SgS4EB1

Flavia schrieb:Ich habe Anfang 2020 unwissentlich selbst Corona gehabt (für eine leichte Erkältung gehalten) und habe immer noch Antikörper, nachgewiesen in regelmäßigen Bluttests auf eigene Kosten. Es ist einfach nicht wahr, dass jeder diese AKs nach 6 Monaten verliert, was ja zu gerne immer geschrieben und behauptet wird.

Eine nachweislich durchgemachte Corona-Infektion ist nach meiner bescheidenen Meinung der beste Schutz gegen schwere Erkrankung nach erneuter Infektion, wirksamer als jede Impfung. Wie lange der Schutz nach durchgemachter Infektion anhält, ist angesichts der Neuheit des Virus und seiner Mutationen bisher naturgemäß noch nicht geklärt, es könnten aber mindestens 10 Monate, wenn nicht noch viel länger sein.

https://www.uni-luebeck.de/forschung/aktuelles-zur-forschung/aktuelles-zur-forschung/artikel/neue-daten-zur-langzeit-immunitaet-von-covid-19-infizierten.html

Oha, da muss ich mich korrigieren. Was in Lübeck untersucht wurde, war der Schutz vor erneuter Infektion nach durchgemachter Infektion. DIESER Schutz hält mindestens 10 Monate an.

Wie lange hingegen der Schutz vor schwerer Erkrankung nach durchgemachter Infektion und erneuter Ansteckung anhält, ist anscheinend noch nicht bekannt. Das ist anscheinend so wie bei den Impfstoffen, bei denen bisher nur klar ist, wie lange sie vermutlich vor erneuter Ansteckung schützen (bei Biontech geht es da anscheinend nach 6 Monaten bergab).

Wie lange die Impfstoffe allerdings vor schwerem Verlauf nach erneuter Ansteckung schützen, weiß man noch nicht genau, bei durchgemachter Infektion und erneuter Ansteckung halt offenbar auch nicht.

Andante schrieb:Na ja, ich kann mit vorstellen, dass bei einem sehr schwer Erkrankten, dem anders nicht mehr zu helfen ist, die Angehörigen, falls er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist, dem Einsatz eines neuen, noch nicht zugelassenen Medikaments zustimmen würden. Kaputtmachen kann man da ja nichts mehr, aber das neue Medikament bietet dem Todkranken vielleicht noch eine Chance. UND die Wissenschaft könnte testen, inwieweit das neue Produkt auch in solchen Fällen etwas taugt.

Das ist nicht möglich, auch ein nicht zugelassenes Medikament kann man nicht an unheilbar Kranken erproben.
Und auch Angehörige können ohne rechtliche Grundlage nicht so einfach bestimmen.

Hier liest sich das etwas anders:

Doch für Menschen mit schweren Erkrankungen, die mit allen zugelassenen Therapiemöglichkeiten „austherapiert“, aber keine Studienteilnehmer sind, werden sie damit manchmal zu spät verfügbar, um sie noch vor dem Tod oder Invalidität zu bewahren.

Unter bestimmten Umständen ist es deshalb zulässig, dass diese Patienten mit einem noch nicht zugelassenen Medikament (oder einem nur für andere Zwecke zugelassenen Medikament) behandelt werden. Hierfür gibt es Härtefall-Programme (auch Compassionate Use-Programme genannt) und die Möglichkeit des individuellen Heilversuchs.

Quelle: https://www.vfa.de/de/patienten/artikel-patienten/behandlung-mit-medikamenten-die-noch-nicht-zugelassen-sind.html

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-pandemie-ungeimpfte-100.html (Archiv-Version vom 03.10.2021)

Impfen lassen will man sich nicht, aber im Krankenhaus will man dann doch behandelt werden.

"Man wird langsam müde und traurig" sagt Karl Ziegler, Oberarzt auf der Intensivstation der RoMed Klinik. Denn man hätte die Chance gehabt, durch genügend Impfungen die vierte Welle zu vermeiden. Doch das sei nicht geschehen. Stattdessen ist die Covid-Intensivstation im bayerischen Rosenheim voll belegt, mit sechs Patienten zwischen 38 und 60 Jahren. Alle sind ungeimpft.
...
... Schlimm seien Patient*innen, "die behaupten, dass es Corona nicht gäbe, obwohl sie und viele andere hier liegen. Das kostet dann schon Überwindung." ...

Auf Station: eine Covid-Patientin, auch sie ungeimpft. Eine Woche lang war sie in einem äußerst kritischen Zustand. Durch intensives Bemühen gelang es Ärzt*innen und Pflegekräften, sie vor dem künstlichen Koma zu bewahren. Jetzt ist sie über den Berg.

Auf die Frage des ZDF, warum sie sich nicht habe impfen lassen, lautet ihre Antwort: "Weil ich dem Impfstoff noch nicht vertraue. Obwohl ich hier jetzt schon seit über einer Woche liege, hat sich an meiner Meinung nichts geändert, ich würde mich nach wie vor nicht impfen lassen." Auch ihre Familie, ihr Mann und ihr 86-jähriger Vater seien nicht geimpft.

AgathaChristo schrieb:Lt. Statistik sind es bislang 30 %, die sich nicht impfen lassen wollen.

Da werden wohl auch viele Kinder dabei sein, die das Alter noch nicht haben, ab dem es freigegeben ist?


Laut Statistik hat Bremen die "Nase vorn", was den Grad der Durchimpfung anbetrifft. Sie liegen bei 75,3%. Sachsen hingegen dümpelt bei 55% herum (Stnd 30.09., 12.07 Uhr).

Quelle:
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-impfungen-aktuelle-zahlen-fuer-deutschland-von-heute-30092021_aid-55434707

emz schrieb:Impfen lassen will man sich nicht, aber im Krankenhaus will man dann doch behandelt werden.

Was soll man dazu groß sagen? Die Einstellung könnte zukünftig noch zu Problemen führen. Der 86jährige Vater hätte das vielleicht nicht so weggesteckt. Und wenn die "gute Frau" Pech hat, bekommt sie Long Covid....

oldzambo schrieb:Bei Leuten mit 30 oder 40 Jahren verstehe ich das, bei Leuten über 70 frage ich mich schon, wo die Mündigkeit bleibt, wenn man russisch Roulette spielt...

Das kannst du dich auch bei den 30-40ig jährigen fragen.
Wie mündig ist es, die geringen Risiken einer Impfung, dem tödlichen Risiko einer Infektion (oder Long Covid)vor zu ziehen?

nachtwerk schrieb:Das ist nicht möglich, auch ein nicht zugelassenes Medikament kann man nicht an unheilbar Kranken erproben.

Das stimmt nicht, es gibt verschiedene Wege, nicht (mehr) selbst einwilligungsfähige in klinische Studien einzuschließen.
Hier besser erklärt, als ich es könnte:

https://www.uni-giessen.de/fbz/fb11/dekanat/ethikkommission/nichteinwfpers

Flavia schrieb:Aber ich verweigere eine Impfung, die noch nicht genügend durchgetestet ist

Von all den an den Haaren herbei gezogenen Argumenten gegen die Impfung ist obiges eines der dümmsten. Wie viele Milliarden Geimpfter brauchst Du denn noch, bis Du der Meinung bist, die Impfung wäre ausreichend getestet?

Oder hast Du Dich bisher auch jeder anderen Impfung verweigert, für die nur einige wenige Hunderte oder Tausende getestet worden sind?
Vermutlich aber hast Du Dich bisher auch gar nicht dafür interessiert, nicht wahr?

off-peak schrieb:Von all den an den Haaren herbei gezogenen Argumenten gegen die Impfung ist obiges eines der dümmsten. Wie viele Milliarden Geimpfter brauchst Du denn noch, bis Du der Meinung bist, die Impfung wäre ausreichend getestet?

Wenn es verlässliche Langzeitstudien gibt. Wenn die ersten Kinder von geimpften Müttern 1-2 Jahre alt sind. Es ist nicht ausschlaggebend für mich wie viele, sondern wie lange getestet wurde.

off-peak schrieb:Oder hast Du Dich bisher auch jeder anderen Impfung verweigert, für die nur einige wenige Hunderte oder Tausende getestet worden sind?

ja klar habe ich das. Ich hab mir auch kein Desinfektionsmittel gespritzt nur weil ein Herr Trump das empfohlen hat.

Wenn morgen Herr Drosten empfiehlt nur noch auf den Händen zu laufen weil das Corona vorbeugt werde ich auch das erst machen wenn Langzeitschäden dabei ausgeschlossen sind.

Dieses Verhalten hab ich von meinen Eltern gelernt, die haben damals vor meiner Geburt auch kein Contergan genommen.

flipperonline schrieb:Wenn es verlässliche Langzeitstudien gibt.

Solche Studien hat es vor der Verimpfung bei keinem Impfstoff gegeben und wird es auch nie. Zudem sind alleine vom Wirkprinzip später auftretende Folgeschäden nahezu ausgeschlossen. Aber das hier ist ein Kampf gegen Windmühlen!

Wartest du auch bei jedem neuen Schokoriegel, Duschgel und Schmerzmittel mehrere Jahre bis Langzeitstudien abgeschlossen oder zumindest Langzeitfolgen absehbar sind? ;)

flipperonline schrieb:Wenn es verlässliche Langzeitstudien gibt. Wenn die ersten Kinder von geimpften Müttern 1-2 Jahre alt sind. Es ist nicht ausschlaggebend für mich wie viele, sondern wie lange getestet wurde.

:Y:
Ich hoffe du hast eine Patientenverfügung. Konsequent, wie du wahrscheinlich bist, wirst du das gleiche Kriterium wahrscheinlich auch bei allen anderen Medikamenten zugrunde legen.
Wenn du also an Corona erkrankst und behandelt werden musst, für die impfung ist es dann ja zu spät, dann kommen eher neuartige Medikamente in Betracht. Das, was wir momentan haben gibt ja noch keinen Anlass zum Jubeln.
Ach ja, auch Beatmungen können in die Hose gehen. Oder eine Blinddarm-OP. Oder die Osteotomie eines Weisheitszahnes.
Schönes Leben noch.

flipperonline schrieb:Wenn morgen Herr Drosten empfiehlt nur noch auf den Händen zu laufen weil das Corona vorbeugt werde ich auch das erst machen wenn Langzeitschäden dabei ausgeschlossen sind.

Hast du irgendwelche Langzeitschäden von Bildung entdeckt? Weshalb glaubst du Contergan mit einem Impfmedikament vergleichen zu können? Gibt es da signifikante Gemeinsamkeiten in der Pharmakokinetik?

flipperonline schrieb:Dieses Verhalten hab ich von meinen Eltern gelernt,...

Und wahrscheinlich noch nie ernsthaft überdacht.

flipperonline schrieb:ja klar habe ich das

Das passt dann aber nicht zu Deiner Behauptung, Du wärst kein Impfgegner.

flipperonline schrieb:Dieses Verhalten hab ich von meinen Eltern gelernt, die haben damals vor meiner Geburt auch kein Contergan genommen.

Dein Vater hätte es doch nehmen können :) Mein Vater hat damals bestimmt auch sein Feierabendbier getrunken und ich hab kein FAS
Herzlichen Glückwunsch auch dazu, dass du keine Polio-Infektion hattest, wenn deine Eltern alles ablehnten. Contergan-Polio das war ja in etwa die gleiche Zeit. "Schlaue" dachten damals auch Kinderlähmung ist süß und Schluckimpfung ist grausam, das konnten sie dann ihren geschädigten Kindern erklären.
Trotzdem, du weisst das Contergan ein Arzneimitte war und was man seither für die Zulassungen für Arzneimittel auf den Weg gebracht hat?

flipperonline schrieb:Contergan

Contergan war als solches ja wirksam. Nur die teratogene Wirkung auf Embryonen war damals nicht bekannt.
Dadurch hat man natürlich viel gelernt. Und die Impfempfehlungen für Schwangere sind zum Teil auch zurückhaltender als für Nicht-Schwangere.

Komisch dass Manche mehr Angst vor Langzeitfolgen durch die Impfung haben, als vor Langzeitfolgen, die durch eine Covid Erkrankung auftreten können. Long Covid ist z.B. eine bereits bekannte mögliche Langzeitfolge.

nairobi schrieb:Nur die teratogene Wirkung auf Embryonen war damals nicht bekannt.

In Tierversuchen war sie bereits bekannt, und es dauerte auch nicht lange, bis der Verdacht auch bei Menschen aufkam. Leider hatte hier die Produktionsfirma noch eine Zeitlang enormen Einfluss und kein Gewissen.
Allerdings nicht überall. In Österreich wurde das Mittel sehr bald verboten. Was auch damals bereits existierende Vernunftsverweigerer dann nicht daran hinderte, sich Contagan illegal im Ausland zu beschaffen.

Hier noch eine Info über Proteinimpfstoffe.
Für alle die keine mRNA Impfung wollen.
https://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit/corona-impfen-impfstoff-proteine-fragen-antworten-100.html (Archiv-Version vom 05.10.2021)

Phhu schrieb:Für alle die keine mRNA Impfung wollen.

Da beginnt dann wohl die Diskussion über Adjuvantien.
Alter Wein in neuen Schläuchen.
Laaaangweilig.