Die Wahrscheinlichkeit von schweren Impfnebenwirkungen beträgt laut eines Berichts des Paul-Ehrlich-Instituts für den Biontech-Wirkstoff ca. 0,01%. Betroffen sind jedoch zu 3/4 Frauen. Für die anderen Wirkstoffe liegen die Wahrscheinlichkeiten in der gleichen Größenordnung. Ungefähr 1% aller gemeldeten Nebenwirkungen ist tödlich (bei anderen Impfstoffen gar nur 0,1%).
Quelle:
Sicherheitsbericht PEIFür Männer ergibt sich basierend auf dieser Statistik eine Sterbewahrscheinlichkeit im Zuge der Impfung von ca. 0,00225%.
Sterbewahrscheinlichkeit gegeben Infektion (für junge Männer):
Covid19: 0,01% (
1)
Impfstoff: 0,00225%
Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs gegeben Infektion (für junge Männer):
Covid19: 0,1% (ITS) - 10% (Long Covid) (
2)
Impfstoff: 0,01%
Um die Wahrscheinlichkeit persönlich einen solchen Verlauf zu erleiden, abzuschätzen, muss im Fall von Covid19 noch mit der Ansteckungswahrscheinlichkeit multipliziert werden. Nun liegen aber Größenordnungen zwischen den Risiken. Beim Vergleich einer schweren Impfnebenwirkung mit einem schweren Covid19-Verlauf z.B. eine bis drei Größenordnungen (für junge Menschen!). Jeder kann sich selbst ausrechnen, wie gering die Ansteckungswahrscheinlichkeit für die kommenden Jahre sein müsste, damit das Impfrisiko überwiegt. Wer glaubt, dass er sich in den kommenden Jahren trotz Lockerungen und Rückkehr zum "normalen Alltag" nur mit maximal 0,1% Wahrscheinlichkeit ansteckt und daher vor einer Hospitalisierung oder Long Covid gefeit ist, der kann gerne auf eine Impfung verzichten. Realistisch ist das aber nicht.
Fazit: selbst für junge Erwachsene ist das Impfrisiko deutlich geringer als das Risiko, das von einer Infektion ausgeht. Daher würde es mich wirklich interessieren, von welchen Gegebenheiten und Umständen User wie
@schnullbacke ausgehen, die ihr persönliches Risiko als gering einschätzen.
(
1)
https://theconversation.com/younger-adults-can-get-very-sick-and-die-from-covid-too-heres-what-the-data-tell-us-165250(
2) -
https://www.deutschlandfunk.de/long-covid-was-wir-ueber-langzeitfolgen-von-covid-19-wissen.2897.de.html?dram:article_id=492315Anmerkung: Der vorhergehende Beitrag von
@DalaiLotta widerspricht diesem hier nicht, da in den 0,01% aus (
1) alle Fälle und nicht nur die symptomatischen berücksichtigt werden. Die Zahlen sind zugegebenermaßen etwas veraltet (Ende 2020), aber ich habe auf die Schnelle keine Quelle für die Delta-Variante gefunden.