Spekulatius666 schrieb:Woher weisst du denn, dass die Leute, die demonstriert haben exakt dieselben sind, die keinen Termin ausmachen können?
Brauche ich doch gar nicht zu wissen. Zumindest solange du nicht behauptest, von denen wäre keiner unter denen, die sich jetzt nicht impfen lassen wollen/wollen weil sie nichts dafür kriegen.
Was sollen immer diese Nebenkriegsschauplätze? Wir sind doch alle erwachsen, wir wissen doch, welche Personengruppen unter den Demonstranten waren: Leute, die "F*CK BILL GATES!"-Schilder hochgehalten haben, oder Attila Hildmann hinterherrennen. Es sind Menschen auf die Straße gegangen die posaunt haben, es gebe das Virus gar nicht. Da will mir doch keiner ernsthaft erzählen er zweifle an, dass die sich jetzt gerade nicht impfen lassen wollen.
Spekulatius666 schrieb:Gerade in meinen Umfeld ist die H1N1 Epidemie von vor ca 10 Jahren noch sehr präsent inkl dem trara um drohende Pandemie, pandemrix, narkolepsie und mittendrin drosten und dem anschließenden zurück rudern. Wer das noch relativ präsent im Gedächtnis hat, ist nicht überraschend skeptisch und zögerlich. Er hat einfach nur aufgrund seiner gemachten Erfahrungen skeptisch geworden.
Ja, man darf gerne skeptisch werden, wenn es bei H1N1 knapp 18.000 Tote gab, und bei Corona gleich 91.000. Und das nur in Deutschland.
Ich war vor 10 Jahren auch schon auf der Welt, und auch schon erwachsen, Ü30. Und mein Umfeld auch. Und da ist keiner wegen "weißte noch, H1N1 damals?" skeptisch gewesen. Damals sind in Italien auch keine Armeelaster mit Toten rumgefahren. Wer sich also 2021 hinstellt und seine Skepsis damit begründet, dass H1N1 damals ja so "komisch" war, sollte mal die Augen aufmachen und gucken, was 2021 passiert und nicht, was 2009 war. Mich juckt es fast schon, das als faule Ausrede zu bezeichnen.
Spekulatius666 schrieb:Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es in diesem Fall Aufgabe des Staates und der Wissenschaft ist relevante und ehrliche Informationen an den Bürger weiterzugeben. Es ist schlicht nicht möglich, dass sich 80 Millionen Einzelpersonen durch unterschiedliche Studien in aller Herren Länder wühlen und daraus richtige Schlüsse ziehen. Ein Zuwenig an Infos ist dabei genauso schädlich wie ein viel zu viel. Alleine das ist aus meiner Sicht schon aus dem Ruder gelaufen. Gefühlt täglich kommen neue Erkenntnisse. Und da soll ein Bürger nicht verunsichert sein?
Hat der Staat getan. Aber der Bürger ist mündig, und hat Internet, und wollte es besser wissen, hat mit dem Finger auf Schweden gezeigt und gesagt "Ist doch alles nich so schlimm!", oder irgendeine Studie aus dem Internet herausgesucht, die ja jede Empfehlung und jedes öffentlich gemachte Ergebnis der Bundesregierung als Schwachsinn entlarven sollte. Drosten glaubte man nicht, weil der ist ja nur Virologe, hat den kack studiert, ist promoviert und Professor. Aber im Internet stand ja, das der keine Ahnung von nix hat, die Bundesregierung uns nur kontrollieren will, Bill Gates uns chippen will, laut Hildmann die Juden, Illuminaten und weiß Gott sonst noch wer dahinter steckt, und so manch findiger Mitbürger wollte ganz genau gewusst haben, dass die Freisetzung des Virus geplant war.
Der Bürger wusste auch, dass hinter dem Infektionsschutzgesetz der Plan steht, ohne rechtliche Handhabe die Wohnung zu stürmen. Einzig ist bis heute kein derartiger Fall bekannt. So manch einer (selbst erlebt, das war nur noch unfassbar!) wollte sogar ganz genau wissen, wo das im verabschiedeten Gesetz steht, nämlich als Zusatz auf der letzten Seite. Leider wusste der Knecht nur nicht, dass man den Text öffentlich einsehen kann. Nachlesen wollte er aber auch nicht, weil er ja nicht mit Schlafschafen diskutiert.
Der Staat kann nix dafür, wenn der Bürger es besser zu wissen glaubt und die Informationen des Staates für "unehrlich" hält. Wenn der Bürger so schlau wäre wie er glaubt, hätten wir nach dem ersten Lockdown Ruhe gehabt - weil der Bürger es da selbst in der Hand hatte.
bgeoweh schrieb:In Deutschland herrscht momentan eine Erstimpfunsquote von 56,5%, dass die auch alle vollständig geimpft sein werden ist jetzt wirklich nur eine Frage der Zeit bis die ihre Wartezeit für die Zweitimpfung abgesessen haben.
In einer Zeit, in der nun täglich darüber berichtet wird, wie viele ihren Impftermin verstreichen lassen, und wie viele zum Zweittermin nicht erscheinen (aus Unwissenheit oder absichtlich) ist das nur ein Wunschtraum.
bgeoweh schrieb:Warum soll man sich mit dieser blödsinnigen Frage aufhalten, wenn man ganz einfach eine Impfpflicht einführen kann?
Weil man eine Impfflicht eben nicht ganz einfach so einführen kann. Nicht einmal, weil es rechtlich nicht möglich wäre - die Grundlagen dafür sind ja da - sondern vielmehr weil sich die Politik genau ausmalen kann, was dann vor dem Reichstag abgeht. Und dann geht mit der Impfflicht natürlich auch ein Impfzwang einher. Und so doof ist in Berlin keiner, dass er sowas dem Bürger jetzt verkaufen wollen würde.