JosephConrad
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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?
24.08.2021 um 10:39@Karotte3 hat im Parallelthread eine interessante Studie verlinkt: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00063-021-00862-9
Gemäß der Studie ist die Inzidenz ein Maß, das in den nächsten Monaten in D (linear) zur Abschätzung der Intensivbettenauslastung herangezogen werden kann. Ab 200 könnte eine erhebliche Belastung da sein. So gesehen kann eine Impfpflicht schon Sinn machen.
Gemäß der Studie ist die Inzidenz ein Maß, das in den nächsten Monaten in D (linear) zur Abschätzung der Intensivbettenauslastung herangezogen werden kann. Ab 200 könnte eine erhebliche Belastung da sein. So gesehen kann eine Impfpflicht schon Sinn machen.
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Aus Sicht der Autoren zeigen die Simulationen auch, dass eine Steigerung der Impfquoten von 75 auf 85 % bei den über 35-Jährigen und von 85 auf 95 % bei den über 60-Jährigen zu einer erheblich geringeren Zahl potenzieller Intensivpatienten führen könnte (Abb. 2 und 4). Dieser kleine Unterschied von jeweils etwa 10 % wird aller Voraussicht nach auf die Intensivbettenbelastung mit an COVID-19 erkrankten Patienten einen erheblichen Einfluss haben. Es bleibt zudem zu bemerken, dass eine steigende Inzidenz verbunden ist mit einer prädominanten Steigerung der Intensivbelegung in der Altersgruppe 35–59 Jahre, aber kaum in der Gruppe unter 35 Jahren.
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Die Quotienten der Proportionalitätsfaktoren zwischen Intensivbettenbelegung und Inzidenz ergeben dann z. B. den Faktor zwischen den „gesellschaftlich und politisch tolerierten“ Inzidenzen, die heute zu einer vorgegebenen Bettenbelastung führen, und den respektiven Inzidenzen in Abhängigkeit von der Impfquote (Abb. 3). Den Einfluss einer Erhöhung der Impfquote auf die Intensivbettenbelegung (die mittlere Elastizität) in den Altersgruppen 35–59 sowie 60+ erhalten wir aus dem mittleren (gemittelt über alle anderen Parametervariationen) Verhältnis der jeweiligen Intensivbelastungen bei hoher/niedriger Impfquote (Abb. 4). Dies zeigt klar die hohe Bedeutung einer hohen Impfquote auch schon in der Altersgruppe 35–59, obwohl sie ein deutlich niedrigeres individuelles Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf im Vergleich zur Altersgruppe 60+ hat.
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In der Konsequenz folgt daraus umgekehrt, dass die Intensivbettenbelastung jedoch zunimmt, wenn die jüngeren Altersgruppen später die älteren Altersgruppen infizieren, obwohl die Gesamtinzidenz unverändert bleibt oder sogar abnehmen kann (Abb. 5 und Abb. S3 im Online-Zusatzmaterial).
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Zusammenfassend besteht auch in den kommenden Monaten weiterhin eine lineare Beziehung zwischen der Inzidenz und der Intensivbettenauslastung mit an COVID-19 erkrankten Patienten, was nicht oft genug betont werden kann. Bereits ab Inzidenzen von 200/100.000 ist wieder eine erhebliche Belastung der Intensivstationen zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert wird. Wenige Prozentpunkte in der Impfquote haben eine erhebliche Auswirkung auf die Intensivbelegung im Herbst, sodass Bemühungen um Steigerung der Impfquote und die Diskussion um die 3. Impfung in vulnerablen Gruppen in den kommenden Wochen im Vordergrund stehen sollten. An dieser Stelle möchten die Autoren darauf hinweisen, dass die Impfquoten in Deutschland auch bei den Älteren derzeit immer noch mit 80 % unzureichend sind und deutlich unterhalb der erreichten Impfquoten in anderen europäischen Ländern liegen.
Quelle: s.o.
Abb. 2: Zunahme des Intensivbettenbedarfs pro Infektion/Woche auf 100.000 Einwohner bei homogener Verteilung der Infektionen auf die Altersgruppen, Impfschutz 85 %
Abb. 3: Faktor der Inzidenzen bei Impfung zu Inzidenzen ohne Impfung, die jeweils zur gleichen Intensivbettenbelegung führen
Abb.4: Prozentuale Reduktion der Intensivbettenbelegung, die bei gleicher Inzidenz durch eine Erhöhung der Impfquote um 5 % jeweils in der Altersgruppe 35–59 und Altersgruppe 60+ im Mittel erreichbar ist
Abb.5: „Impact“ einer auf jüngere Kohorten konzentrierten Infektionsdynamik auf den Intensivbettenbedarf/(Wocheninzidenz/100.000 Einwohner) – 85 % Impfschutz