Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Also körperliche Aktivität würde mir nicht verboten, habe extra nachgefragt.

Andante schrieb:Maßgebend soll die Auslastung der Intensivstationen sein.

Ob nachdrücklichere Überzeugungsarbeit damit geleistet werden könnte, wenn man den Impfunwilligen nahebringt, dass sie im Fall einer Triage nicht unbedingt in vordester Reihe stehen werden?

emz schrieb:Ob nachdrücklichere Überzeugungsarbeit damit geleistet werden könnte, wenn man den Impfunwilligen nahebringt, dass sie im Fall einer Triage nicht unbedingt in vordester Reihe stehen werden?

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium argumentiert in der Diskussion über schärfere Regeln für Ungeimpfte jedenfalls anscheinend auch mit Motivationsproblemen beim Intensivpflegepersonal in Bezug auf Ungeimpfte. Natürlich hat das mit Triage noch nichts zu tun, aber irgendwie kann sich Demotivation unbewusst schon mal ganz real auf Engagement und Pflegeleistungen auswirken.

Nach derzeitigen Prognosen könnten es dann 350 Corona-Patienten sein, die beatmetet werden müssen. Damit wäre die Kapazität der Krankenhäuser ausgeschöpft, weil durch Kündigungen, eine hohe Personalfluktuation und infolgedessen durch die Auflösung von Intensiv-Pflegeteams die Intensivkapazitäten nun an den Krankenhäusern der Maximalversorgung und in den Universitätskliniken deutlich niedriger ausfallen als zu Beginn der Pandemie.

Motivationsprobleme bei Pflegern

Hinzu kommen Motivationsprobleme der Intensivpfleger und Intensivpflegerinnen: Dass unter den Intensivpatienten jetzt einige sind, die eine Impfung bewusst verweigert haben, demotiviert die Mitarbeiter der Intensivstationen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/baden-wuerttemberg-bereitet-einschraenkungen-fuer-nicht-geimpfte-vor-17505298.html

Vielleicht sollte man mal nach Dänemark schauen. Dort sind inzwischen 80% aller Menschen ab 12 Jahre voll geimpft.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-donnerstag-245.html#Ende-des-Liveblogs-fuer-heute (Archiv-Version vom 27.08.2021)

Wie haben die Dänen das bloß gemacht? Anscheinend hat dort die Regierung schon früh einen Fahrplan zur Bekämpfung der Pandemie gehabt, den sie auch kommuniziert und dann durchgezogen hat. So wurde wie versprochen die Maskenpflicht stufenweise abgeschafft. Derzeit gilt sie nicht mal mehr in öffentlichen Verkehrsmitteln, nur noch auf Flughäfen und bei Flügen.

Zum 10. September hebt Dänemark fast alle Corona-Beschränkungen auf.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/coronavirus/Corona-Daenemark-hebt-alle-Beschraenkungen-auf,daenemark1294.html

Die Bevölkerung wusste also von Anfang an, dass wie versprochen die coronabedingten Einschränkungen nach und nach wegfallen, wenn und sobald sie - die Bürger - in der Frage der Impfung mitziehen. Das war dann offensichtlich Grund genug für die meisten Dänen, sich impfen zu lassen, und die Belohnung folgte parallel zum Impffortschritt mit der schrittweisen Aufhebung von Maßnahmen.

Hätte hier vielleicht auch funktioniert, wenn man es mal versucht hätte anstatt beispielsweise wie geschehen der Bevölkerung zu erzählen, dass, egal was kommt,die Maskenpflicht aber garantiert mindestens bis 2022 bestehen müsse und dergleichen.

Andante schrieb:Wie haben die Dänen das bloß gemacht?

Dänemark hat nur knapp 6 Millionen Einwohner. Die hat man wahrscheinlich schneller geimpft als über 80 Millionen.

nairobi schrieb:Die hat man wahrscheinlich schneller geimpft als über 80 Millionen.

Schneller Impfen hat aber mit der Prozentzahl der Impfwilligen nichts zu tun..

Nerok schrieb:Schneller Impfen hat aber mit der Prozentzahl der Impfwilligen nichts zu tun..

In Deutschland sind derzeit gut 60% der Bevölkerung vollständig geimpft und die Impfungen gehen weiter.
Ich hoffe, dass wir die 80% auch noch erreichen werden.

Das ist nun eine weitere Folge überfüllter Krankenhäuser durch Corona-Patienten: Evakuierungen im Fall von Naturkatastrophen sind nicht möglich, weil angrenzende Krankenhäuser keine Aufnahmekapazitäten mehr haben. Darunter leiden dann alle Patienten, nicht nur die Corona-Kranken. In Louisiana jedenfalls können die überfüllten Krankenhäuser trotz eines bevorstehenden lebensgefährlichen Hurrikans nicht evakuiert werden. Patienten und Personal müssen also zusehen, wie sie den Hurrikan an Ort und Stelle überleben wollen.

https://www.spiegel.de/panorama/usa-hurrikan-ida-naht-kliniken-wegen-corona-zu-voll-fuer-evakuierung-a-798da0d3-6b64-4936-986a-b8beeac965d6

Man stelle sich vor, in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hätte man während der jüngsten Hochwasserkatastrophe ähnliche Zustände gehabt…

Prinzipiell nimmt jede vermeidbare Notaufnahme durch Covid einem anderen Notfall ein Platz "weg". Selbst den Covid-Patienten. Das ist dann auch ein Zeitproblem, da man dann freie Kapazitäten entfernt suchen muß.
Es stirbt jemand u.U., weil ein Querdenker meint, es sei nur seine persönliche Entscheidung, sich impfen zu lassen, wenn er dann doch schwer erkrankt.

Cäcilia schrieb:Ich gehöre zu einer Gruppe der Menschen, die Aufgrund schwerer Allergien nicht explizit eine Impfempfehlung bekommen hat. Mein Hausarzt sagt, ich könne es riskieren, muss aber nicht, um es mal salopp auszudrücken. Was tun?!

Ich würde dir abraten die Antwort für diese Frage in einem Online-Forum zu suchen. Dein Hausarzt ist der Experte und kennt gleichzeitig deine Krankengeschichte am besten. Gegebenenfalls könntest du noch einen zweiten Arzt zu seiner Meinung konsultieren.
Solltest du dich für eine Impfung entscheiden, dann wäre es sicherlich hilfreich den impfenden Arzt oder die Ärztin vorher über deine Allergie zu informieren (wird eh abgefragt) und ausreichend lang im Wartezimmer zur Nachbeobachtung zu bleiben bzw. danach auch nicht gleich alleine durch die Gegend zu laufen.

Andante schrieb:Man darf das Thema Impfung nicht immer, wie es aber gerne, vor allem von Ungeimpften, gemacht wird, nur unter dem Aspekt diskutieren, wie ansteckend jeweils Geimpfte und Ungeimpfte sind und dass doch Geimpfte nach einiger Zeit so ansteckend würden wie Ungeimpfte, weshalb eigentlich und irgendwie die Ansteckungsrate von Geimpften und Ungeimpften quasi gleichzusetzen sei.
Erstens stimmt das nicht, und zweitens ist das nur die eine Seite der Medaille.

Die Ansteckungsrate nicht, aber da der Impfschutz offenbar deutlich nachlässt noch bevor der Status als Geimpfter (laut Grüner Pass) ungültig wird, muss man schon fragen, wieso Geimpfte die schon vor Monaten geimpft wurden, plötzlich ohne Test alles machen können sollen dürfen. Denn eines ist so denke ich klar, selbst wenn alle geimpft werden, wird Corona sich verbreiten, nur langsamer.

Aber ist es mit dem jetzigen Fortschritt eventuell nicht schon langsam genug um Spitäter nicht zu überlasten? Wo ist die Überlastung? Wo war sie in England, die laufen lassen haben?

Andante schrieb:Genau so wichtig bzw. noch wichtiger ist, was aber von Ungeimpften höchst ungern diskutiert und am liebsten unerwähnt gelassen wird, ist, dass nun mal die Patienten, die mit symptomatischer Corona-Erkrankung hospitalisiert werden, gar auf die ITS müssen, zu über 90 Prozent Ungeimpfte sind.

Wie alt sind die? Wieso darf also ein Ungeimpfter 25 Jähriger oder 30 Jähriger oder wie weit man das Spiel statistisch treiben kann, irgendwas nicht, oder benötigt mehr, als ein Geimpfter 80 Jähriger?

Das gelindeste Mittel ist anzuwenden! Und wenn das System nicht am überlasten ist, dann gibt es gar nichts, was verhindert werden muss. Denn wenn wir mit irgendwelchen Zahlen von Kranken, aber doch noch weg von der Überlastungsgrenze, operieren, dann können wir auch wegen Grippe jedes Jahr Grundrechte einschränken.

Andante schrieb:Ungeimpfte stellen damit objektiv eine weit höhere Belastung fürs Gesundheitssystem dar als Geimpfte. Diese Tatsache müssen Ungeimpfte realisieren und akzeptieren, ebenso, dass, wenn da die Lage bedrohlich wird, die Politik einschreiten muss, bevor das Gesundheitssystem zusammenbricht. Und es ist logisch, dass die Politik in diesem Punkt bei den Ursachen ansetzen muss, sprich bei den Ungeimpften.

Also als Ungeimpfter 25 Jähriger würde ich mir jetzt verarscht vorkommen. Denn die belasten sicher nicht das System, auch nicht mit Corona. Wenn es so ist, müsste es nur mehr Einschränkungen für alle Ungeimpften (die nicht wollen) in jenem Alter geben, welches das Potenzial hat das System zu überlasten.
Dann müsste man sich anschauen, ob es durch den dämpfenden Effekt der Impfung, mit dieser Anzahl an Personen, überhaupt noch zu einer Überlastung führen kann.

Es geht nur mehr darum, dass Menschen jetzt was tun sollen. Ein Grund der für solche Maßnahmen wichtig wäre, fehlt momentan.

Es wird so kommen, dass man das irgendwann einsieht und alle ihre Rechte wiederbekommen. Das wird in der Retroperspektive dann später gewesen sein als notwendig, wird aber keinen von denen die das beschlossen haben interessieren.

Nur Grundrechte dürfen nur so lange eingeschränkt sein, so lange unbedingt notwendig.

Meine LAG und ich wurden vor 3 Wochen mit Biontech geimpft. Meiner LAG tat der Arm um die Einstichstelle 2 Tage lang ein wenig weh, das war alles. Bei mir bisher keinerlei Reaktionen / Nebenwirkungen. Die 2. Impfung erfolgt am 07.09.2021.

insideman schrieb:Die Ansteckungsrate nicht, aber da der Impfschutz offenbar deutlich nachlässt noch bevor der Status als Geimpfter (laut Grüner Pass) ungültig wird, muss man schon fragen, wieso Geimpfte die schon vor Monaten geimpft wurden, plötzlich ohne Test alles machen können sollen dürfen.

Eine Studie in den USA, bei der auch mittels PCR wöchentlich getestet wurde, hat bei Geimpften unter Delta 25% asymptomatische Infektionen innerhalb der Gesamtgruppe der Infektionen bei Geimpften gefunden. Wenn die Ungeimpften bei uns 10mal häufiger infiziert sind als Geimpfte, dann würde einer Inzidenz von 100 innerhalb der Ungeimpften eine Inzidenz von 10 bei Geimpften entsprechen. Dazu könntest du dann, laut dieser Studie, 25% weitere unentdeckte asymptomatische Infektionen bei den Geimpften rechnen, dann hätte man bei den Geimpften gerade mal eine Inzidenz von 13. Das wäre nicht wirklich viel.
Also ich hoffe doch mal, dass man uns warnt, wenn sich das Blatt ändert und man frühzeitig neue Maßnahmen einleitet, auch für Geimpfte, wenn man das für nötig erachtet.
https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/70/wr/mm7034e4.htm?s_cid=mm7034e4_w

insideman schrieb:Wie alt sind die? Wieso darf also ein Ungeimpfter 25 Jähriger oder 30 Jähriger oder wie weit man das Spiel statistisch treiben kann, irgendwas nicht, oder benötigt mehr, als ein Geimpfter 80 Jähriger?

Ja, die älteren Menschen könnten inzwischen mehr Virus verteilen.
Aber da wäre dann die Frage, ob man den 80jährigen vor dem Ungeimpften schützen sollte oder den Ungeimpften vor dem 80jährigen. Also wer darf sich dann frei bewegen?
Ich denke, eine Einschränkung lässt sich eher für Ungeimpfte begründen und auch die Testung, damit die Ungeimpften andere Ungeimpfte und ältere Menschen nicht anstecken (Test oder Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben) und auf der anderen Seite auch geschützt werden vor anderen Ungeimpften und älteren Superspreadern (Ausschluss der Ungeimpften). Kann man wiederum den geimpften 80jährigen dazu zwingen, dass er sich testet oder evtl ausgeschlossen wird, damit er den Ungeimpften nicht ansteckt und schützt, der sich ja wiederum dazu entschlossen hat, ungeimpft und gefährdet zu sein? Irgendwie finde ich, dass das nicht geht, weil der Ungeimpfte eine Wahl hatte und den Schutz hätte wählen können .

@schrauber2

schrauber2 schrieb:weil ein Querdenker meint, es sei nur seine persönliche Entscheidung, sich impfen zu lassen, wenn er dann doch schwer erkrankt.

Er meint es nicht nur sondern es ist seine persönliche Entscheidung da würd keiner was daran ändern.
Und da geht es nicht um querdenker sondern einfach nur um Menschen.
Oder meinst du alle leute die sich nicht impfen lassen sind automatisch irgendwelche Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und Querdenker achso sorry und Nazis nicht vergessen.

insideman schrieb:Wieso darf also ein Ungeimpfter 25 Jähriger oder 30 Jähriger oder wie weit man das Spiel statistisch treiben kann, irgendwas nicht, oder benötigt mehr, als ein Geimpfter 80 Jähriger?

Weil der geimpfte 80-Jährige im Falle einer Infektion kaum einen schweren Verlauf zu erwarten hat,.
Anders der ungeimpfte 25- bzw. 30-Jährige, bei dem das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Ansteckung viel größer ist.

emz schrieb:Weil der geimpfte 80-Jährige im Falle einer Infektion kaum einen schweren Verlauf zu erwarten hat,.
Anders der ungeimpfte 25- bzw. 30-Jährige, bei dem das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Ansteckung viel größer ist.

Ich hatte mal gelesen, dass die geimpfte ältere Generation tatsächlich das gleiche Risiko auf schweren Verlauf bei Infektion hat wie ein Ungeimpfter im mittleren Alter (30-40). Den Artikel mit der Rechnung finde ich aber sicher nicht mehr.
Daher brauchen die Älteren schon auch ihre Boosterauffrischimpfung.

Karotte3 schrieb:Daher brauchen die Älteren schon auch ihre Boosterauffrischimpfung.

Und welche Regeln sind für diese Impfungen vorgesehen?

Bis dahin können wir die Alten ja wieder wegsperren :troll:
Hauptsache es besteht keine Impflicht für das Personal in diesen Einrichtungen.

emz schrieb:Und welche Regeln sind für diese Impfungen vorgesehen?

Wie Regeln? Ich kenne nur folgende Regeln, nämlich, dass die Impfung 6 Monate zurückliegen muss und außerdem sind jetzt erstmal die über 80jährigen dran. Manche Bundesländer haben schon angefangen.

emz schrieb:Bis dahin können wir die Alten ja wieder wegsperren :troll:
Hauptsache es besteht keine Impflicht für das Personal in diesen Einrichtungen.

Ja, das geht eigentlich gar nicht. In Pflegeeinrichtungen müsste das Personal geimpft sein, finde ich.

@Karotte3

Vollständig geimpft zu sein, verhindert nicht, dass man andere anstecken kann. Allerdings soll das Risiko wohl reduzierter sein.

Die Lösung scheint sich wohl schon bewährt zu haben:
Eine Durchimpfung für die Alten, damit die Jungen ungeimpft bleiben können.

...erst wenn ihr aufhört zu gehorchen seit ihr frei...!

xakashax schrieb:...erst wenn ihr aufhört zu gehorchen seit ihr frei...!

Ist das so ein Querdenkerspruch?^^