off-peak schrieb:Ah. Jetzt hab ich´s. Du meinst, die glauben nicht an Covid, weil sie es nict höchstpersönlich selbst sehen können?
Genau. Ein Virus sieht man ja nicht. Man sieht auch keinen Gott, keine Engel, keinen Heiligen Geist, ganz egal.
Sie meinen halt, das Virus sei nur erfunden, damit man Menschen überwachen kann. Die Angst vor der Erkrankung würde ausgenutzt, um Menschen dazu bringen, sich nach den Wünschen von wem auch immer zu verhalten. Und natürlich sind die Erkrankten und Verstorbenen an etwas anderem verstorben und nicht am Coronavirus, weil es das ja gar nicht gibt. Oder alternativ gibt es auch die vielen Toten gar nicht, die sind auch alle erfunden.
Frag mich nicht, warum sie das unbedingt glauben wollen. Für mich gilt ja immer Occam's Razor:
1. Von mehreren hinreichenden möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
2. Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt.
Kurz: wenn etwas watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und aussieht wie eine Ente, dann liegt der Schluss sehr nahe, dass es sich tatsächlich um eine Ente handelt.
paxito schrieb:Tjoa, es ist immer schön wenn man Zahlen kennt, die man nicht einordnen kann. Da könnte man mir auch die Länge meines Fußes in Angström angeben, hilft mir auch nicht weiter beim Schuhkauf.
Tja, shit happens!
Deine Fußlänge kannst du wenigstens auch selbst in cm messen oder von Angström in cm umrechnen. Bei Covid-19 geht das halt noch nicht. Da müssen wir einfach erstmal abwarten.
In Österreich ist der Impfschutz erst einmal mit 9 Monaten kalkuliert, danach wird es höchstwahrscheinlich Studien geben, in denen eben der Antikörpertiter 9 Monate nach der Impfung gemessen wird, um zu sehen, ob noch Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Ob die Zahlen steigen, sieht man dann ja auch.
paxito schrieb:Mag sein, aber auch da sagte ich vor kurzem, dass mein Problem mit Covid19 überhaupt nicht die Angst vor einer Erkrankung ist, sondern die Angst andere anzustecken. Auch da hilft mir ein AK Nachweis nicht die Bohne weiter.
Und genau darum ging es ja, warum sich hier eigentlich keiner für diese Nachweise interessiert - das liegt schlicht daran, dass sie einen ziemlich geringen Nutzen haben, für den Einzelnen.
Okay, das mag für dich gelten. Vielen Menschen ist es aber völlig gleichgültig, ob sie andere anstecken. Sie wollen einfach nur wissen, ob sie selbst Antikörper haben und somit vor einer schweren Erkrankung geschützt sind. Für diese Menschen haben die Tests schon einen Nutzen.
Spekulatius666 schrieb:Das ist mir auch schon öfters aufgefallen. Die Menschen haben Angst voreinander. Ich sehe das beim Einkaufen ganz Doll, wie schreckhaft zurück gewichen wird, wenn jemand zu nahe kommt und ich ertappe mich auch selber dabei, dass ich manchmal, meist auf der Arbeit, panisch zur Maske greife, sobald jemand ins Büro kommt oder ich renne schnell zurück ins Büro und hole die Maske...das passiert ganz unbewusst aus Angst. Angst vor Ansteckung und Strafe oder Ärger.
Ich weiche generell immer zurück, wenn mir jemand zu nahe kommt. Das hat aber nichts mit Corona oder Schreckhaftigkeit zu tun, sondern damit, dass ich es einfach nicht leiden kann, wenn mir fremde Menschen zu nahe kommen. Ich habe das immer schon gehasst. Da gibts auch diese Menschen, die einen andauernd anfassen müssen. Grauenhaft. So kann man mich sehr schnell durch einen großen Raum jagen: jemand kommt näher, ich weiche zurück. Die Person rückt näher, ich weiche zurück (to be continued).
Ich fordere Menschen aus Prinzip auf, Abstand von mir zu halten. Beispielsweise, wenn jemand an der Kasse zu nahe an mich heranrückt. Das Schöne ist: früher galt ich dann als seltsam. Jetzt gelte ich als verantwortungsbewusst. 😂 Wie sich die Wahrnehmung ändern kann.
Aber ein solches Panikverhalten kann ich an mir selbst nicht erkennen. Ich hasse die Masken und nutze wirklich jede Gelegenheit, sie mir vom Gesicht zu reißen. Ich trage sie auch nur da, wo ich unbedingt muss. Ich sehe zum Beispiel nicht ein, wieso ich auf einem offenen Bahnsteig, auf dem insgesamt drei Leute weit voneinander entfernt stehen und auf den Zug warten, eine Maske aufsetzen soll, nur weil das halt so vorgeschrieben ist. Es hat mich aber auch nur ein einziges Mal ein Zugbegleiter dann dazu aufgefordert, eine Maske zu tragen und das war in Deutschland. In Österreich interessiert das in diesem Fall dann keinen.
Spekulatius666 schrieb:Den grossen Vorteil einer Antikörper/Tierbestimmung sehe ich darin, dass man Zeit gewinnt und Nerven schont.
Ja, für diejenigen, die noch lange nicht an die Reihe kommen mit dem Impfen, sich aber gerne impfen lassen wollen, auf jeden Fall. Die können ja nichts dafür, dass sich das alles so zieht.
In Österreich ist der Antikörpernachweis auch ein Freifahrtschein. Geimpft, genesen, getestet sind gleichwertig. Wer also Antikörper aufweist, muss zum Beispiel nicht mehr testen gehen, bevor er in ein Restaurant oder zu körpernahen Dienstleistern gehen möchte. Insofern ist das schon sinnvoll.
amsel_1402 schrieb:Das hatten wir doch schon mal. Warum geht ihr eigentlich einfach davon aus, dass es problemlos möglich wäre, bei Millionen von Menschen in kürzester Zeit eine Titerbestimmung zu machen?
Also das geht problemlos. Coronaviren sind ja nicht neu. Bei Katzen wird ganz oft in Tierheimen ein Coronatiter gemacht (Anm: in diesem Fall zwar unnötig, weil man daraus auf die Wahrscheinlichkeit schließen möchte, ob eine Katze jemals FIP bekommt, was kompletter Unsinn ist - Kontakt mit dem felinen Coronavirus und ein hoher Antikörpertiter sagen nichts darüber aus, ob das Virus jemals in der Katze mutieren wird. Das ist nur bei 5 % in etwa der Fall und nur das mutierte Virus löst FIP aus).
Aber sei es, wie es sei, die Technologie, die Menge von Coronaviren-Antikörpern im Blut zu analysieren, ist bereits vorhanden. Welches Coronavirus das jetzt genau war, ist für diese Art der Bestimmung ja egal. Es werden ja nur die Antikörper dagegen quantitativ erfasst und nicht, welche Virusvariante das ist. Das geht ohnehin nur, wenn man Virenpartikel selbst hat und deren DNA sequenziert.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14633437/In dieser Studie wurde schon 2003 der Titer bestimmt. Da ging es darum, festzustellen, ob medizinisches Personal, das Kontakt mit Personen mit schweren Atemwegserkrankungen hatte, Antikörper gegen SARS entwickelt haben.