Cassandra71 schrieb:Die, die sich impfen lassen, sind die Guten (sozialen), die anderen sind die Schlechten (asozialen).
Um nichts anderes geht es doch. Es ist reine Selbstdarstellung. Die Diskussion macht
praktisch aus verschiedenen Gründen keinen Sinn:
- aktuell wird nach "Liste" vorgegangen, ob du überhaupt impfwillig bist ist für alle außerhalb Gruppe 1 vollkommen egal, weil du nicht impfen kannst. Das geht für die überwältigende Mehrheit der Menschen (alle nach Prioritätsgruppe 3) mindestens bis weit in den Sommer so weiter
- Kinder dürfen überhaupt noch nicht geimpft werden, wann die Zulassung für sie erfolgt steht noch in den Sternen, es gibt nur Absichtsbekundungen, das irgendwann im Laufe des Jahres zu tun
- Solange die "Normalbürger" nicht geimpft werden können, kann man auch keine "Privilegien" vergeben oder Verbote selektiv für Geimpfte wieder aufheben, weil das Personal für den Betrieb von Gaststätten usw. einfach nicht zur Verfügung steht
- Selbst wenn man das könnte, macht das ja nur Sinn, wenn man auch fleißig kontrolliert, für diese Kontrollen hat man aber auch kein Personal und das Personal das man hat hat keine Zeit
- Und dann gibt es noch eine Personengruppe, die überhaupt nicht geimpft werden kann - wie groß diese tatsächlich ist, weiß ich nicht und habe dazu auch noch keine Zahlen gehört, aber die fällt in dieser Privilegiendiskussion total unter den Tisch
Abseits von der rechtlichen Thematik steht also eine ganze Reihe von praktischen, ernsten Problemen im Raum, die jedes für sich schon eine irgendwie "faire" Erteilung von Privilegien effektiv verhindern, und von denen ich zumindest einige für tatsächlich nicht lösbar halte.
Und das alles noch vor dem Hintergrund, dass es auch genug Leute geben dürfte, die sich der Impfwilligkeit brüsten, so lange niemand ihren Bluff aufrufen kann, aber dann wenn's soweit ist doch keinen Bock mehr haben, oder keine Zeit, oder tausend andere Ausreden.
Übrig bleibt eine Menge Selbstbeweihräucherung und wenig Handfestes.