@oldzambo Man kann natürlich den Standpunkt vertreten, dass das Erfüllen dezidierter Vorschriften im Leben genügt.
Aber in meinen Augen greift das zu kurz. Gesetze und Normen sind nur die absoluten Mindestanforderungen. Wir hätten vermutlich kein schönes gesellschaftliches Leben, wenn man bei seinen Entscheidungen nur das absolute Mindestmaß an dem leistet, was durchsetzbar von einem verlangt werden kann.
Man kann nicht durchsetzen, dass man sich möglichst gewaschen mit anderen in die S-Bahn begibt - aber es ist eine Frage der Rücksicht, es dann doch zu tun. Man schließt in seine Entscheidung, was man wie macht, mit ein, wie man damit anderen das Leben vielleicht nicht unnötig erschwert. Natürlich auch unter Beachtung der eigenen Belange - kaum jemand wird völlige Selbstaufgabe zum Wohl der Allgemeinheit fordern.
In der aktuellen Lage gibt es einige Aspekte, die nicht durch Vorschriften abbildbar sind. Einfach, weil es viel zu viele Situationen und Konstellationen gibt, die nicht jeweils geregelt werden können. Da kommt dann letztlich ein eigenes Überlegen ins Spiel, was man sinnvollerweise und ohne größeren eigenen Aufwand beisteuern kann, um dem Sinn der Umstände gerecht zu werden.
Natürlich ist es nicht verboten, seine 5 Kinder (überspitzt) mit zum Einkaufen zu nehmen. Man darf also.
Sinnvoll ist es aber nicht, weil man statt 1 Person nun 6 Personen in die Gleichung der Übertragungswahrscheinlichkeit einbaut.
Klar, manchmal geht es aus Betreuungsgründen vielleicht nicht anders - manchmal wäre es aber leicht vermeidbar. Und da sollte die Entscheidung nicht darauf beruhen, "weil es halt nicht verboten ist". Sondern ob es mit wenig eigenen Einschränkungen zu einer Verbesserung der Lage für andere führen könnte.
Mehr ist das eigentlich nicht.