Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

DerHilden schrieb:Doch, natürlich. Je nach Hersteller haben die Schnelltests eine gewisse Wahrscheinlichkeit falsch-negative Ergebnisse zu produzieren.
Da Geimpfte ein höheres Risiko haben, sich selbst und dann auch andere zu infizieren, geht von ihnen natürlich ein höheres Risiko aus als von Geimpften.

Ich denke diese Wahrscheinlichkeit relativiert sich mit der anderen Wahrscheinlichkeit dass sich viele Geimpfte gar nicht oder nur sporadisch testen und somit im Falle einer Infektion genauso andere anstecken können.

Masterh schrieb:und somit im Falle einer Infektion genauso andere anstecken können.

Das können sie zwar, aber das Risiko, sich zu infizieren ist geringer.
Und die Virenlast sinkt bei Geimpften auch deutlich schneller als bei Ungeimpften.

Dazu kommt, dass bei Geimpften zwar in den ersten Tagen der Infektion die Virenlast gleich hoch sein kann, die Viren aber durch die neutralisierenden Antikörper unschädlich gemacht werden.

Es bleibt dabei: Ungeimpfte bieten ein höheres Infektionsrisiko für ihre Mitmenschen.

Masterh schrieb:Ich denke diese Wahrscheinlichkeit relativiert sich mit der anderen Wahrscheinlichkeit dass sich viele Geimpfte gar nicht oder nur sporadisch testen

Hast du da irgendwelche Zahlen, wie viele geimpfte sich nicht testen lassen?

Aniara schrieb:Hast du da irgendwelche Zahlen, wie viele geimpfte sich nicht testen lassen?

Ich kenne es aus eigener Erfahrung. Arbeite in einer Firma mit ca 400 Mitarbeitern und da testet sich kein einziger täglich und die wenigsten 1 oder 2 mal die Woche.
Und ich weiß das ziemlich sicher weil ich für die Testausgabe zuständig bin. Auch die Geimpften könnten 5 Tests pro Woche kostenlos erhalten wenn sie es wollten.

Masterh schrieb:Arbeite in einer Firma mit ca 400 Mitarbeitern und da testet sich kein einziger täglich und die wenigsten 1 oder 2 mal die Woche.

Und 400 Mitarbeiter sind representativ im Vergleich zu 60 Millionen geimpften? Mach dich doch nicht lächerlich.

Aniara schrieb:Und 400 Mitarbeiter sind representativ im Vergleich zu 60 Millionen geimpften? Mach dich doch nicht lächerlich.

Also glaubst du dass 60 Millionen Geimpfte (Minus 400) sich regelmäßig testen? Du machst dich hier lächerlich.

Hast du da irgendwelche Zahlen wieviele Geimpfte sich testen lassen?

Masterh schrieb:Hast du da irgendwelche Zahlen wieviele Geimpfte sich testen lassen?

Wenn du etwas behauptest, solltest du es auch belegen können. Besonders hier im wissenschaftlichen Bereich. Da genügt kein bauchgefühl.

Wer die freie Entscheidung trifft sich nicht impfen zu lassen, der sollte sich auch bei einer starken Covidinfektion gegen ein freies Bett im Krankenhaus entscheiden, das wäre nur fair :)

Die Daten aus dem verlinkten Artikel beziehen sich zwar nicht auf D sondern auf Wien und datieren von Mai 21, belegt wurde darin aber, dass sich Geimpfte tendenziell häufiger testeten als Ungeimpfte, womit selbst der Forscher nicht gerechnet hatte.
https://wien.orf.at/stories/3106260/

In unserer (sehr viel kleineren als 400 Mitarbeitende zählenden) Institution testen sich alle - also auch die Geboosterten - mehrfach wöchentlich.

Privat halten wir es so, dass wir uns vor Treffen mit Familienmitgliedern (zB Weihnachten) sogar mehrere Tage in Folge testen (trotz drei erfolgter Impfungen).

Natürlich halten das nicht alle Geimpften so, aber viele, die ich kenne - das ist nicht repräsentativ, ich weiß. Aber das Verwantwortungsgefühl Geimpfter nehme ich deutlich wahr. Zahlen dazu wären defakto interessant.

shibam schrieb:Die Daten aus dem verlinkten Artikel beziehen sich zwar nicht auf D sondern auf Wien und datieren von Mai 21, belegt wurde darin aber, dass sich Geimpfte tendenziell häufiger testeten als Ungeimpfte, womit selbst der Forscher nicht gerechnet hatte.
https://wien.orf.at/stories/3106260/

In unserer (sehr viel kleineren als 400 Mitarbeitende zählenden) Institution testen sich alle - also auch die Geboosterten - mehrfach wöchentlich.

Privat halten wir es so, dass wir uns vor Treffen mit Familienmitgliedern (zB Weihnachten) sogar mehrere Tage in Folge testen (trotz drei erfolgter Impfungen).

Natürlich halten das nicht alle Geimpften so, aber viele, die ich kenne - das ist nicht repräsentativ, ich weiß. Aber das Verwantwortungsgefühl Geimpfter nehme ich deutlich wahr. Zahlen dazu wären defakto interessant.

Danke für deinen sachlichen Beitrag. Das überrascht mich auch. Jedoch frage ich mich wie sich die Geimpften noch mehr wie die Ungeimpften testen können, da diese das ja täglich für die Arbeit müssen.

shibam schrieb:Privat halten wir es so, dass wir uns vor Treffen mit Familienmitgliedern (zB Weihnachten) sogar mehrere Tage in Folge testen (trotz drei erfolgter Impfungen).

Natürlich halten das nicht alle Geimpften so, aber viele, die ich kenne - das ist nicht repräsentativ, ich weiß. Aber das Verwantwortungsgefühl Geimpfter nehme ich deutlich wahr.

Ist bei mir in der Familie, Freundes-und Bekanntenkreis auch so. Ich kenne niemanden, der sich impfen ließ und sich darauf dann ausruhte und nicht mehr testete, eben weil auch immer schon klar war, daß sich, wenn es scheiße läuft, auch Geimpfte anstecken können.

Masterh schrieb:da diese das ja täglich für die Arbeit müssen.

Da müsste man jetzt mal scharf drüber nachdenken wie viele ungeimpfte überhaupt einem regelmäßigen Job nachgehen. Da könnte ein Zusammenhang bestehen.

eyecatcher schrieb:Wer die freie Entscheidung trifft sich nicht impfen zu lassen, der sollte sich auch bei einer starken Covidinfektion gegen ein freies Bett im Krankenhaus entscheiden, das wäre nur fair :)

Heute Vormittag schnappte ich in einer Hörfunksendung des DLF den Vorschlag eines Mitdiskutanten auf, nach Einführung einer Impfpflicht immer noch Ungeimpfte sollten mit einem Krankenkassenbeitrag in doppelter Höhe belegt werden.
Ein "herber" Vorschlag, eine freiwillige Überzeugung wäre mir lieber... Ob angesichts einer solchen Aussicht bislang "Unentschiedene" sich zur Impfung entscheiden könnten? Ich würde es hoffen - und dennoch freiwillige Einsicht bevorzugen.

Masterh schrieb:Danke für deinen sachlichen Beitrag. Das überrascht mich auch. Jedoch frage ich mich wie sich die Geimpften noch mehr wie die Ungeimpften testen können, da diese das ja täglich für die Arbeit müssen.

Da der Artikel von Mai 2021 datiert und zu jenem Zeitpunkt noch keine tägliche Testpflicht für Ungeimpfte bestand, könnte die Erklärung darin liegen.

Photographer73 schrieb:st bei mir in der Familie, Freundes-und Bekanntenkreis auch so. Ich kenne niemanden, der sich impfen ließ und sich darauf dann ausruhte und nicht mehr testete, eben weil auch immer schon klar war, daß sich, wenn es scheiße läuft, auch Geimpfte anstecken können.

Yes. Es gibt keine Garantie. Nur bessere und schlechtere Karten, sozusagen. Und ich würde jedem und jeder bessere Karten wünschen.

shibam schrieb:Ob angesichts einer solchen Aussicht bislang "Unentschiedene" sich zur Impfung entscheiden könnten? Ich würde es hoffen - und dennoch freiwillige Einsicht bevorzugen.

shibam schrieb:Es gibt keine Garantie. Nur bessere und schlechtere Karten, sozusagen. Und ich würde jedem und jeder bessere Karten wünschen.

So hört sich ein empathischer Mensch an. Da können sich andere eine Scheibe von abschneiden.

shibam schrieb:Heute Vormittag schnappte ich in einer Hörfunksendung des DLF den Vorschlag eines Mitdiskutanten auf, nach Einführung einer Impfpflicht immer noch Ungeimpfte sollten mit einem Krankenkassenbeitrag in doppelter Höhe belegt werden.
Ein "herber" Vorschlag, eine freiwillige Überzeugung wäre mir lieber... Ob angesichts einer solchen Aussicht bislang "Unentschiedene" sich zur Impfung entscheiden könnten? Ich würde es hoffen - und dennoch freiwillige Einsicht bevorzugen.

Eine freiwillige Entscheidung wäre natürlich zu begrüßen. Ich befürchte allerdings, daß das bei einem gewissen Prozentsatz nicht passieren wird, jedenfalls nicht pro Impfung. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer sagte auch ganz klar, daß er manche Menschen für Argumente nicht mehr zugänglich hält. Ich teile diese Meinung.

Solange lieber irgendwelchen VT Schwurblern, Leugnern, alternativen Medien, der Telegram Gruppe oder ähnlichem geglaubt und sich gegenseitig hochgepuscht wird, teilweise mit klaren Fake News, Gewaltphantasien gegen Politiker, Mediziner usw., wird es auch Impfverweigerer geben.

Ja @Photographer73, die Impfverweigerer werden wir nicht (mehr) erreichen, da hast du Recht. Aber es gibt eben auch noch die anderen, jene, die sich einfach noch einen Ruck geben müssten - die tatsächlich noch nicht "Entschiedenen", warum auch immer sie es noch nicht sind.

Photographer73 schrieb:Solange lieber irgendwelchen VT Schwurblern, Leugnern, alternativen Medien, der Telegram Gruppe oder ähnlichem geglaubt und sich gegenseitig hochgepuscht wird, teilweise mit klaren Fake News, Gewaltphantasien gegen Politiker, Mediziner usw., wird es auch Impfverweigerer geben.

Folgendes sagte ein Kumpel von mir neulich so schön:
Auch früher gab es in jedem Ort einen Dorfdeppen, bloß heute wissen die leider voneinander und tauschen sich über Telegram usw. aus. ;)

Im Übrigen sehe ich das (leider) genauso wie Du. Dass diese Auffassung zudem noch einige Leute mehr teilen, sagen mir die Gespräche mit Freunden und einigen Arbeitskollegen.

Sierrah77 schrieb:Folgendes sagte ein Kumpel von mir neulich so schön:
Auch früher gab es in jedem Ort einen Dorfdeppen, bloß heute wissen die leider voneinander und tauschen sich über Telegram usw. aus. ;)

Verschwörungstheorien sind tatsächlich nicht neu - und wie du schreibst, @Sierrah77 haben die Vernetzungsmöglichkeiten durch das Inet eine Menge damit zu tun, wie sie sich heute verbreiten können. Dazu ein interessanter Artikel:

https://www.dw.com/de/michael-butter-verschw%C3%B6rungstheorien-sind-nicht-neu/a-53488287

shibam schrieb:Ja @Photographer73, die Impfverweigerer werden wir nicht (mehr) erreichen, da hast du Recht. Aber es gibt eben auch noch die anderen, jene, die sich einfach noch einen Ruck geben müssten - die tatsächlich noch nicht "Entschiedenen", warum auch immer sie es noch nicht sind.

Ja, das stimmt, die gibt es auch, wobei ich mittlerweile glaube, daß diese Gruppe innerhalb der Ungeimpfen klein sein dürfte, im Verhältnis zu denjenigen, die vehement gegen die Impfung, gegen Maßnahmen, gegen die Regierung usw wettern.

Die Impfverweigerer (die Gruppe, über die wir eben sprachen) sind für mich abgehakt, da habe ich keinerlei Verständnis mehr für. Bei den - nennen wir sie mal - Zauderern, denjenigen, die sich einen Ruck geben müßten, die Impfung nicht komplett ablehnen, aber immer noch unentschieden sind, stellt sich halt dennoch die Frage - wieviel Zeit sollen sie noch bekommen ? Die Pandemie gibt es nicht erst seit gestern, auch die Impfung nicht. Wo wollen wir die Grenze ziehen, bis man sagt - jetzt gibt es eben eine Impfpflicht und wer es dann immer noch nicht gerafft hat, der trägt halt die Konsequenzen ? Ich bin der Meinung, daß sie genug Zeit für ihre Entscheidung hatten.

Sierrah77 schrieb:Folgendes sagte ein Kumpel von mir neulich so schön:
Auch früher gab es in jedem Ort einen Dorfdeppen, bloß heute wissen die leider voneinander und tauschen sich über Telegram usw. aus. ;)

Ja, so ist es wirklich. Früher wurde auch schon Blödsinn gequatscht, an diversen Stammtischen Sprüche übelster Art geklopft usw, aber die Vernetzungmöglichkeiten waren nicht so gegeben. Heute ist das anders. Und gerade Telegram & Co halte ich für sehr gefährlich.

Sierrah77 schrieb:Im Übrigen sehe ich das (leider) genauso wie Du. Dass diese Auffassung zudem noch einige Leute mehr teilen, sagen mir die Gespräche mit Freunden und einigen Arbeitskollegen.

Dito. Und gerade heute habe ich wieder gelesen, daß es immer mehr Gegenwind für die Querdenker gibt, die Gegendemos größer werden. Der Hauptteil der Menschen hat mMn die Schnauze davon voll.

Photographer73 schrieb:Ja, das stimmt, die gibt es auch, wobei ich mittlerweile glaube, daß diese Gruppe innerhalb der Ungeimpfen klein sein dürfte, im Verhältnis zu denjenigen, die vehement gegen die Impfung, gegen Maßnahmen, gegen die Regierung usw wettern.

Ich vermute, es ist umgekehrt und die Gruppe der laut Protestierenden, unbeirrbaren Impfverweigerer ist kleiner als die Gruppe der "Zauderer". Und ich hoffe, ich täusche mich da nicht.

Wie lange sie noch Zeit zum Überlegen bekommen, werden wir ja hoffentlich bald sehen - wenn entsprechende Entscheidungen getroffen werden. Wobei es vermutlich eine "gestaffelte" Impfpflicht geben könnte (Berufsgruppen, Altersgruppen etc.) bevor eine allgemeine Impfpflicht erlassen würde.

Hilfreich wären natürlich klare, verständliche Ansagen, wie der Weg ausschaut und wie sich anderenfalls Konsequenzen gestalten - und ein zeitnaher Zeitplan.

Und vermutlich wären in einer Situation wie dieser Pandemie Entscheidungen auf zentralem Wege weit weniger herausfordernd zu treffen/ bewältigen - aber wir alle wissen, warum unser Land föderalistisch funktioniert.

Wie man so schön sagt sind wir halt nicht bei "Wünsch dir was" sondern bei "So isses" und müssen uns deshalb auseinandersetzen, Bock darauf hin oder her.
Und mir ist wichtig, dass wir die noch Zaudernden nicht verlieren - jegliche Spaltung wird m.E. keine förderliche Wirkung entfalten.

Von den Gegendemos habe ich auch gehört und verstehe deren Motivation sehr gut. Aber nun für heute gute Nacht :-)