Bone02943 schrieb:Und ja, auch das Zerwürfnis in der Bevölkerung, wird durch diesen Druck nicht besser.
Diese Minderheit ist leider auch eine recht große Minderheit.
Druck erzeugt Gegendruck. Man schweißt die Impfskeptiker damit nur zusammen, treibt jene die vielleicht nur zögerlich waren in die Arme der Unverbesserlichen. Gegen die da Oben, gegen die "Impfdiktatur". Nichts ist hilfreicher Leute zu radikalisieren als ein gelungenes Feindbild.
Würde man hingegen nur einen Teil dieser Personen durch Geld überzeugen, würde das eine desaströse Wirkung auf die Bewegung haben. Wenn "hehre Ideale" und die "Freiheit" für 50, 100 oder 200€ gekauft werden können, ist es damit dann eben doch nicht ganz so weit her. Demotiviert den Rest und bringt vielleicht den ein oder anderen zum nachdenken.
Mit der Impfpflicht werden wir bis weit ins Jahr 2022 hinein keinen Blumentopf in der Impfquote gewinnen, je nach Umsetzung - da gebe ich dir völlig Recht. Vielleicht können wir damit die Zeta Variante im Jahre 2024 ausbremsen, wer weiß.
Frau.N.Zimmer schrieb:Erst dachte ich auch, das ist doch Quatsch, ein Bonus für etwas, für das man eigentlich allen Mächten dankbar sein müsste, es so schnell und kostenlos zu bekommen. Aber, wenn nur noch Bares hilft? Wenn Menschen käuflich sind? Dann ist uns allen damit geholfen. Jeder Kranke kostet immens mehr und steckt noch zusätzlich andere an, das müssen wir auch irgendwie bezahlen und verschleppen die Pandemie zusätzlich.
Jep. Wenn man das rein pragmatisch sieht und nicht auf irgendwelchen moralischen Prinzipien besteht, ist das eigentlich eine einfache Rechnung. Was bringt es, was kostet es? Stellt man sich diese Frage sind Impfanreize eigentlich ein No-Brainer. Es gibt eben dann doch eine große Zahl die schwankt, die unsicher ist, die Zweifel hat - ohne wirklich überzeugte Impfgegner zu sein. Und genau für diese wäre Geld wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt.
Übrigens auch für die Prekären, die wir mit Aufklärung schlecht erreichen, also jene mit schlechter Bildung, wenig Geld, Sprachbarrieren usw. - denn für die wären schon geringe Summen ein gewichtiges Argument.
Frau.N.Zimmer schrieb:Ich hab auch von einer Firma in Thüringen gelesen, die ihren Angestellten 5000 Euro auszahlt. Die werden sich auch etwas davon versprechen
Es gibt viele Firmen die das machen (in ganz unterschiedlicher Höhe), einfach weil es sich für sie rechnet. So wie es sich eben auch für die Gesellschaft als Ganzes rechnen würde. Man hätte auch die Auszahlung von Coronaprämien an Mitarbeiter (Brutto für Netto) an den Impfstatus koppeln können, auch die Auszahlung an die Pflegekräfte (und hätte damit wahrscheinlich die Quote der geimpften Pflegekräfte gen 99%+ getrieben).
Wollte man nicht, stattdessen gibt es nun Impfpflichten. Die deutlich schwerer in der Umsetzung sind, Grundrechte berühren usw.