knopper schrieb (Beitrag gelöscht):Ich denke auch dass da halt dazu gehört die Intensivbetten + Personal wieder aufzustocken, um ein "öffnen" bzw. Ende aller Maßnahmen abfangen zu können.
Ich denke, so einfach ist das nicht. Niemand weiß genau, wie die Fallzahlen bei so einer "Öffnung" in die Höhe schnellen. Wir sind bei 50Tsd. neuen Fällen pro Tag und 5000k Intensivpatienten. Wie viele pro Tag können es werden, wenn man den Dingen seinen Lauf lässt?
100 Tsd? und 10k Intensivpatienten. 500k Tsd. und 50k Intensivpatienten? Das wird in Szenarien modelliert und auf dieser Basis werden Entscheidungen getroffen. So ganz sicher kann man sich aber wohl nie sein, weder sind die zukünftigen Mutationen bekannt, noch wie sich Menschen nach zwei Jahren Pandemie verhalten.
Langfristig kann man Intensivbetten bestimmt aufbauen. Pflegepersonal ausbilden und bessere Jobbedingungen schaffen, mehr Studienplätze für Medizin schaffen und die Zugangsbeschränkungen reduzieren. Aber auch in einer reichen Überflussgesellschaft wie unserer gibt es Güter und Dienstleistungen, die man nicht unbegrenzt und zeitnah in fast beliebiger Menge bereitstellen kann. Das ist eine Erkenntnis, die sich nur sehr langsam begreifen lässt für uns, weil wir Überfluss so sehr gewohnt sind und Knappheit nicht kennen.
Was passiert, wenn das Gesundheitssystem kollabiert, kann man sich ja auch mal überlegen. Wenn todkranke Menschen abgewiesen werden, wenn die auf der Straße oder zu Hause sterben, wie reagieren dann die Angehörigen? Erfahrung mit der Wut einzelner Gruppen haben wir ja in einigen Bereichen auch außerhalb der Pandemie schon erlebt. Brauchen wir dann Polizeischutz an Krankenhäusern?
Wie werden Ärzte und Pflegepersonal reagieren, wenn die Belastung zu groß wird? Nach und nach werden die das Handtuch werfen und die Belastung des verbleibenden Personals immer weiter steigern. Das kann in einem Dammbruch enden, der nicht aufzuhalten ist.
Das wird sich auf die gesamte Gesellschaft und auch die Wirtschaft auswirken, dann wird sich die Wut der Bürger so richtig entladen.
Ich bin der Meinung, dass wir es lieber vermeiden sollten und alle paar Monate einen Impfung ist da wohl das kleinere Übel, auch wenn es dabei zu Nebenwirkungen kommen kann, die im Einzelfall auch dramatisch sein können. In Summe dennoch das kleinere Übel.