Ein kleines Update zu meinem Experiment:
eine Verkettung von Umständen hat mich zwischenzeitlich ein Stück weit aus der Ketose gehauen. Nicht viel, aber es reicht wohl, um einen Effekt zu spüren: Nachdem ich ja kurz davor war, bei Marvel im X-Men-Universum meine Rolle als
KETO - The Brain® einzunehmen, verspüre ich einen leichten Rückfall in den ursprünglichen Zustand. Die geistige Klarheit und Gehirnkapazität ist wieder das, was man als vergleichsweise "leicht benebelt" bezeichnen könnte. Es hat auch sein Gutes - wenn man so will, ist es bequemer, träger. Es ging streckenweise schon in eine gedankliche Hyperaktivität, die sich schwer drosseln ließ. Ich hoffe aber, wieder dahin zurückzukehren. Ich weiß nicht, wie andere das erleben, z. B.
@gruselich Was den Speiseplan betrifft, scheint sich zu bestätigen, dass auch ich zu den zahllosen Menschen zähle, die mit dem weitgehenden Verzicht auf pflanzliche Nahrung, also mit sehr wenigen Ballastoffen (und hohem Anteil an tierischer Nahrung) chronische Beschwerden fast schlagartig loswerden. Nachdem über Jahre keine Ursache für ein permanentes Druckgefühl gefunden werden konnte, scheint sich das Thema still und heimlich verabschiedet zu haben. Die "innere Ruhe" ist frappierend.
Das wird alles über einen längeren Zeitraum zu beobachten sein. Allerdings auch der Wechsel in eine gemäßigtere Low-Carb-Variante für mehrere Wochen im Jahr, der vorprogrammiert ist, wenn ich alltagstauglich bleiben will, was ja auch wichtig ist. Die bösen Ps werde ich weiterhin versuchen zu umgehen: Pasta, Pizza, Potatoes, Pastry. Es wird vielleicht mal eine Pommes-Beilage geben und Ähnliches. Cravings sind kaum mehr vorhanden. Aber wenn das Zeugs nicht so verführerisch und lecker wäre, hätte die Menschheit ja nicht die gewaltigen Probleme damit. Ich muss sehen, wie ich das vertrage, vielleicht auch ein bisschen vorbereiten, und halbwegs locker bleiben auch in der inneren Einstellung dazu. Mal sehen. Ich verbringe diese Zeit übrigens ein paar Meter vom Mittelmeer entfernt. Und es ist wenig zu sehen von der angeblichen Mittelmeer-Diät, einem der Gehirngespinste der Ernährungsberatung.
Eine Erkenntnis, die sich allmählich Bahn bricht, ist mit dem Protein verbunden. Man muss viel davon zu sich nehmen, das läuft bei Keto aber immer noch unter "gemäßigt". Und die Relation zum Fett muss dabei stimmen. Ich habe immer noch, wenn auch mit zunehmenden Vorbehalten, am Whey-Pulver festgehalten. Und habe nahezu cleane Produkte gefunden (siehe Weizenmehl-Thread neulich). Aber am Ende komme ich nicht daran vorbei, dass alles dagegen spricht. Das Isolat ist ja auch hoch verarbeitet und kommt in dieser Form natürlich nicht vor, ist zudem gnadenlos fettreduziert (was ja nun auch in der Natur der Molke liegt). Wenn ich es in griechischen Joghurt rühre, nimmt die Fett-Komponente zu, aber ich habe den Milchzucker am Hals bzw. im Hals. Blutzuckerspiegel geht dabei auch ein Stück höher als bei natürlichen Lebensmitteln. Es stellt sich also langsam eine Aversion dagegen ein. Ich sehe es eher als eine Option, um z. B. einen Smoothie zu machen, wenn ich unterwegs bin und mir keine Eier auf der Motorhaube braten kann. Das lässt sich z. B. ziemlich gut mit einem ordentlichen Kanten Emmentaler Käse regeln. Mittlerweile verdichten sich auch die Erkenntnisse dahingehen, dass große Einzelportionen an Protein besser sind. Weill alles logisch ineinandergreift, deckt sich das mit den 1, 2, maximal drei Mahlzeiten am Tag, die wir gut verarbeiten können.
Die gesamte Logik spricht dann auch dagegen, dass man Kraft-Training auf Hypertrophie über das Maß hinaus anstrebt, das die natürliche Ernährung erlaubt. Es kann nicht sinnvoll und nachhaltig sein, erst recht nicht, wenn es an ein Maß von Protein gekoppelt ist, das dem Metabolismus nicht mehr entspricht. Der Mensch ist demzufolge einfach nicht dazu gedacht, ein Übermaß an Muskelbergen mit sich zu tragen. Nicht, dass ich das je angestrebt hätte. Aber man kommt leicht in die Versuchung, mit Protein-Überschuss etwas erreichen zu wollen. Klassische Top-Athleten aller Disziplinen, im "natty"-Zustand, sprechen da ja auch irgendwie für sich gegenüber den Hobby-Boliden aus dem Zuchtbetrieb der Studios.
Die nächste Erkenntnis ist ein bisschen lästig, aber die Verhaltensregel, die sich ergibt, ist zwingend und aus dem Komplex nicht wegzudenken. Neben dem Training, dessen für mich optimale Dosierung ich mittlerweile gefunden zu haben glaube, ist der Bewegungsmangel im Alltag eklatant. Gerade jetzt im trüben Winter, wo man mich an der Leine zerren muss, damit ich mal rausgehe. Jedenfalls hier in der deutschen Großstadt. Es deutet in allen Modellen alles daraufhin, dass viel Bewegung und Aktivität (u. a. noch neben Schlaf und Stressbewältigung) neben der Ernährung entscheidend für Gesundheit und gesunde Langlebigkeit ist.
Daher ab jetzt noch klarere Ansage an mich selbst denn zuvor: Der Aufzug ist tabu, und wenn sich sonst schon nichts machen lässt, werden halt spontan mal schnell 20 Burpees weggeballert.
In diesem Sinne...