paxito schrieb:Und deutlich mehr leben als Veganer. Deswegen ist der Mensch aber weder Hypercarnivore, noch Herbivore. Da müssen wir uns schon am statistischen Durchschnitt orientieren und nicht an Extremen. Das es hier so eine große Varianz gibt, belegt nur das der Mensch höchst flexibel ist.
paxito schrieb:"Ein Stück weit" ist wirklich putzig. Erst möchtest du den Begriff "Hypercarnivore" ausschließlich am Anteil der tierischen Nahrung festmachen. Damit ist er heute definitiv kein Hypercarnivore mehr. Nun doch lieber die Ernährung vor 10.000 Jahren als Maßstab?
Selbst wenn es hierzu belastbare Zahlen gäbe: Du nennst keine, und das ist auch irrelevant. Die Einordnung des Menschen als Carnivoren beruht nicht auf ein paar Jahrhunderten oder gar Jahrzehnten mit den heutigen Essgewohnheiten. Wie mehrfach herausgestellt, sind wir nach wie vor genetisch das Produkt von Millionen von Jahren als Carnivore. Auch wenn die meisten Menschen heute anders essen. Aber mehr und mehr erleben die Vorteile, wenn sie zur artgerechten Ernährung zurückkehren.
paxito schrieb:Das kommt doch massiv auf die Frage an WO diese Menschen gelebt haben. Ich halte es durchaus für möglich, das dort wo das Angebot an pflanzlicher Nahrung spärlich war über der magischen 70% lagen. Aber die Mensch lebte ja nicht nur in der europäischen Tundra.
Was du für möglich hältst, ist deine Sache. So lange du Hard Facts aus der Wissenschaft leugnest, kommt das aber wenig überzeugend daher. Ich muss jetzt nicht mehr im Einzelnen darauf eingehen und erklären, dass es, bis wir vor ~10.000 Jahren anfingen, Pflanzen zu züchten und zu selektieren, weder ausreichend geeignete Pflanzennahrung gab, die das menschliche Verdauungssystem verarbeiten kann, erst recht nicht als Energieträger, noch irgend etwas dafür spricht. Lokale Fenster und temporär vielleicht mal ausgenommen. Die Messungen zeigen aber sehr deutlich, dass der Fleischkonsum im Mittelpunkt stand. Nicht umsonst mussten wir heftig umstellen, als das Vieh kleiner und spärlicher wurde.
paxito schrieb:Der Vorteil des opportunistischen Omnivoren.
Das ist eine ideologische Sichtweise, keine faktenbasierte, bzw. eine, die das gros der vorliegenden Daten berücksichtigt. Wer sich dafür interessiert, liest einfach mal die angebotene Literatur.
paxito schrieb:Du kannst locker ein Kilo Zucker pur zu dir nehmen und das meiste davon wird dein Körper verarbeiten können.
Na, dann mal viel Spaß damit. Es geht hier um 24/7, nicht um schräge Challenges.
paxito schrieb:Du plädierst doch explizit für die Ernährung von tierischen Fetten und Eiweißen. Explizit tierisch. Und beides ist eben so wenig "essentiell notwendig" wie Kohlenhydrate. Man kann (zur Not) darauf verzichten. Der Mensch ist und bleibt flexibel, sein großer Vorteil, darum ist dein "wir brauchen keine Kohlenhydrate" zum Teil Binse, zum Teil hohl.
Die Studienlage gibt her bzw. ist es die bereinigte Studienlage, nachdem zuvor verheimlichte wissenschaftliche gewonnene Erkenntnisse verheimlicht wurden, dass das tierische Fett ein besseres (das optimale) Profil für den Menschen haben und sich besser auf div. Gesundheitsmarker auswirken als pflanzliche Fette.
Du versuchst mich mit deiner Diskussionsweise in eine von dir gewünschte Ecke zu ziehen, in der deine Fouls nicht sichtbar sind. Leider muss ich wohl doch ins Detail gehen und dich zurechtweisen: Du argumentierst erneut unlauter, indem du Kategorien verschiebst und die Ebenen wechselst. Die Aussage, dass es generell keine essenziellen KH gibt, ist formal auf einer anderen Ebene als die, dass explizit tierische Fette nicht essenziell sind. Darfst du nicht gegeneinander ausspielen. Erstes Semester Philosophie wäre damit schwer zu überstehen.
paxito schrieb:Wenn die Ketogene Ernährung aus sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten abzulehnen ist, welchen Wert hat dann die Feststellung das sie aber soooo gesund ist?
Was für ein absurdes Spiel du mit deinen Verrenkungen betreibst. Wieso sollte die abzulehnen sein? Und nun ja, man will doch, wenn man sich evidenzbasiert ausrichtet und nicht ideologisch, erst einmal in Erfahrung bringen, was die Fakten sind (so gut man sie halt ermitteln kann), und die Standpunkte etablieren, die sich aus solchen Erkenntnissen ergeben. Für mich, und nicht nur für mich, sondern viel wichtiger, unabhängige Forscher, geht es erst mal darum herauszufinden, was die physiologischen Sachverhalte sind.
Die Realität ist aber eine andere, und an solchen haltlosen Konstrukten bastelst du eifrig mit; zuerst wird mal festgelegt, was ideologisch, politisch, wirtschaftlich genehm ist, und dann drücken wir das durch. Sorry, liebe Wissenschaft, so ist die Welt.
Das "wir brauchen keine KH" ist eben keine Binse, sondern bei Lage der Dinge äußerst provokant und ketzerisch.
Aber diese Erkenntnis ist zentral, von hier aus kommt man zu logischen Zusammenhängen, anhand derer sich erschließt, dass das Meiste, was uns über Ernährung vermittelt wird und vieles, was in Pharma und Medizin als Dogmen in Stein gemeißelt wird, nicht haltbar ist. Und as ist für mich, wie gesagt, der Kernpunkt. Mir ist es egal, was der Nachbar oder Mitforist ist. Mir ist es aber nicht egal, wenn wir systemisch und institutionell falsch informiert und fehlgeleitet werden. Bzw. nicht einmal, so man davon ausgeht, dass es keine "wissenschaftliche, finale Wahrheit" geben kann, die wahren Erkenntnisse der unabhängigen Forschung überhaupt bekannt gemacht und diskutiert werden.
paxito schrieb:Die Menschheit hat nur konsequent weitergemacht. Hochwertigere Nahrung - größeres Gehirn - bessere Nahrungsgewinnung. Nur ging es irgendwann nicht mehr um besseren Jagderfolg oder Sammelttechnik, sondern um Ackerbau und Kochkunst. Das Prinzip ist das Gleiche.
Wir sind degeneriert, haben Zivilisationskrankeiten entwickelt und versuchen verzweifelt, abzunehmen und nicht krank zu werden. Tendenz: immer schlimmer.
paxito schrieb:Therapeutische Versuche mit Keto Diät kannste dagegen vergleichsweise mit der Lupe suchen, das sind Sonderfälle und Raritäten.
"Vergleichsweise" ist wieder mal überhaupt kein Kriterium. Erst recht nicht, so lange das Gros der Forschung in Händen von Pharma und Nahrungsindustrie liegt. An den unabhängigen Keto-Studien und klinischen Erfolgen kommt aber auf Dauer niemand vorbei. Sogar die Institutinen haben ja z. T. schon Dogmen widerrufen müssen, z. B. das mit dem Cholesterin und den gesättigten Fettsäuren.