Tussinelda schrieb:das ist aber auf jeden Fall ein größerer Zeitaufwand, als das Telefon in die Hand zu nehmen. Ich telefoniere, ich frage direkt und schaffe Klarheit, indem ich das, was kommuniziert wurde, abschließend noch einmal zusammenfasse. Ganz davon abgesehen verlasse ich mich nie nur auf Gesagtes, ich hätte dies dann gerne noch schriftlich, zur Absicherung, auch wenn es ein persönliches Gespräch war. Kann aber damit zu tun haben, dass es in der Regel um arbeitsrechtlich Relevantes geht.
Außerdem müsste ich in einen anderen Trakt des Gebäudes, was ein wesentlicher Zeitfaktor ist.
Ich muss Deiner Aussage mit "auf jeden Fall ein größerer Zeitaufwand" deutlich widersprechen. Ich weiß natürlich nicht was Du arbeitest. Aber in aller Regel ist es so, dass eine Abteilung in der Firma relativ dicht zusammensitzt. Wenn nicht im gleichen Büro, dann wahrscheinlich im Nachbarzimmer. Es geht hier bei weitem auch nicht nur um hochoffizielle Kommunikation, wofür man noch ne schriftliche Bestätigung braucht. Mehr geht es um Dinge wie Erfahrungsaustausch, wo man sich
kurz mal über ein Problem unterhält, den Kollegen um seine Einschätzung bittet oder gemeinsam in den Rechner schaut und im Team ne Problemlösung sucht.
Hab ich Fragen an Kollegen, die in einem anderen Trakt sitzen, kann ich das natürlich auch versuchen telefonisch zu klären. In der Regel würde ich aber auch fragen, ob der Kollege kurz Zeit hat und dann persönlich vorbeikommen - was ne Option ist, die im HO schon mal gar nicht geht.
nairobi schrieb:Die Beispiele sind aber doch aus der Lebensrealität, oder nicht?
Genauso könnte es sein, dass man einen Partner kennen lernt, der halt nicht gerade um die Ecke wohnt. Diese Dinge passieren doch, 2023 noch eher als 1953.
Das schon. Diese Dinge passieren natürlich. Die Frage ist, wie häufig man einen Partner kennenlernt, der nicht um die Ecke wohnt und wie vielen Menschen das überhaupt passiert. Die Pendelzeit liegt bei den meisten
unter einer halben Stunde. Ich wundere mich, wenn man von deren Seite aus, eine Zeitersparnis beim Pendeln als großes Argument fürs HO zu hören bekommt. Natürlich auch wenn man berücksichtigt, dass man im HO auch ins Auto steigen wird um Brötchen oder frisches Obst einzukaufen. Als Pendler hält man halt kurz auf dem Heimweg bei Edeka. Der Zeitgewinn im HO ist sicher nicht gewaltig.
nairobi schrieb:Nein, das meine ich generell mit allem. Bei uns auf der Dienststelle wird z.B. jedes Jahr gefragt, ob jemand Veränderungswünsche hat. Sei es vom Sachgebiet her oder auch örtlich. Man sieht dann auch zu, dass das, wenn möglich, umgesetzt wird.
...und wenn es nicht geht, dann macht die betroffene Person auf krank? Tolle Moral! Man muss halt feststellen, dass dies bei Beamten gar nicht mal so abwegig ist. Gehalt läuft ja weiter und man muss nicht, wie bei normalen Arbeitnehmern, irgendwann mit Krankengeld über die Runden kommen.
Vielleicht geht es in diesem Beispiel auch um eine Beamtin:
FerneZukunft schrieb:Ja, so wie meine Kollegin, die schon seit mehreren Monaten im Krankenstand ist, weil sie es nicht erträgt, dass ich vier Tage Homeoffice habe und sie maximal zwei.
Ich verstehe ihren Frust, bin aber auch irgendwie froh, dass sie krank ist. Sie ist allgemein sehr launisch. Da ich sehr viel von ihr weiß, tut sie mir auch leid, weil sie kein leichtes Leben hatte und hat. Ich bin auch jetzt regelmäßig mit ihr in Kontakt, weil es ihr gut tut, mit jemandem zu reden (sie hat außer ihren Katzen absolut niemanden)
Man sieht nebenbei, dass es für diese Kollegin einfach gut wäre, wenn sie nicht im HO kommt. Kollegen können ein gesundes Sozialleben nicht ersetzen, aber wenn man sonst nur Katzen hat.....?