Coronavirus (Sars-CoV-2)

Anaximander schrieb:Oder geht es bei den Bürgern um Fremdschutz (oder muss man in der Coronaisolierstation, wo also alle Patienten Corona haben, mehr Wert auf Fremdschutz als auf Eigenschutz legen)?

Es gibt immer noch keine Erklärung außer "Die haben sich halt woanders angesteckt..." dazu, warum so viel Personal aus dem medizinischen Bereich - trotz zumindest OP-Masken, Händewaschen und nicht immer direkter Zuteilung zu einer speziellen Corona-Abteilung - Corona-Positiv getestet wurde.

Anaximander schrieb:Nö, das steht sogar in den Dokumenten drin, die Du verlinkst.

Daß da (wo genau denn nun ?) stehen würde, OP-Masken bieten einen (hinreichenden) Fremdschutz vor "Viren-Aerosolen", deklariere ich hiermit als Deine Lüge.

@Desconius

Doch, in England, wo sich besonders viele infiziert haben, gab es einen Mangel an Masken und weiterer Schutzkleidung. Das war der Grund dafür, dass sich weit überdurchschnittlich viele ansteckten (eine mehr als 30fache Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu Deutschland, wo es Masken gab). Ansonsten stecken sich Personen, die Coronapatienten behandeln mit größerer Warscheinlichkeit an, als Menschen, die allein zu Hause verbringen. Denn diejenigen, die Coronapatienten behandeln, kommen öfters in Kontakt mit Coronapatienten, v.a. auch engen Kontakt, als Menschen, die z.B. überhaupt keine Menschen sehen, somit auch keine Coronapatienten. Denn man kann sich ja nur an an Coronapatienten anstecken.

Dieses Virus Covid-19 macht uns zu schaffen und hoffe das es uns nicht abschafft. Zum Glück werden die meisten Erkrankten wieder gesund. Will mir nicht vorstellen wie es wäre jeder der sich damit infiziert sterben würde 😱 nochmals Glück im Unglück gehabt.
Bleibt sauber und gesund !

Desconius schrieb:Es gibt immer noch keine Erklärung außer "Die haben sich halt woanders angesteckt..." dazu, warum so viel Personal aus dem medizinischen Bereich - trotz zumindest OP-Masken, Händewaschen und nicht immer direkter Zuteilung zu einer speziellen Corona-Abteilung - Corona-Positiv getestet wurde.

Meine Hausärztin hatte im Februar noch keine FFP-Maske auf, inzwischen besitzt sie welche und trägt sie auch regelmäßig. Da müsste man halt mal wissen, wann sich der überwiegende Teil des medizin. Personals angesteckt hat.

Desconius schrieb:Es gibt immer noch keine Erklärung außer "Die haben sich halt woanders angesteckt..." dazu, warum so viel Personal aus dem medizinischen Bereich - trotz zumindest OP-Masken, Händewaschen und nicht immer direkter Zuteilung zu einer speziellen Corona-Abteilung - Corona-Positiv getestet wurde.

Wie oben bereits erwähnt. In Krankenhäusern, selbst wenn alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden, ist die Ansteckungsgefahr um ein Vielfaches höher.

Im Alltag, wenn ich z.B. in der Bahn kurzzeitig hinter einer Person sitze, die infektiös ist, sieht die Sache völlig anders aus. Nach allem was man weiß (siehe die genannten Studien) helfen für eben solche Alltagssituationen OP-Masken aber auch Alltagsmasken, den Fremdschutz zu erhöhen (nein, das heißt nicht, dass eine Ansteckung damit ausgeschlossen wird). Aus epidemiologischer Sicht sind die Bewertungsmaßstäbe hier völlig andere als wenn es darum geht, eine vollständigen individuellen Schutz zu ermöglichen. Selbst 20% "Nutzen" würden gesamtgesellschaftlich einen riesen Unterschied machen.

Anaximander schrieb:Doch, in England,

Ohne es kenntlich gemacht zu haben, ging es insbesondere um dt. Personal aus dem medizinischen Sektor.

Und die werden doch zumindest OP-Masken oder wenigstens einen Schal, welcher auch uns Bürger zwingend "empfohlen" wurde, besitzen bzw. zur Verfügung gehabt haben.
Also: warum ist so viel dt. Krankenhauspersonal - trotz wohl OP-Masken - Corona-Positiv (gewesen) ?

Waren alle in der Mittagspause ohne Gesichtslappen Kippe rauchen ?

Karotte3 schrieb:Meine Hausärztin hatte im Februar noch keine FFP-Maske auf, inzwischen besitzt sie welche und trägt sie auch regelmäßig.

In Bezug auf Schutzausrüstung aller Art (auch einfachen OP-Masken), hatte es die Praxen wohl am Härtesten getroffen; auch weil sie meist kein (Groß-)Lager etc. für derartige medizinische Artikel haben.

Jorkis schrieb:Im Alltag, wenn ich z.B. in der Bahn kurzzeitig hinter einer Person sitze, die infektiös ist, sieht die Sache völlig anders aus.

Bus & Bahn kann jedoch u. U. eine gefährliche Räumlichkeit darstellen: eng, mitunter viele Personen, ältere Modelle schlecht durchlüftet, wenn Fenster geschlossen sind, und den ganzen Tag Betrieb.

Das mag für biologische Gefahren genauso gelten wie für chemische.

Desconius schrieb:Bus & Bahn kann jedoch u. U. eine gefährliche Räumlichkeit darstellen: eng, mitunter viele Personen, ältere Modelle schlecht durchlüftet, wenn Fenster geschlossen sind, und den ganzen Tag Betrieb.

Das mag für biologische Gefahren genauso gelten wie für chemische.

Und genau deshalb gibt es dort eine Maskenpflicht. Weil viele Leute auf engem Raum zusammenkommen, bei denen ggf. noch keine Symptome vorhanden sind. Und man damit die Ansteckungsrate senken kann - mit einer relativ eingänglichen und kostengünstigen Maßnahme, die breite Akzeptanz findet. Trotzdem ist klar, dass die Rate der Durchseuchung geringer ist als im Krankenhaus. Und genauso ist klar, dass es kein Allheilmittel ist.

Desconius schrieb:Ohne es kenntlich gemacht zu haben, ging es insbesondere um dt. Personal aus dem medizinischen Sektor.

Anscheinend hatte aber auch das medizinische Personal in Deutschland ein Problem mit Schutzausrüstung bis mind. Mitte Mai.

Ein Grund für die häufigen Infektionen im Gesundheitsbereich könnte mangelnde Schutzausrüstung sein: Laut einer Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund gaben Mitte Mai 38 Prozent der Mitglieder an, nicht über eine adäquate Schutzkleidung zu verfügen. Vor allem fehlten FFP-2 und FFP-3-Schutzmasken. Über einen größeren Mangel berichten die Befragten auch bei Schutzkitteln und Schutzanzügen. Selbst der einfache Mund-Nasen-Schutz sei vielfach nicht im erforderlichen Umfang verfügbar.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/corona-medizinisches-personal-101.html

Zu Deinem Edit:

Desconius schrieb:Daß da (wo genau denn nun ?) stehen würde, OP-Masken bieten einen (hinreichenden) Fremdschutz vor "Viren-Aerosolen", deklariere ich hiermit als Deine Lüge.

Wo habe ich denn gesagt, dass darin steht, dass dieser Fremdschutz speziell für "Viren-Aerosole" gilt?

Und nein, Masken, gleich welcher Art, bieten keinen 100%igen-Schutz, weder Fremd- noch Eigenschutz, es werden sich also nicht alle Infektionen vermeiden lassen, aber doch einen relativen Schutz, deshalb sind Masken sinnvoll.

Um mal von den Masken wegzukommen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst:

Umfrage zur Corona-Politik der Bundesregierung: Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst stark an

Während Anfang April noch über 60 Prozent der Bürger Deutschland sich „eher in die richtige Richtung“ bewegen sahen, sind aktuell nur noch 49 Prozent mit dem Krisenmanagement ihrer Regierung zufrieden. Unterdessen steigt die Zahl der Unzufriedenen rapide an. Von knapp über 25 Prozent Anfang April sind inzwischen 42 Prozent der Meinung, es gehe „eher in die falsche Richtung“. Dabei schoss dieser Wert allein seit Ende Juli um sechs Prozentpunkte in die Höhe.

Quelle: https://www.merkur.de/politik/angela-merkel-umfrage-corona-deutschland-bundesregierung-kanzlerin-news-zr-90030273.html

Weniger als die Hälfte der Deutschen "ist mit dem Krisenmanagement ihrer Regierung zufrieden"

Ein weiterer Artikel zu dem Thema:

Immer mehr Menschen in Deutschland bewerten die Corona-Politik der Regierung kritisch. Glaubten Anfang April in einer Forsa-Umfrage noch mehr als 60 Prozent der Befragten, Deutschland entwickele sich in der Krise "eher in die richtige Richtung", sind es aktuell nur noch 49 Prozent - weniger als die Hälfte. Gravierend ist es auch andersherum: Im April gaben nur 25 Prozent an, das Land entwickele sich "eher in die falsche Richtung". Inzwischen sind es 42 Prozent - fast die Hälfte. Andere Meinungsforschungsinstitute ermitteln ähnliche Werte - auch bei der Bewertung des Krisenmanagements oder der Beliebtheit einzelner Regkerungspolitiker. Die Stimmung gegenüber dem Umgang mit der Pandemie ändert sich.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Corona-Proteste-Wiederholt-die-Gesellschaft-den-Pegida-Fehler-article22016008.html

@Ad1R01d

Wobei aus den Zitaten (oder Artikeln) nicht hervorgeht, ob die Menschen zunehmend unzufrieden werden, weil die Maßnahmen zu lasch oder zu streng sind bzw. wie sich dieser Anteil verteilt.

Anaximander schrieb:Wobei aus den Zitaten (oder Artikeln) nicht hervorgeht, ob die Menschen zunehmend unzufrieden werden, weil die Maßnahmen zu lasch oder zu streng sind bzw. wie sich dieser Anteil verteilt.

Du meinst, den ganzen (hier so betitelten ) Covidioten sind die masznahmen zu lasch, interessant.

Ad1R01d schrieb:Um mal von den Masken wegzukommen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst:

Wenn es dir hiermit um die Manifestation der Unzufriedenheit geht, ist mindestens der Artikel von n-tv nicht besonders gut geeignet. (den anderen habe ich nicht gelesen). Er ist nämlich nicht primär zu diesem Thema, sondern stellt differenziert zwei Thesen zu dieser Fragestellung auf:

Pegida-Effekt bei Corona-Demos
Zu Unrecht stigmatisiert und beschimpft?

Um das Ergebnis der Forsa-Umfrage zu pushen, ist er nur vordergründig geeignet; das, womit er sich eingehend befasst, lässt du aus.

@neoschamane

Ein Covidiot ist für mich z.B. jemand, der sich an mich vorbeidrängt, wenn ich in einer Schlange 1,5 m Abstand halte, weil ja noch Platz ist.

Bei solchen Typen ist es für mich tatsächlich schwierig, diese in der Opferrolle zu sehen, wenn sie mit diesem Namen belegt werden.

Weiterhin ist völlig unklar, ein wie großer Teil mit den Maßnahmen unzufrieden sind, weil sie nicht weit genug gehen, nicht genug schützen oder sich nicht in die richtige Richtung bewegen (danach fragt der Artikel).

Anaximander schrieb:Ein Covidiot ist für mich z.B. jemand, der sich an mich vorbeidrängt, wenn ich in einer Schlange 1,5 m Abstand halte, weil ja noch Platz ist.

In einem Supermarkt kannst Du in der Schlange an der Kasse den Abstand halten.
Beim eigentlichen Einkaufen aber nicht.
Erlebe ich jeden Tag.

Ad1R01d schrieb:Die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst:

Es gibt halt Leute, die gerne meckern und immer Gründe suchen, noch mehr zu meckern. Da würde ich jetzt nicht so viel drauf geben. Morgen könnte dieses Umfrageergebnis schon wieder ganz anders aussehen. Die Unzufriedenheit könnte natürlich auch darin begründet sein, dass man solche sinnlosen Demos, wie in Berlin zulässt. Und dann auch leider nicht unter Kontrolle hat.

Ad1R01d schrieb:Um mal von den Masken wegzukommen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst:

Das stelle ich auf jeden Fall auch fest!
Und das auch zurecht.
Es wird seit Monaten ein Horrorzenario dargestellt, was es einfach nicht gibt.

Aniara schrieb:Es gibt halt Leute, die gerne meckern und immer Gründe suchen, noch mehr zu meckern.

Diese Leute sind nicht wirklich das Problem, die Leute, die sich aus ihrem Gemecker eine Meinung machen lassen und irgendwelchen Rattefängern hinterherlaufen sind das Problem

Die neue Wohnzimmer-Radikalität
Gefährlich am Corona-Protest sind nicht die Nazis, sondern eine selbst ernannte bürgerliche Avantgarde, die sich für erleuchtet hält. Mit den Vernünftigen kann man reden.
Ein Kommentar von Holger Stark

1. September 2020, 12:45 Uhr 902 Kommentare
Die Kritiker der Corona-Politik, die sich am Samstag in Berlin und am Montag in Nordrhein-Westfalen versammelten, haben den ersten großen Verschwörungsmythos des Corona-Zeitalters widerlegt: dass man nichts gegen die Corona-Maßnahmen sagen dürfe, weil jede abweichende Stimme unterdrückt werde. In Berlin haben einige Zehntausend Demonstrierende das Gegenteil bewiesen, das ist gelebte Demokratie. Und man sollte ja kritisch dem gegenüber sein, was an Corona-Entscheidungen getroffen wurde und wird: Wer versteht schon, warum in Flugzeugen kein Mindestabstand gilt, wohl aber bei Sportveranstaltungen? Dass Tests bei Reiserückkehrern erst nicht stattfanden, dann doch und nun wieder nicht? Und dass das Nicht-Tragen von Masken in einem Bundesland nicht, in allen anderen Bundesländern aber doch bestraft wird?
Die Verschwörungserzählungen aber, die in diesen Tagen neben aller nachvollziehbaren Kritik auf die Straße quellen, sind vor allem eines: brandgefährlich. Zu beobachten ist eine Wohnzimmer-Radikalisierung eines Teils des Bürgertums, die soeben in eine neue Phase eingetreten ist: Sie hat das heimische Biotop und die Wirren des Netzes verlassen und ist in einer Masse verschmolzen, die sich an vermeintlich vorrevolutionären Zuständen berauscht und sich für die Avantgarde einer neuen Aufklärung hält.

In dieser Avantgarde marschieren schwäbische Selbstständige neben sächsischen Kleinfamilien und Impfgegnern, die Bill Gates für Deutschlands heimlichen Kanzler und Christian Drosten für seinen Generalsekretär halten. Es marschieren Hebammen und barfüßige Post-Hippies zum Reggae-Soundtrack von Bob Marley neben Anhängern der QAnon-Bewegung, die eine liberale Elite verdächtigt, weltweit Kinder zu entführen, um aus deren Blut ein verjüngendes Elixier zu extrahieren. Den politischen Mindestabstand zu Reichsbürgern und Nazischlägern haben sie allesamt kalt lächelnd unterschritten.
Eine gefährliche Form der Selbstermächtigung

Das einende Band, das viele der Demonstrierenden zusammenhält, ist allerdings weder eine rechtsextremistische Gesinnung, noch eine gut begründete Kritik an der deutschen Corona-Politik – sondern der gemeinsame Glaube an eine sinistre Elite, die im Hintergrund der Gesellschaft die Fäden zieht. Das ist das eigentlich Beunruhigende dieser Tage: dass es von sehr bürgerlich bis sehr rechts eine ähnliche Vorstellung davon gibt, dass wir in einer Scheindemokratie leben, die dubiosen Hintermännern nur als Kulisse aus Pappmaschee dient. Die vielen vernünftigen Stimmen, die es unter den Kritikern der Corona-Politik gibt, sind dabei, in dieser Kakofonie der Straße unterzugehen.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/corona-proteste-demonstrationen-massnahmen-verschwoerungstheorien-coronavirus/komplettansicht

@Desconius

Desconius schrieb:Oh.
Die SARS-CoV-2-Maskenthematik und -politk hat einen Extrathread ? Link bitte. Danke.

Gerne, hier geht's zum letzten Beitrag dort:

sooma schrieb:könnte gut auch hier weitergeführt werden: Bei Pandemie; Mundschutz oder nicht? (Seite 11) (Beitrag von Dick)

Ist auch bitte nicht abwertend gemeint, für mich ist das Thema auch wichtig und ich finde die Diskussion dazu richtig. Besonders z. B. die Pflicht für Kinder bzw. in der Schule treibt mich um.