GhOuTa schrieb:Sie suggeriert dass PCR-Test quasi eine Spezifität von 100% hätten, also unfehlbar seien.
kuno7 schrieb:Was ein Quatsch! Der genaue Wortlaut is: "Damit ist es nicht ungewöhnlich, dass man auf eine Spezifität von 100% kommt."
Kein Wort von Unfehlbarkeit, aber eben deutlich weniger als die von dir behaupteten 7000 falsch positiven Tests pro Woche.
Nett: Übersetzt heisst das das MaiLab keineswegs behaupten würden, Covid PCR-Tests hätten eine Spezifität von 100%.
Heisst das dann etwa, dass sie PCR-Tests mitunter auch weniger spezifisch sind? Vll nur 99%?
Dann verrate doch mal welche Dreisatz-Problem Du mit möglichen 7.000 Falsch-Positiven bei 700.000 Test pro Woche hast?
Das sind nämlich gerade mal die 1% Falsch Positive, die man bei einer Spezifität von 99% zu erwarten hat.
Allerdings wurde die Testzahlen nochmal hoch-gejazzt, mittlerweile sind wir bei knapp 900.000 PCR Tests pro Woche, fast 3x viel wie Mitte Juni, deshalb haben wir so hohes vermeintliches Anschwellen von Neuinfektionen und kein Anschwellen der Totenzahlen, weil die basieren eben auf realem Infektionsaufkommen und nicht auf Testmultiplikation.
Dass das in den Nachrichten zum Thema überwiegend unerwähnt bleibt ist natürlich ein echtes qualitatives Problem in der Berichterstattung.
Wenn Du das 1% Falsch Positive unrealistisch findest, musst Du übrigens verraten auf welchen Erkenntnissen zur Spezialität Deine gefühlten Gewissheiten gründen?
Falls sie überhaupt auf irgendwas gründen, was ich jetzt eher nicht annehme. Weil mit Zahlen argumentierst Du ja nicht, sondern mit Behauptungen ohne Belege.
Wenn wir uns mal von den wenig belastbaren Aussagen der Präsentatorin dieses Infotainment-Kanals "MaiLab" emanzipieren, letztlich sind die ja nicht wirklich relevant, und uns Quellen zur PCR-Test-Spezifität anschauen, die man wissenschaftlich nennen kann, dann finden wir zur Covid-PCR-Test-Spezifität folgende Aussagen:
Researchers at the Foundation for Innovative New Diagnostics, a nonprofit research center in Geneva, tested five COVID-19 RT-PCR tests and found that all five achieved 100% sensitivity on positive samples, and at least 96% specificity on negative samples in a laboratory setting.
https://theconversation.com/coronavirus-tests-are-pretty-accurate-but-far-from-perfect-13667196% Prozent würden bei der aktuell realen Testaufkommen in Deutschland nicht 7.000 Falsch-Positive bedeuten sondern 28.000 (bzw da wir ja schon bei 900.000 sind von 36.000 möglichen Falsch Positiven pro Woche).
Hier wird sich aufs British Medical Journal wie folgt bezogen.
Die Autoren im BMJ mutmaßen, das der RT-PCR-Test eine Sensitivität von 70 % und eine Spezifität von 95 % aufweist.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/214370/PCR-Tests-auf-SARS-CoV-2-Ergebnisse-richtig-interpretierenUnterm Strich ergibt das das Gesamtbild, dass eine Falsch-Positven-Quote von 1% bei der aktuell niedrigen Prävalenz gering eingeschätzt ist und bestimmt nicht unrealistisch.
Das RKI ist ja außerdem längst ja von der Richtlinie abgerückt, nur Leute mit Symptomen oder anderer "Vortestwahrscheinlichkeiten" zu testen. Es werden besonders viele Reiseerückkehrer getestet, also Menschen mit geringer "Vortestwahrscheinlichkeiten".
Das verringert die Spezifität der Testergebnisse und erhöht die Falsch Positiven Rate. Und ist außerdem der Grund für das Anschwellen der Testaufkommens. Mittlerweile gibst ja schon Engpässe bei einer Kapazität von > 1.000.000 Tests pro Woche.
Wieviel Falsch-Positive es tatsächlich gibt wirklich sind hängt natürlich von den tatsächlich verwendeten Testkits in den >100 Laboren ab, der ordnungsgemäßen Testdurchführungen, und noch von den bekannten Parametern Prävalenz, Vortestwahrscheinlichkeit.
Hier kann man es berechnen wie die Faktoren ineinander greifen:
Corona-Testvalidität-Rechner:
https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1808kuno7 schrieb:Klar, sie unterschlägt es, zeigt aber gleichzeitig im Video ein Dokument, in dem genau das steht. :D
Sie zeigt im Video den Ausschnitt des Dokuments auf dem Werte von 9x 100% und 2x 99% angegeben werden.
Die mit 95% und 96% usw zeigt sie nicht. Damit vermittelt sie einen falschen Eindruck der PCR-Spezifität.
Sie stellt sie grösser dar als sie ist. Das ist manipulativ. Ich vermute das geschieht bewusst.
Dabei ist das FIND-Dokument schon selbst tendenziös, es gibt die Testqualität unter idealen Durchführungs-Bedingungen, nicht die von Real-Life.