Detok schrieb: Es gibt auch keinen Sinn mehr jeden Tag solche Panikmeldungen zu lesen. Was gibts den wirklich neues seit Mai? Nicht wirklich viel.
Das ist der Versuch, die Menschen sensibilisiert zu halten. Niemand weiß, ob es eine, zehn oder dreißig Wellen geben wird.
bgeoweh schrieb:Dumm Zeug. Die Leute kommen einfach nicht mehr mit berechtigten Autoritäten klar. Die sind so vollgestopft mit "Der einsame Rebell und Underdog hat wieder Erwarten Recht"-Geschichten, "Jede Meinung ist gleich viel wert"-Erziehung und "Nun Malte, dann müssen wird das eben ausdiskutieren"-Haltung dass sie mit einem "Ich habe das gelernt. Tu das nicht. Das wird wehtun und du wirst sterben" nicht mehr klarkommen. Intellektuell nicht mehr in der Lage, das wirklich zu erfassen. Geht nicht mehr.
Die Leute sind an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Die verbringen ihre Zeit nicht mehr im heimischen Garten oder auf dem Balkon - bei manchen Leuten muss sehr viel Lametta sein. Mehrfach die Woche auswärts essen, Spaßbad, Wochenendtrip. Das braucht man einerseits, um die Freizeitindustrie am Laufen zu halten, andererseits sind es eben wieder eine Menge Kontakte. Verbietet man es den Leuten, werden sie pissig. Fragt man, ob der Flug nach Mallorca nun wirklich sein musste, dann fühlen sie sich gegängelt. Selbstrestriktion fällt vielen Leuten echt schwer.
Smas schrieb:Ich möchte aber hinzufügen, dass die Ärzte nun viel mehr über die Behandlung von Covid-19 wissen, als noch im Frühjahr- auf diesen Zeitraum bezieht sich der Inhalt des Artikels, dennoch liegen leider noch immer die Hälfte der Intensivpatienten invasiv beatmet in den Krankenhäusern (aus deinem Artikel):
Ja, aber das Problem ist, dass es außer Beatmung noch immer keine Behandlungsmöglichkeit gibt, die in schweren Verläufen ein Ableben des Patienten verhindert.
Smas schrieb:Die Bundesregierung hat zugelassen, dass Reisen just for fun erwünscht sind - genau das, was zur Pandemie erst geführt hat!
Das Problem an der Demokratie ist, dass du darauf hoffen musst, dass zumindest ein Teil der Leute den eigenen Verstand einsetzt ... Die Welt ist auch zu global, um wirklich alle Reiseaktivitäten dauerhaft zu unterbinden. Fängt mit den Grenzgängern an, die auf ihren Arbeitsplatz angewiesen sind, mit Paaren, die in verschiedenen Ländern wohnen, mit Familienmitgliedern im Ausland, Import und Export ... das alles zu unterbinden und zu kontrollieren - und über einen langen Zeitraum - ist unmöglich.
Smas schrieb: Klar, am Flughafen wird getestet. Okay, was ist mit den Zügen? Den Autos? Den Bussen? Radlern?
Du wirst keine 100% Sicherheit erzielen können - was mit den falsch negativen Tests? Was mit der Person, die neben dir saß und du dich eine Woche später gar nicht mehr erinnerst ...
Anaximander schrieb: Überhaupt liegt es selbst in diesen Fällen in den seltensten Fällen am Land, sondern am individuellen Verhalten, das würde sich also auch bei einem innerdeutschen Urlaub nicht ändern.
Genau. Du bist beim Bergwandern in Malle vermutlich nicht so gefärdert wie z.B. heute an unserem Baggersee, wo sich bei fast 40C wohl ziemlich gruselige Szenen abgespielt haben.
Frau.N.Zimmer schrieb:Wie viele Radler werden das denn sein, die aus Risikoländern einreisen? Nimm doch noch Wanderer dazu.
Zudem scheint es ja so zu sein, dass die Übertragung an der frischen Luft weitgehend unterbunden ist.
Smas schrieb:Wir hatten seit dem das Zuckerfest, Corona-Demos, die Bootsdemo, die Spielplätze, Parks und öffentlich Plätze wurden geöffnet, BLM-Demos fanden statt, die Aufhebung der Zutrittsbegrenzung in Geschäften kam, Restaurant- und Fitnessstudioöffnungen gab es, das Homeoffice wurde weitgehend rückgängig gemacht, Schul- und Kita-Öffnungen gab es, Mannschaftssport wurde wieder erlaubt, die Ausbrüche in Hochhäusern, Schlachtereien und bei den Erntehelfern hatten keine größere Ausbreitung zur Folge.
Mir macht Sorgen, dass viele dieser Aktivitäten draußen waren - vermutlich ist das Virus einfach nicht gut hitzebeständig ... das werden wir im Herbst sehen, wenn es wieder kälter wird.
Pallas schrieb:Es ist ja nicht schlimm, wenn man den Urlaub mal zu Hause verbringt.
Für viele Leute nicht ... für andere schon. Wir bleiben dieses Jahr daheim ... allerdings muss ich zugeben, dass ich schon etwas sehnsüchtig an den Urlaub letztes Jahr zurückdenke ... Also aus Vernunftgründen weiß ich, dass es das Sinnvollste ist. Dooferweise wohnen wir im Schwarzwald, d.h. alle lokalen Attraktionen sind derzeit von Einheimischen und Touristen gleichermaßen überrannt ... daher bleiben auch nicht viele Handlungsalternativen (außer Wandern auf verschlungenen Insiderpfaden).
Rotmilan schrieb: Der ÖPNV verliert zunehmend Fahrgäste und damit auch Einnahmen, da viele Leute sich nicht mehr dem Infektionsrisiko im ÖPNV aussetzen wollen und das Maskentragen leider nur unzureichend kontrolliert wird.
Ich habe seit März tapfer für drei Kinder die ÖPNV Fahrkarte weiterbezahlt, aber bin ehrlich erleichtert, dass alle aufs Fahrrad umgestiegen sind, da es wohl gruselig ist, wie voll manche Busse sind, wie wenig Leute Maske tragen und wie egal es den Betreibern ist.
martenot schrieb: Es gibt durchaus Meinungen, die am liebsten jegliche Reisetätigkeiten (wieder) untersagen würden, auch innerhalb Deutschlands. Habe erst heute morgen in einem Kommentarbereich einen Beitrag gelesen, wo jemand sich sogar über innerdeutsche Reisende echauffiert hatte. Nach dem Motto "Ausschließlich Balkonien ist angesagt."
Auch auf Balkonien kannst du dich anstecken - ich denke, ein verantwortungsvoller Umgang mit der Situation ist gefragt - leider haben Leute im Urlaub oft ein Preis-Leistungsverhältnis im Kopf, das sie erreichen wollen und dabei unvernünftig werden.
abberline schrieb: So geht es mir auch, aber durch die Partytouristen könnte es im Herbst wieder Einschränkungen geben, es würde mich nicht wundern.
Ich arbeite an einer Brennpunktschule mit hohem Migrantenanteil - die Schüler sind zum großen Teil den ganzen Sommer bei Verwandten im Ausland und mir graut echt, was sie erzählt haben, wo es so hingeht und wann sie wieder zurückkommen (oft kurz vor knapp).
Anaximander schrieb:Es ist schon erstaunlich: es gibt eine Meldung darüber, dass Personen, die eine Familienfeier begehen, dabei andere anstecken - aber schuld sind die Reiserückkehrer, nicht die Familienfeiern.
DIe Superspreadertheorie scheint sich ja auch zu bestätigen - und ob der im Flugzeug, auf der Familienfeier oder auf dem Kreuzfahrtschriff saß, ist letztendlich auch egal.
kleinundgrün schrieb:Vor 1000 Jahren waren die Rahmenbedingungen andere. Da kam das Virus und die Information darüber mit den Menschen. Heute kann man beides ganz hervorragend trennen.
Und die meisten Menschen waren nicht so mobil. Und später: sechs Wochen Seefahrt waren auch eine gute Quarantäne.
john-erik schrieb: Was haltet ihr eigentlich von der offensichtlichen Störungsanfälligkeit der Corona App?
Du musst sie halt einmal am Tag öffnen. Sie läuft ... aber ganz überzeugt bin ich nicht. Liegt aber z.T. auch an mir selbst - ich ziehe das Handy oft aus der Hosentasche und lege es irgendwo ab - so hat es ganz andere Begegnungen als ich. Unsere Nachbarn haben die App auch -bei uns grenzt Wohnzimmer an Wohnzimmer -vermutlich werden da Daten ausgetauscht, ohne dass wir uns begegnen (ist wohl in vielen Mehrfamilienhäusern auch so).