Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Anaximander
Die 200 personen sind die folge des einen feierers. Sind quasi die familien/kontaktpersonen von ihm und die 10, die er angesteckt hat. Ob er von einer reise zurückkam oder aber sich selbst bei einem reisenden/ reiserückkehrer angesteckt hat, weiß ich gerade nicht. Kann dir nichtinmal sagen, ob das überhaupt erwähnung fand :ask:

@gastric

Wenn es keine Erwähnung, kann man davon ausgehen, dass es kein Reiserückkehrer ist, da Journalisten heutzutage auch gerne mit den Fingern zeigen.

Überhaupt hat Wieler auf der PK vom Dienstag klar gemacht, dass Reiserückkehrer kein Problem darstellen.

@Anaximander
Man kann von gar nichts ausgehen, wenn ich sage, ich weiß es gerade nicht. Das ganze geht seit ende letzter woche. Kann sein, dass es in einem von mir überfolgenem artikel stand, kann aber auch sein, dass es nicht erwähnt wurde oder aber in einem artikel stand, welchen ich gar nicht erst gelesen habe.

Anaximander schrieb:Überhaupt hat Wieler auf der PK vom Dienstag klar gemacht, dass Reiserückkehrer kein Problem darstellen.

Kein problem kann man nicht sagen. Gerade die türkei ist beliebtes reiseziel sowohl bei deutschen urlaubern, als auch bei deutsch-türken mit familien in der türkei und dortmund hat nur an einem tag 18 positive tests bei reiserückkehrern, einige davon aus der türkei kommend. Dank frühen testungen bei ankunft ist das für weitere kontaktpersonen hoffentlich weniger dramatisch, sofern sich alle an die quarantäne halten.

Man kann es sich auch schön reden oder mit OP-Luft argumentieren. Dass Experten das mit dem Reisen kritisch sehen, dass es Studien und Erkenntnisse dazu gibt - egal. Was nicht passt, wird passend gemacht...

Demnach warnte Berger seine Kollegen, dass die türkische Botschaft in diesem Jahr bis zu eine Million Reisen zwischen Deutschland und der Türkei erwarte. Und das, obwohl es eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wegen Corona (rund 1000 Neu-Infektionen pro Tag, insgesamt rund 229.000 Fälle) gebe – die Türkei ist Corona-Risikogebiet! (...)

Zuletzt hatte das Auswärtige Amt erklärt, von Reisen in bestimmte Regionen Spaniens abzuraten. Darunter: Barcelona! Zudem warnt das Ministerium wegen hoher Infektionszahlen vor Reisen nach Luxemburg.

https://www.bz-berlin.de/deutschland/corona-reiserueckkehrer-bundesregierung-besorgt-ueber-tuerkische-grossfamilien

Miguel Berger ist Staatssekretär im Auswärtigen Amt.

Es ist Sommer - und für ist das traditionell die Zeit, den Jahresurlaub zu machen. Durch die aktuell geltenden Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen sind auch wieder Reisen in eine Vielzahl von Ländern möglich. Aber genau das bereitet jetzt auch der Politik Sorge. Denn so könnte sich das Virus nun im Ernstfall wieder unbemerkt rasant ausbreiten.

Um dem entgegenzusteuern, hat Bundesgesundheitsminister Spahn angekündigt, dass sich Rückkehrer aus Coronavirus-Risikogebieten künftig einem Pflichttest unterziehen müssen. Diese Schutzmaßnahme soll bereits in der ersten Augustwoche umgesetzt werden. Die Tests sollen für die Reisenden kostenfrei sein und von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die Risikogebiete werden vom Robert-Koch-Institut benannt. Die entsprechende Verordnung wird voraussichtlich in der nächsten Woche in Kraft treten.

https://www.mdr.de/nachrichten/ratgeber/neu-ab-august-das-aendert-sich-corona-risikogebiete-ausbildung-bafoeg-ueberbrueckungskredit-100.html (Archiv-Version vom 30.07.2020)

Das macht für mich schon Sinn (oder ist das nun schon "VT"?) und fand die Reisefreigaben auch zu früh und undurchdacht. "Besser Vorsicht als Nachsicht" - gilt doch derzeit für uns? Ach nee... "nicht hinterfragen" war ja die Devise.

Es ist schon erstaunlich: es gibt eine Meldung darüber, dass Personen, die eine Familienfeier begehen, dabei andere anstecken - aber schuld sind die Reiserückkehrer, nicht die Familienfeiern.

Ebenso wie dass es bereits Pflichtquarantäne für Türkeibesucher gibt (dürfen Türken nicht ihre Angehörigen besuchen, will man also Reisen in die Türkei verbieten?) oder eben die Pflichtests, und trotzdem darüber gejammert wird, obwohl es keinen einzigen Nachweis eine weiteren Übertragung gibt.

https://www.dw.com/de/corona-tests-f%C3%BCr-reisende-aus-risikogebiet-luxemburg/a-54350949

Hm, ich fahr da ab und an mit dem Fahrrad hin, weil in Schengen öfter mal ein netter Flohmarkt ist.
Aber was hilft das, wenn es für Pendler nicht gilt? So zur Größenordnung, knapp 50% der Arbeitnehmer in Lux sind Pendler aus Deutschland, Belgien und Frankreich... plus jede Menge Portugiesen, die garantiert im Sommer zum Teil nach Hause fliegen.

Anaximander schrieb:Es ist schon erstaunlich: es gibt eine Meldung darüber, dass Personen, die eine Familienfeier begehen, dabei andere anstecken - aber schuld sind die Reiserückkehrer, nicht die Familienfeiern.

Zumindest ich beziehe mich mit keinem Wort auf diese Meldung und habe sowas auch nicht behauptet.
Bitte nochmal zurückblättern oder direkt zitieren, wen Du da meinst.

Anaximander schrieb:Es ist schon erstaunlich: es gibt eine Meldung darüber, dass Personen, die eine Familienfeier begehen, dabei andere anstecken - aber schuld sind die Reiserückkehrer, nicht die Familienfeiern.

Erstaunlicher ist eher, was du liest, denn das habe ich nicht behauptet. Die schuld habe ich niemandem gegeben, das macht ja nichteinmal unsere lieblingsregierung.

Anaximander schrieb:und trotzdem darüber gejammert wird

Niemand jammert. Lies mal bitte, worauf ich mich bezog.. auf einschränkungen im herbst dank partytouristen, die wir hier gar nicht brauchen, da das ganze hier keine touristen benötigt und ich bei weiteren feiern und entstehenden infektionen auch mit erneuten einschränkungen in diesem bereich rechne. Die erweiterte quarantäne bzw der notwendige 2. negative test soll eher falsch negative tests bei reiserückkehrern abfedern. Das sind aber eben bereits brandaktuelle maßnahmen, die richtung "touristen" gehen... auch ganz ohne party. Oder anders ausgedrückt: "Wir" haben schon vor herbst wieder einschränkungen, wenn es so weiter läuft.

Sind wir mal ehrlich: jeder einzelne Erwachsene, der sich bei einer großen Familienfeier anstecki, ist selbst daran schuld. Er hat die Hygieneregeln nicht beachtet. Eigentlich sollten da Geldstrafen fällig werden.

Smas schrieb:Derzeit sind laut dem Divi-Intensiv-Register noch 258 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon wird knapp die Hälfte beatmet (Stand: 28. Juli).

Smas schrieb:Für die Betroffenen und Angehörigen furchtbar und auch mich macht das betroffen, ich habe echt Angst vor so was.

was meinst du genau, Angst dich anzustecken oder beatmet zu werden, wenn du im Krankenhaus bist?
Falls Letzteres, das hatte ich auch schon oft gelesen, dass das Beatmen (unter Druck) gefährlich ist für die Lunge.
Da weiß man dann am Ende vielleicht gar nicht, ist jemand an Corona gestorben oder an der Beatmung?
Und da ich Ärzten nicht immer 100 % traue, alles richtig zu machen (sind ja auch nur fehlbare Menschen), hätte auch ich Angst, dass mir vielleicht zu frühzeitig ein Beatmungsgerät aufgedrückt werden könnte, wo es evtl. erst mal auch eine Atmenmaske getan hätte.
Will froh sein, wenn ich nie in solch eine Situation komme, wo ich dann jemanden ausgeliefert bin.

Optimist schrieb:Falls Letzteres, das hatte ich auch schon oft gelesen, dass das Beatmen (unter Druck) gefährlich ist für die Lunge.
Da weiß man dann am Ende vielleicht gar nicht, ist jemand an Corona gestorben oder an der Beatmung?
Und da ich Ärzten nicht immer 100 % traue, alles richtig zu machen (sind ja auch nur fehlbare Menschen), hätte auch ich Angst, dass mir vielleicht zu frühzeitig ein Beatmungsgerät aufgedrückt werden könnte, wo es evtl. erst mal auch eine Atmenmaske getan hätte.

Befass dich doch mal wenigstens mit den Grundlagen. Beatmung ungleich Intubation, da fängt es doch schon an. Und wenn's am Druck liegt, ist es wieder wurscht, ob du mit Maske oder Schlauch beatmet würdest. Es geht da um ähnliche Probleme, aber nicht um das Gleiche.

gastric schrieb:Letzlich wurde diese entscheidung getroffen, weil die zahlen wieder steigen. Aktuell sind 200 personen in quarantäne, weil ein infizierter auf mehreren feiern war und allein schon 10 weitere personen angesteckt hat, die selbst auch fröhlich weiter andere infiziert haben. Aber auch, weil rückkehrer ositiv getestet wurden und werden.

Diesen Zusammenhang (verschärfte Maßnahmen und Reiserückkehrer) hast Du oben, völlig ohne jeden Beleg, hergestellt.

Von Reisen in Länder mit ähnlichem Infektionsgeschehen geht keine Gefahr aus, zumindest habe ich dazu keine Belege gesehen. Im Gegenteil.

Familienfeiern oder andere Parties können natürlich dazu beitragen, egal wo diese stattfinden. Das spricht nunmal nicht dafür, ausgerechnet die Reisen zu verbieten.

@sooma

Die erste Aussage bezog sich auf @gastric

bgeoweh schrieb:Beatmung ungleich Intubation, da fängt es doch schon an. Und wenn's am Druck liegt, ist es wieder wurscht, ob du mit Maske oder Schlauch beatmet würdest.

okay, hast recht, hatte es zu ungenau ausgedrückt.
Mir gehts speziell um den Druck - mit wieviel Druck usw. wird es gemacht - egal welche Beatmungsart.
Aber wenn es eine Maske ist (wo dann vielleicht ein Mensch den Druck mit seiner Handkraft erzeugt), denke ich mal, kann gar nicht so sehr viel Druck erzeugt werden wie mit einer Maschine.

Lange Rede kurzer Sinn, mir gehts um den Druck, mit dem die Luft reingepresst wird, was für die Lunge gefährlich sein könnte.
Und eben immer noch darum, ob Ärzte dann wirklich immer mit dem mildesten Mittel kommen anstatt mit "Kanonen auf Spatzen zu schießen"? (beim Thema Antibiotika habe ich das zumindest schon oft erlebt ... ohne vorherige Untersuchung ob Erreger im Spiel sind, Antibiotikagaben, mal vorbeugend...)

Optimist schrieb:was meinst du genau, Angst dich anzustecken oder beatmet zu werden, wenn du im Krankenhaus bist?

Sowohl als auch, allerdings ist letzteres von besonderer Bedeutung, wenn es invasiv geschieht. Grundsätzlich habe ich keine Lust, krank zu sein und schon gar nicht, mich mit Sars-CoV-2 zu infizieren.

Zu Beginn der Pandemie ging man noch davon aus, dass invasive Beatmung auch da angezeigt wäre, wo man heute davon absieht, eben auch, weil die Prognose nach invasiver Beatmung wieder auf die Beine zu kommen, grundsätzlich nicht zufriedenstellend ausfällt, aber nicht nur.

Smas schrieb:Zu Beginn der Pandemie ging man noch davon aus, dass invasive Beatmung auch da angezeigt wäre, wo man heute davon absieht, eben auch, weil die Prognose nach invasiver Beatmung wieder auf die Beine zu kommen, grundsätzlich nicht zufriedenstellend ausfällt,

aha, wenn ich dich also richtig verstehe, wendet man das derzeit dann doch sehr bedacht an?
Da bin ich ein bisschen beruhigter.

Optimist schrieb:Aber wenn es eine Maske ist (wo dann vielleicht ein Mensch den Druck mit seiner Handkraft erzeugt), denke ich mal, kann gar nicht so sehr viel Druck erzeugt werden wie mit einer Maschine.

Das denkst du völlig ohne Datenbasis :D Im Gegenteil kann eine Maschine viel genauer eingestellt werden, als es ein Mensch je könnte. Außerdem ist es in einer Krankenhausumgebung gar nicht machbar, dass eine Person die dauerhaft beatmet werden muss per Beutel beatmet wird, das wäre allein vom Personaleinsatz her dumm. Beutelbeatmung macht man nur kurzfristig z.B. im RTW oder auf Station bis man den Patienten an ein Gerät bekommt.

Optimist schrieb:Lange Rede kurzer Sinn, mir gehts um den Druck, mit dem die Luft reingepresst wird, was für die Lunge gefährlich sein könnte.
Und eben immer noch darum, ob Ärzte dann wirklich immer mit dem mildesten Mittel kommen anstatt mit "Kanonen auf Spatzen zu schießen"? (beim Thema Antibiotika habe ich das zumindest schon oft erlebt ... ohne vorherige Untersuchung ob Erreger im Spiel sind, Antibiotikagaben, mal vorbeugend...)

Mit Druck wird dann beatmet, wenn der Patient selbst nicht mehr atmen kann, das hängt aber davon ab, was sein Problem ist. Unabhängig davon muss der Patient spätestens dann ans Gerät, wenn ich seine Gasmischung kontrolliert von der Umgebungsluft abweichend zusammensetzen will (i.d.R. mehr Sauerstoff geben als in der Normalluft) - das ist wiederum notwendig, wenn so viel seiner Lunge zerstört oder stillgelegt ist, dass der Normalsauerstoffgehalt nicht ausreicht, um noch genug Sauerstoff in sein Blut zu bekommen. Eben z.B. bei einer großflächigen Lungenentzündung. Da hast du dann die Wahl zwischen Gerät (und möglichen Folgeschäden) oder langsamem Wegersticken in den Hirn- und Organschaden. Selbstverständlich kommt daher der Patient ans Gerät, wenn es sich abzeichnet dass es soweit kommen wird oder kommen könnte.

@Anaximander
Die schärfere regelung bei reiserückkehrern aus risikogebieten dürfte btw eher auf dem fall des arztes fussen, der aufgrund eines sterbefalles in den kosovo reiste. Sein erster test war negativ, obwohl seine beiden kinder bereits positiv getestet wurden. Erst der zweite test brachte ein positives ergebnis. Wenig später wurde eine weitere person aus dem familiären umfeld positiv getestet. 19 kontaktpersonen des arztes wurden ermittelt, ob davon der ein oder andere positiv gemeldet wurde, steht unter garantie in späteren meldungen, aber zu faul zum suchen.
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Corona-Arzt-am-Helios-Klinikum-positiv-getestet,coronavirus2704.html

Daher wohl eher bei reiserückkehrern aus risikogebieten hier die vorschrift 2 negative tests.

Anaximander schrieb:Diesen Zusammenhang (verschärfte Maßnahmen und Reiserückkehrer) hast Du oben, völlig ohne jeden Beleg, hergestellt.

Nein ich schrieb von verschärften maßnahmen aufgrund von steigenden zahlen sowohl bei feiern, als auch bei reiserückkehrern. Nochmals, es ging mir um partytourismus und daher beziehe ich mich sowohl auf touristen als auch auf partys und die erste strengere maßnahme in diesem bereich greift in meinem bundesland seit heute. Ich habe in keiner silbe gesagt, dass die 200 in quarantäne befindlichen personen aufgrund eines reiserückkehrers zustande kamen....

@bgeoweh
Beitrag von bgeoweh (Seite 688)
Danke für deine Erklärung.

bgeoweh schrieb:Da hast du dann die Wahl zwischen Gerät (und möglichen Folgeschäden) oder langsamem Wegersticken in den Hirn- und Organschaden

also ab einem bestimmten Zeitpunkt Wahl zwischen "Pest und Cholera" ;)

Naja, wie schon Brechbrocken schrieb:

Smas schrieb:Zu Beginn der Pandemie ging man noch davon aus, dass invasive Beatmung auch da angezeigt wäre, wo man heute davon absieht, eben auch, weil die Prognose nach invasiver Beatmung wieder auf die Beine zu kommen, grundsätzlich nicht zufriedenstellend ausfällt,

das beruhigt mich ein bisschen :)

Optimist schrieb:also ab einem bestimmten Zeitpunkt Wahl zwischen "Pest und Cholera" ;)

Ja, auf der Intensivstation landet man normalerweise nicht weil der Arzt gerade Langeweile hat.

Nochmal zur Beatmung:

Es gibt ganz unterschiedliche Szenarien: z.B. Atmenlähmung als Nebenwirkung von Schmerzmitteln (da brauchst du viel Druck), Umgehung einer Obstruktion (zugeschwollene Luftröhre) mittel Intubation (braucht ein bisschen Druck), veränderte Gasmischung wegen diffus verminderter Lungenfunktion (gar kein Druck).

gastric schrieb:Kann dir nichtinmal sagen, ob das überhaupt erwähnung fand :ask:

Das wurde in den Pressemitteilungen nicht erwähnt. Auch keine Lokalzeitung berichtet über Derartiges.