juanita schrieb:Weiß man noch nicht ob es die geben wird, wie es mit den Nebenwirkungen und der Impfbereitschaft aussieht.
Die Impfbereitschaft spielt doch eigentlich keine Rolle, insofern als es dann tatsächlich eigenes Risiko ist, sich nicht zu impfen.
juanita schrieb:Bis Herbst sind es noch 3 Monate. Der Sommer hat erst angefangen.
Bei niedrigen Fallzahlen und wärmerem Wetter hätte ich weitgehend gelockert, bei Clustern regional reagiert, im Herbst o. wenn es kälter wird und sich Fälle mehren evtl wieder strengere Regeln angeordnet.
Dass Maßnahmen nicht sofort wirken ist mir klar.
Ich halte es aber eben auch für nötig dass sich Psychen und Finanzen wieder erholen könnten.
Auch wenn dadurch das Infektionsgeschehen vllt etwas ansteigen würde, dem man ja regional begegnen könnte.
Nun sind zur Zeit gerade solche Länder von einer 2. Welle betroffen (etwa Israel, Iran, mehrere südl. Staaten der USA), die ebenfalls in der nördlichen Hemisphäre sind und wo es nicht gerade kühl im Sommer ist. Das spricht nicht dafür, dass der Sommer allein ein großer Faktor ist.
Und natürlich ist es für die Wirtschaft weit schädlicher, wenn es weitere lockdowns gibt, auch wenn diese nur auf Landkreise oder Bundesländer beschränkt bleiben sollten.
Überhaupt gibt es diese Abwägung gesundheitliche vs. wirtschaftliche Risiken nicht, denn bereits an der spanischen Grippe hat sich gezeigt, dass Städite, die zeitweilig stark heruntergefahren haben, sich langfristig weit besser entwickelt haben, als die, die wenig reagiert haben.
juanita schrieb:Ich denke es geht dabei um globale Zusammenhänge.
Und was soll der Zusammenhang mit Deutschland und der EU sein, wenn von hier keine Nahrungslieferketten in den Südsudan bestehen? Der Lockdown nirgendwo in Europa also keine Auswirkung haben kann?
juanita schrieb:Was Schweden angeht so denke ich dass noch keiner weiß ob der Weg nun eher falsch oder eher richtig war und ist.
Weiß nicht mehr ganz genau ob es Streek war der äußerte dass man da noch abwarten muss, denn im Fall von zweiter Welle(n) könnte dieses Land etwa uns ggü im Vorteil sein da die Immunität höher ausfällt.
Man kann bereits jetzt sagen, dass die Wirtschaft in Schweden ungünstiger betroffen ist. Das wird sich noch verstärken, da Schweden als Reiseland ausfällt. Und auch das von Dir erfundene Zitat ist falsch, denn selbst in Stockholm hatten erst 7% Antikörper, ob sich also jemals eine bleibende Immunität entwickelt, ist völlig unklar.
Andante schrieb:Mal ernsthaft: Der Erreger der sog. Spanischen Grippe 2018 hat verheerende Spuren weltweit hinterlassen, ist aber kein Dauergast bis heute. Es gab im Verlauf der Menschheit Pest- und Pockenepidemien mit sehr vielen Toten, Pest und Pocken waren aber kein Dauergast. Die Menschheit hat überlebt und sich rapide vermehrt bis an die Grenze des Überlebens des Planeten Erde auf Kosten sehr vieler anderer pflanzlicher und tierischer Bewohner.
Du meinst 1918?
Pestwellen haben oft einige Jahrhunderte gedauert. In dem Fall von Covid-19 würde sich Herdenimmunität natürlich viel schneller entwickeln. Allerdings würde das einige hundert tausend Tote allein in Deutschland fordern. Vor allem aber wäre es katastrophal für die Wirtschaft.
Andante schrieb:Wir heute haben den Anspruch, jede Krankheit besiegen zu wollen, von Krebs bis Alzheimer, von Herzinfarkt bis Leberversagen über MS bis ALS. Unsterblich werden wir alle trotzdem nicht, und nicht jedes neu aufgekommene Bakterium oder Virus ist (sofort) zu besiegen. Es ist halt die Frage, welchen Preis wir als Gesellschaft für einen Sieg über eine bestimmte Krankheit zu zahlen bereit sind, sprich kompletter Lockdown, halber, befristeter, steigende Arbeitslosenzahlen, kultureller Niedergang, verzögerte Behandlung vieler anderer Krankheiten etc.
Du stellst einen Gegensatz her, den es nicht gibt. Denn die Arbeitslosenzahlen steigen nicht, weil man im Supermarkt eine Maske trägt, sondern weil die globalen Lieferketten zusammenbrechen (da können wir nichts machen, da es Drittänder sind) und der Konsum am Boden ist. Das wäre noch schlimmer, je höher die Gefahr ist, sich beim Geldausgeben (z.B. in einem Restaurant) zu infizieren. Das gleiche gilt für Behandlungen, je mehr die Krankenhäuser überlastet sind und voll von Infizierten, desto geringer die Bereitschaft und Möglichkeit, dorthin zu gehen.
Andante schrieb:Hätten die Menschen 2018 beim Wüten der Spanischen Grippe die Wahl gehabt zwischen Weiter so und ganzem, halbem oder gar nicht Lockdown, Absage von nicht lebensnotwendigen OPs, steigender Arbeitslosigkeit, keinem Kino, keinem Theater, keiner Live-Musik in Theater oder Klubs, keinem Museum, was hätten sie gewählt?
Die Spanische Grippe zeigt, dass die Städte in den USA, die einen lockdown hatten, sich wirtschaftlich besser entwickelt haben.