Anaximander schrieb:Nein, denn aus der "Studie" (kein preprint o.Ä., also nichts was begutachtet oder sonst wahrgenommen werden würde) geht nicht hervor, dass das Virus von selbst wieder verschwindet. Das wird dort auch überhaupt nicht behauptet. Es wird bleiben und die Kurve kann auch wieder stark ansteigen, wenn die bisherigen Maßnahmen komplett wegfallen.
Es gibt mittlerweile tausende Studien.
Das Virus "verschwindet" höchstwahrscheinlich in der Art dass es keine Übersterblichkeit auslöst.
Und das sollte Maßstab dafür sein den wohl größten wirtschaftlichen Einbruch unseres Landes seit sehr langer Zeit (dem II.WK?) zu beenden indem zur Normalität zurückgekehrt wird.
Dort wo Leute Covid-19-Infektionen in größerem Umfang haben sollte regional reagiert werden.
(Dresden hat ü eine halbe Mio EW und seit ü 7 Tagen genau 0 Neuinfektionen. Kein Grund daher für weiterhin strenge Maßnahmen die seelisch und ökonomisch massiv schaden.)
kleinundgrün schrieb:Da müssen die Menschen aber auch diese Diskussion wahr nehmen. Wir sehen ja schon hier, dass eine Menge der Informationsangebote gar nicht in Anspruch genommen werden. a sehe ich das größere Problem.
Soweit ich mitbekommen habe gibt es Gesprächsangebote an Entscheidungsträger und Spezialisten, die leider jedoch ausgeschlagen werden.
Ein gutes Bsp fürs Miteinander-Reden war mMn Kretschmers (sä.MP) Radausflug in den Dresdner Großen Garten, wo sich Unzufriedene treffen, um miteinander zu sprechen.
Natürlich ist es unbequem mit Menschen zu reden, ihnen auch zuzuhören, wenn man deren Meinung absolut nicht teilt.
Aber das war auch ´89 so und es sind viele über ihren Schatten gesprungen.
Ich zieh mal vorsichtig den Vergleich zu Kindern, die streng autoritär erzogen werden:
Ein Teil davon zieht sich angstvoll immer weiter in sich zurück, resigniert von Anfang an und zunehmend immer niedergeschlagener; ein anderer Teil entwickelt sich übermäßig aggressiv und wird zum Krawallbolzen.
Angesichts der steigenden Suizidalität, andererseits zunehmender Eskalationen (Stuttgard etc) ist Dialog dringend geboten.
kleinundgrün schrieb:Aber das ist halt dem Grunde nach dieselbe fehlerhafte Logik, die schon mehrfach hier bemängelt wurde.
Die Maßnahmen dürfen sich nicht (nur) an der aktuellen Zahl der Fälle orientieren, sondern vor allem daran, wie das Infektionsgeschehen voraussichtlich unter geänderten Bedingungen weiter geht. Man kann hier nicht zeitnah steuern, sondern nur sehr zeitversetzt
Eine fehlerhafte Logik seh ich darin davon auszugehen dass Sozialprogramme, Konjunkturprogramme etc unerschöpflich sind.
Die niedrigen Fallzahlen könnten dazu genutzt werden mehr Öffnung zuzulassen damit sich Psychen und gebeutelte Unternehmen erholen können und nicht günstige warme Sommermonate in Schockstarre zu verbleiben und zu vertrödeln, denn zweifelsohne steigen mit sinkenden Temperaturen Infektionszahlen wieder an, dann ist Lockern wirklich keine gute Idee, wenn man das Virus wirklich eindämmen will und sofern die Bevölkerung mehrheitlich wünscht maximal einzudämmen.