Coronavirus (Sars-CoV-2)
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Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 13:27Anaximander schrieb:Daher gibt es leider auch keinen Spielraum für "Lockerungen".Na ja, man könnte die Abstandsgebote lockern. Man könnte die Zahlenbeschränkungen beim Einlass lockern. Konzerte sind auch nur mit Einschränkungen möglich. Großveranstaltungen sind meines Wissens noch komplett untersagt.
Da wäre doch überall noch Spielraum für Lockerungen, oder bin ich da auf dem Holzweg?
By the way: Ich will damit nicht sagen, dass jetzt alles sofort komplett aufgehoben werden soll. Aber es gibt in bestimmten Branchen durchaus noch Beschränkungen. Und die Betroffenen stellt das vor erhebliche Probleme, mit denen (allgemein gesprochen) so recht niemand behelligt werden möchte, scheint mir.
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22.06.2020 um 13:36@Lotte49
Man sollte sich da keine Illusionen machen. Wenn als Grundregel die Abstandsgebote fallen, wären wir epidemiologisch wieder am Zustand kurz vor Verhängung des lockdowns, der dann wirtschaftlich äußerst schädigend ist.
Daher wird das weltweit nicht gemacht. Voraussetzung dafür wäre, dass ein Impfstoff verfügbar ist.
Es gibt keine speziellen Verfügungen/Verbote gegen Bildungs- oder Kultureinrichtungen. Im Fall der Schulen sind die Ministerien die Aufsichtsbehörde, daher entscheiden sie direkt.
Man sollte sich da keine Illusionen machen. Wenn als Grundregel die Abstandsgebote fallen, wären wir epidemiologisch wieder am Zustand kurz vor Verhängung des lockdowns, der dann wirtschaftlich äußerst schädigend ist.
Daher wird das weltweit nicht gemacht. Voraussetzung dafür wäre, dass ein Impfstoff verfügbar ist.
Es gibt keine speziellen Verfügungen/Verbote gegen Bildungs- oder Kultureinrichtungen. Im Fall der Schulen sind die Ministerien die Aufsichtsbehörde, daher entscheiden sie direkt.
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22.06.2020 um 14:17bgeoweh schrieb:Wir haben jetzt noch keine 6 Monate halfassed Pseudoquarantäne. Kommt mal drauf klar.Warum sollte darauf jemand klarkommen, wenn sich mehr und mehr zeigt, dass es eben doch "nur" eine schwere Viruserkrankung ist?
Ich meine die Frage ernst und komme bitte nicht mit Krieg ist viel schlimmer um die Ecke, so hat meine Oma auch immer unpassend "argumentiert" kurz bevor sie dement wurde.
Anaximander schrieb:Nein, aber Abstandsregeln und Schulen (und Bildungseinrichtungen) passen schlecht zusammen. Gilt natürlich auch für Tönnies, aber Nahrung ist systemrelevant (ohne Nahrung kann man nicht überleben), daher gab es die Ausnahmen. Leider mit all den Folgen, die man befürchten konnte.Tönnies-Billigfleisch ist systemrelevant für wen genau? Wem würde die Wampe vom Nabel fallen, wenn er mal keine Salami & Nackensteak für'n Furz und ein paar Cent im Supermarkt bekommt?
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22.06.2020 um 14:25@Smas
Pippikacka-Argumente brauchen wir hier auch nicht, und deine scheinsubtilen Beleidigungen werde ich im Wiederholungsfall melden.
Und "Billigfleisch" ist z.B. in der Versorgung von Einrichtungen, die mit niedrigem Kostensatz Vollverpflegung anbieten müssen, relevant. Kitas, Mensen, das Altersheim in das Moralriesen ihre demente Großmutter abgeschoben haben. Krankenhäuser übrigens auch.
Und ganz nebenbei bemerkt: wer glaubt, dass es in den Saisonarbeiter-Unterkünften der großen Gemüsebauern, in den Butzen der Messebauer die die großen Messen bedienen oder auch in den Personalunterkünften der großen Saisonhotels nur einen Deut besser aussieht, lügt sich ebenfalls in die Tasche. Nur kann sich dort grade kein Infektionsgeschehen abspielen, die Hotels sind ja zu und die Messen gecancelled.
Pippikacka-Argumente brauchen wir hier auch nicht, und deine scheinsubtilen Beleidigungen werde ich im Wiederholungsfall melden.
Smas schrieb:Tönnies-Billigfleisch ist systemrelevant für wen genau? Wem würde die Wampe vom Nabel fallen, wenn er mal keine Salami & Nackensteak für'n Furz und ein paar Cent im Supermarkt bekommt?Tönnies bedient 27% der deutschen Schweine-Fleischmarkts. Da ist nicht nur "Billigfleisch" dabei, auch der "gute Metzger vor Ort" kriegt vielerorts seine Rohware aus dem Tönnies-Schlachthaus, weil er schon seit 10 Jahren wegen der Auflagen selbst gar nicht mehr wirtschaftlich schlachten kann. Die Chance steht gut, dass die teure Bio-Sau im gleichen Gebäude vom gleichen Leiharbeiter zerlegt wird wie das verpönte Aldi-Fleisch.
Und "Billigfleisch" ist z.B. in der Versorgung von Einrichtungen, die mit niedrigem Kostensatz Vollverpflegung anbieten müssen, relevant. Kitas, Mensen, das Altersheim in das Moralriesen ihre demente Großmutter abgeschoben haben. Krankenhäuser übrigens auch.
Und ganz nebenbei bemerkt: wer glaubt, dass es in den Saisonarbeiter-Unterkünften der großen Gemüsebauern, in den Butzen der Messebauer die die großen Messen bedienen oder auch in den Personalunterkünften der großen Saisonhotels nur einen Deut besser aussieht, lügt sich ebenfalls in die Tasche. Nur kann sich dort grade kein Infektionsgeschehen abspielen, die Hotels sind ja zu und die Messen gecancelled.
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22.06.2020 um 14:32@Smas
Schon rein rechtlich gesehen, könnte kein Ministerium zwischen "gutem" und "schlechtem" Produzenten von Nahrungsmitteln unterscheiden. Konkrete Missstände haben ja auch eigentlich nichts mit Corona zu tun, sondern hätten längst geklärt werden müssen.
Schon rein rechtlich gesehen, könnte kein Ministerium zwischen "gutem" und "schlechtem" Produzenten von Nahrungsmitteln unterscheiden. Konkrete Missstände haben ja auch eigentlich nichts mit Corona zu tun, sondern hätten längst geklärt werden müssen.
Smas schrieb:Warum sollte darauf jemand klarkommen, wenn sich mehr und mehr zeigt, dass es eben doch "nur" eine schwere Viruserkrankung ist?Die Infektionen gehen zurück wegen des lockdowns und der sich anschließenden Maßnahmen zur sozialen Distanzierung; insofern ein schlechtes Argument, ausgerechnet die Abschaffung diese Maßnahmen zu fordern.
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22.06.2020 um 14:37Anaximander schrieb:Schon rein rechtlich gesehen, könnte kein Ministerium zwischen "gutem" und "schlechtem" Produzenten von Nahrungsmitteln unterscheiden. Konkrete Missstände haben ja auch eigentlich nichts mit Corona zu tun, sondern hätten längst geklärt werden müssen.Die Frage, ob man von heute auf morgen ein Viertel der Schlachkapazität einfach zumachen kann, stellt sich praktisch nicht. Da würde nicht nur das Fleischangebot wegbrechen, das schlägt sich am anderen Ende der Lieferkette genau so existenzbedrohend durch. Da gibt es Lieferverträge mit mehrmonatiger Vorlauffrist, Ausweichkapazitäten um die Schweine irgendwo anders dazwischenzuschieben gibt es nicht, und die Schweinezüchter selbst haben auch nicht unendlich viel Stallplatz um die Tiere "aufzubewahren". Wenn eines noch unethischer ist als "Billigschlachtung", dann ist das das Keulen und Verbrennen oder anderweitig "Schrottverwerten" von einwandfreien Nutztieren bzw. deren Fleisch. Darauf läuft das alles nämlich raus.
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22.06.2020 um 14:46Hier Tönnies als systemrelevant hinstellen, ist schon lächerlich. Wenn Tönnies dicht macht, füllen andere Fleischfabriken die Lücke.
Das hier ist doch mal ein besseres Argument:
Kann man auch anders sehen.
Aber ich bin mal raus, zu sehr weit weg vom Thema
Das hier ist doch mal ein besseres Argument:
bgeoweh schrieb:Wenn eines noch unethischer ist als "Billigschlachtung", dann ist das das Keulen und Verbrennen oder anderweitig "Schrottverwerten" von einwandfreien Nutztieren bzw. deren Fleisch. Darauf läuft das alles nämlich raus.Vegetarier und Veganer werden sich allerdings nicht bedanken, die und sogar manche Fleischesser wollen einfach nicht, dass Fleisch überhaupt unter solchen Umständen "hergestellt" wird, aus unglaublich vielen Gründen, die meiner Meinung nach gewichtiger sind, als Wirtschaftlichkeit und das Recht auf dreimal Schnitzel die Woche für jedermensch.
Kann man auch anders sehen.
Aber ich bin mal raus, zu sehr weit weg vom Thema
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22.06.2020 um 14:51Smas schrieb:Hier Tönnies als systemrelevant hinstellen, ist schon lächerlich. Wenn Tönnies dicht macht, füllen andere Fleischfabriken die Lücke.Ja, mittel- bis langfristig. Aber nicht innerhalb von Wochen oder wenigen Monaten wie jetzt in der aktuellen, akuten Seuchenlage.
Smas schrieb:Vegetarier und Veganer werden sich allerdings nicht bedanken, die und sogar manche Fleischesser wollen einfach nicht, dass Fleisch überhaupt unter solchen Umständen "hergestellt" wird, aus unglaublich vielen Gründen, die meiner Meinung nach gewichtiger sind, als Wirtschaftlichkeit und das Recht auf dreimal Schnitzel die Woche für jedermensch.Das kann man anders sehen, ja. Wer solche Bedingungen nicht unterstützt, hat da ein ganz probates Mittel: kein Fleisch mehr kaufen, oder nur qualitativ hochwertiges Fleisch mit ethischer Verarbeitung und Lieferkette kaufen. Die Angebote gibt es, sie sind gut beworbe, es gibt entsprechende Prüfsiegel und Warenkennzeichen.
Kann man auch anders sehen.
Es gibt auch sehr viele Leute, die nicht müde werden zu betonen, dass sie "ganz selten Fleisch, und dann lieber was Gutes, regionales" essen, allein, die unbestechlichen Verkaufs- und Handelsstatistiken spiegeln dieses Maulheldentum ganz und gar nicht wieder.
Der Mehrheit der Bevölkerung ist es abseits von Lippenbekenntnissen im Wortsinne Wurst.
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22.06.2020 um 14:55@Smas
Als Abschluss eines noch:
Ich finde die Forderung nach "höheren Fleischpreisen" im höchsten Maße heuchlerisch. Aus hohen Preisen folgt nicht automatisch hohe Qualität oder ethische Verarbeitung. Im Extremfall machen die Großschlachter weiter wie bisher und bedanken sich für die gesteigerten Gewinnmargen. Deswegen ist meiner Meinung nach die Forderung nach Mindestpreisen Unsinn.
Wer Mindeststandards in Haltung und Verarbeitung haben will, soll nicht um den heißen Brei herumreden, sondern genau diese Mindeststandards gesetzlich festlegen und einfordern. Dazu gehört dann auch ein sinnvolles, d.h. annähernd flächendeckendes Kontrollwesen, mit unangekündigten Stichprobenkontrollen und Bußgeldern bzw. anderen Konsequenzen, die auch wirklich geeignet sind, diese Mißstände abzustellen.
Da gerät man aber schnell in Bereiche, in denen die Probleme tatsächlich komplex und vielschichtig sind und auch nicht von heute auf morgen mit einem Federstrich gelöst werden können, und in denen mächtige Lobbygruppen die Finger im Spiel haben. Deswegen scheut die Politik sie und beschränkt sich lieber auf plakative, aber am Ende des Tages sinnlose bzw. wenig zielführende Forderungen.
Als Abschluss eines noch:
Ich finde die Forderung nach "höheren Fleischpreisen" im höchsten Maße heuchlerisch. Aus hohen Preisen folgt nicht automatisch hohe Qualität oder ethische Verarbeitung. Im Extremfall machen die Großschlachter weiter wie bisher und bedanken sich für die gesteigerten Gewinnmargen. Deswegen ist meiner Meinung nach die Forderung nach Mindestpreisen Unsinn.
Wer Mindeststandards in Haltung und Verarbeitung haben will, soll nicht um den heißen Brei herumreden, sondern genau diese Mindeststandards gesetzlich festlegen und einfordern. Dazu gehört dann auch ein sinnvolles, d.h. annähernd flächendeckendes Kontrollwesen, mit unangekündigten Stichprobenkontrollen und Bußgeldern bzw. anderen Konsequenzen, die auch wirklich geeignet sind, diese Mißstände abzustellen.
Da gerät man aber schnell in Bereiche, in denen die Probleme tatsächlich komplex und vielschichtig sind und auch nicht von heute auf morgen mit einem Federstrich gelöst werden können, und in denen mächtige Lobbygruppen die Finger im Spiel haben. Deswegen scheut die Politik sie und beschränkt sich lieber auf plakative, aber am Ende des Tages sinnlose bzw. wenig zielführende Forderungen.
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22.06.2020 um 15:12juanita schrieb:Angesichts der steigenden Suizidalität, andererseits zunehmender Eskalationen (Stuttgard etc) ist Dialog dringend geboten.Nur findet da kein Dialog statt. Es ist wie vielfach hier: Die Leute wollen gar nicht diskutieren, sie wollen ihre Meinung kund tun und sind angepisst, wenn diese nicht geteilt wird.
Wie viele der hier angefangenen Diskussionen sind einfach ergebnislos abgebrochen, weil keine inhaltliche Auseinandersetzung erfolgte.
juanita schrieb:Eine fehlerhafte Logik seh ich darin davon auszugehen dass Sozialprogramme, Konjunkturprogramme etc unerschöpflich sind.Ich wüsste nicht, dass irgendjemand davon ausginge.
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22.06.2020 um 15:16Smas schrieb:Warum sollte darauf jemand klarkommen, wenn sich mehr und mehr zeigt, dass es eben doch "nur" eine schwere Viruserkrankung ist?Was meinst Du mit "mehr und mehr zeigt"? Niemand hat je etwas anderes behauptet.
Es ist eine Viruserkrankung, die nicht ungefährlich ist und gegen die es keine Immunität in der Bevölkerung gibt.
Mehr ist es nicht und kein Experte hat je etwas anderes behauptet. Manche begreifen nur nicht, wie schwer.
Aber die fehlende Immunität und die Menge an schweren Verläufen bedeutet eben, dass viele Menschen sterben, wenn sich das Virus weitgehend unkontrolliert ausbreitet.
Jetzt kann man diese Toten akzeptieren oder auch nicht - das ist eine gesellschaftliche Frage.
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22.06.2020 um 15:25Innerhalb einer Woche, nachdem die Maskenpflicht abgeschafft war, sind die Fallzahlen in Bulgarien so dramatisch gestiegen, dass die Regierung die Abschaffung gleich wieder kassiert hat - trotzdem ist die ganze Urlaubssaison gefährdet.
Soviel dazu, dass man beliebig lockern kann, und das Virus da auch mitzieht.
In Shoppingmalls, Geschäfte, Kinos und Theatern müssen ab 23. Juni wieder Schutzmasken getragen werden, wie Gesundheitsminister Kiril Ananiew am Montag nach einem Treffen des Corona-Krisenstabs mit Regierungschef Boiko Borissow erläuterte.https://www.nachrichten.at/panorama/weltspiegel/coronavirus-bulgarien-fuehrt-maskenpflicht-wieder-ein;art17,3268414
Auf Anregung der Regierung in Sofia, die auf eine höhere Disziplin der Menschen gesetzt hatte, war die Maskenpflicht Mitte Juni entfallen.
Soviel dazu, dass man beliebig lockern kann, und das Virus da auch mitzieht.
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22.06.2020 um 16:32Anaximander schrieb:Dies bedeutet, dass wir wieder am Zustand Ende Februar/Anfang März wären, die Kurve also wieder exponentiell steigt.Man kann regional Maßnahmen ergreifen.
Anaximander schrieb:Der Sommer ist da natürlich ein Vorteil, aber auch dieser wird mal zum Winter.Sommer wird nicht zum Winter sondern Jahreszeiten wechseln, das sollte bekannt sein.
Das sollte aber mittlerweile bekannt sein.
Anaximander schrieb:Der harte Einschnitt kam im vollen lockdown, wird sind bereits in der Erholungsphase. Nach allen Wirtschaftsprognosen wäre ein zweiter lockdown, ausgelöst durch ein vorzeitiges Beenden auch der Grundmaßnahmen, der schlimmste Fall für die Wirtschaft.Wirtschaftliche und staatliche Verluste sind trotzdem noch massiv.
Bspw beziehen in Sachsen immer noch 1/3 aller SV-pflichtigen Beschäftigten Kurzarbeitergeld, fast 600.000,
man rechnet mit 1/2 Mio Selbstständiger OHNE Einkommen, ziemlich hohe Zahlen angesichts der nur 2,4 Mio Erwerbsfähigen in Sachsen.
Fast ein Drittel der Bevölkerung welches nun schon seit Monaten kaum oder kein Einkommen hat,
die Kultur liegt am Boden (die Sächsische Dampfschifffahrt ist mittlerweile pleite), die Kaufkraft ist gesunken, die Gastronomie arbeitet erschwert, die Zulieferer betrifft das ebenso wie die Branchen, die arbeitsteilig von vorangegangen genannten abhängig sind.
Und das alles obwohl es hier nur niedrigste Infektionsraten gibt.
Anaximander schrieb:Momentan sieht es leider nicht gut aus, der R Wert ist temporär über 2. Ich persönlich bleibe aber optimistisch.Dass der aktuelle R-Wert stark ansteigt wenn die absoluten Fallzahlen zuvor sehr niedrig waren und ein Cluster wird entdeckt ist ja mal klar.
Man sollte immer auch nicht die Bevölkerungszahl aus den Augen verlieren.
Und wie schon x-mal geschrieben, bei Infektionsgeschehen kann ja regional gegengesteuert werden, eben da wo sich Cluster auftun.
jaska schrieb:Gesprächsangebote von Unzufriedenen an Politiker?Ja.
jaska schrieb:Hast Du etwa Verständnis für die Aktionen in Stuttgart?Mir liegt sozialer und öffentlicher Frieden am Herzen.
Vandalismus und Randaliererei macht mir Angst.
jaska schrieb:Das sind doch zwei völlig verschiedene Welten. Da könnte einzig das Gefühl vermittelt werden, dass die "Krawallbolzen" angehört werden. Ihre Argumente können kein Maßstab sein für politische Entscheidungen, die ja mehr zu berücksichtigen haben als Party-Freiheitswünsche einiger Deppen. Zudem wäre eine vereinzelte Diskussion mit versöhnendem Ergebnis sofort wieder überlagert von all dem Gewäsch, was der Verschwörungsmob im Internet so ablässt. Das Feindbild wird doch überall gepflegt: der Staat, die Politiker, Behörden, Polizei... die wollen alle die eigene Freiheit einschränken und uns zu Marionetten machen und bla bla bla. Glaubst Du wirklich ernsthaft, ein Gespräch mit einem Politiker könnte da für ein Umdenken sorgen?Man muss dem Entstehen von Randaliererei und Ausschreitungen entgegenwirken.
Übrigens verdiene ich normalerweise einen Teil meines Geldes mit "Partydeppen" wie du sie freundlicherweise bezeichnest.
Sind eig ganz normale Leute die unter der Woche fleißig ihrer Arbeit nachgehen.
Ein Feindbild, auch das des "Verschwörungsmob" kann man nur zum Bröckeln bringen wenn man miteinander spricht, aufklärt, Dialoge führt.
john-erik schrieb:Im Kulturbereich ist nichts wie zuvor.Danke!
Ähm, sehen so die Arena-Konzerte der Zukunft aus?
Die Konzert-Branche wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen. In Köln hat man an einem Konzept für eine Rückkehr von Arena-Events getüftelt - trotz finanzieller Risiken. Tenor: Hauptsache, man gerät nicht in Vergessenheit. Auch in anderen Städten tut sich etwas.
Abgetrennte Sitz-Boxen, kontaktloser Einlass, penible Planung der Laufwege: Mit einem neuen Konzept sollen nach der Corona-Pause in Köln erstmals wieder viele Menschen in den Genuss von Live-Konzerten in einer großen Halle kommen.
Die Organisatoren erwarten in der Lanxess-Arena, der größten Veranstaltungshalle Deutschlands, über etwa 100 Shows verteilt rund 80.000 Besucher bis August 2020, wie sie am Donnerstag erklärten. Auch in anderen Konzerthallen wird über Auswege aus der Corona-Krise nachgedacht.
Es gibt wohl in dieser Woche bundesweit mehrere Aktionen Kulturstätten abends rot anzuleuchten als Zeichen dafür dass sie vor dem Aus stehen.
"Flammendes Mahnmal": Die erste "Night of Light"
Bei der ersten "Night of Light" am Montagabend beteiligen sich deutschlandweit über 7000 Firmen und Personen aus der Veranstaltungsbranche, um der Politik ein "flammendes Mahnmal" zu senden, indem sie Veranstaltungsorte rot anleuchten.
bgeoweh schrieb:Der Mehrheit der Bevölkerung ist es abseits von Lippenbekenntnissen im Wortsinne Wurst.Aber diese Mehrheit verringert sich :)
kleinundgrün schrieb:Nur findet da kein Dialog statt. Es ist wie vielfach hier: Die Leute wollen gar nicht diskutieren, sie wollen ihre Meinung kund tun und sind angepisst, wenn diese nicht geteilt wird.Ich denke schon dass man da differenzieren muss, "die Leute" gibt es eher nicht.
Wie viele der hier angefangenen Diskussionen sind einfach ergebnislos abgebrochen, weil keine inhaltliche Auseinandersetzung erfolgte.
Soweit ich mitbekommen habe gibt es im Land Gesprächs- und Dialogangebote, auf die leider nicht eingegangen wird.
Dass hier Diskussionen abgebrochen werden ist mir jetzt nicht so bewusst, kann man aber sicher nicht auf unser Land übertragen, da hat der mMn nötige Dialog größere Relevanz.
kleinundgrün schrieb:Ich wüsste nicht, dass irgendjemand davon ausginge.Wenn ich hin und wieder Äußerungen höre dass (mehr oder weniger) strenge Maßnahmen noch sehr lange andauern müssen, sprach etwa Lauterbach nicht von mehreren Jahren? dann hab ich den Eindruck man glaubt an ein Fass ohne Boden, vermittelt das tw so und einige oder viele Menschen glauben das dann.
kleinundgrün schrieb:Jetzt kann man diese Toten akzeptieren oder auch nicht - das ist eine gesellschaftliche Frage.Ich denke dass vielen nicht bewusst ist dass diese Fragen öfter anstehen, man wird nur meist nicht berührt davon.
Und nicht immer werden diese Fragen zugunsten maximalem Lebensschutzes beantwortet, da sich ja, wie Schäuble auch sagte, Grundrechte gegenseitig bedingen.
Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 17:18juanita schrieb:Man kann regional Maßnahmen ergreifen.Das wird ja zur Zeit auch gemacht. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Pandemie nicht aus dem Ruder gerät.
juanita schrieb:Bspw beziehen in Sachsen immer noch 1/3 aller SV-pflichtigen Beschäftigten Kurzarbeitergeld, fast 600.000,[usw.]Dagegen kann man nichts machen. Es gibt ja keine Verbote mehr gegen einzelne Berufsgruppen und auch die Abstandsgebote werden recht lasch gehandhabt.
Aufgrund der Pandemie sind teils Zulieferketten unterbrochen, teils konsumieren die Leute auch weniger, schon allein aus Angst sich anzustecken.
Wenn die Pandemie erneut ausbricht, werden sich die Zahlen verschlechtern. Das sollte man also vermeiden.
juanita schrieb:Wenn ich hin und wieder Äußerungen höre dass (mehr oder weniger) strenge Maßnahmen noch sehr lange andauern müssen, sprach etwa Lauterbach nicht von mehreren Jahren? dann hab ich den Eindruck man glaubt an ein Fass ohne Boden, vermittelt das tw so und einige oder viele Menschen glauben das dann.Es ist ja nicht so gemeint, dass Zustände wie im April für mehrere Jahre herrschen, sondern eben gewisse Mindestregeln, wie Abstandsbgebot, teilweise (evtl.) auch Maskenpflicht. Der Konsum wird sich trotzdem wieder einpendeln. Für 2021 wird allgemein mit Wachstum gerechnet.
Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 18:00bgeoweh schrieb:Wer Mindeststandards in Haltung und Verarbeitung haben will, soll nicht um den heißen Brei herumreden, sondern genau diese Mindeststandards gesetzlich festlegen und einfordern. Dazu gehört dann auch ein sinnvolles, d.h. annähernd flächendeckendes Kontrollwesen, mit unangekündigten Stichprobenkontrollen und Bußgeldern bzw. anderen Konsequenzen, die auch wirklich geeignet sind, diese Mißstände abzustellen.Sehe ich genauso.
Wenn irgendwo ein Missstand ist, ist es zwar gut, wenn es auch Alternativen gibt, das beseitigt aber nicht den Missstand.
Das geht am Ende nur über den Staat - genau für so etwas ist er da (ansonsten bräuchten wir ja keinen😋).
Ich bin auch Vegetarier aber beseitigt das die Missstände?
Nein - die interessiert es nicht die Bohne.
Der Verbraucher sollte etwas ändern, ist meiner Meinung nach eine zahnlose Forderung.
Ich hätte auch gerne, dass sich die Menschen nächstes Jahr alle lieb haben und anständig verhalten und nebenbei noch jeden Monat eine kostenlose Kiste Bier.😇
Wer auf so etwas wartet, wird 3500 immer noch warten.
Man kann offenbar schon froh sein, wenn sich der politische Wille bis dahin mal durch gesetzt hat.
bgeoweh schrieb:Die Chance steht gut, dass die teure Bio-Sau im gleichen Gebäude vom gleichen Leiharbeiter zerlegt wird wie das verpönte Aldi-Fleisch.Genau so läuft datt ab.
Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 18:58Yooo schrieb:Genau so läuft datt ab.Ich erinnere nur mal an den letzten großen Fleischskandal, mit dutzenden Schwerkranken und sogar einigen Toten, bei Wilke. Kommt einem vor wie aus einem anderen Jahrtausend, war aber letzten Oktober. Da war auch Bio, Halal und was es sonst noch so gibt betroffen. Was haben spätere Untersuchungen ergeben?
Die Mitarbeiter des Fachdienstes Lebensmittelüberwachung, Tierschutz und Veterinärwesen des Landkreises hätten Wilke zwischen Dezember 2015 und September 2017 insgesamt 22 Mal kontrollieren müssen, da der Betrieb in der dritthöchsten Risikoklasse eingestuft war, nach der monatliche Kontrollen erfolgen müssen. Tatsächlich wurden zwischen Dezember 2015 und September 2017 nur neun Kontrollen durchgeführt. Wenn eine höhere Einstufung erfolgt wie 2015, muss etwas Gravierendes vorgefallen sein. Unverständlich ist daher auch, warum der Betrieb 2017 wieder auf einen vierteljährlichen Kontrollrhythmus heruntergestuft wurde. Vor Dezember 2015 und nach September 2017 befand sich die Firma in der vierthöchsten Klasse mit vierteljährlich durchzuführenden Kontrollen. Laut Angaben von früheren Wilke-Mitarbeiter wurde verdorbenes Fleisch für die Zeit der Kontrolle versteckt bzw. mit einem Laster weggeschafft und später wiedergeholt und verwertet. Hygieneschleusen im Produktionsbereich konnten Mitarbeiter umgehen und nur bei Kontrollen waren die Tore zu. Die vorgesehene Arbeits- und Schutzkleidung hätten Beschäftigte im Produktionsbereich teilweise nur bei Besuch getragen.[22]Wikipedia: Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren
Im November 2019 kam ferner die Frage auf wer überhaupt die Vegane und vegetarische Aufschnitte und Aufstriche, Bio-Wurst und islam-konforme Halal-Produkte fertigte. Es wurde bekannt, dass unter der aus dem Verkehr gezogenen Wilke-Produkten auch Bio-Ware befand, welche das sechseckige deutsche Bio-Siegel trug, obwohl die Firma das Bio-Siegel nicht hätte verwenden dürfen. Wilke hätte vorher bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) die Verwendung anzeigen müssen. Wilke hatte Ende 2018 ein Verfahren begonnen, um eine Bio-Zertifizierung zu erlangen und im Januar 2019 eine Testproduktion gestartet. Aber eine reguläre Produktion wurde nie von Behörden abgenommen. Trotzdem startete der Verkauf von Bioware. Wilke kaufte dazu fertig verpackte und etikettierte Zukaufsware und verpackte und etikettierte die Ware als Wilke-Produkte um. Dabei war die Firma nicht für das Umpacken zugelassen, sondern nur für die Herstellung von Fleischerzeugnissen
Wer solche kriminelle Energie an den Tag legt, wird auf eine Gesetzesverschärfung ohne entsprechende Kontrollen halt einfach scheißen.
JosephConrad
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Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 19:24Die Qualität des Fleisches hat ja nichts mit den Arbeitsbedingungen zu tun. Feinster Kaffee, hochwertige Kleidung, seltene Erden, Diamanten ... Ob für die Produktion oder Gewinnung irgendwer ausgebeutet wird, interessiert die meisten Verbraucher einen Dreck. Ohne massive Gesetze und deren absoluter Umsetzung, die dies gnadenlos unterbinden passiert gar nichts. Aber da ist eben die Lobby die den Status Quo garantiert. DIe Verbraucher interessiert es nur, ob der Preis möglichst niedrig ist. Wenn die Pandemie rum ist, kräht kein Hahn mehr nach prekären Verhältnissen von irgendwelchen Leuharbeitern.
Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 19:25JosephConrad schrieb:Ohne massive Gesetze, die dies gnadenlos unterbinden passiert gar nichts.Deutschland hat keinen Mangel an Gesetzen, wir haben einen Mangel an Kontrolle und Umsetzung. Noch mehr Gesetze anzuhäufen, die keiner überwacht, bringen nichts. Die Probleme beim Tierschutz gibt es nicht erst seit gestern, man darf aber die Ursachen nicht ansprechen, sonst ist man Nazi, Nestbeschmutzer, Frauenhasser.
Coronavirus (Sars-CoV-2)
22.06.2020 um 19:47bgeoweh schrieb:Deutschland hat keinen Mangel an Gesetzen, wir haben einen Mangel an Kontrolle und Umsetzung. Noch mehr Gesetze anzuhäufen, die keiner überwacht, bringen nichts. Die Probleme beim Tierschutz gibt es nicht erst seit gestern, man darf aber die Ursachen nicht ansprechen, sonst ist man Nazi, Nestbeschmutzer, Frauenhasser.Was Tönnies gemacht hat, war vermute ich alles legal.
Wenn man länderübergreifend pendelnde "Werksarbeiter" die kein oder kaum Deutsch können in enge Unterkünfte einquartiert.
Wenn dort kein Coronaherd entsteht, wo soll er denn bitte sonst entstehen?
Mit dem Fleisch hat das wohl gar nichts zu tun - wenn auch ein nicht uninteressantes Thema.
Und die werden sich eh raus reden können Sub Unternehmen und Drops gelutscht.
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