Coronavirus (Sars-CoV-2)

juanita schrieb:Ich empfinde es verstörend was mir vmtl erst seit der letzten Zeit auffällt:

Unter anderem das, aber mich verstört vor allem die inflationäre Angstmacherei in den Medien. Es werden Details weggelassen, tendenziös berichtet, stumpf Zahlen in den Raum geworfen, Meinungen (in Richtung Angst) gebildet. Alles DInge, die seriöser Journalismus nicht bieten sollte.
Ja, was aktuell im Kreis GT passiert ist - unter den aktuellen Zahlen und der Situation in D gesehen - schlimm, und dieser Ausbruch gehört natürlich sofort eingedämmt. Glauben wir allerdings, einseitige Berichterstattung und "Gezänk" wie es treffend genannt wurde löst die Verunsicherung und Anspannung der Bevölkerung? Glauben wir wirklich, durch solche Kommunikation und Meinungsbildung das eigentlich gewünschte (= Befolgung der Maßnahmen) zu erreichen?

Neutral berichten, Zahlen nicht mehr inflationär in irgendwelchem Kontext nennen, Aufklärung betreiben, breit gefächterte Aussagen zulassen, Bürger einbinden, mit dem Pathos des "gemeinsam sind wir stark" aufhören und Politik sowie Wissenschaftler hinterfragen, ohne allerdings diese Berufsgruppen herabzusetzen oder Rufmord zu betreiben.

Seidenraupe schrieb:ich würde da mal testen, pb die Tiere evt infiziert waren.Wie wir wissen, kann das SARS-CoV-2 Virus Tiere infizieren (Katzen, Hunde, Schuppentiere, Nerze) und vom Tier kann das Virus auf den Menschen überspringen.

ich verstehe nicht, weshalb du immer wieder Hunde mit einbeziehst, obwohl es bei denen keine gesicherten Erkenntnisse darüber gibt.
Im Gegenteil, die Meldungen bezüglich Hunde wurden bis jetzt dementiert und kommuniziert, dass die allenfalls Erreger im Maul hatten, wenn sie ihre infizierten Menschen angeleckt hatten.

In deinem eigenen Link kommen die Hunde bezeichnenderweise auch nicht vor:

Viren nutzen bei Schweinen, Menschen, Katzen und Frettchen gleichen Öffnungscode...

koef3 schrieb:Unter anderem das, aber mich verstört vor allem die inflationäre Angstmacherei in den Medien. Es werden Details weggelassen, tendenziös berichtet

nicht nur in den Medien ;)

Optimist schrieb:nicht nur in den Medien ;)

Wobei diese wegen des enormen Konsums in verschiedensten Kanälen (Radio, TV, Zeitung, Internet) für den absoluten Großteil der Menschen zu einem ganz gewichtigen Teil meinungsbildend sind.

Das ist das Problem.

Was bringt eigentlich der lockdown in Gütersloh, wenn die bewohner von Gütersloh einfach in die nachbarsorte gehen können?
Ist das nicht kontraproduktive was jetzt gemacht wird.

https://www.tagesschau.de/inland/lockdown-guetersloh-103.html

Nun hat Laschet den Lockdown für Gütersloh und Teile von Warendorf verhängt. Natürlich können die Menschen dort nichts dafür. Aber der Lockdown ist doch ein schlechter Witz, denn Ausreisebeschränkungen gibt es für die Gütersloher nicht. Und außerhalb ihres Kreisgebietes gelten die angeordneten Maßnahmen nicht.

Wer keinen Nerv mehr auf Lockdown in Gütersloh hat, kann demnach auch zum Shoppen und für Freizeitvergnügen nach Bielefeld fahren und unter Umständen das Virus dadurch in die nächst größere Stadt einschleppen.

Welchen Sinn soll das machen? Dann steigen auch dort evtl. die Infiziertenzahlen schnell an und wie will man dann noch die Infektionsketten nachvollziehen?
Geht er davon aus, dass alle Gütersloher die App installiert haben? Das ist doch sehr leichtsinnig, das anzunehmen.

Tengo schrieb:Was bringt eigentlich der lockdown in Gütersloh, wenn die bewohner von Gütersloh einfach in die nachbarsorte gehen können?
Ist das nicht kontraproduktive was jetzt gemacht wird.

Die direkt Betroffenen (d.h. die nachweislich infizierten Personen und ihre Hausstände) stehen ja nochmal unter personenbezogener Quarantäneanordnung, die gehen nirgendwo hin.

Der Lockdown drumherum hat im Wesentlichen den Zweck, dass sich die mutmaßlich bereits bestehenden Infektionen, die bisher noch nicht getestet oder getraced wurden, nicht an Kontaktpunkten in der Nachbarschaft exponentiell verbreiten können, sondern das weitere Infektionsgeschehen möglichst überschaubar bleibt.

Rotmilan schrieb:Wer keinen Nerv mehr auf Lockdown in Gütersloh hat, kann demnach auch zum Shoppen und für Freizeitvergnügen nach Bielefeld fahren und unter Umständen das Virus dadurch in die nächst größere Stadt einschleppen.

Um das zu verhindern, gibt es nur wenige Möglichkeiten. Entweder massiv mit harten Strafen und unerbittlichem Umgang drohen (heikles Thema derzeit) oder noch mehr Angst machen. Oder halt massive Kontrollen allgemein umsetzen, nur - wo soll das Personal dafür herkommen?
Für mich zeigen die ganzen Handlungen der Menschen dass vor allem Verunsicherung und Angst sowie auch Egoismus Hand in Hand geht und die Leute sich fürchten, "einfach so" wegen irgendeiner schnell erteilten Anordnung in Quarantäne gesteckt zu werden.

@koef3

Das Ganze basiert halt immer noch darauf, dass man ein Mindestmaß an Mitarbeit bei der Bevölkerung vorraussetzt. Anders geht es eben nicht. Man kann nicht rund 400.000 Personen individuell überwachen und in Quarantäne stecken, das ist auch abseits von moralischen Bedenken schlicht und ergreifend vom Aufwand her nicht leistbar.

@koef3

Was du schreibst strotzt doch nur vor Widersprüchen in sich, deine Aussagen sind beliebig und ohne Anspruch, denn...

Einerseits siehst du aktuelle Ausbrüche des Virus als Bedrohung, die unbedingt eingedämmt werden muss und andererseits siehst du eine einseitige, Angst verbreitende Berichterstattung als größtes Problem...

Woher kommen denn diese Ausbrüche, wenn nicht durch einen mangelnden Respekt (aka "Angst") vor dem Virus und seiner latenten Gefahr.

Als Sahnehäubchen lieferst du noch den Lieblings-Vorwurf aller Populisten: "Wir dürfen ja eigentlich gar nichts sagen...", wenn auch anders verpackt: "breit gefächerte Aussagen müssen zugelassen werden...".

Wir leben nicht in einer Meinungsdiktatur. Diesen Quatsch sollte man doch bitte endlich mal lassen.

Jeder, der das will, kann sich hinreichend über diesen Virus informieren und sollte damit auch das Einsehen haben, dass bestimmte Maßnahmen eben notwendig sind.

Bei jenen, bei denen sich diese Einsicht nicht einstellt, liegt das doch nicht an fehlenden Informationen, sondern an mangelnder Bildung, reinem Querulantentum (dagegen sein ist immer schick!) oder an politischem Kalkül...

...und schon gar nicht an "Angst und Verunsicherung".

bgeoweh schrieb:das ist auch abseits von moralischen Bedenken schlicht und ergreifend vom Aufwand her nicht leistbar.

Würde bei einigen aber ganz sicher auf Verständnis treffen...
Natürlich ist es nicht machbar, so viele Menschen gleichzeitig zu überwachen. Auch eine Abriegelung des Landkreises ist so nicht möglich, selbst wenn man an jedem Weg Kontrollposten installiert. Dann gehts eben spätestens nachts durch die Pampa aka Wald in die Nachbarkreise...

Nur - wo soll die Mitarbeit herkommen, wenn es immer noch kaum bis keine Aufklärung gibt und so ziemlich ALLE Medien eine Strategie der Angst fahren und man gleichzeitig appelliert, mitzuarbeiten wenn als Dank wegen eines Großunternehmens ein "Lockdown" gibt?
Tönnies sollte auf jeden Fall für SÄMTLICHE Schäden haften, die direkt und auch indirekt aus den neuerlichen Maßnahmen resultieren. Klar, dann hat sich das mit Fleisch aus Rheda-Wiedenbrück und anderen Niederlassungen, aber dann sei es so. Selbst als Fleischesser komme ich nicht umhin zu sagen dass (billiges!) Fleisch nun wirklich nicht systemrelevant ist.

koef3 schrieb:Tönnies sollte auf jeden Fall für SÄMTLICHE Schäden haften, die direkt und auch indirekt aus den neuerlichen Maßnahmen resultieren.

Auf welcher Grundlage?

koef3 schrieb:Klar, dann hat sich das mit Fleisch aus Rheda-Wiedenbrück und anderen Niederlassungen, aber dann sei es so. Selbst als Fleischesser komme ich nicht umhin zu sagen dass (billiges!) Fleisch nun wirklich nicht systemrelevant ist.

Tönnies schlachtet jedes 4. deutsche Schwein. Der ist auf absehbare Zeit systemrelevant, mach dir da mal keine Gedanken.

koef3 schrieb:Tönnies sollte auf jeden Fall für SÄMTLICHE Schäden haften, die direkt und auch indirekt aus den neuerlichen Maßnahmen resultieren.

Ahja...

...vielleicht beginnst du deine Kampagne der Aufklärung einmal damit, uns darzulegen, wie das Ganze ablaufen soll?

Ich bin kein Freund von Massentierhaltung und Billigfleisch und auch nicht der Firma Tönnies, aber eines ist doch klar:

Es gäbe kein Billigfleisch, wenn es nicht eine enorme Nachfrage dafür gäbe.

Wenn also Aufklärung beim Bürger Not tut, dann vielleicht doch einmal in diesem Bereich?

Trailblazer schrieb:...vielleicht beginnst du deine Kampagne der Aufklärung einmal damit, uns darzulegen, wie das Ganze ablaufen soll?

Tut mir leid, ich betreibe kein Medium und bin auch kein Journalist.

Und auch Bashing und Nitpicking von Aussagen ändert nichts an meiner Haltung. Populismus ist - wenn überhaupt - nicht nur bei mir zu finden.

Dass sich aber im Bereich der prekären Tierhaltung und -verarbeitung was ändern muss, samt humanitärer Umstände, sollte aber klar sein.

Hier sieht man aber gerade, wie schnell sich ein Mensch auf Aussagen anderer einschießt und vor allem, warum. Auch mal gut, das so offen zu sehen. Und nun, viel Spaß zuhause (weil dort keine Pandemie grassiert, hoffe ich doch).

bgeoweh schrieb:Tönnies schlachtet jedes 4. deutsche Schwein. Der ist auf absehbare Zeit systemrelevant, mach dir da mal keine Gedanken.

:D

Diesen Satz muss man sich merken...

koef3 schrieb:Dass sich aber im Bereich der prekären Tierhaltung und -verarbeitung was ändern muss, samt humanitärer Umstände, sollte aber klar sein.

Da bin absolut mit dir einer Meinung!

Genau so, wie Raserei auf den Straßen nicht aufhört, wenn es keine Autos von Porsche mehr gibt, wird sich an den genannten Umständen nichts ändern, in dem man die Firma Tönnies plattmacht.

Das Problem liegt primär zwischen "unseren eigenen Ohren"!

Trailblazer schrieb:Diesen Satz muss man sich merken...

Es ist so, die Zahlen kann man nachprüfen. Wie ich schon gestern schrieb, den Laden kann man tatsächlich nicht einfach über Nacht zumachen, ohne am anderen Ende der Wertschöpfungskette eine ganze Reihe Viehzüchter wirtschaftlich zu ruinieren und ein paar Millionen Schweine, für die es dann weder Stall- noch Schlachtplatz gibt irgendwo auf der Deponie zu entsorgen. Von den Problemen, wenn 25% (des bereits bestellten und eingeplanten) Materials für die weiterverarbeitenden Betriebe wegfällt ganz zu schweigen.

@bgeoweh

Aber sicher... (wobei es nicht nur "deutsche Schweine" sind, manche sind z.B. auch aus Belgien...).

@bgeoweh
@Trailblazer
@koef3

ist die Grillsaison also doppelt in GEfahr? Abstandhalten,fehlende Schweinesteaks???

@Trailblazer

Ich wollte die Prägnanz der Aussage jetzt nicht der absoluten Detailkorrektheit opfern :D

@bgeoweh

Das verstehe ich! ;)


@Seidenraupe

Nicht unbedingt! Der Fachhandel hat sich inzwischen auf die neuen Umstände eingestellt...

@Trailblazer
@koef3


Nur mal als Hausnummern: ein Mastschwein benötigt zwischen 5 und 6 Monaten um das optimale Schlachtgewicht zu erreichen. Selbst wenn sämtliche Mäster den "Befehl" erhalten, sofort den Betrieb auslaufen zu lassen, müsste die Tönnies-Fabrik also mindestens 3-4 Monate weiterlaufen, nur um die bereits angesetzten Bestände noch "abzuarbeiten". Außer man will diese Tiere einfach vernichten.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/haetten-sies-gewusst/tierhaltung/wann-ist-ein-schwein-schlachtreif