Fennek schrieb:Dieses Gezänk ist eine von der Bild-Zeitung herbeigeredete Dramatisierung der Wissenschaftscommunity und nicht mehr.
Den Eindruck hab ich nicht.
Die Bildzeitung spielt in meinem Leben sowieso eine sehr untergeordnete Rolle.
Ich verstehe auch dass Wissenschaftler ihre Meinungen austauschen, das tun ja alle Spezialisten und andere Leute auch.
Mich irritiert mein Eindruck dass Wissenschaftler bzgl Corona schnell Gefahr laufen quasi zur "Unperson" erklärt zu werden.
Seidenraupe schrieb:Bei HIV/AIDS heißt der Abstandshalter Kondom und ist ein etablierter Abstand. Man(n) hat gelernt, mit dem Abstandsgebot umzugehen.
Kann man aber kaum mit Corona vergleichen, oder wie oft wechselst du deine Intimpartner?
Viele Leute leben in jahrelangen monogamen Beziehungen und müssen sich nicht täglich vor HIV schützen!
koef3 schrieb:Unter anderem das, aber mich verstört vor allem die inflationäre Angstmacherei in den Medien. Es werden Details weggelassen, tendenziös berichtet, stumpf Zahlen in den Raum geworfen, Meinungen (in Richtung Angst) gebildet. Alles DInge, die seriöser Journalismus nicht bieten sollte.
Ja genau das meinte ich.
Das finden auch Psychiater ziemlich ungünstig, und dass die Zahl der Suizidversuche massiv gestiegen ist ist nur eine Folge davon.
Seidenraupe schrieb:wir sehen ja grad, wie "toll" die Lockerungen wirken:
Berlin mit mickrigen 3,5 Millionen Einwohnern hat mehr bestätigte Neuinfektionen als Ba-Wü und Bayern zusammen (die beiden Länder waren massiv von dem SARS-CoV-2 Ausbruch betroffen)
Berlin: (dichtest besiedelte Stadt in der EU)
Bevölkerungsdichte: 4.115 Einw. je km²
Ba-Wü:
Bevölkerungsdichte: 310 Einwohner pro km²
Bayern:
Bevölkerungsdichte: 185 Einwohner pro km²
Ob das vllt die Ursache sein könnte?
Seidenraupe schrieb:Berlin halt.
arm, sexy und freche Schnauze , da passt halt der "Maulkorb", wie der Mund-Nasen-Schutz hier genannt wird, nicht zum Lebensgefühl.
Und da wo du wohnst schmeißen alle Leute andere Personen immer völlig undifferenziert in einen Topf?
Seidenraupe schrieb:bei 1553 bestätigten Infektionsfällen auf 6650 Proben (Stand heute, 23.6.2020) dürfte das beim Wünschen bleiben.
Die Chancen stehn ja aber sicher nicht so schlecht, wir sprachen von den Tönnies-Mitarbeitern, die sicher nicht zur Gruppe der älteren oder hochbetagten gehören (also ü70 bzw ü80).
Rotmilan schrieb:Wer keinen Nerv mehr auf Lockdown in Gütersloh hat, kann demnach auch zum Shoppen und für Freizeitvergnügen nach Bielefeld fahren und unter Umständen das Virus dadurch in die nächst größere Stadt einschleppen.
Die Gefahr seh ich auch und würde einen Lockdown empfehlen wie er hier in Sachsen eine ganze Zeit lang galt: privat nur im Umkreis von x km (bei uns warens 15) von der Wohnung entfernen und auch nur wenn nötig.
@kleinundgrün: Um Psyche(n) und Finanzen (private und nichtprivate) zu schonen würde es Sinn machen dann und dort weitgehend zu lockern wenn das Inf.-geschehen niedrig ist und regional zu reagieren wenn Cluster im Entstehen sind.
Eig hieß es doch "Flattern the curve" um nicht dahin zu gelangen dass Krankenhauskapazitäten nicht ausreichen.
Die Gefahr besteht aber doch schon länger nicht mehr in ganz D überall.
Und in Anbetracht dass das Virus wahrscheinlich nicht mehr aus unserer Gesellschaft verschwindet weil:
a) unsicher ist ob es je einen Impfstoff gibt bzw einen gibt dessen Nebenwirkungen nicht zu unverantwortbar ausfallen
b) man nicht weiß wie lange ein eventueller Impfstoff bzw erworbene Immunität wirkt
wird es kaum möglich sein die Infektionen dauerhaft so niedrig wie momentan zu halten.
In nicht wenigen Orten wirken die Maßnahmen schon eher so wie Watzlawick es mal beschrieb:
Ein Mann klatscht alle zehn Sekunden in die Hände. Nach dem Grund für dieses Verhalten befragt, erklärt er: „Um die Elefanten zu verscheuchen.“ Auf die Bemerkung, dass es hier gar keine Elefanten gebe, antwortet er: „Na, also! Sehen Sie?“
Wikipedia: Anleitung zum Unglücklichsein#Die verscheuchten Elefanten