kleinundgrün schrieb:Wir fühlen uns z.B. nicht allzu unwohl, wenn 3000 Menschen jedes Jahr im Straßenverkehr sterben. Dessen völlig ungeachtet steigen die allermeisten Menschen ohne ein mulmiges Gefühl jederzeit ins Auto oder auf das Fahrrad.
Sterben aber weniger als 1% z.B. in Folge eines Anschlages, fühlen wir uns unwohl, wenn wir z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. Selbst wenn wir uns das rational klar machen, bleibt dennoch ein Unwohlsein.
Das stimmt allerdings und ist ein guter Punkt. Du hast mich gerade an einen Beitrag von PULS4 letzte Woche erinnert. Die Moderatorin und eingeladene bzw. zugeschaltene Personen haben sich mit den Fakten, Fake-News und Verschwörungstheorien rund um Corona auseinandergesetzt. Unter anderem war auch eine Psychologin unter den geladenen Gästen, welche diese Dinge immer vom psychischen und emotionalen Ansatz her betrachtet hat.
Sie meinte, Menschen hätten in allererster Linie Angst vor dem Unsichtbaren. Das Corona-Virus ist für viele eine unsichtbare Gefahr, die sich ihrer Kontrolle entzieht. Bei deinem Beispiel mit dem Autofahren hast du die Kontrolle (natürlich nicht gänzlich, denn jeder kann dir jederzeit reinbrettern, aber das blenden wir wohl gerne aus, denn letztendlich sitzen wir am Steuer und können einiges beeinflussen). Noch dazu ist das Virus neu, wenig erforscht und Menschen fürchten sich vor unbekannten Dingen.
Ich denke auch, dass hier ganz viel die Gewohnheit reinspielt, wie auch von
@McMurdo erwähnt.
Den Beitrag kann man hier übrigens nachsehen, ich fand ihn sehr interessant:
https://www.puls4.com/pro-und-contra/videos/Die-Corona-Verschwoerung.-Fakten.-Mythen.-Fake-News