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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 17:27
@john-erik
Wie stellst Du Dir denn eine wissenschaftliche Studie vor? Dass jedes Laborergebnis ohne Gegenprobe und Gesamtauswertung und unabhängige Prüfung sofort rausposaunt wird?
Und wenn ein Ergebnis nicht passt wird die Studie gar nicht veröffentlicht?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 17:46
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Das hat übrigens auch herzlich wenig mit Corona zu tun. Strenge Handhygiene gehörte immer schon zum Geschäft!
das hat schon mit Corona zu tun finde ich.
Auch wenn vorher Hygiene wichtig war, jetzt ist sie wichtiger denn je.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:ja ist es auch und es ist genau so passiert. Ich sprach Diejenige welche mir das Brötchen gereicht hatte danach freundlich darauf an, aber sie machte mir klar, dass es nicht anders ginge.
vor Corona wäre ich nie auf die Idee gekommen, die Frau im Imbiswagen anzusprechen. Mir kam nicht mal die Idee, dass ich mir irgendwelche Krankheiten wegen eines Brötchens holen könnte. Jetzt aber schon.

Und das was du beschrieben hast, wie es beim Imbis zugehen sollte, das sehe ich als schöne Theorie an, wenn ich mir die Praxis anschaue.
In Imbissen habe ich es bis jetzt nur selten erlebt, dass da 2 Leute drin sind. Und wenn schon 2 oder mehrere, dann war es oft auch so, dass derjenige der das Essen machte, auch das Geld kassierte.
Und habe es noch nicht erlebt, dass - wenn es nur ein Verkäufer ist - dieser sich dann jedes mal die Hände desinfiziert oder gewaschen hatte, wenn er mit dem Geld hantiert hat - auch nicht jetzt in Corona-Zeiten.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 17:58
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und habe es noch nicht erlebt, dass - wenn es nur ein Verkäufer ist - dieser sich dann jedes mal die Hände desinfiziert oder gewaschen hatte, wenn er mit dem Geld hantiert hat - auch nicht jetzt in Corona-Zeiten.
Das macht mich ehrlich betroffen. Ich würde da nicht mehr hingehen. Es gibt keine andere Möglichkeit als eine strenge Hygiene, wenn wir weiter lockern wollen.
Ich fand das vor Corona schon daneben, wenn Verkäufer diverser Frischwaren, mit den blanken Händen die Produkte anfummelten, die man später verspeist. Da gibt es in der Arbeitsweise zwischen einzelnen Verkaufsstellen schon große Unterschiede. Bei uns ist es im Service so, dass sobald man eine Hand mehr benötigt, hantiert man mit Zangen, einer zweiten Kuchenschaufel...
Da gibt es keinen Kontakt!


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 18:02
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Bei uns ist es im Service so, dass sobald man eine Hand mehr benötigt, hantiert man mit Zangen, einer zweiten Kuchenschaufel...
und wie schneidest du ein Brötchen auf? Das muss man anfassen.
Wie gesagt, ich hatte mir vor Corona um all das keine Gedanken gemacht. Dieses "Licht" ging mir jetzt erst auf, nachdem ich mir mal wieder was vom Imbis holte und dabei unweigerlich an Corona denken musst (wegen des Mundschutzes ... den der Verkäufer aber auch nicht auf hatte)
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Ich würde da nicht mehr hingehen
es ist doch überall so wo ich wohne :(

Vielleicht sollten da Ordnungsämter mal mehr Kontrollen machen?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 18:04
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Also irgendwann ist es aber auch mal gut mit den hypothetischen Hochrechnungen, oder?

Oder wie seht ihr das?
Ab wann sollte denn mal gut sein - oder liegt es eher an der Tendenz, dem Schluß aus der Hochrechnung? Alle Zahlen, mit denen hier jongliert wird, sind solche Hochrechnungen. Sollte etwas am Ablauf dieser Studie nicht in Ordnung gewesen sein, ist sie selbstverständlich zu verwerfen - das erkenne (zumindest ich) aber nicht.
Zitat von juanitajuanita schrieb:Ich denke dass diese Betrachtung schon berechtigt ist.
Vllt hast du ja mal Satellitenbilder von vor und während des Lockdowns gesehen.
Oder Fotos wo man erkennt dass hohe Berge plötzlich wieder auch aus weiterer Distanz sichtbar sind.
Oder Meerestiere, die wieder da auftauchen wo sie seit langer Zeit durch das Treiben der Menschen verschwunden waren.
Ich bezweifle allerdings dass dieser Fingerzeig verstanden wird.
Ich auch. Man sieht es nicht nur hier, da wird sich vor der Diskussion weggeduckt. Ist ja auch einfacher, die Welt durch Zuhausebleiben zu retten.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Zum Schutz vor Corona kann es nicht genug Sicherheitsmaßnahmen geben, aber zum Schutz in anderen Bereichen wird so gut wie nichts getan und die Bereitschaft, da zum Schutz für andere, selbst zurückzustecken, ist wenig stark ausgeprägt.
Leider auf den Punkt getroffen.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Und ja, wenn wir dem Schutz des menschlichen Lebens oberste Priorität einräumen, dann sollten wir das auch konsequent tun. Und dann heißt das eben auch Luftverschmutzung zurückfahren, keine Kinder für seltene Erden in Minen schicken lassen, keine Urwälder mehr abholzen (oder für Tierfutter abholzen lassen) usw. usf. Alles andere zeigt eigentlich nur mal wieder sehr deutlich, dass es uns nur um den eigenen Allerwertesten geht und uns Menschenleben eigentlich nicht so sehr viel wert sind, wenn uns deren geringe Wertschätzung uns Vorteile (z.B. in Form von billigen Preise) bringt.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Und ja, da wundert es mich schon, was in Anbetracht von Corona alles möglich ist und es kommt mir im Vergleich zu anderen Lebensbereichen schon ein wenig bigott vor.
Ich empfinde auch das Verhalten vieler Mitmenschen bigott - nämlich die, die sich gerade aufführen, als hätte es vorher nie "Risikogruppen" gegeben. Und noch klugscheissen.

Die gibt es aber nicht erst seit Corona. Wie sind die nur all die Jahre ohne den ach so selbstlosen Schutz ihrer Mitmenschen zurechtgekommen? Und wer sein Leiden beschreibt, wird doch eher gern schnell als Jammer empfunden, als dass man sich seiner annimmt.
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Ich empfinde das insgesamt (nicht auf dich oder dieses Forum bezogen) wirklich als extrem anstrengend und kurzsichtig, wie sich alle - Politik, Medien und Gesellschaft - nur auf kurzfristige Maßnahmen konzentrieren und mittel- oder langfristige Maßnahmen, die wirkliche Veränderungen unseres Umgangs mit Ökosystemen, Menschenleben, Ressourcen etc. bedeuten würden (und die mMn nötig sind), völlig ausgeklammert werden.
Du sprichst mir aus der Seele.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 18:15
Zitat von OptimistOptimist schrieb:und wie schneidest du ein Brötchen auf?
Hatte ich schon geschrieben. In der Küche lässt sich ein kurzer Kontakt mit den Produkten nicht immer vermeiden. Dashalb wasche ich mir vorher IMMER gut die Hände und trage bei der Zubereitung IMMER eine Filtermaske. Ich habe neben einer moralischen Verantwortung auch ein ökonomisches Interesse an der Weiterführung. Dafür versuchen wir alles zu geben.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:s ist doch überall so wo ich wohne :(

Vielleicht sollten da Ordnungsämter mal mehr Kontrollen machen?
Ok, das ist dann ein strukturelles Problem, dass sich durch Kommunikation eventuell beseitigen lässt. Denen scheint der Ernst der Lage nicht bewußt zu sein.

Die Ordnungsämter haben personaltechnisch nicht die Möglickeit überall aufzukreuzen. Ich rechne jeden Tag mit ihnen. Aber in Berlin kannste da lange warten... ;)


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 18:17
Zitat von soomasooma schrieb:Ab wann sollte denn mal gut sein - oder liegt es eher an der Tendenz, dem Schluß aus der Hochrechnung?
Es geht ganz grundsätztlich darum, wie man so etwas errechnen soll..

In dem Artikel wird von diesem Wissenschaftler gesprochen, der z.b. errechnet hat, dass
Schon in den ersten zwei Wochen der Corona-Beschränkungen wurden durch verringerte Luftverschmutzung weltweit etwa 7400 vorzeitige Todesfälle und 6600 Fälle von Asthma bei Kindern vermieden
jetzt mal ehrlich, wie soll man so etwas berrechnen?!? Das fällt mir ebend bei einigen Hochrechnungen auf, dass die Gleichungen meines Ansicht nach so viele Unbekannte haben, dass man eig.schlecht behaupten kann das sind Tatsachen, Fakten oder entspricht der Realität..

wenn allerdings jmd.hier weiß wie man das berechnet und das plausibel belegen kann, dann bitte ich das zu teilen und um Entschuldigung. ich bin auch lernfähig..


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 18:22
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:jetzt mal ehrlich, wie soll man so etwas berrechnen?!?
wozu alles immer so genau berechnen?
Fakt ist doch, dass verringerte Luftverschmutzung einfach besser ist - und nicht nur hinsichtlich Corona

Und dem stimme ich vollkommen zu:
Zitat von Lotte49Lotte49 schrieb:Ich empfinde das insgesamt (nicht auf dich oder dieses Forum bezogen) wirklich als extrem anstrengend und kurzsichtig, wie sich alle - Politik, Medien und Gesellschaft - nur auf kurzfristige Maßnahmen konzentrieren und mittel- oder langfristige Maßnahmen, die wirkliche Veränderungen unseres Umgangs mit Ökosystemen, Menschenleben, Ressourcen etc. bedeuten würden (und die mMn nötig sind), völlig ausgeklammert werden.
Im übringen sieht es so aus, dass manche - nach all den Lockerungen und weil Fallzahlen zurück gingen - glauben, Corona ist nicht mehr so ernst zu nehmen. Manche glauben vielleicht auch den bekannten VTs und nehmen es deshalb nicht ernst.

Man wird sehen, wie es sich alles entwickelt.
Optimistisch wäre ich, wenn sich weiterhin die Meisten wenigstens an die Abstandsregeln halten würden und in Räumen Mundschutz tragen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 20:23
Zitat von juanitajuanita schrieb:Was Thüringen betrifft, so gilt auch für dieses BL, dass ab 35 Neuinfizierte pro 100 000 EW in den Landkreisen wieder strengere Vorgaben herrschen.
Daher kann ich Thüringens Entscheidung nur begrüßen.
So sehe ich das auch. Ramelow scheint der einzige der den Menschen wenigstens etwas Vetrauen entgegen bringt wenn er von Geboten statt von Verboten redet. Den Menschen Verantwortung zu geben kann man nur befürworten.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Also irgendwann ist es aber auch mal gut mit den hypothetischen Hochrechnungen, oder?

Oder wie seht ihr das?
Ich denke es ist schon ein Punkt der mal kritisch hinterfragt werden darf warum der Schutz des Lebens als absolut höchster Wert dem sich alles andere unterzuordnen hat bis jetzt eigentlich nicht die Maxime der Politik war.
Es ist ja noch gar nicht so lange her das z.B. Tempo 130 auf deutschen Autobahnen abgelehnt wurde.
In dem Artikel werden ja einige Punkte aufgegriffen die man schon lange mal hätte angehen können um Leben zu schützen.
Oder es ist es immer noch nicht, sonst würde man vermutlich viel mehr testen und Infektionsketten nachverfolgen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 21:13
Zitat von john-erikjohn-erik schrieb:Ich frage mich, wann wir endlich eine große Antikörper-Studie in Deutschland sehen.Es wurde bereits zweimal eine angekündigt (davon einmal in Bayern schon vor Wochen sogar mit quasi "Zwangstests" unter Polizeibegleitung) aber veröffentlicht worden ist davon meines Wissens noch nichts.

Entweder passen also die Ergebnisse nichtoder die Tests funktionieren nichtoder die Studien haben noch nicht stattgefunden?
Eine Antikörperstudie, wurde schon von mehreren Mitschreiber/innen eingefordert.


Zuerst ist Geduld gefordert. Die Studie darf nicht zu früh gefahren werden.
Im Moment gehen Krause und der Charité-Virologe Christian Drosten davon aus, dass der Anteil von immunen Personen in der Bevölkerung noch sehr gering ist.

Zu früh dürfe man die repräsentativen Tests nicht beginnen, sagen die beiden — dann würde der statistische Messfehler zu groß werden.
Man hat die Eckpunkte der Studie bereits festgelegt:
Wieler kündigte an, dass in dieser Frage gleich mehrere Studien durchgeführt würden.

„Wir haben drei Studien-Ansätze im Kopf: Wir untersuchen Blut von Blutspendern, Blut von Menschen in Covid-Ausbruchgebieten und Blut von einer bundesweiten Stichprobe“, sagte Wieler.
Damit der Test repräsentativ werden kann, darf er nicht auf einer freiwilligen Teilnahme beruhen:
Wichtig dabei: Die Tests dürfen nicht auf Freiwilligkeit basieren.

Alle Teilnehmer müssen nach dem Zufallsprinzip bestimmt werden, um ein ganzheitliches repräsentatives Bild für Deutschland zu bekommen.
Laut diesem Artikel, ist die Studie bereits am Laufen:
Erste Ergebnisse der Studien mit Blutspendern und in Ausbruchgebieten würden Mitte Mai erwartet; die bundesweite Studie sei aufwendiger und starte erst Mitte Mai.
Quellartikel

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/rki-gibt-details-zu-corona-antikoerperstudien-bekannt/


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 22:17
Hier mal ein sehr interessanter Blogbeitrag eines Kardiologen. Der hat sich der Frage angenommen, inwiefern Schwedens Intensivbetten gezielt nur an jüngere Coronapatienten vergeben werden. Dieser Vorwurf war in den Medien geäußert und von Schwedens Politikern vehement bestritten worden.

Der Blogbeitrag geh das Thema aus vielen unterschiedlichen Richtungen an, greift auf Quellen zu, auf die ein normaler Internetsucher nicht unbedingt stösst und vergleicht die diesjährigen Zahlen mit Vorjahren.

Die Lektüre des ganzen Beitrages lohnt. Hier dennoch gemäß Zitierrecht nur einige subjektiv ausgewählte Aussagen:


Teufelsmoor (Blog),
23. Mai 2020
von Heuser J
"Triage vor Schwedens Intensivstationen"
https://www.teufelsmoor.eu/medizin/triage-vor-schwedens-intensivstationen/
...
Danach nämlich haben sich die Ansichten der schwedischen Kollegen über Ethik und Sinnhaftigkeit der Intensivmedizin bei Älteren fast schlagartig geändert: Bis Februar 2020 waren sie den unseren sehr ähnlich, der Anteil >80-Jähriger lag sehr stabil bei gut 10 %. Erst seit die Corona-Pandemie europäischen Boden erreicht hat, werden deutlich weniger ältere Menschen auf schwedischen Intensivstationen aufgenommen.

Waren in den Vorjahren im gleichen Zeitraum (1. April – 16. Mai) knapp 40 % der Intensivpatienten mindestens 70 Jahre alt, lag ihr Anteil 2020 nur noch bei 28 %. Noch deutlicher der Rückgang bei den ≥80-Jährigen: 6.5 % statt 12 % der Intensivpatienten zählten 2020 noch zu dieser Altersgruppe.

...

Aber: Völlig zurecht weisen die schwedischen Staatsepidemiologen und Befürworter des schwedischen Weges darauf hin, dass höhere Infektions- und damit auch Sterberaten in der Anfangsphase unausweichlich sind und bewusst in Kauf genommen werden, wenn Kontaktbeschränkungen lockerer gehandhabt werden. Die Bevölkerung wird zwar schneller durchseucht als in Ländern mit Lockdown, ist aber auch früher durch damit. Am Ende wäre in etwa die gleiche Mortalität zu erwarten, so der postulierte Idealfall. Entscheidend dabei aber ist, das haben Befürworter und Gegner gleichermaßen konstatiert, dass das Gesundheitswesen und insbesondere die Intensiv- und Beatmungskapazitäten zu keinem Zeitpunkt überlastet werden. Sonst nämlich kommt es unweigerlich zu vermeidbaren Todesfällen wie beispielsweise in der Lombardei, wo es vorübergehend weniger Beatmungsgeräte als Patienten mit schwerem Lungenversagen gab.

Die Frage des „Blutzolls“ der jeweiligen Strategie hat also zwei Facetten: Einerseits die langfristige Sterblichkeit über die gesamte Zeit der Pandemie, die wohl erst im nächsten Jahr verglichen werden darf. Und andererseits die Zahl eigentlich unnötiger Todesfälle, die lediglich fehlenden Intensivkapazitäten geschuldet ist. Insofern ist der schlichte Vergleich der Todesfälle pro 1 Mio. Einwohner nicht aussagekäftig, solange die Beanspruchung der Intensivstationen nicht berücksichtigt wird.

...

Schwedischer Weg auf Kosten der Alten
...
Die gemutmaßten ethischen Diskussionen haben ganz offensichtlich erst angesichts zu knapper Ressourcen begonnen und das ist in meine Augen schlichtweg „vorauseilende Triage“. Völlig unklar bleiben dabei die Kriterien dieser Auswahlentscheidungen, die in ihrer Summe eindeutig zu einer Therapiebeschränkung bei älteren Menschen geführt haben.


Anmerkung zum Schluss
Intensivmedizin im hohen Lebensalter ist nicht notwendigerweise „gut und richtig“, sondern ein komplexes Thema mit vielen Facetten. Grundsätzlich aber ist sie eine Errungenschaft, sofern der kranke Mensch in seiner ganzen Persönlichkeit betrachtet und ethische Prinzipien verantwortungsvoll geachtet werden. Intensivmedizin kann unter den richtigen Voraussetzungen auch hochbetagten kritisch kranken Patienten die Chance geben, noch einmal in ein für sie zufriedenstellendes Leben zurückzukehren. In der Region Lombardei war das Durchschnittsalter der Covid-Intensivpatienten genauso hoch wie das aller Covid-Krankenhauspatienten. Knapp 50 % der über 80-jährigen Intensivpatienten überlebten dort die stationäre Behandlung, das entspricht ziemlich genau der Erfolgsquote bei Patienten mit entzündlich verursachtem Lungenversagen ohne Corona-Virus.



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Coronavirus (Sars-CoV-2)

24.05.2020 um 22:45
Zitat von jaskajaska schrieb:In der Region Lombardei war das Durchschnittsalter der Covid-Intensivpatienten genauso hoch wie das aller Covid-Krankenhauspatienten. Knapp 50 % der über 80-jährigen Intensivpatienten überlebten dort die stationäre Behandlung, das entspricht ziemlich genau der Erfolgsquote bei Patienten mit entzündlich verursachtem Lungenversagen ohne Corona-Virus.
Mag sein dass der prozentuale Anteil an Toten bei Corona genauso groß ist wie bei anderen schweren Lungenerkrankungen aber es gibt viel mehr an Corona Erkrankte als an anderen Krankheiten.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 00:16
Zitat von jaskajaska schrieb: einen Blogbeitrag zitierend:
Aber völlig zurecht weisen die schwedischen Staatsepidemiologen und Befürworter des schwedischen Weges darauf hin, dass höhere Infektions- und damit auch Sterberaten in der Anfangsphase unausweichlich sind und bewusst in Kauf genommen werden, wenn Kontaktbeschränkungen lockerer gehandhabt werden.
Wir sind hier bei dem Thema, welches Bundestagspräsident Schäuble schon angeschnitten hat: Ist das Leben das absolut höchste Gut, das es zu erhalten gilt, egal wie, wo, um welchen Preis? Das deutsche Grundgesetz kennt ein allerhöchstes Gut, und das ist - Überraschung: nicht das Leben um jeden Preis, sondern die Würde des Menschen.

Unter diesem Aspekt kann man sehr wohl diskutieren, ob die Steigerung von Sterberaten verhindern in Zeiten von Corona der einzig entscheidende Aspekt für politische Handeln sein muss. Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen und Mitglied der Grünen, hat genau diese Frage gestellt und ist damit nicht nur in der eigenen Partei angeeckt.

Wenn man überlegt, welche Folgen ein Lockdown nicht nur bildungspolitisch wie für die Gesamtwirtschaft einschließlich fehlender Steuern und Sozialversicherungsbeiträge hat, wenn durch einen Lockdown OPs zugunsten von zu erwartenden Corona-Intensivpatienten abgesagt wurden (u.a. Lebendspenden bei Transplantationen), wie viele Leute aus Angst vor Corona trotz Herzinfarkt nicht ins Krankenhaus gegangen sind, für wie viele Rheuma- und Arthrosekranke seit Wochen der schmerzlindernde und das Fortschreiten der Krankheit verhindernde Reha-Sport ersatzlos entfallen ist, wie Kunst, egal, ob Museumsschließungen oder geschlossene Theater oder abgesagte Konzerte,darniederliegt - ja, dann muss man sich irgendwann fragen, ob eine niedrige Sterberate das Ziel jeglichen politischen Handelns sein muss, koste es, was es wolle.

Zum Glück war in D die ärztliche Versorgung, was Coronapatienten betrifft, bisher mehr als in Ordnung, 30 Prozent der Intensivbetten müssen auch in Zukunft für sie freigehalten werden. Es wird wohl trotzdem für alle reichen, was Intensivbetten betrifft. Aber noch makl: Ist das das Ziel, dem sich alles unterzuordnen hat? Gar flächendeckend in der ganzen BRD?

Oder macht Bodo Ramelow in Thüringen bloß vor, was demnächst alle Bundesländer machen nach dem Motto "Rette sich, wer kann?" Das heißt: Die Bundesländer mit wenig Infektionen öffnen alles, ziehen Touristen (und Konsumenten aus Nachbarbundesländern) an, machen Geschäfte, während die Bundesländer mit hohen Infiziertenzahlen weiter Lockdown betreiben (müssen)? Welche Schüler werden wo am besten schulmäßig versorgt und haben so Vorteile für später?

Sehen wir hier gerade den Untergang des Föderalismus oder im Gegenteil seine Stärkung? Warum soll nicht da, wo wenig Corona ist, alles wieder normal sein, warum sollen dort die Leute behandelt werden wie da, wo viel Corona ist? Mit anderen Worten: Vielleicht hat Ramelow recht, wenn er erst mal Lockerungen befürwortet, vorausgesetzt, die thüringischen Landeskinder sind so schlau, halten sich an die Regeln und stecken sich möglichst wenig an. Ansonsten: Freiheit ade. Wenn die Infiziertenzahlen steigen, gibt es wieder Lockdown.

Das wäre dann irgendwo das vielbeschworene Modell des (Corona-) mündigen Bürgers.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 01:42
Zitat von AndanteAndante schrieb:ob eine niedrige Sterberate das Ziel jeglichen politischen Handelns sein muss, koste es, was es wolle.
Es geht auch mehr darum WER und WANN stirbt und nicht ob. Da niedrigere Corona Sterberaten möglicherweise höhere Sterberaten danach bedeuten und umgekehrt.
Zitat von AndanteAndante schrieb:wie viele Leute aus Angst vor Corona trotz Herzinfarkt nicht ins Krankenhaus gegangen sind, für wie viele Rheuma- und Arthrosekranke seit Wochen der schmerzlindernde und das Fortschreiten der Krankheit verhindernde Reha-Sport ersatzlos entfallen ist
Als Folge davon wird es weitere Todesfälle geben, manche davon wären sicherlich vermeidbar gewesen
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es wird wohl trotzdem für alle reichen, was Intensivbetten betrifft. Aber noch makl: Ist das das Ziel, dem sich alles unterzuordnen hat?
Bettenkapazitäten sollten frühestens ab über 50% plus ein Thema sein. Also in diesem Fall: Nein.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 05:26
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Ich denke es ist schon ein Punkt der mal kritisch hinterfragt werden darf warum der Schutz des Lebens als absolut höchster Wert dem sich alles andere unterzuordnen hat bis jetzt eigentlich nicht die Maxime der Politik war.
Es ist ja noch gar nicht so lange her das z.B. Tempo 130 auf deutschen Autobahnen abgelehnt wurde.
Ach das ist ja interessant. Einerseits argumentierst du hier im Thread dafür, dass die Aufhebung der Maßnahmen in Thüringen richtig ist.
Und andererseits aber wünschst du dir mehr Schutz und wärst z.b. eig.dafür dass die Regierung jeden Winter MNS zur Pflicht macht?
damit es nicht nochmal wieder in einem Jahr zu 20.000 Menschen Übersterblichkeit unter anderem wegen der Grippe kommt?

Wiese beißt sich das nicht?

Thüringen hat in den letzten 7 Tagen mehr als 100 neue Fälle gehabt laut dem RKI Dashboard. Dazu kommt noch die Dunkelziffer und diejenigen die angesteckt wurden von diesen 100 während sie noch nicht wussten dass sie infiziert waren.
Ich denke es ist schon ein Punkt der mal kritisch hinterfragt werden darf warum der Schutz des Lebens als absolut höchster Wert dem sich alles andere unterzuordnen hat bis jetzt eigentlich nicht die Maxime der Politik war.
Die siehst doch was passiert, wie die Menschen demonstrieren wenn es Einschränkungen gibt. Außerdem stimmt es ja nicht dass es keine Verbote und Maßnahmen gibt. Jedes Kraftwerk oder andere Fabriken in Dtl. haben Auflagen um Filter einzubauen gegen Luftverschmutzung, sowas wirst du in anderen Ländern teilweise gar nicht finden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:wozu alles immer so genau berechnen?
ebend, das meine ich doch. wieso Zahlen veröffentlichen die auf einer Berechnung beruht die ziemlich im Unklaren liegt?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Fakt ist doch, dass verringerte Luftverschmutzung einfach besser ist - und nicht nur hinsichtlich Corona
Wieso glauben denn die Leute sie müssen uns Zahlen vorlegen? Das sollte vielleicht die eig.Frage sein. Reicht es nicht zu sagen es hat Einfluss und Vergleiche zu bringen z.b. wie hoch die Asthma-Rate bei Kindern hier bei uns in einer kleineren Stadt bis zu 100.000 Einwohnern ist im Gegensatz zu einer asiatischen Millionenstadt wo schon seit Jahren Mundschutz getraten wird wegen der Luftverschmutzung.
Solchen Zahlen würde ich viel eher Vertrauen und Glauben schenken..
Zitat von AndanteAndante schrieb:Vielleicht hat Ramelow recht, wenn er erst mal Lockerungen befürwortet, vorausgesetzt, die thüringischen Landeskinder sind so schlau, halten sich an die Regeln und stecken sich möglichst wenig an.
Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Öffentlich und politisch wird gesagt alle Maßnahmen werden abgeschafft, aber eigentlich will man immer noch dass die Regeln eingehalten werden? Was soll dann das Gerede vom Abschaffen der Regeln wenn man von den Bürgern erwartet dass sie diese dennoch ohne Gesetz weiter einhalten sollen?

Am Ende behauptet man dann vielleicht in 4 Wochen, dass ohne Maßnahmen in Thüringen die Zahlen nicht stark gestiegen sind, während man aber in der Realität darauf hofft dass die Regeln weiter umgestetzt werden und wurden. Die Aussage es geht ohne die Maßnahmen wäre dann ja aber falsch, wenn die Regeln freiwillig von vielen weiter umgesetzt wurden?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 06:16
Zitat von john-erikjohn-erik schrieb:Es wurde bereits zweimal eine angekündigt (davon einmal in Bayern schon vor Wochen sogar mit quasi "Zwangstests" unter Polizeibegleitung) aber veröffentlicht worden ist davon meines Wissens noch nichts.
So ein Blödsinn mit dem "Zwangstest". Es wurde vom ersten Tag an publiziert, dass die Polizei dabei ist um den Leuten Sicherheit, keinem Betrüger aufzusitzen, zu geben. Könnte doch sonst jeder, im weißen Kittel kommen, der mal in die Wohnung will.
Selbstverständlich konnte und kann man die Teilnahme an der Studie ablehnen.

Was du da schreibst ist die These von " Eva Herrmann" . Da fehlt nur noch der Blutraub an Kindern.

Und wie seriös kann eine Studie denn sein, wenn man nach 6 Wochen schon Ergebnisse hat? Es sollten ja 3000 Haushalte untersucht werden, das mag auch etwas dauern, wenn die Menschen da freiwillig mitmachen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 06:40
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Und wie seriös kann eine Studie denn sein
Ich bin schon sehr gespannt auf die Studie von Italien. Gestern angekündigt 150.000 Antikörper-Tests..
In Italien startet am Montag eine Antikörpertest-Studie mit rund 150 000 Teilnehmern, um die Dunkelziffer der Corona-Infizierten zu ermitteln. Das Gesundheitsministerium und die Statistikbehörde wollen mit dem nationalen Roten Kreuz Bluttests von Menschen aus 2000 Orten nehmen. Das teilte das Ministerium in Rom am Wochenende mit. Die repräsentativ ausgewählten Teilnehmer würden telefonisch um ihre Mithilfe gebeten. Die Teilnahme sei aber freiwillig, die Daten würden für die Forscher anonymisiert. Nach Angaben eines italienischen Experten gibt es zudem Hinweise darauf, dass es erste Corona-Fälle in Italien bereits im Dezember gab.
https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-italien-testet-ab-montag-150000-menschen-auf-corona-antikoerper/25855922.html?ticket=ST-2140918-0gMzKXsYdd29u0qHySsE-ap6

Wobei man aber vielleicht vorsichtig sein sollte, das mit anderen Staaten zu vergleichen. Hier bei uns war der Ausbruch in vielen Regionen gar nicht so stark und deswegen ist auch die Dunkelziffer eine andere? Oder hat das eher wenig damit zu tun?


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 07:23
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Wobei man aber vielleicht vorsichtig sein sollte, das mit anderen Staaten zu vergleichen. Hier bei uns war der Ausbruch in vielen Regionen gar nicht so stark und deswegen ist auch die Dunkelziffer eine andere? Oder hat das eher wenig damit zu tun?
Ich hab keine Ahnung :)

Neulich hat doch irgendein TV Sender 250 Personen, in so einem Hotspot getestet - wenn ich nur noch wüsste wo das war -.- Jedenfalls waren ca 2% schon mal infiziert oder gerade akut infiziert. Wenn ich mich richtig erinnere waren es insgesamt 6 Betroffene.

Interessant war dabei, dass viele die meinten, sie hätten die Krankheit schon früher durchlebt, nie infiziert waren. Eine Dame , deren Mann infiziert war und keine große Symptomatik hatte, war regelrecht enttäuscht - denn SIE war ja so krank.

Man darf wirklich auf die großen Studien gespannt sein.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 08:34
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Ich denke es ist schon ein Punkt der mal kritisch hinterfragt werden darf warum der Schutz des Lebens als absolut höchster Wert dem sich alles andere unterzuordnen hat bis jetzt eigentlich nicht die Maxime der Politik war.
Das ist ein Scheinargument.
Nirgends wird der Schutz des Lebens absolut betrachtet - aber es ist eben ein sehr starkes Schutzrecht. Und neben dem unmittelbaren Schutz des Lebens geht es auch um ein Gefühl von Sicherheit. Gerade das Empfinden von Sicherheit erfolgt nicht rational. Gleichwohl ist es Realität, wie wir uns ängstigen und wann wir uns wohl oder unwohl fühlen.

Wir fühlen uns z.B. nicht allzu unwohl, wenn 3000 Menschen jedes Jahr im Straßenverkehr sterben. Dessen völlig ungeachtet steigen die allermeisten Menschen ohne ein mulmiges Gefühl jederzeit ins Auto oder auf das Fahrrad.
Sterben aber weniger als 1% z.B. in Folge eines Anschlages, fühlen wir uns unwohl, wenn wir z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. Selbst wenn wir uns das rational klar machen, bleibt dennoch ein Unwohlsein.

Und deswegen kann man Todesfälle nicht mathematisch aufrechnen. Sondern man muss ebenfalls die Intensität beachten, mit der ein bestimmtes Risiko unser Leben und unser Wohlbefinden beeinflusst.

Kurz: Man muss Situationen eben differenziert betrachten.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

25.05.2020 um 08:49
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Ach das ist ja interessant. Einerseits argumentierst du hier im Thread dafür, dass die Aufhebung der Maßnahmen in Thüringen richtig ist.
Und andererseits aber wünschst du dir mehr Schutz und wärst z.b. eig.dafür dass die Regierung jeden Winter MNS zur Pflicht macht?
damit es nicht nochmal wieder in einem Jahr zu 20.000 Menschen Übersterblichkeit unter anderem wegen der Grippe kommt?
Ich glaube nicht das ich hier jemals forderte das Menschen hier Masken tragen müssen. Ich bin schon immer dagegen gewesen. Ich kritisiere nur die Begründungen mit denen hier massive Einschränkungen von Grundrechten legitimiert werden neuerdings. Denn wenn das Leben wirklich um jeden Preis zu schützen wäre, dann müssten eben auch bei anderen Themen andere Entscheidungen getroffen werden. Oder man muss sich eingestehen das unsere Verfassung den Schutz des Lebens eben nicht als oberstes Gebot vorsieht und somit sind dann natürlich auch solche massiven Einschränkungen nicht mehr rechtfertigbar.


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