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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.029 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 14:33
Zitat von FennekFennek schrieb:Denn wenn es keine Scheinkorrelation ist, muss der eindeutige Beweis, dass Nikotin vor Covid-19 schützt, ja vorliegen.
Es ist nicht ganz klar, ob Nikotin oder ein anderer Stoff im Tabak die geringere Wahrscheinlichkeit zu erkrankten begründet. Dies geht ja auch aus Deinem Link hervor. Die derzeitige Annahme ist, dass es das Nikotin ist, aber selbst wenn es ein anderer im Tabakrauch enthaltener Stoff ist, dann ändert das nichts an der Aussage, dass das Rauchen (nicht das Nikotin, habe ich nicht behauptet) vor Infektionen mit Covid-19 schützt.

Was soll das denn für eine "Scheinkorrelation" sein, die den Autoren der verschiedenen Studien entgangen ist?

Ich muss das nicht beweisen, denn ich verweise lediglich auf die Studien und behaupte nicht, dass diese falsch sind. Du tust das aber, also müsstest Du auch begründen, warum die Studien falsch sind.

Bislang bleibst Du jeden Beleg dafür schuldig.
Zitat von WichtgestaltWichtgestalt schrieb:Eine einfache Erklärung wäre, dass Raucher nicht so alt werden und es deswegen weniger schwere Verläufe gibt.
Nein, denn Raucher haben schwerere Verläufe, es müssten also mehr Raucher mit Covid-19 im Krankenhaus sein als im Schnitt der Bevölkerung, wenn sich Raucher mit der gleichen Wahrscheinlichkeit infizieren.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 14:41
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Nein, denn Raucher haben schwerere Verläufe, es müssten also mehr Raucher mit Covid-19 im Krankenhaus sein als im Schnitt der Bevölkerung, wenn sich Raucher mit der gleichen Wahrscheinlichkeit infizieren.
Nein, das ist falsch.
Du kannst nicht den Gesamtanteil der Raucher an der Bevölkerung nehmen und dies in Zusammenhang stellen mit allen die in Behandlung müssen ohne die Altersstatistik mit einzubeziehen.
Google doch einfach mal, wieviele der 80jährigen Raucher sind.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 14:47
@Wichtgestalt

Die in der Studie erfassten waren zwischen 0 und 104 Jahre alt.

https://www.bmj.com/content/369/bmj.m1985

Es geht nicht um die Todesfälle.

Es ist schon klar, dass man mehrere Faktoren berücksichtigen muss, aber 6% (unter den Hospitalisierten) ist auffällig wenig, da Raucher, v.a. auch ältere logischerweise eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, in das Krankenhaus zu müssen, auch wenn sie jünger sind bzw. früher sterben, also das 80. Lebensjahr nur noch selten erleben.

Die Studie behauptet übrigens auch gar nicht, dass Raucher geschützt sind.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 14:49
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Was soll das denn für eine "Scheinkorrelation" sein
Die Scheinkorrelation ist folgende: Du hast drei Datensätze, die erstmal Unabhängig voneinander sind
a) Raucher der Bevölkerung
b) Raucher mit Covid-19
c) Gesamtzahl mit Covid-19

Wenn du nur darauf basierend jetzt einfach sagst: "Der Anteil der Raucher unter den Betroffenen ist geringer, als der Anteil der Raucher in der Gesamtbevölkerung, deshalb muss es einen Zusammenhang geben", ist das schlicht falsch, denn du hast keinen wirklichen Zusammenhang zwischen den Zahlen erbracht, sondern sie nur in ein künstliches Verhältnis zueinander gesetzt. Es ist allerhöchstens ein Indiz, dass etwas sein könnte. So wie du es jedoch darstellst, wär das alles schon bewiesen und Fakt.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Bislang bleibst Du jeden Beleg dafür schuldig.
Ähm,
siehe hier:
Zitat von FennekFennek schrieb:Es gibt Gerüchte um einen Anti-Corona-Schutzeffekt für Raucherinnen und Raucher. Es ist jedoch reine Spekulation, dass Nikotin bei Covid-19 schwere Verläufe und Todesfälle verhindern kann.
https://www.medizin-transparent.at/corona-nikotin/

Ich zitier dir noch nen Abschnitt, der sich mit deinen Studien beschäftigt, wenn du schon nicht selbst nachliest:
Mängel, Lücken, Übertreibung

Leider hat die Publikation [2] einerseits schwere Mängel und deutliche Lücken in der Berichterstattung. Daher können wir keine Schlüsse ziehen und schon gar keine mögliche Schutzwirkung von Nikotin herauslesen.

Zum Beispiel: Patientinnen und Patienten aus Intensivstationen wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Vielleicht haben also die am schwersten Betroffenen gefehlt? Ob Raucherinnen und Raucher gehäuft an einer schweren Form von Covid-19 erkranken, lässt sich so nicht beantworten. Über eventuelle Todesfälle wird nicht berichtet.

Zudem lässt sich aus den Daten eines einzigen Spitals nicht auf die Gesamtbevölkerung schließen. Außerdem gibt es Unklarheiten bei der Auswahl der Patientinnen und Patienten und bei der Erhebung des Raucherstatus.

Aus unserer Sicht auch nicht förderlich für das Vertrauen in die Hypothese [1] vom vielleicht schützenden Nikotin: Erstautor Jean-Pierre Changeux hat in der Vergangenheit Zahlungen von der Tabakindustrie erhalten [15-17]. Er ist Neurobiologe und erforscht unter anderem die Wirkung von Nikotin auf das Nervensystem.

Weiters fehlt uns die eine selbstkritische Einordnung durch das Studienteam und ein Abgleich mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Die Schlussfolgerungen erscheinen uns allzu euphorisch. Da ist etwa die Rede von der Hoffnung, dass künftig mit diesen Erkenntnissen vielleicht Leben gerettet werden.

[...]

Es ist unsicher, ob die Patientinnen und Patienten wahrheitsgemäße Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten gemacht haben. Vielleicht haben sie geflunkert, als sie nach ihrem aktuellen Zigarettenkonsum befragt wurden. Eine Unterschätzung ist durchaus möglich. Ein Hinweis darauf ist der ungewöhnlich hohe Anteil an ehemaligen Raucherinnen und Rauchern.
Über die Erhebungsmethode und deren Vertrauenswürdigkeit ist in der Publikation nichts Genaues zu erfahren.
Es ist nicht näher erklärt, warum die Daten der am schwersten betroffenen-Covid-19-Patientinnen und -Patienten nicht in die Studie eingeflossen ist: also all jene, die auf der Intensivstation waren. Auch für die eingeschlossenen Infizierten sind die Angaben „Ambulanz“ bzw. „Station“ die einzigen indirekten Hinweise auf den Schweregrad und Verlauf. Zu Todesfällen gibt es keine Information.
Es ist unklar, ob die gezogenen Vergleiche zwischen Infizierten und Allgemeinbevölkerung wirklich sinnvoll waren. Es ist wahrscheinlich, dass die Covid-Betroffenen kein repräsentatives Abbild der französischen Allgemeinbevölkerung waren.
Im Diskussionsteil ist erwähnt, dass überdurchschnittlich viele Covid-19 Betroffene zum Gesundheitspersonal zählten. Dies kann zu Verzerrungen geführt habe. Diese Berufsgruppe spiegelt nicht die Allgemeinbevölkerung. Gesundheitspersonal raucht im Durchschnitt seltener. Gleichzeitig haben diese Personen jobbedingt ein eher höheres Ansteckungsrisiko.
Beide Publikationen wurden auf der Online-Plattform „Qeios“ ohne Peer Review publiziert. Damit ist die Begutachtung und Kritik durch Fachkolleginnen und -kollegen gemeint. Der Peer Review ist zwar kein perfekter, aber ein wichtiger Mechanismus, um in der Wissenschaft die Qualität von Publikationen sicherzustellen.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:ich verweise lediglich auf die Studien und behaupte nicht, dass diese falsch sind. Du tust das aber, also müsstest Du auch begründen, warum die Studien falsch sind.
Nein, ich behaupte nicht, die Studien seien falsch. Die Zahlen sind vollkommen in Ordnung. Daraus aber den Schluss des zwanghaften Zusammenhangs zu ziehen, wie es in den Medien gemacht wurde, ist der Fehler.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:04
Nachtrag:
Es gibt anscheinend Hinweise, dass eine der Autorinnen mit der Tabakindustrie im Zusammenhang steckt und bereits früher für Studien von eben jener bezahlt wurde.
Es gibt auch personell eine schiefe Optik. Einer der Autoren des Hypothesen-Papiers wurde in der Vergangenheit von der Tabakindustrie für seine Forschung bezahlt. Bereits 1994 sponserte die Tabakindustrie seine Forschung zu Nikotinrezeptoren, wie schließlich an die Öffentlichkeit kam. Und 2012 deckt die Zeitung Le Monde auf, dass sein Institut von der Tabakindustrie 273.500 für Nikotin-Studien erhielt.

Im Sinne des Sponsorship-Effekts ist von einem Nutzen von Forschung für den Auftraggeber ausgzugehen, sonst würde der Sponsor nicht bezahlen. Gleichzeitig belegt der Sponsorship-Effekt eine (indirekten) Beeinflussung von Forschenden aufgrund ihrer Loyalität gegenüber dem Auftraggeber. Das legt die Frage nahe: Ist es jetzt wieder so? Wird jemand dafür bezahlt, mitten in der Corona-Krise eine Theorie an die Medien zu bringen, die der Tabakindustrie sehr nützt? Warum sonst geht jemand - ganz und gar unüblich in der Wissenschaft - mit einer wackeligen Hypothese an die Öffentlichkeit, ohne erste Ergebnisse? Auch im Falle von Unabhängigkeit bleibt aufgrund der Vorgeschichte ein schaler Nachgeschmack. Fakt ist, dass die Veröffentlichung Zweifel an der Schädlichkeit von Nikotin sät und das Aufhören weniger dringlich erscheinen lässt.
http://www.vivid.at/fake-news-nikotin-schuetzt-vor-corona-fake (Archiv-Version vom 13.05.2020)


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10.06.2020 um 15:07
Zitat von FennekFennek schrieb:Es ist jedoch reine Spekulation, dass Nikotin bei Covid-19 schwere Verläufe und Todesfälle verhindern kann.
Das hat auch kein Mensch behauptet. Ich auf keinen Fall. Ich habe sogar das genaue Gegenteil geschrieben.

Das gleiche gilt für das weitere Zitat von Dir. Ich kann dort überhaupt nichts zu "Scheinrelationen" finden. Wo nimmst Du das denn her?

Dort ist ständig die Rede von Rauchern auf der Intensivstation. Das hat mit der Frage überhaupt nichts zu tun, denn es geht lediglich darum, ob sich Raucher weniger häufig infizieren.

Das gleiche gilt für Todesfälle.

Das einzige, was ich dort finde, ist allgemeine Kritik an den Angaben, was man zu jeder Studie findet. Nichts, was entfernt auf eine "Scheinkorrelation" hindeuten könnte.

Das gleiche gilt für die "Veröffentlichung ohne peer review". Hatten wir das nicht vor kurzem, dass diese preprints sogar gefordert sind? Da es sonst zu lange dauert, bis die Ergebnisse vorliegen.

Die chinesische Studie ist bereits peer-reviewed, lediglich 2 von 140 Patienten waren gegenwärtige Raucher:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/all.14238


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:12
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Die chinesische Studie ist bereits peer-reviewed, lediglich 2 von 140 Patienten waren gegenwärtige Raucher:
Du meinst die chinesische Studie an Krankenhauspersonal?
So zitiert das Hypothesen-Papier eine Studie über den Raucheranteil von chinesischem Krankenhaus-Personal, das an COVID-19 erkrankt war. Da sei der Raucheranteil geringer als in der Bevölkerung. Das verwundert nicht. Denn Gesundheitsberufe rauchen grundsätzlich deutlich seltener als der Durchschnitt der Bevölkerung. Außerdem sind Gesundheitsberufe vorwiegend weiblich. In China, das hier als Beweis angeführt wird, rauchen nur rund 2 Prozent der Frauen, aber 51 Prozent der Männer.
http://www.vivid.at/fake-news-nikotin-schuetzt-vor-corona-fake
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das gleiche gilt für das weitere Zitat von Dir. Ich kann dort überhaupt nichts zu "Scheinrelationen" finden. Wo nimmst Du das denn her?
Eine Scheinkorrelation ist es so lange, bis ein eindeutiger Zusammenhang existiert.
Scheinkorrelation oder (engl.) spurious relationship bezeichnet eine Korrelation (Übereinstimmung oder Entsprechung) zwischen zwei Größen, der kein Kausalzusammenhang, sondern nur eine zufällige oder indirekte Beziehung zu Grunde liegt.
Wikipedia: Scheinkorrelation
Also meine Frage an dich: Ist der Zusammenhang, dass Rauchen das Covid-19-Risiko senkt, eindeutig belegt? Sonst ist es eine Scheinkorrelation.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Dort ist ständig die Rede von Rauchern auf der Intensivstation. Das hat mit der Frage überhaupt nichts zu tun, denn es geht lediglich darum, ob sich Raucher weniger häufig infizieren.
Natürlich ist das wichtig. Wenn gar nicht erhoben wird, wie viele Raucher auf Intensivstation liegen, kannst du doch gar keine Aussage treffen. Vielleicht ist der Anteil von Rauchern auf Intensivstation ja überdurchschnittlich. Da die Studie aber Personen auf der Intensivstation gar nicht mit einbezogen hat, wissen wir das gar nicht. Es wurde nur ein Teil der erkrankten betrachtet (Raucher im Krankenhaus mit Covid-19, die keinen sehr schweren Verlauf haben - sonst wären sie ja auf Intensivstation), aber ein anderer (Raucher mit C19, die nicht im Krankenhaus sind, Raucher mit C19 auf Intensiv) wird ausgelassen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:19
@Fennek

Es gibt bislang überhaupt keine sicheren Erkenntnisse zu Covid-19, außer vielleicht, dass es sich um eine Viruserkrankung handelt, da die Krankheit noch zu neu ist.
Zitat von FennekFennek schrieb:Du meinst die chinesische Studie an Krankenhauspersonal?
Kann dazu nichts in der Studie finden, es wird von "Patienten" gesprochen.

Und nochmals: es geht nicht darum, wieviele Raucher, die positiv testen, auf der Intensiv landen, sondern darum, wieviele sich infizieren. Es ist klar, dass Rauchen das Risiko auf einen schweren Verlauf erhöht.

Und nein, eine Scheinkorrelation muss erwiesen werden. Es ist natürlich richtig, dass wir bislang - wie bei ausnahmslos allen Informationen zu Covid-19 - lediglich von Hypothesen sprechen - für die aber immerhin mehrere Studien existieren, was ja schon mal ziemlich viel ist.

Bis jetzt hat keiner der Links von Dir eine Scheinkorrelation irgendwie plausibel machen können.

Um das zu prüfen, müssten wir uns aber eigentlich die Studie selbst anschauen.
Zitat von FennekFennek schrieb:Es wurde nur ein Teil der erkrankten betrachtet (Raucher im Krankenhaus mit Covid-19, die keinen sehr schweren Verlauf haben - sonst wären sie ja auf Intensivstation)
Das stimmt doch z.B. schon mal gar nicht, da Patienten auf der Intensivstation auch im Krankenhaus sind.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:29
Zitat von FennekFennek schrieb:Es gibt Gerüchte um einen Anti-Corona-Schutzeffekt für Raucherinnen und Raucher. Es ist jedoch reine Spekulation, dass Nikotin bei Covid-19 schwere Verläufe und Todesfälle verhindern kann.
Das hatte @Anaximander auch nie so dargestellt, sondern nur, dass es weniger Infizierte gibt.
Aber diejenigen Raucher welche es dann doch mal erwischt, haben sogar schwerere Verläufe als Nichtraucher (so hatte ich es vor paar Wochen auch mal gelesen).
Zitat von FennekFennek schrieb:Natürlich ist das wichtig. Wenn gar nicht erhoben wird, wie viele Raucher auf Intensivstation liegen, kannst du doch gar keine Aussage treffen. Vielleicht ist der Anteil von Rauchern auf Intensivstation ja überdurchschnittlich
Wieviele auf Intensivstationen liegen finde ich wegen obigen Aussagen nicht relevant.
Zudem könnten Raucher auch wegen Raucher-bedingten Lungenkrankheiten im Krankenhaus liegen.

Wie gesagt, es ging bei diversen Studien - so hatte ich das eben auch verstanden - lediglich darum, dass es das Virus bei Rauchern schwerer hat anzudocken. Aber andererseits haben die Raucher dann schwerere Verläufe -> so hatte ich das jedenfalls alles aufgefasst, was ich bisher las.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:37
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wieviele auf Intensivstationen liegen finde ich wegen obigen Aussagen nicht relevant.
Wenn Personen auf der Intensivstation überhaupt nicht in die Studie einfließen, dann eben schon. Dann werden nämlich nur die Raucher gezählt, die es noch nicht in die Intensivstation "geschafft" haben. Wenn das bei den Rauchern signifikant mehr Personen sind als bei den Nichtrauchern, wird das Ergebnis verzerrt.

Wir machen eine Stichpunktstudie und wollen damit Dinge rausfinden, die in einem Zeitraum vor der Studie passiert sind. Wenn es Effekte gibt, die dazu führen, dass Personen, denen in diesem Zeitraum etwas passiert ist das uns interessiert aus der Studie ausscheiden, so dass wir sie zum Stichpunkt nicht mehr befragen können, ist das ein Systemfehler in der Studie.


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10.06.2020 um 15:39
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Und nein, eine Scheinkorrelation muss erwiesen werden.
Wie soll man denn bitte eine Scheinkorrelation "erweisen". Das ist per Definition der Scheinkorrelation gar nicht möglich, da ja bei einer Scheinkorrelation ja
Zitat von FennekFennek schrieb:kein Kausalzusammenhang, sondern nur eine zufällige oder indirekte Beziehung zu Grunde liegt.
Die Nichtexistenz ist in der Wissenschaft nicht beweisbar. Bitte setz dich erst mal mit den Grundlagen von wissenschaftlichen Beweisverfahren, Beweislastumkehr, Kausalität und Scheinkorrelationen.
Wenn eine Aussage ebensowenig beweisbar ist wie ihr Gegenteil, dann bedeutet das noch lange nicht, dass man beide Möglichkeiten in gleichem Maß ernst nehmen soll.

Bertrand Russell verwendete dieses Argument, weil ihm als Religionskritiker vorgehalten wurde, dass er die Nichtexistenz Gottes nicht beweisen kann. Doch die Nichtexistenz von etwas lässt sich prinzipiell nicht nachweisen. Die Beweislast liegt bei dem, der behauptet, dass es existiert.
https://www.futurezone.de/meinung/article216450145/Von-Teekannen-im-All-und-Monstern-im-See-das-Missverstaendnis-der-Beweislast.html

Also noch mal meine Frage und jetzt komm mir nicht wieder mit einer Beweislastumkehr:
Ist der Zusammenhang, dass Rauchen das Covid-19-Risiko senkt, eindeutig belegt?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das hatte @Anaximander auch nie so dargestellt, sondern nur, dass es weniger Infizierte gibt.
Hat er nicht?

Dabei hat er hier doch ganz klar geschrieben, dass das darin begründet ist, dass die ACE-2-Rezeptoren geblockt werden:
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Raucher erkranken seltener (ähnlich wie Personen mit Blugruppe 0 Rhesus positiv), was daran liegt, dass die ACE2-Rezeptoren geblockt werden.
Oder um es anders zu formulieren mit gleichbleibender Bedeutung: Raucher sind eher vor einer Infektion geschützt, da die ACE-2-Rezeptoren geblockt werden. Denn die Aussage daraus ist gleichbleibend. Ob man das ganze jetzt als "davor geschützt" oder "infizieren sich deshalb weniger" bezeichnet ist irrelevant, solange man trotzdem den kausalen Zusammenhang erzwingt.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, es ging bei diversen Studien - so hatte ich das eben auch verstanden - lediglich darum, dass es das Virus bei Rauchern schwerer hat anzudocken.
Ja, aber keine der Studien konnte diese Hypothese wirklich belegen. Es gibt lediglich Indizien. Hier wird es hingegen als Fakt dargestellt.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 15:49
@Fennek

Es ist natürlich völlig richtig, dass zu Covid-19 bislang praktisch überhaupt keine gesichterten Erkenntnisse vorliegen. Dennoch gibt es Studien, die auf dieses und jenes hinweisen.

So gibt es eben auch Studien, die zeigen, dass Rauchen vor einer Infektion mit Covid-19 schützen kann. Darüber wurde auch sehr breit berichtet.

Das heißt nicht, dass dies 100% bewiesen ist. Es ist aber zur Kommunikation sehr mühsam, alles was man schreibt, in den Konjunktiv zu setzen, das macht hier auch keiner, da ohnehin klar ist, dass letztlich bei jeder Aussage noch weiterführende Studien notwendig sind. Aber es gibt schon mal einen Anfang.

Mit einer wissenschaftsphilosophischen Diskussion möchte ich micht nicht aufhalten, sorry. Tatsache ist, dass keine der Aussagen in Deinen Links, selbst die von den erklärten Gegnern, was bei Themen wie diesen völlig normal ist, keine Hinweise für eine solche angebliche Scheinkorrelation sehen. Das schließt nicht 100%-ig aus, dass es diese gibt, es fehlen lediglich derzeit Hinweise in diese Richtung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:00
Zitat von FennekFennek schrieb:Wie soll man denn bitte eine Scheinkorrelation "erweisen". Das ist per Definition der Scheinkorrelation gar nicht möglich, da ja bei einer Scheinkorrelation ja
Du könntest anhand der Studie zeigen, wo Du meinst, dass die Autoren einen wichtigen Zusammenhang (z.B. Alter) übersehen hätten, das wäre zumindest mal in der Sache produktiv, weil wir momentan auch nicht weiter kommen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:06
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Tatsache ist, dass keine debzw. Ungenauer Aussagen in Deinen Links, selbst die von den erklärten Gegnern, was bei Themen wie diesen völlig normal ist, keine Hinweise für eine solche angebliche Scheinkorrelation sehen.
Wie sollen sie das auch? Es sowas wie Hinweise für eine Scheinkorrelation nicht. Eine Scheinkorrelation existiert dann, wenn kein Zusammenhang bewiesen ist. Und das bestäigst du mir ja sogar:
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das heißt nicht, dass dies 100% bewiesen ist.
Du versuchst hier andauernd dem Begriff der Scheinkorrelation irgendwelche Eigenschaften wie "Beweisbarkeit" oder dass es "Hinweise darauf geben könnte" anzudichten, die es dafür gar nicht gibt. Eine Scheinkorrelation ist nicht beweisbar, belegbar oder hat Hinweise auf sich. Eine Scheinkorrelation existiert dann, wenn Datensätze den Eindruck erwecken, dass sie zusammenhängen, aber nicht bewiesen wurde, dass diese Datensätze auch wirklich zusammenhängen.

Also nochmal, da du weiterhin vehement behauptest, es gebe in der aktuellen Faktenlage keine Scheinkorrelation:
Wurde bewiesen, dass Nikotin das Andocken von SARS-CoV-2 an die ACE-2-Rezeptoren und somit eine Infektion verhindert?
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Es ist aber zur Kommunikation sehr mühsam, alles was man schreibt, in den Konjunktiv zu setzen
Und genau deshalb werden hier andauernd Fehlinformationen und Ungenauigkeiten verbreitet und auch so weitergegeben. In der Wissenschaft - und dieses Thema hier ist rein wissenschaftlich - ist das aber zwingend notwendig.
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Du könntest anhand der Studie zeigen, wo Du meinst, dass die Autoren einen wichtigen Zusammenhang (z.B. Alter) übersehen hätten, das wäre zumindest mal in der Sache produktiv, weil wir momentan auch nicht weiter kommen.
Die einzige Möglichkeit die Studie zu einem Fakt zu machen und von der Scheinkorrelation zu lösen wäre, nachzuweisen, dass Nikotin wirklich effektiv die ACE-2-Rezeptoren blockiert und eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen und beobachtet verhindert. Also müsste man versuchen, bisher uninfizierte Raucher gezielt mit SARS-CoV-2 zu infizieren und beobachten dass es dem Virus nicht gelingt an die ACE-2-Rezeptoren anzudocken, da sie von Nikotin blockiert sind. Dann ist es nämlich eine echte Korrelation.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:13
@Fennek

Eine Scheinkorrelation liegt wahrscheinlich dann vor, wenn z.B. anhand der Daten plausibel gemacht werden kann, dass andere Faktoren (etwa, dass Raucher jünger sind) die Korrelation hinreichend begründen.

Dazu müssten wir uns die Studie selbst anschauen. Aus der Kritik, die Du gepostet hat, geht sowas nicht ansatzweise hervor, da werden überwiegend Dinge besprochen, die mit dem Studien design nichts zu tun haben und evtl. auch fehlende Informationen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:18
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Eine Scheinkorrelation liegt wahrscheinlich dann vor, wenn z.B. anhand der Daten plausibel gemacht werden kann, dass andere Faktoren (etwa, dass Raucher jünger sind) die Korrelation hinreichend begründen.
Nein, ich hab dir sogar den Wikipedia-Artikel mit der Definition verlinkt:
Scheinkorrelation oder (engl.) spurious relationship bezeichnet eine Korrelation (Übereinstimmung oder Entsprechung) zwischen zwei Größen, der kein Kausalzusammenhang, sondern nur eine zufällige oder indirekte Beziehung zu Grunde liegt.
Wikipedia: Scheinkorrelation
Das ist der Fall, so lange der Zusammenhang zwischen den Daten nicht bewiesen ist.
Wieso weigerst du dich die Wikipedia Definition zu akzeptieren?

Eine Scheinkorrelation ist der Mangel eines bewiesenen Kausalzusammenhangs.

Und wieso weigerst du dich meine Frage zu beantworten? Es ist ein einfaches Ja oder Nein:
Zitat von FennekFennek schrieb:Also nochmal, da du weiterhin vehement behauptest, es gebe in der aktuellen Faktenlage keine Scheinkorrelation:
Wurde bewiesen, dass Nikotin das Andocken von SARS-CoV-2 an die ACE-2-Rezeptoren und somit eine Infektion verhindert?



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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:21
Auch wenn gestern hier von einigen USern noch schön ins RKI Horn getrötet wurde a la "Antikörper" Studien brauchen wir nicht vor September, scheint es doch Wissenschaftler zu geben, die das anders sehen und es dringend für notwendig erachten und Zahlen und Datenmaterial sammeln.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-duesseldorf-grosse-corona-studie-an-duesseldorfer-kitas-gestartet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200610-99-375140

Und aus Hamburg gibt es auch eine Studie unter Blutspendern

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/UKE-Studie-Nur-wenige-Hamburger-immun-gegen-Coronavirus,uke662.html


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 16:34
@john-erik
Bonn hat auch eine Antikörperstudie laufen.
Bonner Experten erforschen derzeit Antikörper im Blut von Testpersonen. Die Forscher testen, ob die Probanden bereits von dem Virus betroffen waren und ob sie möglicherweise Antikörper gebildet haben. Es geht auch um die Frage, ob Antikörper akut Erkrankten helfen können
https://www.google.de/amp/s/www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/bonner-experten-forschen-zu-antikoerpern-gegen-covid-19_aid-51495729%3foutput=amp


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10.06.2020 um 17:09
Zitat von FennekFennek schrieb:Das ist der Fall, so lange der Zusammenhang zwischen den Daten nicht bewiesen ist.
Wieso weigerst du dich die Wikipedia Definition zu akzeptieren?
Weil dort nichts davon drinsteht.

Zufälllig hieße, es liegt eine rein statistische Zufälligkeit vor. Dafür müssten wir uns die Studie anschauen, aber die Zahlen sprechen eben nicht dafür. Wenn man z.B. die 2 von 140 Rauchern aus China betrachtet. Das ist kein Zufall.

Bei der indirekten Beziehung (also z.B. Alter) müsstest Du plausibel machen, welche das denn sein soll, damit man von einer Scheinkorrelation sprechen könnte.

Das Ergebnis dieser Studien ist ja gerade, dass der Zusammenhang nicht auf einem statistischen Zufall beruht. Es sollte dafür auch ein mathematisches Modell vorliegen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

10.06.2020 um 17:11
https://www.spektrum.de/news/wie-sars-cov-2-in-deutschland-aussterben-kann/1741310?utm_medium=newsletter&utm_source=sdw-nl&utm_campaign=sdw-nl-daily&utm_content=heute

Hier ein Artikel von Spektrum, der sich damit beschäftigt, warum die Infektionszahlen niedrig bleiben, aber manche Menschen eben als Superspreader auf einen Schlag sehr viele Menschen infizieren können.

Zitat: Die explosiven Ausbrüchen wie in Wuhan, Norditalien oder New York sind eine Seite der Medaille. Die andere: Das Coronavirus neigt zum Aussterben.


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