Coronavirus (Sars-CoV-2)

Kailah2 schrieb:Das galt schon immer.
Deshalb gab und gibt es Pandemiepläne.
Wurde aber
a. nur halbherzig umgesetzt und
b. diese müssen dringend überarbeitet und mit der Bevölkerung kommuniziert werden

Das sollte aber auch für die Zukunft in den Köpfen der Menschen sein und sich dort festsetzen- unabhängig davon, ob konkrete Pandemiepläne mit ihnen kommuniziert werden oder nicht.

Jederzeit können uns Ereignisse treffen, eintreten, nicht nur eine Viruspandemie, die es notwendig machen umzudenken und man sich veränderten Umständen anpassen muss bzw. sich vom gewohnten Alltag verabschieden muss.

Zu sorglos und selbstverständlich, aber auch nicht panisch, sollten wir nicht mehr in die Zukunft blicken und gehen. Das muss sich bereits gedanklich in den Menschen etablieren - wenn möglich auch ohne staatliche Unterstützung oder Sensibilisierung.

Nichts ist gewiss oder selbstverständlich - bis auf den Tod.

@RayWonders

Die niedrige Hospitalisierungsrate (Wobei das noch unabhängig überprüft werden muss) ist das eine, längere Ausfälle der systemrelevanten Infrastruktur das andere.

RayWonders schrieb:ich bin versucht aufzuatmen, wenn man nach dem ersten Monat von Omikron in UK die statistische Vermutung hat es gab viel weniger Hospitalisierungen..

Das kann aber auch daran liegen, dass Omikron sehr häufig bereits Geimpfte infiziert, die einen guten Schutz gegen schwere Verläufe haben. Martin Moder hat das gut zusammenefasst:

https://threadreaderapp.com/thread/1473950062225104897.html

rhapsody3004 schrieb:unabhängig davon, ob konkrete Pandemiepläne mit ihnen kommuniziert werden oder nicht.

ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso man darauf (auf Kommunikation) so sehr herumreitet dass ein Politiker hier oder da mal irgendwas gesagt hat..
wichtig ist für mich nur ob in einer aktuellen und/oder akuten Situation die richtigen und wichtigen Entscheidungen getroffen werden.

EDIT: und ja, da sehe ich auch Kritikpunkte..

Pallas schrieb:Wie soll der "neue Lebensstil" eigentlich ausschauen?

Mir fällt dazu (unter anderem) unsere Produktionsweise ein.

Wenn alles glatt läuft, kann man eine Lieferkette so optimieren, dass man zur passenden Zeit die dann günstigsten Komponenten zur Verfügung hat. Das spart Material- und Lagerhaltungskosten beim Produkt. Und im Wettbewerb ist das Produkt billiger und dadurch profitieren Hersteller und Kunde. Win-win (sieht man von anderen Problemen in anderen Ländern mal ab).

Aber das klappt halt nur, wenn alles weitgehend glatt läuft. Vielleicht ist es einfach klüger, ein teureres Produkt zu haben, das aber nicht auf Komponenten aus China oder Indien zwingend angewiesen ist.

Oder dass man nicht unbedingt in persona irgendwo hin fahren muss, um einen Vertrag zu schließen oder ein Gespräch zu führen. Klar geht über eine Videokonferenz auch was verloren - aber so viel, dass man dafür einen Flug in Kauf nehmen muss?

Die Pandemie hat da schon aufgezeigt, dass es in manchen Bereichen auch anders geht. Einige dieser Punkte kann man durchaus dauerhaft erwägen, finde ich.

Pallas schrieb:längere Ausfälle der systemrelevanten Infrastruktur das andere.

ist schon irgendwie paradox, einerseits kann man sich freuen dass es bei einem Übergang von Delta zu Omikron vermutlich die Krankenhäuser entlastet und es z.b. weniger Beatmungen geben muss, doch dann erkennt man plötzlich dass Tausende möglicherweise mit nur leichten Schnupfen-Symptomen 14 Tage zu Hause bleiben müssen..

wären alle geimpft käme ich fast zu der Versuchung zu sagen, was solls, ein bisschen Schnupfen ist kein Problem, erst wenn dann vielleicht noch Fieber hinzukommt dann zu Hause bleiben und hoffen man muss nicht ins Krankenhaus.. aber es trifft ebend nicht alle gleich hart oder mild..

EDIT: mir läuft übrigens schon seit Herbst immer mal wieder die Nase und bin nicht zum testen gegangen weil das für mich normal ist wenn es kälter wird (ich müsste sonst jede Woche vielleicht sogar mehrmals zum testen), außerdem hab ich außer Supermarkt-Einkäufen keinerlei Kontakte..

RayWonders schrieb:ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso man darauf (auf Kommunikation) so sehr herumreitet dass ein Politiker hier oder da mal irgendwas gesagt hat..
wichtig ist für mich nur ob in einer aktuellen und/oder akuten Situation die richtigen und wichtigen Entscheidungen getroffen werden.

EDIT: und ja, da sehe ich auch Kritikpunkte

Darum geht es mir auch gar nicht.

Ich meine es einfach nur viel grundlegender. Es muss sich für die Zukunft grundlegend etwas ändern, wenigstens gedanklich bei den Menschen. Unsere Gesellschaft hat doch bis vor der Corona-Zeit viel zu sorglos und als wäre alles wie selbstverständlich und gesichert angesehen und gelebt und ein Virus hat uns gezeigt, dass dem nicht so ist. Aber auch andere Ereignisse können uns das jederzeit zeigen - nicht nur ein Virus/eine Viruspandemie.

Etabliert man bereits nur gedanklich, dass nichts selbstverständlich und gesichert ist, treffen zukünftige Veränderungen die Menschen vielleicht nicht ganz so hart oder vollkommen überraschend.
Das bedeutet aber nicht, betone ich nochmal, dass die Menschen deswegen panisch und nicht optimistisch für die Zukunft sein sollten. Nein. Aber sie dürfen auch nichts mehr wie selbstverständlich nehmen und müssen oder sollten wenigstens mit einer Veränderung gewohnter Umstände jederzeit rechnen.

kleinundgrün schrieb:Wenn alles glatt läuft, kann man eine Lieferkette so optimieren, dass man zur passenden Zeit die dann günstigsten Komponenten zur Verfügung hat. Das spart Material- und Lagerhaltungskosten beim Produkt. Und im Wettbewerb ist das Produkt billiger und dadurch profitieren Hersteller und Kunde. Win-win (sieht man von anderen Problemen in anderen Ländern mal ab

Schöner Gedanke, wenn das nicht zulasten von Arbeitsplätzen geht. Ebenso dass Kostenersparnis wirklich nur durch eine effizientere Arbeitsweise realisiert werden kann und nicht auch noch dadurch Kosten eingespart werden, weil man am Gehalt der Belegschaft, der Mitarbeiter spart oder noch schlimmer Stellen gleich ganz streicht.

Es muss am Ende sowohl eine Win-Win Situation für Hersteller/Unternehmen, Kunden/Konsumenten als auch für alle Mitarbeiter der jeweiligen Hersteller/Unternehmen sein.

rhapsody3004 schrieb:Schöner Gedanke, wenn das nicht zulasten von Arbeitsplätzen geht.

Vermutlich zu Lasten von Arbeitsplätzen in China. Aber hier würde ja eher ein Bedarf entstehen.

rhapsody3004 schrieb:und nicht auch noch dadurch, dass man am Gehalt der Belegschaft, der Mitarbeiter spart oder noch schlimmer Stellen gleich ganz streicht.

Aber das findet auch jetzt bis zur Grenze des Möglichen statt. Warum sollte sich das verstärken?

rhapsody3004 schrieb:Es muss am Ende sowohl eine Win-Win Situation für Hersteller/Unternehmen, Kunden/Konsumenten als auch für alle Mitarbeiter der jeweiligen Hersteller/Unternehmen sein.

Das ist aber kein Automatismus. Das geht nur mit Regeln. Aber das gilt eben völlig unabhängig von globalen Lieferketten.

kleinundgrün schrieb:Das ist aber kein Automatismus. Das geht nur mit Regeln

Da stimme ich dir zu.

kleinundgrün schrieb:Aber das findet auch jetzt bis zur Grenze des Möglichen statt. Warum sollte sich das verstärken?

Verstärken könnte es sich durch die voranschreitende Digitalisierung bzw. Automatisierung. Könnte in Zukunft noch mehr Arbeitsplätze kosten und das nicht nur in China sondern auch bei uns. Einige Unternehmen warnen auch schon vor Stellenabbau. Immerhin sind die ehrlich.

Ps.
Selbst Bürojobs könnten davon betroffen sein und nicht nur so einige körperliche Malocherstellen.

rhapsody3004 schrieb:Etabliert man bereits nur gedanklich, dass nichts selbstverständlich und gesichert ist, treffen zukünftige Veränderungen die Menschen vielleicht nicht ganz so hart oder vollkommen überraschend.
Das bedeutet aber nicht, betone ich nochmal, dass die Menschen deswegen panisch und nicht optimistisch für die Zukunft sein sollten.

Moment - du blendest (anscheinend) aus, dass wir jetzt auf "Konsumrausch" geeicht sind,
seit nach dem zweiten Weltkrieg das "Wirtschaftswunder" los ging.

Wären wir etwas mehr in der Lage, unseren Verstand nicht nur zu sedieren (mit Werbung, Alk, TV/Youtube, Fußball und schönen Urlaubszielen) sondern zu benutzen, um vorausschauend zu handeln (Achtsamkeitstraining bringt erstaunlich valide Ergebnisse was Sinn, Genussfähigkeit aber auch Leistungsvermögen angeht) wäre vom jetzt wahrnehmbaren Problem gar nicht mehr so viel übrig.

Das macht mich so ziemlich am meisten fertig - wir leiden für nix; für den Profit von einigen wenigen nehmen wir diese Sinn-Entleerung hin, als ob es normal wäre, durch Überfluss moralisch so zu verwahrlosen.

Es geht nicht darum, panisch statt optimistisch zu sein. Es geht nur darum, den eigenen Verstand vorausschauend einzusetzen.
(Ich hatte mal ne Vorgesetzte, die Probleme erst lösen wollte, wenn sie auftauchen.
Bis Urlaub ein "plötzlich auftauchendes" Problem war.
Sie wollte ihr Hirn nicht zum Denken gebrauchen, sie wollte "liebgehabt" werden. Gruslich.)

kleinundgrün schrieb:Das geht nur mit Regeln.

Da reicht eine einzige: das Firmen Verantwortung für ihr wirtschaften übernehmen müssen
und diese nicht auslagern dürfen, weil sie "juristische Personen" sind, bei denen man es selbstverständlich findet,
wenn sie alles dafür tun, um ihren Gewinn zu maximieren.

Mag sein, dass "Gott tot ist", worauf es ankommt, ist wie viel Moral überlebt.

DalaiLotta schrieb:Es geht nicht darum, panisch statt optimistisch zu sein. Es geht nur darum, den eigenen Verstand vorausschauend einzusetzen

Bin da ganz deiner Meinung. Und mit vorausschauend Denken geht es schon damit los, sich endlich einzugestehen, dass nichts selbstverständlich und gesichert ist, auch nichts im Überfluss vorhanden ist und jederzeit Veränderungen gewohnter Umstände eintreten können oder kurz: Man mit Veränderungen jederzeit rechnen muss. So muss überhaupt erst mal bewusst gedacht werden. Erst danach kann man dann auch vorausschauend handeln oder eben nicht.

Und ja, all das kann auch ganz ohne Angst und Panik geschehen. Den Optimismus können sich die Menschen ja trotzdem bewahren und auch weiterhin an die schönen Dinge des Lebens denken. Muss sich ja nicht gegenseitig ausschließen.

@DalaiLotta
@all

Wir sind ja in vielen Dingen mittlerweile „so ziemlich am Ende“, was die Zerstörung unserer Umwelt - und damit unsere eigene Zerstörung - angeht.

Klima, Überbevölkerung, Seuchen, Verschmutzung der Meere, Böden und Luft, Kriege, Hungersnöte,…
All das wurde vorhergesagt und niemand kann heute „überrascht tun“.

Das was und größerenteils auch Was zu tun ist, ist also allen eigentlich klar. Nur…. die überwiegende Mehrheit, vor allem in den eher wohlhabenderen Ländern, will keine Veränderung - jedenfalls nicht zur eigenen Lebenszeit.
Ein ‚Spaziergang‘ wird‘s definitiv nicht - aber es lohnt sich!

DalaiLotta schrieb:Moment - du blendest (anscheinend) aus, dass wir jetzt auf "Konsumrausch" geeicht sind,
seit nach dem zweiten Weltkrieg das "Wirtschaftswunder" los ging.

ist zwar OT, aber bzgl. Konsumrausch sollte man sich bewusst sein, dass es ohne diesen auch weniger Wohlstand geben würde. Schließlich sind die Deko-Artikel im Laden um die Ecke nicht wirklich notwendig aber es finanziert des LadenbesitzerIns Leben..

Kailah2 schrieb:Klima,

Einschließlich durch Klimaveränderungen auch verändertes Wetter oder gar Wetterextreme in Sachen Intensität (Schwere/Stärke) und/oder Häufung. Auch das betrifft Deutschland nicht erst seit gestern. Andere Länder je nach Lage trifft es natürlich noch härter und auch häufiger.

@rhapsody3004
… und schon seit längerem.

@Kailah2

Mögliche Folgen durch Klimaveränderungen sind aber voraussehbar, wie du selbst gesagt hast und man könnte sehr früh anfangen präventiv zu agieren. Andere Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche oder Asteroideneinschläge Dank moderner Technik womöglich auch, aber in Sachen Viren und Bakterien bin ich mir da nicht so sicher. Also mir geht es nur um die Entstehung an sich. Eine Pandemie durch ein entstandenes Virus ist dann glaube ich wieder voraussagbar, wenn gewisse Umstände greifen bzw. erfüllt sind. Spätestens dann muss man auch aktiv präventiv tätig werden - im Rahmen der Gesetze natürlich.

Wie gesagt, stellen wir uns lieber schon mal darauf ein, ohne in Panik zu verfallen, dass Corona nicht das letzte Virus gewesen ist, welches wo auch immer und durch was oder wen entstehen wird.

rhapsody3004 schrieb:…man könnte sehr früh anfangen präventiv zu agieren…

Man HÄTTE können.
Vor 30 Jahren. Jetzt maximal noch „retten was zu retten ist“ (z.B. 2Grad-Ziel).

So'n Mist, offenbar gibt es die erste Todesmeldung aus Deutschland in Verbindung mit Omikron.. Also scheinbar doch nichts mit generell viel mildere Verläufe...

Quelle: https://newsnodes.com/omicron_tracker/

RayWonders schrieb:So'n Mist, offenbar gibt es die erste Todesmeldung aus Deutschland in Verbindung mit Omikron.. Also scheinbar doch nichts mit generell viel mildere Verläufe

Na ja, wir wissen aber auch sonst nichts weiter oder? Geimpft, ungeimpft, Alter, Vorerkrankungen oder keine?