traces schrieb:Und noch etwas ist gleich zwischen UK und Deutschland: der Grad an Leugnung hinsichtlich der Bedeutung von Schulen im Rahmen der Pandemie:
Genau, das hat mich in D schon immer gestört. Anfangs hieß es, dass Kinder Corona quasi nicht bekommen könnten, und wenn, würden sie sich zwar infizieren, das Virus aber nicht weitergeben. Man wollt Schulschließungen eben auf Biegen und Brechen verhindern, erstens weil man nicht auf Digitalunterricht vorbereitet war und zweitens Arbeitgeber nicht auf die Eltern als Arbeitskräfte (statt Betreuungskräfte für die Kinder zu Hause) verzichten wollten.
Wer bezweifelte, dass Kinder gegen Corona immun sind und das Virus auch nach Hause tragen können, bekam von gewissen Leuten, unter anderem einer Kultusministerin, gesagt, dass man Kinder „nicht stigmatisieren“ dürfe. Anstatt auch Schulen wurde zunächst beim Lockdown Licht ab 1. November also all das dichtgemacht, von dem bis heute nicht bewiesen ist, dass es dort ansteckender als an Schulen zugeht. Erst ab Mitte Dezember, also als man, oh Wunder, festgestellt hatte, dass der Lockdown Light nicht reicht, wurden auch die Schulen dichtgemacht. 6 wertvolle Wochen waren verplempert worden.
Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass Schulen und Kitas keine Inseln der Seligen sind, was die Infektionsgefahr betrifft. Irgendwie muss man jetzt die Zeit bis zu den Sommerferien hinschleppen. Aber wie? Und wie will man die Bildungsdefizite aufholen? Denn das gehört auch zur Wahrheit: Natürlich haben die Schüler in diesem Schuljahr nicht ausreichend lernen können.