JosephConrad schrieb:Meine Meinung wiegt nur bei mir selbst schwer und bei denen die es so sehen wie ich. Ich bin weder Politiker noch im Ethikrat. Und auch die Meinung des Rates ist nicht in Stein gemeißelt und letztendlich auch nicht bindend. Ich bin mir sehr sicher, dass es in Deutschland bald genau so laufen wird, wie in anderen Ländern: weitgehende Normalität für Geimpfte. Warten wir es ab.
Ich sehe es eigentlich auch so, dass es endlich mal vorangehen muss, wenn auch nur mit Teilen der Bevölkerung, und wir auf gefühlte Ungerechtigkeiten nicht immer Rücksicht nehmen können. Und am Ende ist/wäre eh nur die Rechtmäßigkeit, die Verfassungskonformität hinsichtlich dieser Ungleichbehandlung entscheidend, also wie unsere Rechtsprechung das beurteilen würde und nicht das, was der Ethikrat sagt bzw. empfiehlt. Und ich bin mir fast sicher, nur fast, dass unsere Rechtsprechung der Argumentation von unserer Justizministerin oder der von Spahn folgen würde und in der Bevorzugung von Geimpften eine gerechtfertigte Bevorzugung und somit eine gerechtfertigte Ungleichbehandlung sehen würde. Erst recht dann, wenn sie wirklich nicht mehr ansteckend sein sollten.
Allerdings spricht der Ethikrat auch Folgen an, die man berücksichtigen sollte - Rechtmäßigkeit hin oder her. Eine gefühlte Ungerechtigkeit kann die Spaltung der Gesellschaft noch weiter vorantreiben, was weitere negative Folgen aufs Infektionsgeschehen haben könnte. Kann ich auch nachvollziehen.
Die Gesellschaft ist zwar schon gespalten, war sie auch schon vor Corona, auch gab es schon immer eine zumindest gefühlte Zwei-Klassen-Gesellschaft, aber muss man ja nicht auch noch weiter Öl ins Feuer gießen.