Coronavirus (Sars-CoV-2)

calligraphie schrieb:Knapp 75 000 Verstorbene in deutschland an oder mit Covid innerhalb v 12 Monaten .
. Evtl findest du ja auch für diese erschreckenden Zahlen noch jemanden , dem du sie persönlich anlasten möchtest

Och, da würden mir sogar noch welche einfallen. Alle die, die sich mindestens fahrlässig verhalten haben. Diese Menschen, insbesondere bei denen der Kopf querhängt, haben sicherlich den einen oder anderen Menschen auf dem Gewissen. Nicht unmittelbar, aber sicherlich wenigstens mittelbar.

kleinundgrün schrieb:Und ja, die EU hat an der Stelle schlecht funktioniert. Schade. Etwas, was hoffentlich zum Lernen anregt.

Ja, ganz bestimmt. Es wird eine riesige Revolution geben, in der die Bürokratie deutlich geschmälert wird. Die Verantwortlichen wird man fragen, was schiefgelaufen ist und es wird personelle Konsequenzen geben.
Kleiner Spaß.

Wenn jemand in der Innenstadt von Düren stehenbleibt oder ohne Maske an der Alster joggt, dann ist die Empörung groß.
Wenn tausende Menschen wegen der Bestellung der EU streben, dann ist das schade.

Waytogo schrieb:Kleiner Spaß.

Na ja, kein guter.
Natürlich gibt es keine Revolution. Warum auch.
Aber aus Fehlern zu lernen und Prozesse zu verbessern ist ja kein Wunschdenken.

Waytogo schrieb:Wenn jemand in der Innenstadt von Düren stehenbleibt oder ohne Maske an der Alster joggt, dann ist die Empörung groß.
Wenn tausende Menschen wegen der Bestellung der EU streben, dann ist das schade.

Ein bisschen undifferenziert.
Eine vorsätzliche Handlung ist tatsächlich vorwerfbarer als ein Versäumnis. Ich wäre auch deutlich empörter, wenn jemand die Beschaffung bewusst sabotiert hätte.

kleinundgrün schrieb:Ein bisschen undifferenziert.
Eine vorsätzliche Handlung ist tatsächlich vorwerfbarer als ein Versäumnis. Ich wäre auch deutlich empörter, wenn jemand die Beschaffung bewusst sabotiert hätte.

Das ist dann menschlich ein Problem, aber das Ergebnis ist dasselbe.



Ihr verzeiht wirklich alle Fehler, solange sie nicht vorsätzlich waren. Grob fahrlässig ist noch i. O. Schade, aber man lernt.

kleinundgrün schrieb:Eine vorsätzliche Handlung ist tatsächlich vorwerfbarer als ein Versäumnis. Ich wäre auch deutlich empörter, wenn jemand die Beschaffung bewusst sabotiert hätte.

Oder es bewusst unterlassen hätte, sich zu kümmern.

Aber das trifft alles real gar nicht zu. Niemand hat absichtlich und aktiv eine Beschaffung sabotiert noch absichtlich es unterlassen, sich zu kümmern.

Waytogo schrieb:Das ist dann menschlich ein Problem, aber das Ergebnis ist dasselbe.

Wenn Dir einer mit dem Hammer auf den Kopf schlägt oder wenn Dir beim Klettern ein Stein auf den Kopf fällt, ist das Ergebnis auch das selbe. Aber im ersten Fall ist Empörung sicherlich angebrachter als im zweiten.

Wenn jemand verantwortlich für Fehler ist - also vorwerfbar falsch entschieden hat - muss das auch persönliche Konsequenzen haben. Aber manche Fehler sind systematisch bedingt. Da ist die richtige Reaktion, das System zu korrigieren. Also die Prozesse zu verbessern.

Waytogo schrieb:Grob fahrlässig ist noch i. O.

Absolut nicht. Keine Ahnung, wie Du zu einer solchen haltlosen Unterstellung kommst.

Fahrlässigkeit bedeutet nicht , dass im Ergebnis jemand geschädigt wird. Es bedeutet, dass aufgrund einer Pflichtverletzung jemand geschädigt wird.
Du kannst im Straßenverkehr jemanden töten und unschuldig sein. Einfach weil Du nichts falsch gemacht hast und 70 gefahren bist, wo das erlaubt war. Hast Du aber etwas falsch gemacht, z.B. warst Du unaufmerksam, ist es fahrlässig und Du wirst bestraft.

kleinundgrün schrieb:Wenn Dir einer mit dem Hammer auf den Kopf schlägt oder wenn Dir beim Klettern ein Stein auf den Kopf fällt, ist das Ergebnis auch das selbe. Aber im ersten Fall ist Empörung sicherlich angebrachter als im zweiten.

Wenn jemand den Stein hat auf mich fallen lassen, weil er selbst beim vor mir Klettern unvernünftig war, dann ist das schon ein Problem.
Du vergleichst gerade fachliches Versagen mit einem Naturevent, der unumgänglich war. Macht so gar keinen Sinn.

Aber schön, dass das Forum mittlerweile die Fehler einsieht. Erst wurde ja alles verteidigt, was gar nicht mehr zu verteidigen war.

kleinundgrün schrieb:Und ja, die EU hat an der Stelle schlecht funktioniert. Schade. Etwas, was hoffentlich zum Lernen anregt.

? Ist die EU Kommission eine Ausbildungsstätte? Da kriegen aber die Novizen zu viel Moneten.
Aktuell will man ja keinen Austauschen weil man nicht wüsste wer es machen soll.
Unmittelbar nach Corona werden die nicht ausgetauscht oder das System geändert weil man ja jetzt sich voll auf den Wiederaufbau konzentrieren muss.
Nach dem Wiederaufbau braucht man ja auch nichts ändern, denn es hat ja funktioniert...wieso soll man das ändern?

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/coronavirus-jens-spahn-und-karl-lauterbach-vor-der-hauptstadtpresse-es-gibt-nicht-die-schnelle-loesung-a-a56b7524-14a9-48ac-b5f5-788d95a15eaf
https://www.welt.de/politik/deutschland/article228690817/Lauterbach-und-Spahn-Wir-muessen-zurueck-in-den-Lockdown.html
Lt den Artikeln geht es vermutlich bald wieder in den Lockdown, die Frage ist inzwischen wohl eher wann?
Wird man sich jetzt von Lockdown zu Lockdown hangeln?

abberline schrieb:Wird man sich jetzt von Lockdown zu Lockdown hangeln?

Jop. Aber die nächsten Wochen werden die entscheidenden sein. Ganz bestimmt.

V8Turbo schrieb:Jop. Aber die nächsten Wochen werden die entscheidenden sein. Ganz bestimmt.

Nur noch drei, vier harte, schwere Legislaturperioden, dann ist es vorbei.

Und nur noch drei, vier nationale Kraftanstrengungen... das schaffen wir schon ;)

obskur schrieb:das schaffen wir schon ;)

ja, dass nach den Lockdowns eine Pleitewelle folgen könnte, daran habe ich keinen Zweifel.

Ich finde es unangemessen, dass man jetzt schon wieder über die nächsten Lockdowns nachdenkt und den kleinen Händlern jegliche Hoffnung auf eine Perspektive nimmt.
Selbst wenn die Zahlen wieder steigen wäre es doch gar nicht gesagt, dass dies an Geschäftsöffnungen liegt.

Da müssten mMn erst mal belastbare Studien her, woran es wirklich liegt (z.B. vielleicht Schulen, Kindergärten, Öffis, Privathaushalte usw.), ehe man die Kleinunternehmen kaputt gehen lässt.

Waytogo schrieb:Du vergleichst gerade fachliches Versagen

Es muss halt vorwerfbar sein. Mehr habe ich nicht gesagt.

Abahatschi schrieb:Ist die EU Kommission eine Ausbildungsstätte

Es mag Dich überraschen, aber man lernt überall durch Fehler. Oder sollte es. Ist bei Dir vielleicht anders.

Abahatschi schrieb:Unmittelbar nach Corona werden die nicht ausgetauscht oder das System geändert weil man ja jetzt sich voll auf den Wiederaufbau konzentrieren muss.

Da gäbe es genügend, die nachrücken könnten und würden.

Abahatschi schrieb:Nach dem Wiederaufbau braucht man ja auch nichts ändern, denn es hat ja funktioniert...wieso soll man das ändern?

Eine komische Einstellung.

V8Turbo schrieb:Jop. Aber die nächsten Wochen werden die entscheidenden sein. Ganz bestimmt.

Die nächsten 6 Monate werden entscheidend sein. Bis dahin besteht eine einigermaßen realistische Chance auf eine hinreichende Durchimpfung. Alles was davor kommt, ist quasi nicht zu prognostizieren.

Das Ziel kann es nur sein, bis dahin Werte zu haben, die funktionieren. Also unter Berücksichtigung, dass viele aus Risikogruppen schon geimpft sind und unter Berücksichtigung der Erfahrungen, die man in der Behandlung gewonnen hat.
Und unter der Berücksichtigung, wie der Infektionsverlauf ist und sich ggf. ändert.

Natürlich sind dafür Kontaktbeschränkungen wahrscheinlich notwendig. Und wie stark diese ausfallen, hängt halt daran, wie viele Kontakte für welchen Infektionsverlauf akzeptabel sind.

kleinundgrün schrieb:Es mag Dich überraschen, aber man lernt überall durch Fehler. Oder sollte es. Ist bei Dir vielleicht anders.

Aber man lernt nicht nur und ausschließlich aus Fehlern. "Was soll's, immerhin was dazu gelernt" oder "Mhhh, es hat noch jeder Lehrgeld gezahlt" mag für das private Register an Alltagsproblemen mit überschaubaren Konsequenzen akzeptabel sein ("Kann ich einen Weihnachtsbraten genießbar zubereiten? Offensichtlich nicht") aber nicht für Institutionen. Institutionen sind eigentlich Mechanismen, die man sich mal zugelegt hat, um eben nicht nur aus Fehlern und Schmerzen lernen zu müssen, sondern z.B. auch aus den Fehlern anderer Leute, oder um mithilfe von Wissenschaft, Theorien usw. mögliche Fehler- und Problemquellen vorrauszusehen und zu elimieren, bevor sie akut werden.

Zumindest ich, und ich denke auch niemand sonst, wirft der Regierung vor, dass sie nicht perfekt ist - das ist jedem klar. Was ihr vorzuwerfen ist ist dass sie noch in die offensichtlichsten Fettnäpfe rennt, die auch jedem Laien sofort klar sind, und dort versagt wo es absolut vermeidbar gewesen wäre.

bgeoweh schrieb:Was ihr vorzuwerfen ist ist dass sie noch in die offensichtlichsten Fettnäpfe rennt, die auch jedem Laien sofort klar sind, und dort versagt wo es absolut vermeidbar gewesen wäre.

Trial and error als Konzept der Regierung finde ich aber durchaus charmant.

Es geht offenbar vielen nicht darum, dass es genügend Impfstoff gibt, sondern darum dass die Beteiligten wenigstens was gelernt haben.

@bgeoweh
Ein Fehler ist zb, dass ein Experte wie Herr Lauterbach kaum eingebunden wird, so nervig er auch wirkt, er hatte fast immer recht, während eine Frau Schwesig, die sich von der Homöopathielobby vor den Karren spannen lässt, vorne mitmischen darf

abberline schrieb:Ein Fehler ist zb, dass ein Experte wie Herr Lauterbach kaum eingebunden wird, während eine Frau Schwesig, die sich von der Homöopathielobby vor den Karren spannen lässt, vorne mitmischen darf

Frau Schwesig ist halt Ministerpräsidentin... und "Von der Lobby vor den Karren spannen" == "Hat ein Grußwort für eine Homöopathen-Veranstaltung abgefasst, die in ihrem Bundesland stattfand". Krasser Scheiß man, krasser Scheiß.

@bgeoweh
Das hätte sie auch lassen können, das sagt nämlich einiges aus, aber dass die SPD zu blöd ist, Herrn Lauterbach in ein Expertenteam einzubinden, ist typisch. Denn noch haben wir eine grosse Koalition