Abahatschi schrieb:Was ich nicht verstehe...wo ist hier der europäische Weg, Test lässt jedes Land für sich zu? Für was braucht man die EMA, warum hat nicht jedes Land für sich die Impfstoffe zugelassen....jeden Tag ein bisschen blöder.
Das ist mal wieder ein nationaler Sonderweg - Merkel schwächelt.
Frau.N.Zimmer schrieb:Bei den Impfstoffen war der Weg verkehrt. Bei den Tests ein anderer Weg auch verkehrt? Was denn nun?
BTW als man sich zuletzt auf Herstellerangaben verlassen hat, hat das direkt in die Contergan-Katastrophe geführt.
die Forderung, die man vernünftigerweise stellen könnte, lautet nicht, sich auf Herstellerangaben zu verlassen und keine Prüfung durchzuführen-
Frau.N.Zimmer schrieb:Hast du Angst es gibt nichts mehr zu meckern, wenn die Tests zugelassen funktionieren?
das Funktionieren von Test ist nicht von der Zulassung abhängig sondern von der Testqualität. Wenn ich es richtig verstehe, überprüfen EU Länder einzeln und in nationalen "Alleingängen" die Qualität der Tests.
Ich kann dazu nur eins sagen:
Für mich ist das verschwendete Schwarmintelligenz, In der EU sind 27 Länder vereint. Die schwerfällige EMA will man scheinbar nicht wieder bemühen. Nun testet kedes LAnd vor sich hin.
WARUM kann man da keine Aufgabenteilung hinbekommen?
Land A testet Test/Medikament A , Land B testet Test/Medikament B oder ein Schwarm von Wissenschaftlern aus den Ländern A, B, C, D testet zusammen einen Test/Medikament.
Wenn man sie sich als Gemeinschaft vorstellt, liefert sie ein desaströses Bild da jeder nur noch für sich wurschtelt.
Die Briten impfen im Galopp, während man in D noch nicht mal wusste, auf welches Pferd man setzen sollte.
Die EU-Länder mit ihren Pharmakonzernen, allen voran Deutschland, betreiben auch einen extremen Nationalismus
https://www.tagesspiegel.de/politik/corona-und-die-toedlichen-patente-wie-eu-und-usa-die-interessen-der-pharmariesen-schuetzen/26913168.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DEErst vergangene Woche erklärten Angela Merkel, Präsident Emmanuel Macron und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, „die Covid-19- Krise“ sei „der größte Test für die globale Solidarität seit Generationen“. Daher bedürfe es einer „starken und international koordinierten Antwort, die schnell den Zugang zu Impfstoffen erweitert und eine umfassende Immunisierung als globales öffentliches Gut anerkennt, das für alle verfügbar und erschwinglich sein muss.“
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was bedeuten diese wohlfeilen Worte bisher? Nichts, denn man handelt nicht entsprechend sondern macht das Gegenteil;
Die Industrieländer des Westens verweigern auch die kostenlose Weitergabe des technischen Wissens, um den ärmeren Staaten den Ausbau der eigenen Impfstoffproduktion zu ermöglichen. Stattdessen lassen sie zu, dass ihre Pharmakonzerne die Technologie durch Patente gegen Nachahmung absichern und weltweit versuchen, mit dem Impfstoff ihre Gewinne zu maximieren.
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Das ist nicht nur aus humanitären Gründen verwerflich, sondern wird auch den Hütern dieses Impfstoff-Oligopols selbst Schaden zufügen. Denn je länger der Virus sich irgendwo auf Welt ungehindert ausbreiten kann, desto mehr gefährliche Mutationen werden sich entwickeln, bei denen die Impfstoffe schlechter oder gar nicht wirken. Diese werden sich erneut weltweit verbreiten und die Bekämpfung der Seuche wird sich endlos hinziehen – mit allen wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen.
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UN-Generalsekretär António Guterres brachte die Konsequenz bei Twitter auf den Punkt: „Kein Land wird sicher vor Covid-19 sein, wenn nicht alle Länder sicher sind“, und er fügte hinzu: „Impfnationalismus ist nicht nur unfair, er ist selbstzerstörerisch.“
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die Regierungen von Indien und Südafrika [beantragten] bereits im Oktober bei der Welthandelsorganisation (WTO) die geltenden Bestimmungen über die Wahrung der Patentrechte für Covid-19-Medikamente und Impfstoffe bis zum Ende der Pandemie auszusetzen.
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Der WTO-Vertrag über „handelsbezogene geistige Eigentumsrechte“ (TRIPS) sieht das für den Fall eines Notstands sogar ausdrücklich vor. Doch die USA und die EU-Staaten lehnten rundheraus ab, auch die Bundesregierung. Der Antrag sei „nicht zielführend“, sagte eine Sprecherin des zuständigen Justizministeriums. Vielmehr biete „der angemessene Schutz geistiger Eigentumsrechte einen wichtigen marktbasierten Anreiz für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen durch private Unternehmen”, erklärte sie in peinlichem Gleichklang mit der Pharmalobby.
Die Pandemie zeigt eines ganz klar auf:
Wer vor der Pandemie egoistisch dachte und handelte, macht es auch in der pandemie -- sehr zum SChaden, zu Lasten und Kosten Anderer.
Das gilt vom einzelnen Bürger, über Familien, Firmen, Interessengruppen bis hin zu Staaten und der internationalen Staatengemeinschaft.
Wer vor der Pandemie rücksichtslos handelte, tut das in der pandemie und danach auch .
Die Pandemie zeigt es nur klarer als sonst auf, wer bereit oder gezwungen ist, Opfer für das Allgemeinwohl zu bringen und wer darauf pfeift.
SomertonMan schrieb:Mir fällt seit Monaten auf, dass bei Landkreisen mit niedrigen Inzidenzen im Gegensatz zum Rest des Landes nach wenigen Wochen die Zahlen durch die Decke gingen. Das war auch im Vogtlandkreis und LK Meißen so.
so ist es.
Für mich ein "Nachholeffekt", der mehr oder minder zwangsläufig auftritt wenn man nicht extrem aufpasst.
für mich ist übrigens die große Frage bei den Schnelltests:
Welche Erwartungen an Öffnungen werden da jetzt geweckt und wieviele Schnelltests werden überhaupt ab März bzw ab deutscher Zulassung zur Verfügung stehen?
Wenn es wie mit den Impfstoffen geht, haben wir so um Mitte Juni, Anfang Juli genügend Schnelltests für Schulen -- passend zum Beginn der Sommerferien.
wenn es so kommt wie ich befürchte, nenne ich das BER-Effekt und lasse mir den Ausdruck rechtlich schützen
:)(Der Flughafen BER wurde nach jahrelanger Verzögerung passend zum lockdown fertig, als die Fluggastzahlen um mehr als 75 Prozent eingebrochen sind und keiner was von den Kapazitäten des neuen Großflughafens hat.
Könnte sein, dass wir in Deutschland noch viel öfter BER-Effekte erleben.