Coronavirus (Sars-CoV-2)

lilit schrieb:Schlimm finde ich die Exzesse, die überhand nehmen, wie sowas:
+++ 17.01 Uhr: Wegen des Coronavirus kommt es in Frankfurt vermehrt zu sogenannten „Hamsterkäufen“. Weil eine Frau Angst hatte, kein Klopapier zu bekommen, hat sie vor einer DM-Drogerie in Frankfurt einer Verkäuferin eine Ohrfeige verpasst. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet.

@lilit

Solche Leute gibt es aber auch ohne Corona Virus. Vor 2 Monaten hätte die dann halt einen Aufstand gemacht, weil die ihr das Duschgel nicht mehr zum ausgelaufenen Aktionspreis verkauft hätten.

Insgesamt habe ich aber eher in meinem Umfeld den Eindruck, dass die Allermeisten versuchen, besonders rücksichtsvoll und besonders freundlich zu sein und sich so gut es geht, vernünftig zu verhalten. Ich habe in Supermärkten auch kein Gedrängel oder keine Auseinandersetzung erlebt, eher das Gegenteil.

Auch unter Nachbarn erlebe ich eher ein Zusammenrücken (weniger körperlich). Da denken mal mehr Menschen daran, die älteren Leute in der Nachbarschaft, auch die man nicht so gut kennt, zu fragen, ob man was mitbringen kann beim Einkaufen.

Anaximander schrieb:wann die Herdenimmunität erreicht sein könnte.

Nichtmal China setzt auf herdenimmunität, da wären wir in Deutschland schlecht beraten auch nur ansatzweise darüber nach zu denken.


Hier mal aus China eine aktuelle Meldung was deutschland erwarteten wird

 A county in central China's Henan province said on Wednesday it had virtually banned all outbound movement of people, following several cases of coronavirus infection in the area.

No one can travel out of Jia county without proper authorisation, the county, which has a population of about 600,000, said in a post on its social media account. Additionally, residents are not allowed to leave their homes for work unless they have clearance to do so.

Henan province reported one confirmed case in Luohe city on Saturday. Local authorities said the infected person had been in contact with two doctors based in Jia county who later tested positive for the virus even though they had showed no symptoms.

https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-china-county-idUSKBN21J64X


Dort hat man wiederum 600000 Menschen unter Quarantäne gestellt weil in einem " County " coronaverdachtsfälle auftraten.
Das die zahlen schwammig sind ( 1 Person) ist klar, Das geht wohl eher wieder in hunderte , aber genau das wird das Szenario sein hier und da in Zukunft Brandherde trocken zu legen.

Jedimindtricks schrieb:Dort hat man wiederum 600000 Menschen unter Quarantäne gestellt weil in einem " County " coronaverdachtsfälle auftraten.
Das die zahlen schwammig sind ( 1 Person) ist klar, Das geht wohl eher wieder in hunderte , aber genau das wird das Szenario sein hier und da in Zukunft Brandherde trocken zu legen.

China hat allerdings auch massiv "geschlampt" was offizielle Infektionszahlen anging die letzten Tage/ Wochen.
In vielen Gegenden wurden Personen die zwar positiv getestet aber keine (nennenswerten) Symptome hatten nicht gemeldet.
So kriegst ne Pandemie natürlich auch "in den Griff".

https://www.bruck-grossglockner.at/Aufhebungsverordnung_betreffend_die_Schliessung_des_Seilbahnbetriebes_und_von_Beherbergungsbetrieben

bedeutet diese Kundmachung das in Österreich/Salzburg/ (Bezirk Zell am See (Tourismusgebiet)) nun alle Beherbergungsbetriebe wieder aufmachen dürfen?
Spannend da ich in den Medien noch nichts davon gehört habe.

@Nerok
Ich hatte Bezug auf herdenimmunität genommen, nicht gefakte Zahlen.
Das gleiche wird wohl im " county jia " passieren, jede Menge Symptome aber "offiziell inoffiziell " nur ein Fall und der auch nur mit Symptomen.

Rick_Blaine schrieb:Und deswegen lernt auch jeder Jurastudent relativ schnell die Begriffe "Normenbestimmtheit" und "Normenklarheit" kennen. Denn Gesetze, die hier versagen, werden regelmässig vom Bundesverfassungsgericht kassiert.

Ich bin kein Jurastudent und werde auch keiner mehr, aber ich Danke dir erst mal für die fachlich (juristisch) korrekten Bezeichnungen, denn das habe ich schon öfters themenübergreifend kritisiert, dass zu viele Spielräume in so einigen Paragraphen in unterschiedlichen Gesetzen eher kontraproduktiv als hilfreich sind. Und das nicht nur für unsere Exekutive, sondern auch für unsere Judikative.
Ja, zu viele Spielräume, zu viel Auslegungssachen bergen natürlich immer die Gefahr einer nicht verfassungskonformen Deutung und dann einer nicht verfassungskonformen Anwendung bzw. praktischen Umsetzung.

Ich finde generell, dass die berühmte Auslegungssache Grenzen kennen sollte. Ist einfacher für Vollzugs- und Anklagebehörden und auch einfacher für unsere Rechtsprechung. Für Studenten bzw. bei der Fallbearbeitung sowieso.


Sehe es aber ähnlich wie Andante, dass man manches leider nicht genauer definieren, festlegen kann, weil das dann nämlich ebenso wieder kontraproduktiv wäre, weil es schlicht und ergreifend Ereignisse/Umstände gibt, die sich nicht abschätzen lassen, überhaupt keiner klaren Linie folgen, die man vorhersehen könnte und bei denen nötige Spielräume in entsprechenden Paragraphen unerlässlich sind, möchte man bei Eintritt dieser Ereignisse angemessen auf diese Situationen/Umstände reagieren bzw. handeln.


Trotzdem aber kann bzw. sollte man auch solche entsprechenden Gesetze/Paragraphen, die Spielräume beinhalten bzw. zulassen, so genau definieren, dass sie niemals für andere Situationen/Umstände angewendet werden dürfen und dass dann zumindest dahingehend Klarheit herrscht, was ja auch schon vor willkürlicher bzw. vor situationsübergreifender Anwendung schützen würde, wovor einige ja schon Angst haben.

Man sollte sich nicht mit Zahlen(klauberei) verrückt machen (lassen). Vor allem nicht mit der von Laien. An der Art, hierzulande fachliche Prognosen aus den Zahlen zu ziehen, wurde ja auch schon Kritik laut. Hier ausführlich zu den Abweichungen: https://www.merkur.de/welt/corona-rki-robert-koch-institut-hopkins-zahlen-infektionen-statistik-kritik-wieler-deutschland-zr-13602916.html

Zudem sind die Empfehlungen des Instituts die maßgeblichen Richtlinien die Entscheidungen der Bundesregierung.

Es sollten hier für meine Begriffe (gern europäische) Standards geschaffen werden, damit eine solche Verwirrung und Verunsicherung wie derzeit für kommende Ereignisse weitestgehend ausgeschlossen ist.

Auch wenn er mir an mancher Stelle vielleicht nicht immer so "gefällt", zitiere ich zur Diskussionskultur mal Herrn Spahn:

Spahn begrüßte zugleich die Debatte darüber, ob solch freiheitseinschränkenden Maßnahmen richtig seien. Über Zwang könne dies nicht dauerhaft funktionieren, es bedürfe der Einsicht, der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie einer Perspektive, betonte der Minister.

https://www.tagesschau.de/inland/kritik-massnahmen-corona-101.html

Wichtig wäre wirklich eine besonnenere, prozess- und zukunftsorientierte Diskussion, in der es nicht darum geht, wessen "Virologenteam" Recht behält.

Frankstar schrieb:https://www.bruck-grossglockner.at/Aufhebungsverordnung_betreffend_die_Schliessung_des_Seilbahnbetriebes_und_von_Beherbe...

bedeutet diese Kundmachung das in Österreich/Salzburg/ (Bezirk Zell am See (Tourismusgebiet)) nun alle Beherbergungsbetriebe wieder aufmachen dürfen?
Spannend da ich in den Medien noch nichts davon gehört habe.

Ich löse mich selbst auf.
Diese (alte) Verordnung wurde aufgehoben weil es eine neuere gibt .... komplizierte Sache das ganze ...

In Ischgl soll der erste „offizielle“ Corona-Fall vom 5. Februar datieren, sprich nochmals deutlich früher, als sowieso schon vermutet:

https://mobil.krone.at/2128992 (Archiv-Version vom 02.04.2020)

Da hat Ischgl der Welt echt einen Bärendienst erwiesen. Und wer weiß, wie lang es tatsächlich schon im Umlauf ist. Man liest/hört ja vermehrt auch von Menschen, die bereits um Silvester rum nach ihrer Rückkehr vom Skiurlaub plötzlich stark krank wurden mit Fieber, Atemnot etc.

El_Maestro schrieb:Da hat Ischgl der Welt echt einen Bärendienst erwiesen.

Dazu muss man halt sagen das es nach Ischgl auch "eingeführt" wurde und nicht dort "entstanden" ist ...

Edit: ich will auf keinen Fall die Lage schmälern und bin auch nicht der Meinung das in Ischgl alles richtig gelaufen ist

Frankstar schrieb:Dazu muss man halt sagen das es nach Ischgl auch "eingeführt" wurde und nicht dort "entstanden" ist ...

Klar, keine Frage. Aber dort hat man halt durch die Vertuschung extrem viel Zeit verspielt. Ob man die Welle dennoch hätte überhaupt stoppen können, steht aber ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

@El_Maestro
es gab bereits in Q4/2019 eine Zunahme von Atemwegserkrankungen, insbesondere auch mehrere unerklärlich schwer, bis zum Tod verlaufende Fälle in Norditalien. Ob das bereits Corona war, kann man nun natürlich nicht mehr herausfinden, aber es spricht in der Tat einiges dafür, dass Corona schon vor dem Jahreswechsel in der Region umlief!

Freki2.0 schrieb:ABER:

Anaximander schrieb:
Andorra will jetzt seine gesamte Bevölkerung (77.000, davon bislang 390 bekannte Covid-19-Fälle) auf das Coronavirus testen.

Da bin ich gespannt drauf, danach reden wir weiter.

Diese Dunkelziffer betrifft aber nur die Infizierten, also vor allem symptomfreien oder mit midlen Symptomen.

Auch Pflegebedürftige mit Lungenentzündung o.Ä. werden normalerweise auf Corona getestet, auch wenn sie nicht in ein Krankenhaus kommen. Daher wird die Dunkelziffer bei den Todesfällen mit Coroma-Infektion sehr viel geringer sein. Ein Faktor, den man praktisch vernachlässigen kann.

El_Maestro schrieb:In Ischgl soll der erste „offizielle“ Corona-Fall vom 5. Februar datieren, sprich nochmals deutlich früher, als sowieso schon vermutet:

Die Stadt Wolfsburg musste sich ebenfalls schon recht früh, nicht zuletzt auch wegen ihrer starken Verbindungen zu China und Italien, ähnliches "nachsagen" lassen:

https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Stadt-Wolfsburg/Kein-Coronavirus-Fall-Stadt-Wolfsburg-geht-gegen-Geruechte-und-Falschmeldung-vor

Jedimindtricks schrieb:Nichtmal China setzt auf herdenimmunität, da wären wir in Deutschland schlecht beraten auch nur ansatzweise darüber nach zu denken.

Man kann die Wirtschaft nicht jahrelang vor die Wand fahren lassen, zuviele Existenzen sind bedroht.

Daher ist das Endziel schon die Herdenimmunität, wenn diese auch teilweise durch Impfungen erreicht werden kann und dadurch, dass die Gesundheitssysteme eben nicht überlastet werden.

Auch in China ist der Erreger noch recht neu, die starken Einschränkungen nur lokal.

sacredheart schrieb:Insgesamt habe ich aber eher in meinem Umfeld den Eindruck, dass die Allermeisten versuchen, besonders rücksichtsvoll und besonders freundlich zu sein und sich so gut es geht, vernünftig zu verhalten. Ich habe in Supermärkten auch kein Gedrängel oder keine Auseinandersetzung erlebt, eher das Gegenteil.

Das geht mir in meinem Umfeld genauso. Liegt möglicherweise am sozialen Umfeld.

Anaximander schrieb:Jedimindtricks schrieb:
Nichtmal China setzt auf herdenimmunität, da wären wir in Deutschland schlecht beraten auch nur ansatzweise darüber nach zu denken.

@Jedimindtricks

Letzten Endes müssen alle auf Herdenimmunität setzen, die entweder durch Durchseuchung oder aber durch Impfung erreicht wird. Eine Dauerisolation wird denn auch keine Lösung sein.

@sooma

Wenn die Mehrheit der Bevölkerung Einsicht zeigen und dann entsprechend der Situation angemessen handeln würde und zwar möglichst zeitnah, möglichst bei Beginn einer Krisensituation, um sie erst gar nicht ausufern zu lassen, dann stimme ich Herrn Spahn zu.

Eine kleine egoistische Minderheit wäre in so mancher Situation vertretbar und man könnte ohne Zwangsmaßnahmen für alle durch bestimmte Situationen gleiten - jedoch nicht im Falle eines noch unbekannten (Virus)Ausbruchs zb. Da kann eine kleine egoistische Minderheit schon fatale Folgen für die gesamte Bevölkerung bundesweit haben, eine Kettenreaktion, eine Pandemie auslösen einschließlich den Folgen für unser Gesundheitsystem und den Folgen für Patienten, die auch unabhängig vom Virus krank/schwerkrank und behandlungspflichtig sind oder werden.

Für mich haben unsere ganzen politischen Entscheidungsträger übrigens sehr besonnen und verhältnismäßig gehandelt. Sind stufenweise vorgegangen. Und dabei wurde die nächsthöhere Stufe auch erst betreten, als untere Stufen (mildere Mittel einschließlich dem Appell für eigenverantwortliches Handeln entsprechend der Umstände) versagt bzw. keine Wirkung gezeigt haben.
Vom Hammer, von drastischen Eingriffen in Grundrechte, hat man eigentlich überall erst mal Abstand nehmen wollen.
Aus Virologensicht war dieses Verhalten, dieses Vorgehen natürlich falsch bzw. fahrlässig und kontraproduktiv, aber aus rechtsstaatlicher bzw. aus politischer - und juristischer Sicht zb. war es natürlich angemessener, besser, denn auch politische Entscheidungsträger wollen möglichst das Vertrauen in die Bevölkerung nicht verlieren und auch rechtlich möglichst abgesichert handeln.
Niemand möchte Zorn aus der Bevölkerung (sind ja zukünftige Wähler) provozieren und niemand möchte um jeden Preis etwas verletzen, Rechtsbruch begehen, schon gar nicht anfänglich, wo man sich noch zuversichtlich gezeigt hatte die Lage mit nur vereinzelten einschneidenen Zwangsmaßnahmen gen Privatbetreiber/Veranstaltungen ab Anzahl... (und selbst von diesem Zwang wollte man anfänglich noch Abstand nehmen) aber möglichst freiheitlich auf die Bürger bezogen in den Griff zu bekommen.

Anaximander schrieb:Es hat seinen Grund, warum man in Deutschland nicht post mortem untersucht, und der ist, dass es praktisch überhaupt nichts bringt.

Ist eigentlich ein Toter Körper eines Infizierten auch noch ansteckend,oder stirbt das Virus mit seinem Wirt?