Coronavirus (Sars-CoV-2)

Zumindest was Desinfektionsmittel angeht, gibt es eine gute Nachricht.
Die deutsche Pharma- und Chemieindustrie hat einen digitalen Marktplatz aufgebaut, mit dem die Versorgung von Einrichtungen im deutschen Gesundheitssystem gesichert werden soll.

Bereits in den kommenden Tagen soll die Plattform "Notversorgung Desinfektionsmittel" schrittweise freigeschaltet werden. Damit sollten Lieferketten unterstützt, Kontakte zwischen den Akteuren erleichtert und Informationen gebündelt werden. Die als vorübergehende Lösung gedachte Plattform solle dabei "nur so weit wie nötig in das Marktgeschehen und etablierte Lieferketten" eingreifen.

Hinter der Initiative stehen sowohl große Unternehmen als auch mittelständische Firmen, die wöchentlich mehrere tausend Tonnen der benötigten Chemikalien sowie Gebinde für ihren Transport liefern. Der Chemie-Riese BASF etwa liefert gratis Desinfektionsmittel an Krankenhäuser und Arztpraxen im Rhein-Neckar-Gebiet. Zudem stellt der Kosmetik-Konzern Beiersdorf Desinfektionsmittel her und der Chemiekonzern Dow liefert Ethanol für Hygienemittel.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-corona-105.html (Archiv-Version vom 01.04.2020)

Able_Archer schrieb:Schlimmer geht immer ...
Der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof muss wie andere auch seine Filialen im Kampf gegen das Coronavirus weitgehend dichtmachen. Und wie erlaubt, will das Unternehmen seine Mietzahlungen einstellen. Doch an ein späteres Begleichen denkt der Kaufhaus-Betreiber offenbar nicht.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Galeria-Kaufhof-will-Mieten-nicht-nachzahlen-article21684261.html

Die mussten wohl heute auch Insolvenz im Schutzschirmverfahren anmelden. Da wird eben auch einfach nicht mehr viel sein, um die Miete zu zahlen. Leider, es werden immer mehr große Firmen, die Insolvenz anmelden.

Bone02943 schrieb:Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte sich am Dienstag gegen eine Tragepflicht für Schutzmasken ausgesprochen. "In der jetzigen Lage sehe ich keine Notwendigkeit zu einer Verpflichtung", sagte der CDU-Politiker.

Der Bankkaufmann sollte sich jetzt besser zurückhalten, wenn er schon nicht zurücktritt, und auf die Experten hören. Dass er dagegen ist, überrascht nicht, ist doch sein Ministerium für den Masken-Mangel mitverantwortlich.

Bone02943 schrieb:Die Pflicht für eine selbstgebastelte Maske sehe er kritisch. Es gebe keine Studien, dass solche Masken etwas bringen - eher im Gegenteil

Da ist Herr Lauterbach schlecht informiert:

Mehrere Studien bescheinigen der selbstgebauten Stoffmaske eine "Besser-als-gar-nichts"-Güteklasse, richtige Handhabung vorausgesetzt. Masken aus Staubsaugerbeuteln und Geschirrtüchern haben auch beim Filtertest recht gut abgeschnitten.

https://www.mdr.de/wissen/mundschutz-forschung-pro-contra-masken-corona-100.html

@Andante
Ich mag mich noch gut erinnern wie das war in meinem Land. Debattiert wurde über den dursichtigen Bürger. Die Befürworte argumentierten genau damit wer soll die Daten kontrollieren und auswerten. Das sei unmöglich. Es war wirklich absehbar, dass die Cookie kommen. Gabe es nämlich schon lange. Und jeder ITler konnte damals schon bestätigen, dass die Auswertung kein Problem darstellt.

@sören42

richtige Handhabung vorausgesetzt

Er sagt doch extra dazu:

Eine feuchte, selbstgebastelte Maske, die dann auch noch angefasst wird, würde das Risiko für die Betroffenen erhöhen. Eine Mundschutz-Pflicht wäre nur bei medizinischen Masken sinnvoll.

Weiß nicht warum du gerade diese Teil unterschlägst, um den es auch hauptsächlich geht.

sören42 schrieb:Der Bankkaufmann sollte sich jetzt besser zurückhalten, wenn er schon nicht zurücktritt, und auf die Experten hören. Dass er dagegen ist, überrascht nicht, ist doch sein Ministerium für den Masken-Mangel mitverantwortlich.

Auch Söder hat sich in der PK vorhin erstmal gegen eine Maskenpflicht ausgesprochen. Man befürchtet eine falsche Sicherheit und kann die Bevölkerung auch erstmal nicht flächendeckend mit wirklich guten Masken versorgen. Erstmal sollen Krankenhäuser, Pflegeheime und Arztpraxen sicher versorgt sein.

Ich denke wenn die Bevölkerung versorgt werden kann, dann wird man dies auch zur Pflicht machen. Aber eben nicht mit selbstgebasteltem Zeugs, oder einem Schal. Und das fände ich dann auch vernünftig.

Anaximander schrieb:Es sterben auch Menschen, die nicht an Corona leiden. Die Todesfälle von Corona sind diejenigen, die akut an der Krankheit litten, auch wenn es natürlich in vielen Fällen bereits Vorerkankungen gab, die aber nicht zu diesem Zeitpunkt zum Tode geführt hatten.

Natürlich sterben auch Leute ohne Corona. Die Frage lautet: Von den Hochrisikopatienten im Vergleichsraum auch ohne Corona gestorben wären. Und wenn schon die Todesursache Corona war, wie lange hätten die Hochrisikopatienten noch gelebt ohne Corona.

Es wird wirklich nicht leichter, was Umgang mit "Corona" angeht.. Zum Thema "Maske" : habe morgen kurzfristig einen nicht ganz unwichtigen Termin zur Blutabnahme bei meinem wirklich netten Hausarzt bekommen, langer Kampf, nun rief er mich heute an, bitte mit Mundschutz morgen früh, ich fragte woher soll ich den bekommen? Im Internet seien Anleitungen.. Die Ärzte sind auch fix und foxi, das kann ich durchaus nachvollziehen, mal schauen, ob er mein Mopedtuch auch akzeptiert, da keine Nähmaschine... Das klingt alles witzig aber mein Doc sagt ganz klar: viele seiner Kollegen mussten Praxis schließen, da infiziert!!!!

schluesselbund schrieb:Und wenn schon die Todesursache Corona war, wie lange hätten die Hochrisikopatienten noch gelebt ohne Corona.

Wie willst Du eine Frage auf diese Antwort bekommen?

Das kann Dir keine sagen, wie lange Menschen leben, wenn sie nicht zuvor an einer Krankheit sterben.

Speedy123 schrieb:bitte mit Mundschutz morgen früh, ich fragte woher soll ich den bekommen? Im Internet seien Anleitungen.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber bei mir im Bezirk habe ich schon ein paar Spätkaufläden/Internetcafes mit kleinen Werbehinweisen gesehen, dass sie Atemschutzmasken verkaufen. Abgebildet waren FFP3 Masken.
Ich habe nicht gefragt, zu welchem Preis die verkauft werden, billig ist es wahrscheinlich nicht.
Allerdings wenn es um einen Arzttermin geht, den man sonst nicht wahrnehmen kann, muß man abwägen was wichtiger ist.
Vielleicht kannst du bei dir in der Gegend heute noch mal schauen ob irgendwelche kleinen Shops so etwas anbieten.

Bone02943 schrieb:ch denke wenn die Bevölkerung versorgt werden kann, dann wird man dies auch zur Pflicht machen. Aber eben nicht mit selbstgebasteltem Zeugs, oder einem Schal.

Ich versteh das Argument immernoch nicht. Es gibt zig Sachen, die Pflicht sind, um die man sich aber selber kümmern muss.

Wenn die Pandemiebekämpfung daran scheitert, dass Leute nicht dazu bereit sind, sich mit einfachsten Hausmittein was zu basteln, zeigt das den wahren Zustand unserer Gesellschaft. Dann aber gleichzeitig noch die Hand nach dem aufhalten, um das im Moment jede Krankenschwester kämpfen muss.

Die pure Realsatire.

@Atrox

Es geht hier um den Schutz der Bevölkerung.

Bone02943 schrieb:warum du gerade diese Teil unterschlägst,

@Bone02943

Ich habe ja zitiert

richtige Handhabung vorausgesetzt

Davon ausgehend, dass die Maske andere schützt und nicht den Träger, geht von der feuchten Maske keine Gefahr aus. Insbesondere wenn diese nur als Spuckschutz locker ungebunden getragen wird. Denn der Träger selbst hat das Virus in diesem Szenario ja schon. Besser die Feuchtigkeit ist im Schal gebunden als dass der Träger die Viren in einem Aerosol in die Atemluft abgeben und andere infizieren kann.

In den USA sind N95 Masken (FFP2 vergleichbar) mit einem einfachen OP- Mundschutz verglichen worden. Gegenstand der Studie war es, zu ermitteln, inwieweit das Risiko, ob der Träger mit Influenza Viren infiziert wird, sich bei den beiden Masken Arten unterscheidet. Interessantes Ergebnis: kein Unterschied

Wie ein Team um Lewis Radonovich aus einen Labor der CDC in Pittsburgh berichtet, kam es insgesamt zu 400 bestätigten Grippeinfektionen. Davon entfielen 207 Infektionen auf das Personal, das zum Tragen von N95-Atemschutzmasken gebeten wurde und 193 auf die Kontrollgruppe, die chirurgische Gesichtsmasken verwenden sollte.

Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war mithin gering und die adjustierte Odds Ratio von 1,18, die sogar einen tendenziellen Vorteil der chirurgischen Gesichts­mas­ken anzeigte, war mit einen 95-%-Konfidenzintervall von 0,95 bis 1,45 nicht signi­fikant.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/105751/Grippe-Chirurgische-Maske-schuetzt-genauso-gut-wie-teure-N95-Atemschutzmaske

Kreuzbergerin schrieb:Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber bei mir im Bezirk habe ich schon ein paar Spätkaufläden/Internetcafes mit kleinen Werbehinweisen

Das ist ja wohl eher ein schlechter Scherz oder? sorry... Masken in Internetcafes kaufen? Klingt ja nicht gerade seriös. Soweit ist es schon?

sören42 schrieb:Davon ausgehend, dass die Maske andere schützt und nicht den Träger, geht von der feuchten Maske keine Gefahr aus. Insbesondere wenn diese nur als Spuckschutz locker ungebunden getragen wird. Denn der Träger selbst hat das Virus in diesem Szenario ja schon. Besser die Feuchtigkeit ist im Schal gebunden als dass der Träger die Viren in einem Aerosol in die Atemluft abgeben und andere infizieren kann.

Eben nicht. Denn wenn alle eine Maske tragen müssen, dann sind diese i.d.R. eben nicht infiziert. Sie würden sich aber evtl. schneller infizieren, weil sie die Maske nicht richtig verwenden. So wurde es doch erklärt. Man möchte die Menschen schützen, deswegen wird man Masken beschaffen, mit denen das geschehen kann.

rhapsody3004 schrieb:Aber gerade speziell den Informationen bzgl. Krankheiten fällt mir gerade eine weitere rechtliche Hürde ein, die nicht übergangen werden sondern dabei geklärt werden sollte.

Bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber werden Krankheiten des Einzelnen nicht durch das allgemeine Persönlichkeitsrecht geschützt bzw. fallen Krankheiten nicht auch unter das schutzwürdige allgemeine Persönlichkeitsrecht und darunter als besondere Hervorhebung das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, was zum Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrecht wurde und was unter gewissen Voraussetzungen aber auch verletzt bzw. in dieses Recht eingegriffen werden darf.

Schon längst ist im Infektionsschutzgesetz geregelt, dass es bestimmte meldepflichtige Krankheiten gibt, etwa Diphtherie, Tollwut, Mumps, und dass und wann behandelnde Ärzte und Krankenhäuser zur auch namentlichen Meldung der Erkrankten an die Gesundheitsbehörden verpflichtet sind.

Im Interesse der Gesundheit aller muss der Einzelne eben manchmal hinnehmen, dass eigene Rechte zurücktreten. Das Infektionsschutzgesetz enthält dazu heute schon weitreichende Einschränkungen für bestimmte Fälle und weitergehende Vetordnungsetmächtigungen für das Bundesgesundheitsministetium und auch die Bundesländer.

Anaximander schrieb:Wie willst Du eine Frage auf diese Antwort bekommen?

Ich finde einfach Schlagzeilen in den Medien oder auch ihr im Forum welche berichten 10'000 Todesfälle in irgend einem Land durch das Corona schon deftig. Das sollte man auch einen Blick auf die Statistik werfen.

Andante schrieb:Schon längst ist im Infektionsschutzgesetz geregelt, dass es bestimmte meldepflichtige Krankheiten gibt, etwa Diphtherie, Tollwut, Mumps, und dass und wann behandelnde Ärzte und Krankenhäuser zur auch namentlichen Meldung der Erkrankten an die Gesundheitsbehörden verpflichtet sind.

Im Interesse der Gesundheit aller muss der Einzelne eben manchmal hinnehmen, dass eigene Rechte zurücktreten. Das Infektionsschutzgesetz enthält dazu heute schon weitreichende Einschränkungen für bestimmte Fälle und weitergehende Vetordnungsetmächtigungen für das Bundesgesundheitsministetium und auch die Bundesländer.

So sieht es aus. Das Schwierige besteht ja tatsächlich darin, jedem Einzelnen gerecht zu werden. Das funktioniert schlichtweg nicht.

Bone02943 schrieb:Denn wenn alle eine Maske tragen müssen, dann sind diese i.d.R. eben nicht infiziert.

Das ist richtig. Aber ihre epidemiologische Schutzwirkung entfaltet sich dadurch, dass die Infektionskette durchbrochen wird. Jeder Infizierte steckt im Schnitt ca. 2,5 Personen an, jeden Tag. Wenn jeder in der Öffentlichkeit eine Maske trägt, zumindest, wenn er mit Fremden in geschlossenen Räumen zusammen ist, geht dieser Wert drastisch runter. Dass es nebenbei auch noch einen gewissen Eigenschutz gibt, weil die Tröpfchen des anderen den eigenen Mund bzw. die Nase nicht erreichen, ist ein zusätzlicher Hebel, den man aber nicht überbewerten sollte.

Speedy123 schrieb:Das ist ja wohl eher ein schlechter Scherz oder? sorry... Masken in Internetcafes kaufen? Klingt ja nicht gerade seriös. Soweit ist es schon?

Abgebildet auf dem Flyer ist ein Produkt eines bekannten Markenhersteller für diese Masken.
Das sollte auch nur als Tipp von meiner Seite gedacht sein, falls du ganz dringend bis morgen so eine Maske brauchst.

Was ich absolut nicht verstehe ist, warum es für viele Eltern denn so wahnsinnig schlimm ist, auf ihre eigenen Kinder 2 oder 3 Wochen aufzupassen??

So ganz abgesehen von der unklaren Lage im Job höre und lese ich immer wieder, ob privat , facebook oder in Whatsapp Gruppen diesen Satz! "Oh nein ich muss auf meine Kinder aufpassen" und zwar genau in diesem Wortlaut.
Was fehlt euch denn?!
Das hat die Natur eigentlich so vorgesehen, dass Mütter auf ihre Kinder aufpassen bzw die Familie.
Das ist das biologisch normalste!

Naja wenn man mehrere Kinder hat dann kann bei nach einer Weile Frust entstehen und viel Zank.
Dann dürfen Sie ja auch kaum raus, keine Freunde treffen, keine Spielplätze besuchen usw. Kein Kindersport usw. Mein kleiner vermisst dies arg.

Meine haben sich inzwischen etwas dran gewöhnt aber die ersten Tage war es wirklich anstrengend für alle.

Die großen sind ja auch mal froh ihre kleinen Geschwister durch Schule und Freundetreffen mal los zu sein.

An und für sich finde ich es grade recht ok. Mein kleinster genießt die Zeit mit seinem Bruder total da sie viel mit Playmo und so spielen, gemeinsam malen.
Er genießt es mit mir zu backen oder einfach mal eine Stunde lang mit mir auf dem Sofa zu kuscheln oder sich bei einem Film den Nacken kraulen zu lassen :) man hat einfach keinen Zeitdruck wie es sonst der Fall ist.

ABER: es gibt Tage wo sie sich nur streiten provozieren und stänkern was das Zeug hält und an solchen Tagen könne man heulend in sein Kissen brüllen und verzweifeln.
Vielleicht denken diese Eltern an diese Momente wenn sie das so schreiben.
Man braucht eine Weile um sich an das neue Leben zu gewöhnen ;)

Geht mir einfach nicht in den Kopf rein. Als wäre es das schlimmste was passieren könnte.
Nein liebe Eltern und Mütter, das Schlimmste was passieren kann ist nicht, dass ihr auf eure Kinder aufpassen müsst sondern, dass man jemanden durch Corona verliert!

Und ja da stimme ich dir voll und ganz zu. @Yael