Coronavirus (Sars-CoV-2)
17.10.2020 um 10:31Anaximander schrieb:Bei der Intensivbettenbelegung muss man einfach abwarten, die Daten aus den Nachbarländern zeigen aber, dass mit ein paar Wochen Verspätung auch diese Zahlen proportional mit den Inektionszahlen steigen, so müssen bereits Intensivpatienten aus Holland in NRW behandelt werdenweswegen Deutschland nun wieder intensivpflichtige Patienten aus einem Nachbarland (diesmal) Niederlande aufnimmt
navi12.0 schrieb:Hierzu ist meiner Ansicht nach die Intensivbettenauslastung eine wichtige Kennzahl, und die ist nach wie vor offenbar niedrig. Selbst bei steigenden Infektionszahlen. Ist das dann langsam genug, oder könnte man etwas Gas geben, indem man zB jetzt keine neuen Beschränkungen einführt, sondern den Weg vom Sommer weiter geht. Einfach guckt, wie sich die Zahl der Intensivbetten verhält, zumindest solange die Infektionszahlen nicht zu sehr ansteigen, was ja auch noch nicht der Fall zu sein scheint.ja, es ist eine gute Kennzahl. Aber nur, wenn man berücksichtigt, dass Intensivbetten auch bei anderen Krankheiten und Operationen benötigt werden.
Der nichtoperierte Herzinfarkt kann genau so tödlich verlaufen wie die unbehandelte Covid19 Erkrankung mit doppelseitiger schwerer Lungenentzündung und drohendem Multiorganversagen.
Man hat nur eine begrenzte Anzahl an Intensivbette und was noch viel wichtiger ist, nur eine begrenzte Anzahl an Intensivmedizinisch ausreichend geschultem und erfahrenem Personal.
Es nutzt die beste medizinische Ausstattung nicht, wenn ich einen Gärtner beauftragen muss, den Intensivpatienten zu überwachen !
Anaximander schrieb:Nein, denn sobald sich einmal ein exponentielles Wachstum einstellt, ist es zu spät,so ist es.
verstehen leider viel zu wenig Menschen.
Interested schrieb:unabhängig von der Covid19 Erkrankung gibt es Intensivbettenbelegungen aufgrund anderer Erkrankungen und OPs, die wenig berücksichtigt werden innerhalb dieser Diskussion hier. Es gibt nicht unendliche Kapazitäten, um so einen Fall absichtlich zu begünstigen. Im Frühjahr wurden etliche OPs einfach abgesagt und auf ungewiss verschoben, die Krankenhäuser waren fast hermetisch abgeriegelt mit Security im Eingangsbereich, keine Besucher, keine Familienangehörigen etc. Es ist eine Sache, das theoretisch durchzukauen, eine andere, es in der Praxis zu erleben. Auch das Personal für die Versorgung dieser Patienten muss gegeben sein. Vom Arzt bis hin zur Krankenschwester, Pfleger usw.genau, siehe oben
navi12.0 schrieb:Der Lockdown hat sicher noch etwas beigetragen; nur jetzt hat die Bevölkerung dazu gelernt, und wir haben jede Menge anderer Maßnahmen ergriffen, wie die Masken, und Sonstiges.ein großer Teil der Bevölkerung hat vorallem eins gelernt: falsche oder gar keine Angaben zu machen, welche Kontakte es gegeben hat.
dazu aktuell die Aussage der Gesundheitssenatorin von Berlin:
Kalayci: Infektionsquelle bei 90 Prozent der Neuinfektionen unklarQuelle: https://amp.tagesspiegel.de/berlin/berlins-gesundheitssenatorin-kalayci-infektionsquelle-bei-90-prozent-der-neuen-corona-faelle-unklar/25655678.html
Bei rund 90 Prozent der neuen Corona-Infektionen in Berlin sei die Infektionsquelle nicht eindeutig festzustellen , sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Nur etwas über zehn Prozent der neuen Fälle seien Ausbrüchen zuzuordnen. „Wir haben eine sehr breite Streuung.“
Die Senatorin erklärt das Auftauchen vermeintlich unklarer Einzelfälle allerdings auch mit Berichten von Amtsärzten, wonach generell die Kooperationsbereitschaft von Infizierten abnehme . Insbesondere nach Ausbrüchen bei großen Hochzeitsfeiern sei beobachtet worden, dass manche Menschen Angaben über ihre engen Kontakte verweigerten .
Kalayci bezeichnete die großen Hochzeitsfeiern als Treiber des Infektionsgeschehens.
Die Senatorin widersprach der Vorstellung , dass die aktuelle Zunahme der Infektionen in der Stadt vor allem auf vermehrtes Testen zurückgeht . Die Rate der positiven Tests sei in Berlin - nach Werten von unter einem Prozent im Sommer - auf rund vier Prozent gestiegen. „In den Bezirken, in denen besonders viele Kontaktpersonen getestet wurden, da sind wir sogar bei 8 Prozent“, sagte sie. (dpa)
an (hausgemachten) Problemen mangelt es in dieser Stadt wahrlich nicht
Interested schrieb:Ich habe eher das Gefühl, weil durch diese Maßnahmen die Zahlen niedrig gehalten wurden, die Menschen eher laxer mit den Empfehlungen umgehen. Hat ja nicht so viele Kranke gegeben, haben sich ja nicht so viele infiziert, wurden ja gar nicht so viele Intensivbetten benötigt.deckt sich mit dem was Berlins Gesundheitssenatorin feststellt.
wenn in Berlin bereits 90% der Infektionsketten nicht erkannt werden können, dann weiß man, wie breit das Infektionsgeschehen bereits läuft bzw wie überfordert hier die Gesundheitsämter inzwischen sind.
es ist nur eine Frage der Zeit und vermutlich von wenigen Wochen, bis die Ampel für Intensivbettenauslastung auf Rot steht in der Hauptstadt. Aktuell bei 4,8% Tendenz schnell steigend.
Wenn nämlich Woche für Woche mehr Fälle auflauffen als geheilt oder gestorben entlassen werden, laufen die Intensivstationen nun mal voll. Daran führt kein Weg vorbei.
Das Virus ist nicht harmloser geworden.