Was haltet ihr von Schönheitsoperationen?

behind_eyes schrieb am 10.10.2023:Bis auf Brad,

Ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich schockiert von den beiden Bildern war. Gut, der Mann wird 60, aber dass er eher etwas an der Kinnlinie verändern ließ und nicht an den Tränensäcken, das wundert mich. So etwas würde mich persönlich schon ziemlich stören.

Photographer73 schrieb:Ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich schockiert von den beiden Bildern war. Gut, der Mann wird 60, aber dass er eher etwas an der Kinnlinie verändern ließ und nicht an den Tränensäcken, das wundert mich. So etwas würde mich persönlich schon ziemlich stören

spricht für ihn imo... und ich finde dieses Kinn Ding bringt mehr als Tränensäcke... bedenke das links das nachher Bild ist.

PStanisLove schrieb:Nehmen wir mal an jemand nimmt stark ab und hat am Körper sehr viel Überschüssige Haut und sieht dadurch deutlich unattraktiver aus als man muss, ist dann eine Hautstraffung nicht sinnvoll?

Meine Meinung hierzu: Wenn derjenige das möchte ja, und es ist schon aus rein medizinischen Gründen sinnvoll damit keine wunden Stellen entstehen.
(Selbst* würde ich aber darauf achten, besser gesagt alles daran setzen, bei einer Gewichtszunahme früh einzubremsen. Derart starke Hautlappen - nennt man in der Tat so - entstehen nicht bei 5, 10, 20 kg Gewichtsabnahme. Bei derart starken Gewichtsabnahmen dass Hautlappen entstehen lag zuvor ein Übergewicht in dem Maße vor dass die Einschränkungen im Alltag schon heftig sein müssen (reduzierte Gehstrecke, normale Möbel nicht mehr nutzen können, eingeschränkte Selbstständigkeit insgesamt), und das wäre für mich ein sehr guter Grund schon zuvor einzubremsen.)

*Wenn das jemand zunächst nicht schafft mache ich demjenigen keinen Vorwurf, sondern freue mich darüber dass es demjenigen schließlich bei höherem Gewicht mit dann viel größerer nötiger Anstrengung dennoch gelungen ist.

Selbst habe ich z.B. als "Schönheitsmakel" große OP-Narben am Oberkörper und einen asymmetrischen Torso; sieht man nunmal in Badebekleidung oder einem luftigen Top. Man hätte eine Narbenkorrektur durchführen können, auch eine Rippenkorrektur. Bestimmt gibt es Leute die das attraktiver fänden. Die Zusatz-OPs werden von den Krankenkassen übernommen. Man könnte die Narben auch übertätowieren lassen, lassen manche machen (geht natürlich nicht auf Krankenkassenkosten).
Mir ist es hingegen egal, da ich mich dadurch nicht in der Kleidungswahl einschränken lasse - wenn mir so warm ist dass ich ein Top tragen will ziehe ich es an etc. anstatt "für andere zu schwitzen", und ich suche auch nicht nach Badeanzügen die alles verdecken oder gehe im Neoprenanzug schwimmen - , mich nicht unwohl fühle und ich auch nie der Typ dafür war darauf zu hoffen dass mich jemand spontan anflirtet. Wäre für mich kein Gewinn und auf noch mehr (Arzt-)Termine und ggf. Schmerzen hatte ich einfach keinen Bock.
Wenn jemandem die Korrektur-OPs hingegen helfen, warum nicht?

Raspelbeere schrieb:Selbst habe ich z.B. als "Schönheitsmakel" große OP-Narben am Oberkörper

Ist bei mir ebenso, mehrere größere Operationen haben halt ihre Spuren hinterlassen. Doch da sie zum großen Teil mein Leben verlängert haben (bei der einen OP war es ganz kurz vor davor, dass ich sie gar nicht erst überlebt hätte), sehe ich sie als äußeres Zeichen dafür an, was ich überstanden habe.

Raspelbeere schrieb:Mir ist es hingegen egal, da ich mich dadurch nicht in der Kleidungswahl einschränken lasse

Das kann ich allerdings von mir nicht behaupten, ich trage einerseits Kleidung, wo die Narben nicht zu auffällig sind und andererseits ist es auch ein Schutz vor der Sonne auf den Narben. Badeanzüge sind da zumindest angesagt, wobei ich auch eh nie Bikins getragen habe weil ich mich darin unwohl fühle.

Raspelbeere schrieb:ich auch nie der Typ dafür war darauf zu hoffen dass mich jemand spontan anflirtet.

Bin ich auch nicht, im Gegenteil, ich wollte immer meine Ruhe vor Männern haben, aus persönlichen Gründen. Doch gerade andere Frauen haben mich oftmals deshalb blöd angeschaut, wenn sie mal einen Blick auf meine Narben erhaschen konnten, sowohl beim Duschen nach dem Sport oder auch medizinisches Personal, das solche Anblicke eigentlich gewöhnt sein dürfte. Da kamen schon ein paar Kommentare, die ich nicht so toll fand, und sei es, aus Mitleid. Das mag ich gar nicht, dermaßen angeschaut zu werden. Deshalb sehe ich zu, dass das möglichst selten vor kommt.

Mir wurde auch schon angeboten, die Narben etwas zu korrigieren, doch zum einem gibt es keine Sicherheit, dass sich tatsächlich etwas verbessert, es könnte sogar noch schlimmer werden und zum anderen gehe ich jeder OP aus dem Weg die nicht unbedingt sein soll.
Es kann immer etwas passieren und das Risiko wäre mir viel zu hoch, mal abgesehen, dass ich schon eh genügend Schmerzen durchgemacht habe und an manchen Tagen auch aktuell, gerade auch durch die Narben und das operierte Gewebe darunter, habe.

Raspelbeere schrieb:Wenn jemandem die Korrektur-OPs hingegen helfen, warum nicht?

Seh ich ebenso. Mir selbst wäre das Risiko zu groß und der ganze Aufwand drumherum, würde mich abschrecken. Da habe ich wohl auch nicht genügend Leidensdruck mich dem zu stellen. Mir geht es mit den Narben ja trotzdem im allgemeinen gut. Wären sie nicht entstanden, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr da und das waren/sind sie auf jeden Fall wert.

Syringa schrieb:Badeanzüge sind da zumindest angesagt, wobei ich auch eh nie Bikins getragen habe weil ich mich darin unwohl fühle.

Bin auch nicht der Bikini-Typ. Badeanzüge. Allerdings sieht man bei mir Auffälligkeiten in üblichen Badeanzügen. Ich suche nun nicht etwa z.B. nach (teureren Sport-)Badeanzügen die alles abdecken, oder gehe im Neoprenanzug ins Schwimmbad.
Genauso mit anderere Kleidung: Ich mag mich nicht "sexy" kleiden, trage sogar mehr Herren- denn Damenkleidung. Wenn mir entsprechend warm ist dass ein Tanktop in Frage kommt ziehe ich das an - egal ob man Narben sieht.

Bemitleidet werden mag ich klar auch nicht.

Syringa schrieb:Es kann immer etwas passieren und das Risiko wäre mir viel zu hoch, mal abgesehen, dass ich schon eh genügend Schmerzen durchgemacht habe und an manchen Tagen auch aktuell, gerade auch durch die Narben und das operierte Gewebe darunter, habe.

Dito. Und der Zeitaufwand. Bedeuten würde mir das veränderte Ergebnis nichts.

Syringa schrieb:Wären sie nicht entstanden, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr da und das waren/sind sie auf jeden Fall wert.

Bei mir ist es nicht so extrem, aber irgendwie doch ähnlich: Auch ohne die OP hätte ich ziemlich sicher bis jetzt überlebt. Nur vieles das ich in den Jahren seit OP gemacht habe wäre mir ohne nicht möglich gewesen, damit wäre schon Schluss gewesen bevor ich überhaupt in das Alter gekommen wäre in dem derartiges möglich ist (OP war im Teenager-Alter; ohne hätte ich wahrscheinlich weder meinen Beruf (den ich liebe!), noch könnte ich diverse Hobbies ausüben (die nicht mal sportlich sind), selbstständig meinen Alltag führen etc.). Deshalb sind die Narben nichts Negatives.