Hallo SaKra,
SaKra schrieb:Vorab: Ich bin Ü30 und weiß sehr wohl schon lange dass Frauen nicht so aussehen wie es uns div Medien vorgaukeln. Ich gebe ich auch gar nicht der Illusion hin, jemals einen makellosen Körper zu haben oder daran irgendwie zu arbeiten. Ich habe ebenso ein ganz normales Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl und dennoch quält es mich schon seit meiner Pubertät und auch jetzt mit 36 noch.
Mein Gesicht ist hübsch, ich sehe eher aus wie um die 20 und werde tatsächlich manches Mal noch nach dem Ausweis gefragt (was ich absolut nicht verstehe kann da dies bedeuten würde ich wäre höchstens 17 und ich kann schon behaupten dass ich aussehe wie eine Erwachsene Frau und nicht wie ein Teeny) was ich meiner sportlichen Art mich zu kleiden zuschreiben würde. Ich habe leichtes Übergewicht was aber kaum auffällt da ich groß bin und damit schon immer weiblich gebaut zu sein, habe ich kaum ein Problem da heutzutage ja Hintern und Brüste, sowieso schon immer, gerne gewollt werden. Ich kann also schon sagen, ja ich habe auch meine schönen Seiten, so ist es nicht. Ich bin ganz gut proportioniert. Mein Problem ist, dass ich sehr starke Cellulite von meiner Mutter vererbt bekommen habe. Von Knie bis zum Hintern und teilweise habe ich diese riesigen Krater in mir, auch schon als ich noch recht schmal war. Es liegt also nicht am Körpergewicht sondern rein am Bindegewebe, daher weiß ich auch dass eine Gewichtsabnahme und all die Cremes und Tinkturen die es so gibt keine Lösung sind. Ich weiß, fast jede Frau hat sie und wenn ich sie im normalen Umfang hätte, wäre ich auch zufrieden damit aber es ist eben nicht normal ausgeprägt bei mir. Ich hab, dank Instagram & Co, auch schon andere Frauen gesehen die so aussehen also bin ich wohl zumindest kein Einzelfall aber hier in meiner Welt, also die Frauen mit denen ich zu tun habe, hat keine so eine schlimme Ausprägung davon.
Vor einigen Jahren, habe ich mal mit Shakes abgenommen und gleichzeitig Fitness zuhause gemacht, da war ich schlank und hatte Muskeln wo ich vorher nicht mal welche erahnt hätte aber dieses Geschwabbel an meinen Beinen war immernoch da und nicht zu bändigen.
Ich habe, seit ich ein Kind war, kaum noch ein Schwimmbad besucht. Eine Zeit lang war ich in der Sauna aber auch da hab ich mich geschämt und bin irgendwann nicht mehr hingegangen und sonst habe ich immer alles gemieden wo ich ab Bauchnabel abwärts Haut hätte zeigen müssen. Natürlich schäme ich mich auch Männern gegenüber. Wenn ich Single war, hätte ich oft das Verlangen gehabt mal mit einem Mann auf Tuchfühlung zu gehen oder einen Ex wieder zu treffen aber alles scheiterte daran dass ich mit Grauen daran dachte welchen Anblick ich ihnen bieten würde wenn es zu mehr Nähe käme. Mit Kleidung kann ich mein Problem natürlich nahezu ganz kaschieren und genau deshalb würden mich sicher auch Männer ansprechen die mich nackt nicht einmal ansehen würden, daher eben meine Befürchtungen und somit verzichte ich eben auch auf dieses was mir Spaß bereiten würde.
Nun bin ich, wie damals als ich mit den Shakes mein Problem lösen wollte, an einem Punkt an dem ich das Gefühl habe zumindest versuchen zu müssen etwas zu verändern und drauf und dran es wieder zu versuchen durch Gewichtsabnahme und Fitness meinem Problem herr zu werden, wenn ich auch weiß, dass das wieder zum scheitern zu verurteilen ist. Es kann ja irgendwo nicht sein dass ich mich den Rest meines Lebens Tag für Tag so quälen muss um mich einigermaßen ertragen zu können oder? Vor diesem oder stehe ich eben wieder und genau deshalb wollte ich fragen, ob hier noch andere Menschen mit ihren Makeln sind, mit denen sie zu leben gelernt haben? Wenn ja, wie? Oder habt ihr solange gesucht bis ihr eine Lösung für eure Probleme gefunden hättet? Schreibt hier gerne alles auf.
SaKra schrieb:Was mir nachträglich noch einfällt ist, ich lebe gesund. Esse kaum Zucker, sehe viel Gemüse, kaum Fast Food, trinke nur Wasser und davon viel, kein Alkohol, Nichtraucher. Also egal wo man mein Problem angehen könnte, (Ernährung, Bewegung, Trinken, Wundermittelchen, Sport) nichts hilft wirklich. Es gibt ja nicht einmal die Möglichkeit einer Schönheitsoperation für mich denn wer schneidet einem schon die Cellulite weg (wie soll das gehen?) und selbst wenn, sie kommt bei meiner Veranlagung garantiert zurück. Das ist also ein richtig hoffnungsloser Problem für mich.
1.)
ich habe Verständnis für Dich und teile auch Dein Leid bzw. habe auch so ein paar Problemchen; wer nicht? Insofern kann ich "mitreden" und Dich "neutral" verstehen.
2.)
Meines Erachtens sind Deine Angaben/Aussagen im ersten Absatz widersprüchlich.
Denn zum einen bist Du "vermeintlich" normal selbstbewusst, aber zum anderen quält Dich das alles schon seit der Pubertät. Da liegt eine Diskrepanz vor, sodass Du wohl doch nicht so ganz selbstbewusst bist!
3.)
Das, was Du beschreibst, kann ich gut nachvollziehen. Selbst wenn es nicht um die Masse/Gesellschaft und der Einhaltung des Idealbildes geht, gibt es hier und da einfach bestimmte Dinge, die eine persönlich stören oder die hinderlich sind. Allerdings sind es zwei Paar Stiefel. Zum einen müsstest Du zwingend am Selbstbewusstsein arbeiten, zum anderen alle Möglichkeiten -wenn das für Dich vonnöten ist- der Problemlösung ausschöpfen. Akzeptanz ist auch ein wichtiger Faktor! Diverse Dinge kann man nicht oder nur schwer ändern. Diese "Akzeptanz" kann man (er)lernen. Die Gesellschaft wirst Du ohnehin nicht ändern können. Insofern ist parallel dazu die Arbeit am Selbstbewusstsein essentiell!
Also, ich war ziemlich dick und hatte aufgrund diverser Probleme noch mehr an Gewicht zugelegt. Es war ein Teufelskreis. Infolgedessen wurden Probleme immer stärker. Nicht nur, dass ich gesellschaftlich (Schule, Arbeit, Ausbildung, Öffentlichkeit usw.) immer mehr ausgegrenzt und diskriminiert, schikaniert und gemobbt wurde, sondern auch gesundheitliche Probleme nahmen zu. Irgendwann kam dann die "Einsicht" des Ändernwollens. Zum einen war -bin es leider noch- ich SINGLE und zum anderen waren gesundheitliche Probleme kritisch, sodass etwas passieren musste. Ich hatte als junger Mann ein Ziel (Freundin/Frau und SEX -nicht lachen-). Natürlich auch "gesundheitliche Probleme ausmerzen bzw. verhindern. Ich stand dem Diabetes Typ II schon NAHE, Bluthochdruck, unregelmäßige Herzschläge, Gelenk- und Rückenschmerzen, Schwitzen, keine Kondition, kaum Kleidung für mich verfügbar usw. Also musste die Reißleine gezogen werden. Ja, am Anfang gab es auch "ernährungstechnisch" Rückfälle, aber ich habe mit einer Ernährungsumstellung angefangen. Ehrlich gesagt hatte ich mich sehr ungesund ernährt. Gepaart mit Bewegung ist im ersten Jahr fast "nichts" passiert. Ich habe nur ein paar Kilo verloren. Durch das Gewicht (143kg) konnte ich auch nicht Rennen/Joggen oder war für Extremsport leistungsfähig. Ich habe das aber eiskalt durchgezogen!
Nun, 4-5 Jahre später bin ich athletisch (75kg, auf 70 bzw. ohne Bauchfett soll es hinkommen) und treibe nicht nur jeden Tag Sport, sondern laufe auch. Hier und da nehme ich an "Runs" teil und bin erstaunt, dass ich das heutzutage schaffe.
Was ich Dir damit sagen möchte, ist, dass der Wille das A und O ist.
Man muss, wenn man unzufrieden ist oder eine Situation ändern möchte, Einsicht haben/zeigen und dann auch am Ball bleiben, es durchziehen! Keine Ausreden und einfach durchziehen. Entweder hat man etwas, das persönlich stört, und man ändert es, oder aber man macht nichts und muss es dann aber akzeptieren.
So, das war jetzt Teil 1.
Teil 2:
Natürlich gibt es auch Dinge, die kann man entweder nur, wenn man Geld hat, chirurgisch ändern lassen, oder eben gar nicht. Manche Dinge sind genetisch nicht so toll und gegen manche Dinge kann man gar nichts machen.
Um Dir auf Augenhöhe zu begegnen, sage ich Dir, dass ich auch ein paar genetische Dinge habe, die ich selbst mit "GELD" nicht ändern kann. Zudem birgen OPs auch Risken.
Hier ist der Schlüssel AKZEPTANZ und die ANNAHME dessen, wie Du bist!
Mensch A hat große Füße, Mensch B ist sehr groß/klein usw. Mensch C hat unterschiedliche Augenfarben usw. Manches kann man "kaschieren" oder hier und da etwas korrigieren/faken, aber ist das immer sinnvoll?
Warum macht man denn das? Nur, um der Gesellschaft zu gefallen und ins "Bild" zu passen?
Ja, es ist bedingt normal, dass man "normal" sein und in die Gesellschaft passen möchte.
Nur, bei dieser Gesellschaft? Show, Materielles, keine Werte mehr, Verrohung usw.?
Daher "meine" ich, dass man diverse Dinge "selbst" ändern/angehen kann/sollte. Manche Dinge kann man nicht ändern und sollte dies akzeptieren. Man muss eben damit klarkommen und Selbstbewusstsein (er)lernen. Andere Dinge kann man operieren (Geld?), andere nicht oder es ist medizinisch riskikobehaftet.
Die Lösung steckt da in der Mitte. Selbstbewusstsein ist das A und O.
Ich für meinen Teil habe bei Teil 1 eine Lösung gefunden und selbst an und mit mir gearbeitet. Bei Teil 2 (Genetik) kann ich nichts machen und habe dies akzeptiert. Selbst wenn ich Kohle hätte, wären OPs ein zu hohes Risiko. Nur, um der Gesellschaft zu gefallen oder ins "Normalo-Bild" zu passen? Nee, ich habe das akzeptiert und habe damit abgeschlossen. Von der Masse halte ich eh nicht viel und wenn mich Menschen aufgrund diverser Dinge beurteilen wollen, sind diese Menschen "NICHTS" WERT.
Daran kann man arbeiten!
Ich kenne mich leider mit Cellulite nicht so aus. Es scheint ein Frauenproblem (Genetik) zu sein, aber auch Männer können das haben. Durch meine Gewichtsabnahme habe ich leider etwas Haus, die hängt, lasse das aber nicht operieren. Mein Ziel ist, die Bauchmuskeln so stark zu trainieren, sodass diese den Raum füllen und die Haut spannen.
Ich meine, Du hast Dich sicherlich schon informiert, richtig?
Wenn es geht, dann mache es. Wenn nicht, dann akzeptiere das und lebe damit!
Solange Du gesund bist, sei froh!
Viele Menschen haben Krebs, Aids, Corona, sitzen im Rollstuhl, haben Leukämie usw.
Natürlich bringt das Dir jetzt nichts und eine Relativierung ist auch falsch, aber ich meine damit, dass, wenn man zumindest gesund ist, sehr froh sein sollte. Diverse Dinge sind noch viel schlimmer. Wenn wir davon verschont sind, kann man schon dankbar sein.
Wichtig ist, dass Du den Mittelweg findest. MAche es für Dich und akzeptiere es. Nicht für die Masse.
Menschen sind dick, klein, groß, dünn. Manche haben Sommersprossen en masse.
Ich verstehe Dich schon und kann es nachvollziehen, aber man muss mit manchen Dingen leben lernen und es akzeptieren. Insofern man nichts dagegen machen kann. Wenn man etwas dagegen machen könnte, muss man sich fragen "für wen?".